Verhaltene Lohnentwicklung

Politik und Gesellschaft 2005:

Was die Entwicklung der Reallöhne angeht, so bildete Deutschland schon in den letzten Jahren im EU-Vergleich das Schlusslicht. Nach Berechnung des gewerkschaftsnahen WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung gingen die Löhne und Gehälter in Deutschland zwischen 1995 und 2004 preisbereinigt um 0,9% zurück, während sie im Durchschnitt der 15 alten EU-Länder um 7,4%, in Großbritannien und Schweden sogar um über 25% nach oben kletterten. Die Gewerkschaften sehen in den niedrigen Lohnsteigerungen einen wesentlichen Grund dafür, dass die Binnennachfrage in Deutschland nicht anspringt. Den Klagen der Arbeitgeber, wegen zu hoher Arbeitskosten sei Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht konkurrenzfähig, begegnet das WSI mit folgenden Zahlen: 2004 stiegen die Lohnkosten (Löhne und Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitgeber) in Deutschland um 0,1%, 2005 werden es voraussichtlich 0,5% sein, gegenüber einem EU-Mittelwert von 2,8%.

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