13. November 1994: Schumacher ist der Schnellste

13. November 1994: Schumacher ist der Schnellste
Benetton-Ford B194, mit dem Schumacher 1994 Weltmeister wurde. - The original uploader was Stahlkocher at German Wikipedia. [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

+++ VOR 29 JAHREN +++

Als erster deutscher Rennfahrer wird Michael Schumacher Automobilweltmeister der Formel 1.

Die 36. Runde des Großen Preises von Australien bringt die Entscheidung in der Formel-1-Saison 1994: Schumacher kommt mit seinem Benetton-Ford von der Strecke ab, kracht in eine Begrenzungsmauer, wird auf die Piste zurückgeschleudert und kollidiert mit dem unmittelbar hinter ihm fahrenden Briten Damon Hill, der rechts vorbeiziehen wollte.

Schumacher bleibt liegen, Hill kann mit seinem an der Radaufhängung irreparabel beschädigten Williams-Renault noch an die Boxen fahren. Beide scheiden aus, der in der Gesamtwertung mit 92 Punkten vor Hill (91 Punkte) führende Schuhmacher gewinnt den Titel.

Der Kerpener gilt als Fahrer mit einem untrüglichen Gespür für die jeweils richtige Geschwindigkeit, der den Technikern exakte Anweisungen zu geben vermag. Nach dem Rennen in Adelaide lässt sich der Deutsche, der 1992 seinen ersten Formel-1-Sieg errang, feiern.

Der von den Medien in aller Welt lebhaft kommentierte Zweikampf zwischen Schumacher und Hill war neben dem Tod des Brasilianers Ayrton Senna das beherrschende Thema der Rennsaison. Nicht nur Sennas Tod überschattet die Saison: Auch der Österreicher Roland Ratzenberger verunglückt tödlich, sein Landsmann Karl Wendlinger wird schwer verletzt.

Seit 1986 war die Formel 1 von Todesfällen verschont geblieben, obwohl die Leistungen der Wagen zu Lasten der Sicherheit der Piloten gesteigert wurden. Vor allem die Halswirbel sind den bei einem Aufprall entstehenden Kräften nicht gewachsen. Gefordert werden bessere Sicherheitsmaßnahmen an Strecken und Rennwagen.

An einen Rückzug vom Formel1-Sport denken jedoch weder die Fahrer noch die Teamchefs, Konstrukteure oder Automobilhersteller. Etwa 1 Mrd. DM haben die 14 Formel-1-Teams in der Saison 1994 investiert.

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Zeitungen zum 13.11.1994

Zur Person: Ayrton Senna

Der Große Preis von San Marino wird am 1. Mai von einem tödlichen Unfall überschattet: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna aus Brasilien, der in der siebten Runde mit seinem Williams-Renault in der Tamburello-Kurve mit 300 km/h von der Strecke abkommt und frontal in eine Mauer rast, erliegt seinen Verletzungen. In Brasilien löste der Tod Sennas Trauer und Bestürzung aus. Bei der Beisetzung am 4. Mai in Sennas Geburtsstadt São Paulo nehmen Millionen von Brasilianern Abschied von ihrem Idol, als der Sarg mit den sterblichen Überresten überführt wird. Der Staatspräsident von Brasilien, Itamar Franco, ordnet eine dreitägige Staatstrauer an. Der 1960 geborene Senna war für die Brasilianer weit mehr als nur ein Rennfahrer.

Chroniknet