9. November 1918: Vom Deutschen Kaiserreich zur Republik

9. November 1918: Vom Deutschen Kaiserreich zur Republik
Philipp Scheidemann ruft auf dem Westbalkon (zweites Fenster nördlich des Portikus) des Reichstages die Republik aus. By Erich Greifer [Public domain], via Wikimedia Commons

+++ VOR 106 JAHREN +++

Im Deutschen Reich überschlagen sich die Ereignisse. Nach der militärischen Niederlage folgt der Zusammenbruch des Kaiserreichs und die Ausrufung der Republik.

Kriegsende:
Zwischen dem 21. März und dem 8. April bringt die letzte große Offensive an der Westfront, die sog. Ludendorff-Offensive, zwar Geländegewinne, aber keinen durchschlagenden strategischen Erfolg mehr. Der Zusammenbruch der Westfront ab dem 8. August veranlasst die Oberste Heeresleitung (OHL), Kaiser Wilhelm II. zum schnellen Abschluss eines Waffenstillstands zu raten. Die Unterzeichnung des Waffenstillstands Vertrages kommt einer Kapitulation gleich.

Matrosenaufstand:
Matrosen und Heizer der Hochseeflotte in Kiel und Wilhelmshaven verweigern am 29. Oktober den Gehorsam, als sie den Befehl erhalten, zu einem letzten Gefecht gegen die britische Flotte auszulaufen. Die Meuterei gibt das Signal zur Novemberrevolution.

Revolution:
In Berlin bricht am 9. November der bewaffnete Aufstand aus. In den Städten und Ländern haben Arbeiter- und Soldatenräte bereits die Macht übernommen. Die Monarchen entsagen ihren Thronen. Am 7. November flieht der bayerische König Ludwig III., am 8. November dankt Herzog Ernst August von Braunschweig ab, am 9. November stürzen Sachsens König Friedrich August III. und der württembergische König Wilhelm II.

Philipp Scheidemann ruft auf dem Westbalkon (zweites Fenster nördlich des Portikus) des Reichstages die Republik aus. By Erich Greifer [Public domain], via Wikimedia Commons

Philipp Scheidemann ruft auf dem Westbalkon (zweites Fenster nördlich des Portikus) des Reichstages die Republik aus. By Erich Greifer [Public domain], via Wikimedia Commons

Republik-Proklamationen:
Am 7. November ruft Kurt Eisner (USPD) in München den republikanischen »Freien Volksstaat Bayern« aus. Am 9. November proklamiert Philipp Scheidemann (SPD) die Republik. Der sich anschließende Versuch Karl Liebknechts, mit der Ausrufung der Räterepublik die Revolution in eine sozialistische Revolution umzufunktionieren, scheitert.

KPD-Gründung:

Auf der Reichskonferenz des Spartakusbundes in Berlin gründet am 30. Dezember der linke Flügel der USPD die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Hauptziel der Partei unter Führung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ist eine Räterepublik nach russischem Vorbild.

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Zeitungen zum 11.11.1918

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