ALG I nach Einzahldauer?

Politik und Gesellschaft 2006:

Zu den Arbeitsmarktsreformen, die noch Rot-Grün beschlossen hat, gehört auch, dass ALG I kürzer gezahlt wird, und das insbesondere für ältere Arbeitslose. Hatten sie vorher noch Anspruch auf bis zu 32 Monate Arbeitslosengeld, sind es seit dem 1. Februar 2006 nur noch maximal 18 Monate. An dieser Stellschraube ist also gerade gedreht worden, und doch schlägt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) im Oktober vor, die Zahlung für Ältere wieder zu verlängern. Man solle nach folgendem Prinzip verfahren: Wer länger in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, bekommt bei Erwerbslosigkeit auch länger Geld; begünstigt wären davon in der Regel ältere Arbeitnehmer.

Die SPD reagiert scharf: Rüttgers wolle sich ein soziales Image geben, tatsächlich sei sein Vorschlag aber unsozial. Da nicht mehr Geld ins System fließen könne, müssten die Zahlungen an Jüngere gekürzt werden, und gerade sie bräuchten, da in der Familienphase, die Unterstützung in der Regel besonders dringend.

Chroniknet