+++ EREIGNISSE VOR 76 JAHREN +++
Einige strittige internationale Fragen wurden auf der Konferenz in Potsdam von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs ausgeklammert. Dazu zählen u.a. die sowjetischen Forderungen nach Mandatsgebieten und freiem Zugang zum Mittelmeer sowie der Wunsch der USA nach Internationalisierung der europäischen Binnenwasserstraßen. Zu einer Einigung kam es in folgenden Punkten: Entmilitarisierung: Militarismus und Nazismus sollen in Deutschland »ausgerottet« werden, um jede künftige Bedrohung der Nachbarländer auszuschließen. Zu diesem Zweck will man die »völlige Abrüstung und Entmilitarisierung« erreichen. Die deutsche Bevölkerung soll einer »Entnazifizierung« unterzogen, Kriegsverbrecher sollen abgeurteilt werden.Dezentralisierung: Die Alliierten beabsichtigen nicht, Deutschland zu versklaven oder zu vernichten. Vielmehr soll es »sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem aufbauen können«. Aus diesem Grund ist vorgesehen, Deutschland politisch und wirtschaftlich zu dezentralisieren.
Alliierter Kontrollrat: Jede der Siegermächte ist für ihre Besatzungszone alleine zuständig. Fragen, die Deutschland als Ganzes betreffen, werden im Alliierten Kontrollrat beraten und entschieden.
Wirtschaft: Die deutsche Wirtschaft unterliegt alliierter Kontrolle. Die Siegermächte sind gewillt, Deutschland weiterhin als wirtschaftliche Einheit zu betrachten. Das deutsche Auslandsvermögen wird durch den Alliierten Kontrollrat übernommen.
Reparationen: Jede der Siegermächte wird ihre Reparationsansprüche aus ihrer eigenen Besatzungszone befriedigen. Darüber hinaus erhält die Sowjetunion 15% der deutschen Reparationsleistungen aus den drei westlichen Besatzungszonen im Austausch gegen Lebensmittel und Rohstoffe. Weitere 10% werden ohne Gegenleistungen an die Sowjetunion geliefert.
Polnische Grenze: Vorbehaltlich einer friedensvertraglichen Regelung erkennen die Westalliierten die Westverschiebung der polnischen Grenze bis an die Flüsse Oder und Neiße an. Die deutsche Bevölkerung aus den Ostgebieten, der Tschechoslowakei und Ungarn soll in »ordnungsgemäßer und humaner« Weise ausgesiedelt werden. Die Stadt Königsberg wird unter die Verwaltung der Sowjetunion gestellt.