Mode 2006:
Die Männermode hat keine Angst vor Farben, vor allem nicht bei Pullovern und Hemden, die neuerdings in Pink, Mauve, Absinth oder Magenta – ganz abgesehen von Hellblau und stechendem Grün – gehalten sind. Die Farben reihen sich auch in Streifen und Zickzackmustern aneinander, sowohl bei Missoni als auch bei Etro und diversen Newcomern. Sakkos und Mäntel aus Pelz, vor allem aus Persianer, lassen manches Umarbeiten von Großmutters gutem Stück erwarten. Hedi Slimane für Dior, der vor knapp zwei Jahren die Rocker-Silhouette in Umlauf brachte und auf den Karl Lagerfeld schwört, hat sich von diesem Trend gelöst und setzt auf einen zeitgemäßen Dandy-Look mit Frack- und Smoking-Jacken mit vorne überkreuzten Revers bzw. mit Stehkragen oder zu einer großen Schleife gebundenem Hemdkragen. Der Belgier Raf Simons beeindruckt mit wuchtigen, grob gestrickten Wollpullovern, die an ritterliche Kettenhemden erinnern und spontan einige Nachahmer finden.
Der ruhigen Eleganz mit Hang zu Besonderheiten sind die Kollektionen der Wahlmünchnerin Doris Hartwich verpflichtet. Ihr international bekanntes Männermode-Label (hergestellt von der Brinckmann-Gruppe) setzt auf Details wie ein lila Seidenfutter im grauen Sakko, rote Knopflöcher im schwarzen Samtsakko, eine schräge Brusttasche, oder eine Seitennaht, die schwungvoll nach vorn führt.