Krise der Dschungelshows

Politik und Gesellschaft 2005:

Trotz zahlreicher Quotenflops 2004 mit Formaten wie »Kämpf um deine Frau« (SAT.1), »Der Tag der Ehre« (ProSieben) oder »Bachelorette« (RTL) ist das sog. Reality-TV für die Privatsender noch nicht Vergangenheit. Dies zeigt sich bei der ProSieben-Comedy-Show »Mein neuer Freund«, in der Christian Ulmen überzeugend die Nervensäge gibt. Die Sendung wird nach der ersten Folge am 10. Januar abgesetzt, kommt aber nach Publikumsprotesten sechs Wochen später wieder ins Programm.

Auf der nach unten offenen Peinlichkeitsskala erreicht ProSieben einen neuen Tiefpunkt mit »Die Burg – Prominent im Kettenhemd«, eine Sendung, in der ab dem 23. Januar Prominente der B- und C-Kategorie zu allerlei meist peinlichen mittelalterlichen Späßen genötigt werden – und das 16 Tage ohne Strom, fließend Wasser oder Heizung.

Fortgesetzt wird die Serie der Quotenflops mit »Big Brother – Das Dorf«. Die am 1. März als sechste Staffel der Realityshow bei RTL II gestartete Endlosserie, deren Kandidaten in »Arme«, »Normale« und »Reiche« unterteilt sind, läuft trotz schwachen Publikumsinteresses weiter. Dagegen zeigt RTL bei »Das geheime Leben der Spielerfrauen« (ab 21. 4.) schon nach vier Folgen die Rote Karte. Unter den Erwartungen bleiben die Quoten auch bei der 14-teiligen RTL-Kochserie »Teufels Küche« (ab 8. 4.); der »Peking Express«, bei dem RTL ab dem 6. Mai 16 Kandidaten per Anhalter durch Sibirien schickt, kann wenigstens einen Neuigkeitseffekt für sich verbuchen. Als Nachfolger der Ende 2004 ausgelaufenen Serie »Sex and the City« präsentiert ProSieben ab dem 12. April die US-Vorstadtserie »Desperate Housewives«.

Chroniknet