Was tun gegen »Gammelfleisch«?

Ernährung, Essen und Trinken 2006:

Ein Grund dafür, dass immer mehr Verbraucher Biowaren kaufen, liegt in den größeren oder kleineren Skandalen, die regelmäßig die Lebensmittelbranche ins Gerede bringen. 2006 werden gleich mehrere Affären um »Gammelfleisch« aufgedeckt, Fleisch also, das lange nach Ablauf der Haltbarkeitsdaten in den Verkauf gelangt. Neben verschärften Kontrollen und dem von Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Gesetz gegen Preisdumping könnten auch neue, »intelligente« Etiketten im Kampf gegen die Überlagerung helfen. Sie speichern sämtliche Herkunfts- und Aufbewahrungsdaten des Fleisches in einem Mikrochip und dokumentieren dabei z. B., ob die Kühlkette eingehalten worden ist. An der Entwicklung arbeitet eine Expertengruppe aus fünf deutschen Forschungsinstituten unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin.

Fast jeder fünfte Lebensmittelbetrieb in Deutschland hat nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 2005 gegen Hygienebestimmungen oder die Kennzeichnungspflicht verstoßen. Die Hälfte der Beanstandungen bezog sich auf fehlerhafte Inhaltsangaben oder Mogelpackungen. Aber bei Fleisch und Geflügel war jede vierte auffällige Probe verdorben oder enthielt krankheitserregende Keime, bei Eis und Desserts sogar jede dritte.

Chroniknet