4. Mai 2009: Hochzeit endet in Blutbad mit 44 Toten – Massaker von Mardin

4. Mai 2009: Hochzeit endet in Blutbad mit 44 Toten – Massaker von Mardin
Lage des Dorfes Bilge im Südosten der Türkei - Massaker von Mardin. Xxedcxx [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

+++ VOR 15 JAHREN +++

Eine Hochzeitsfeier in der Türkei endet in einem blutigen Massaker. Maskierte Täter stürmten die Gesellschaft im kurdischen Dorf Bilge und eröffneten das Feuer. 44 Menschen, darunter auch sechs Kinder, werden getötet.

Bei dem grauenvollen Gewaltverbrechen ging es um eine Familienfehde. Hintergrund der Tat ist ein Streit um die Braut. Ein Mann aus der Familie der Täter war zuvor als Bräutigam abgewiesen worden. Die acht Täter, die bereits einen Tag später gefasst werden können, gehören zum selben Stamm wie ihre Opfer. 44 Personen, darunter sechs Kinder und 16 Frauen. Weitere 17 Personen wurden schwer verletzt. Allein die Familie der Braut muss insgesamt 33 Opfer beklagen. Die vermummten Täter stürmten um 20:40 Uhr Ortszeit aus unterschiedlichen Richtungen mit Handgranaten und automatischen Schusswaffen auf den Dorfplatz, auf dem die Hochzeit mit rund 200 Gästen gefeiert wurde. Sie warfen Handgranaten und schossen auf die Hochzeitsgäste. Einige Opfer wurden in einen Raum gedrängt und dort umgebracht. Ein Mädchen überlebte das Blutbad im Raum unversehrt, nachdem die Körper von Erschossenen auf sie gefallen waren.

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Zeitungen zum 04.05.2009

Die kaltblütigen Angreifer wollten die ganze Sippe töten, um die dort immer noch praktizierte Blutrache Überlebender zu verhindern. Das Gemetzel dauerte nur 15 Minuten und begann während der abendlichen Andacht. Türkische Sicherheitskräfte riegelten Bilge am Dienstag ab, um Racheakte zu verhindern.

Chroniknet