24. März 1980: Bischof Romero ermordet

24. März 1980: Bischof Romero ermordet
Treffen von Papst Paul VI. Und dem Erzbischof von San Salvador, Óscar Arnulfo Romero (1978). - Arzobispado de San Salvador [Public domain]

+++ EREIGNISSE VOR 44 JAHREN +++

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Zeitungen zum 24.03.1980
Der Mord an dem entschiedenen Gegner der Regierungsjunta geht vermutlich auf das Konto rechtsgerichteter Kreise.

Während eines Gottesdienstes wird der Erzbischof der salvadorianischen Hauptstadt, Oscar Arnulfo Romero, von Unbekannten erschossen.

Seit seiner Ernennung 1977 trat er unerschrocken gegen die Mächtigen in seinem Land an. Er setzte sich für die Armen und Rechtlosen ein und verurteilte öffentlich Repression und Gewalt. Der Regierung warf er vor, sie sei unfähig, ihre bescheidenen Reformen gegen die herrschenden »14 Familien« durchzusetzen.

El Salvador wird seit 1978 von wachsenden Unruhen vor allem unter der verarmten Landbevölkerung erschüttert. Im Oktober 1979 wurde Staatspräsident Carlos Humberto Romero durch einen Militärputsch gestürzt. Seither regiert eine fünfköpfige Junta aus Militärs und christdemokratischen Politikern, die von linken wie von rechten Kräften bekämpft wird.

Die Rechte, organisiert u.a. in der paramilitärischen Gruppierung »Orden«, bekämpft vor allem das Bodenreformprogramm der Junta. Die linken Oppositionsgruppen, Gewerkschaften, Bauernverbände, sozialdemokratische und sozialistische Parteien, aber auch Christdemokraten schließen sich am 4. April zur Demokratisch-revolutionären Front (FDR) zusammen.

Im Laufe des Jahres weiten sich die Kämpfe zwischen Regierungssoldaten und Guerillatruppen der FDR zu einem Bürgerkrieg aus, dem bis Ende 1980 etwa 10 000 Menschen, unter ihnen viele Zivilisten, zum Opfer fallen.

Am 22. Dezember übernimmt der Christdemokrat José Napoléon Duarte das Amt des Präsidenten. Die linksgerichtete Guerilla setzt ihren Kampf fort.

Chroniknet