12. August 2000: Atom-U-Boot »Kursk« geht mit 118 Mann unter

12. August 2000: Atom-U-Boot »Kursk« geht mit 118 Mann unter
Das Schwesterschiff Omsk (K-186) des Atom-U-Boots »Kursk« - USN, VP9 [Public domain]

+++ EREIGNISSE VOR 24 JAHREN +++

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Zeitungen zum 12.08.2000
Beim Untergang des russischen Atom-U-Boots » Kursk” in der Barentssee kommen alle 118 Menschen an Bord ums Leben.

Die »Kursk« ist am 10. August mit einem Flottenverband zu einem Manöver ausgelaufen. Am 12. August registrieren norwegische Seismologen um 11.30 Uhr Moskauer Zeit (9.30 MESZ) zunächst eine schwächere und zwei Minuten später eine starke Explosion. Erst am 14. August wird die Öffentlichkeit informiert, dass die »Kursk« verunglückt ist. Nach Bekanntgabe des Unfalls lehnt die russische Marine, die 22 Fregatten und U-Boote an die Unglücksstelle entsendet, ausländische Hilfe zunächst ab. Auch Präsident Wladimir Putin, der am Tag des Unglücks nach Sotschi ans Schwarze Meer abreist, sieht anfangs keinen Anlass, seinen Urlaub abzubrechen.

Nach vier Tagen zeigt sich jedoch, dass die eigenen Rettungskräfte mit der Aufgabe überfordert sind, den in 108 m Tiefe eingeschlossenen Seeleuten zu helfen. Die Hoffnungen der Angehörigen, von denen viele in der Marinebasis Widjajewo, 300 km nördlich des Polarkreises, leben, ruhen nun auf norwegischen Tauchern und dem britischen Spezial-U-Boot LR5, das jedoch nicht mehr zum Rettungseinsatz kommt. Neun Tage nach dem Untergang finden norwegische und britische Taucher K-141, wie die »Kursk« offiziell heißt, auf dem Grund der Barentssee gänzlich überflutet vor. Eine erhöhte Radioaktivität, die vom Atomantrieb des Bootes herrühren könnte, wird an der Unglücksstelle nicht registriert.

Über die Ursache der Katastrophe gibt es verschiedene Vermutungen. Zunächst behauptet das russische Flottenkommando, die » Kursk« sei vermutlich mit einem fremden U-Boot kollidiert. Später heißt es, eine Explosion unbekannter Ursache habe die vordere Bootssektion zerstört.

Am 25. Oktober werden die ersten drei von insgesamt zwölf Leichen aus dem Wrack der »Kursk« geborgen und auf die norwegische Spezialplattform »Regalia« gebracht.

Schriftliche Aufzeichnungen des Leutnants Dimitri Kolesnikow belegen, dass mindestens 23 Mann der Besatzung nach der Explosion noch gelebt haben und während des tagelangen Wartens auf Hilfe qualvoll an Kälte und Sauerstoffmangel gestorben sind.

Chroniknet