Was geschah im März 1960

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1.3.1960, Dienstag

Der DDR-Grenzübergang bei Lübeck/Schlutup wird erstmals seit 1952 wieder freigegeben.

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus beschließt, die 100 Mio. US-Dollar (417 Mio. DM) aus dem Verkauf des im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten deutschen und japanischen Eigentums für die Entschädigung von US-Bürgern zu verwenden, die im Krieg Eigentumsverluste erlitten haben.

Ein Erdbeben zerstört die marokkanische Stadt Agadir und fordert über 12 000 Todesopfer.

2.3.1960, Mittwoch

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) erklärt auf dem politischen Aschermittwoch in Vilshofen, dass die Bundeswehr militärische Übungsplätze in Spanien benötige, um dort ab 1961 Piloten auf den neuen Starfighter-Flugzeugen auszubilden.

US-General Lauris Norstad, der Oberbefehlshaber des Nordatlantikpaktes (NATO) in Europa, kündigt die Aufstellung von europäischen NATO-Einsatztruppen mit atomarer Bewaffnung an.

Die erste ungekürzte Veröffentlichung der Memoiren von Giacomo Casanova wird vom Wiesbadener Brockhaus-Verlag freigegeben.

3.3.1960, Donnerstag

In Zürich endet nach dreitägiger Dauer der erste Internationale Kongress für Lärmbekämpfung. Die teilnehmenden Ärzte und Soziologen warnen vor lärmbedingten Gesundheitsstörungen und weisen nach, dass ein weitgehender Lärmschutz technisch möglich ist.

Der erste schwarze Kardinal wird von Papst Johannes XXIII. in das Kollegium des Vatikans berufen.

4.3.1960, Freitag

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle erklärt auf einer zweitägigen Reise durch Algerien in Ansprachen vor französischen Offizieren, dass eine militärische Präsenz Frankreichs in der Kolonie weiterhin erforderlich sei.

lm Hafen von Havanna explodiert beim Löschen der Ladung ein französisches Munitionsschiff. 75 Menschen kommen dabei ums Leben, ca. 300 werden verletzt. Der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro beschuldigt die USA der Sabotage.

5.3.1960, Samstag

Der US-amerikanische Rock’n-Roll-Sänger Elvis Presley kehrt nach Ableistung seiner Militärzeit in der Bundesrepublik Deutschland in die Vereinigten Staaten zurück.

Etwa 20 000 Haus- und Grundbesitzer protestieren in der Dortmunder Westfalenhalle gegen den zögernden Abbau der Wohnungszwangswirtschaft durch die Bundesregierung.

Nikita S. Chruschtschow, der Ministerpräsident der UdSSR, kehrt von einer Asienreise nach Moskau zurück. Er hat seit dem 11. Februar Indien, Afghanistan, Indonesien sowie Birma besucht und mit diesen Ländern Kultur- und Wirtschaftsabkommen abgeschlossen.

Der peruanische Staatspräsident Manuel Prado y Ugarteche beendet einen zweitägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik und erhält die Zusage einer stärkeren wirtschaftlichen Unterstützung durch die deutsche Industrie.

Die Nachrichtenagentur der DDR verbreitet die Meldung, die westafrikanische Republik Guinea habe als erster nichtkommunistischer Staat diplomatische Beziehungen zur DDR aufgenommen. Nach scharfen Protesten aus Bonn gibt Guinea erst am 8. April bekannt, dass es sich um eine Falschmeldung handelt.

Das Abkommen über den gemeinsamen Nachbau des US-amerikanischen Düsenjägers vom Typ Starfighter F-104-G wird von Belgien, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet.

6.3.1960, Sonntag

Im schweizerischen Kanton Genf gibt es nach einer Volksabstimmung das Wahlrecht für Frauen.

Schneestürme in allen Teilen der USA fordern 174 Todesopfer und legen den öffentlichen Verkehr weitgehend lahm.

Zum dritten Mal hintereinander gewinnt die Mannschaft von Frischauf Göppingen in Stuttgart die Deutsche Meisterschaft im Hallenhandball. Sie besiegt im Endspiel den THW Kiel 6:3.

7.3.1960, Montag

In Hollywood beginnt ein einmonatiger Schauspielerstreik, der die Filmproduktion in den Studios zum Erliegen bringt.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilt mit, dass sich die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr mit 13 539 gegenüber 1958 um rund 13% erhöht hat. Der Gesamtbestand an Kraftfahrzeugen stieg im Vergleichszeitraum nur um 6% an.

Rund 1000 Emigranten aus Ostblockländern werden von der französischen Regierung vorübergehend auf die Insel Korsika abgeschoben. Mit der Maßnahme sollen Demonstrationen gegen den bevorstehenden Frankreichbesuch des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow verhindert werden.

8.3.1960, Dienstag

Der österreichische Außenminister Bruno Kreisky (SPÖ) beendet einen zweitägigen Aufenthalt in Bonn. Seine Gespräche mit Politikern aus der Bundesrepublik Deutschland dienten einer Annäherung zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Kleinen Freihandelszone (EFTA).

ln Nürnberg endet nach einwöchiger Dauer die elfte Internationale Spielwarenmesse. Auf der größten Fachmesse ihrer Art wurden verstärkt Weltraumspiele angeboten. Der Anteil von Kriegsspielzeug sank unter 1%.

9.3.1960, Mittwoch

Das erste Theaterstück von Françoise Sagan, “Ein Schloss in Schweden” (“Château en Suède”), wird im Pariser Théâtre de’l Atelier uraufgeführt.

Der von 14 Zeitungs- und Rundfunkkritikern ausgeschriebene Preis der Deutschen Filmkritik wird in München verliehen.

Das Zentralkomitee der sowjetischen kommunistischen Partei beschließt die Gründung des Museums “Karl Marx und Friedrich Engels” in Moskau. Es soll Materialien zu Leben und Werk der beiden Gründer des wissenschaftlichen Sozialismus verwahren.

Der Bundestag in Bonn verabschiedet eine Steuererhöhung für Benzin und Dieselkraftstoff.

10.3.1960, Donnerstag

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe bestätigt das Urteil der Vorinstanz, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Deutschen Partei (DP), Hasso von Manteuffel, zu einer 18monatigen Haftstrafe wegen Totschlags zu verurteilen. Manteuffel hatte 1944 als Panzergeneral einen deutschen Soldaten wegen Feigheit vor dem Feind erschießen lassen.

Die Internationale Frankfurter Frühjahrsmesse geht nach fünftägiger Dauer zu Ende. Trotz geringerer Besucherzahlen konnten höhere Umsätze als im Vorjahr erzielt werden. Eine vielbeachtete Novität war die elektrische Zahnbürste.

Die “Süddeutsche Zeitung” berichtet, dass der Wiederverkaufswert für gebrauchte Volkswagen-Autos in den letzten Tagen um bis zu 1000 DM gefallen ist. Als Gründe werden Exportrückgänge und ein Vordringen ausländischer Automobilmarken auf den bundesdeutschen Markt genannt.

11.3.1960, Freitag

Die US-Raumsonde “Pioneer V b” wird von Cape Canaveral aus in eine Sonnenumlaufbahn gestartet.

ln einer Rekord-Dauersitzung wird im Senat der USA seit acht Tagen ohne Pause über eine Bürgerrechtsvorlage gegen die Einschränkung des Wahlrechts für Schwarze debattiert.

Der Grüne Plan 1960, der für die Landwirtschaft Hilfsmaßnahmen in Höhe von 1,47 Mrd. DM vorsieht, wird vom deutschen Bundestag in Bonn gebilligt.

Für die Wiedergutmachung an den Opfern des Nationalsozialismus erhalten nach einem Beschluss des Bonner Bundestages Norwegen 60 Mio. DM und Dänemark 16 Mio. DM.

Der Bundestag in Bonn protestiert mit einer Entschließung gegen die seit Anfang des Jahres beschleunigte Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR.

12.3.1960, Samstag

Frischauf Göppingen gewinnt das Endspiel um den Europapokal im Hallenhandball gegen den dänischen Meister Arhus 18:13.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) gibt in Athen bekannt, dass er mit der griechischen Rüstungsindustrie Aufträge über die Lieferung von Munition und Uniformen für die Bundeswehr in Höhe von 40 Mio. DM abgeschlossen hat. Strauß befindet sich vom 10. bis 16. März in Griechenland.

Die Presse in der DDR berichtet über eine Welle von Brandstiftungen in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), mit denen Bauern gegen die Zwangskollektivierung protestieren.

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) trifft zu einem zwölftägigen USA-Besuch in New York ein. Er wird mit US-Präsident Dwight D. Eisenhower, Außenminister Christian A. Herter und UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld zusammentreffen.

13.3.1960, Sonntag

In Wien endet die zweitägige Tagung des Ministerrates der Europäischen Freihandelszone (EFTA) mit dem Beschluss, die Zölle der Mitgliedsländer um 20% zu senken.

14.3.1960, Montag

Die am 11. März eröffnete Internationale Hausrats- und Eisenwarenmesse in Köln wird beendet.

Die Bundesregierung in Bonn gibt bekannt, dass sie die Botschaft Tunesiens aufgefordert hat, das in ihrem Gebäude arbeitende Büro der algerischen Exilregierung aufzulösen.

ln New York kommt es mit dem Gespräch von Ministerpräsident David Ben Gurion und Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) zu einem ersten Zusammentreffen der Regierungschefs von Israel und der Bundesrepublik.

Die drei westlichen Militärmissionen in Potsdam erhalten von der UdSSR die Erlaubnis, wieder ihre Pässe mit der Aufschrift “Sowjetische Besatzungszone” zu benutzen. Am 19. Februar hatten die Missionsmitglieder neue Pässe mit der Bezeichnung “DDR” abgelehnt.

15.3.1960, Dienstag

Der Genfer Abrüstungsausschuss mit Delegierten aus jeweils fünf Ländern der beiden Machtblöcke nimmt seine Beratungen auf.

Der Staatspräsident Südkoreas, Syngman Rhee, wird mit 91,2% der abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Wegen des Verdachts auf Wahlbetrug kommt es zu schweren Unruhen.

16.3.1960, Mittwoch

Nach heftigen Auseinandersetzungen schränkt die britische Labour Party das Sozialisierungsgebot in ihrem Parteiprogramm wesentlich ein.

ln Birma wird der Vorsitzende der Antifaschistischen Volksbefreiungsliga, U Nu, zum Ministerpräsidenten ernannt. Seine Partei hatte bei den Wahlen am 6. Februar einen eindeutigen Sieg errungen.

Die Kommission der Vereinten Nationen für Menschenrechte fasst einen einstimmigen Beschluss gegen den Antisemitismus.

ln Bad Kreuznach wird ein neuer Tarifvertrag für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes abgeschlossen.

Das Volkswagenwerk in Wolfsburg wird nach einem Beschluss des Bundestages in Bonn privatisiert.

17.3.1960, Donnerstag

Die SPD distanziert sich von ihrem Deutschlandplan, den sie erst 1959 aufgestellt hatte.

Auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel startet die Deutsche Lufthansa AG ihren ersten Direktflug in die USA. Regelmäßige Flüge werden ab 1. April von Frankfurt am Main aus aufgenommen.

Die Stadt Braunschweig unterzeichnet den Vertrag über den Abbruch der Ruine des klassizistischen Braunschweiger Schlosses.

18.3.1960, Freitag

Hans Günter Winkler auf “Romanus” gewinnt in Dortmund den Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland im Springreiten.

Nach Angaben der “Süddeutschen Zeitung” wurden in der Bundesrepublik im Jahr 1959 rund 60 Mio. Flaschen Sekt getrunken. Der Schaumweinumsatz hat sich damit seit 1951 nahezu verzehnfacht und entspricht jetzt einem Pro-Kopf-Verbrauch der erwachsenen Bevölkerung von etwa einem Liter im Jahr.

Das Auswärtige Amt in Bonn schließt mit Griechenland ein Wiedergutmachungsabkommen für griechische Opfer des Nationalsozialismus ab.

19.3.1960, Samstag

Bei den Parlamentswahlen in Ceylon (Sri Lanka) erringt die westlich orientierte Vereinigte Nationale Partei eine klare Mehrheit. Ihr Vorsitzender Dudley Shelton Senanayake wird am 21. März zum neuen Regierungschef des Inselstaates ernannt.

Der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss (FDP) übernimmt den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Heimat-, Wander- und Naturschutzbünde, der mehr als 2000 Vereine mit etwa 2 Mio. Mitgliedern angehören.

20.3.1960, Sonntag

Helmut Recknagel aus der DDR gewinnt das Skispringen am Holmenkollen bei Oslo mit Weiten von zweimal 68 m und 221 Punkten.

Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz kommen in New York zu ihrem ersten Treffen zusammen.

Die regelmäßige Zugverbindung von Hamburg nach Saßnitz auf Rügen (DDR) wird nach achtjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen.

21.3.1960, Montag

In Sharpeville (Südafrika) kommt es zu schweren Rassenunruhen, bei denen 71 Schwarze getötet und etwa 180 verletzt werden.

Das Parlament des nationalchinesischen Inselstaates Formosa (Taiwan) wählt Chiang Kai-shek zum dritten Mal zum Staatspräsidenten.

China und Nepal einigen sich erstmals auf einen genauen Verlauf ihrer gemeinsamen Grenze.

22.3.1960, Dienstag

Französische und italienische Bergungstrupps finden in den tief verschneiten italienischen Seealpen die Leichen der sechs Besatzungsmitglieder eines am 15. März abgestürzten Transportflugzeuges der Bundeswehr vom Typ “Noratlas”.

23.3.1960, Mittwoch

Die deutsche Fußballnationalmannschaft besiegt im Stuttgarter Neckarstadion die Mannschaft aus Chile 2:1.

Das Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht Ergebnisse einer Untersuchung über Herzkrankheiten bei Männern ab 50 Jahren. Die Zahl der Todesfälle hat sich danach in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Ursachen sind berufliche Belastung, Nachwirkungen von Kriegsschäden und falsche Ernährung.

Argentinien und Chile einigen sich, ihre territorialen Streitigkeiten am Beagle-Kanal an der Südspitze Südamerikas und bei Palena in Patagonien vom britischen Königshaus und vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag regeln zu lassen.

Nikita S. Chruschtschow trifft zu einem zwölftägigen Staatsbesuch in Frankreich ein.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet, dass jeder Arzt in der Bundesrepublik als Kassenarzt zugelassen werden muss.

24.3.1960, Donnerstag

Das dänische Parlament in Kopenhagen setzt die Militärdienstzeit von 16 auf 12 Monate herab.

In Südafrika werden Versammlungen in den Städten verboten und Hausdurchsuchungen bei Angehörigen des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) durchgeführt. Das Parlament in Kapstadt erhält Protestnoten der Regierungen Großbritanniens, der USA und Indiens wegen der Gewaltmaßnahmen gegen Demonstranten.

25.3.1960, Freitag

Nach seinem am 22. März offiziell beendeten USA-Besuch und einem zweitägigen Erholungsurlaub auf Hawaii trifft Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) zu einwöchigen Konsultationen in Japan ein.

Der bisherige Finanzminister Fernando Tambroni bildet als Ministerpräsident Italiens eine nur aus Mitgliedern der Democrazia Cristiana bestehende Minderheitsregierung und beendet vorerst die seit dem Rücktritt von Antonio Segni am 24. Februar andauernde Regierungskrise.

Nach der Ausstrahlung der 111. Folge wird die beliebte Fernsehserie “Familie Schölermann” eingestellt.

26.3.1960, Samstag

Das erste Bühnenstück von Tankred Dorst, die Farce “Die Kurve”, wird in Lübeck unter der Regie von Hansjörg Utzerath uraufgeführt.

Bei Arbeiten an einem Bohrturm in der niederösterreichischen Gemeinde Deutsch-Wagram sprengt sich ein Bohrtrupp irrtümlich selbst in die Luft. Sechs Personen kommen dabei ums Leben, vier werden schwer verletzt.

Der Zerstörer “Hamburg”, das erste für die Bundesmarine gebaute Kriegsschiff, läuft in Hamburg vom Stapel.

27.3.1960, Sonntag

ln Brüssel besiegt Belgien die Schweiz in einem Fußball-Länderspiel 3:1.

Die Fußballnationalelf Österreichs unterliegt der französischen Mannschaft im Wiener Praterstadion 2:4.

In Karlsruhe werden die “Bambi”-Filmpreise vergeben.

Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Hildesheimer Dom wird nach fast neunjähriger Bauzeit wiedereröffnet.

Die Radikale Intransigente Bürgerunion des argentinischen Staatspräsidenten Arturo Frondizi erleidet bei Teilwahlen zum Parlament starke Verluste, bleibt aber mit 108 von 192 Sitzen die stärkste Fraktion in der Abgeordnetenkammer.

Bei den Wahlen für die Gemeinderäte in Bayern kann sich die CSU mit 36,0% nur knapp vor der SPD (35,4%) behaupten. Drittstärkste Partei ist der GB/BHE (Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) mit 6,5% der Stimmen.

28.3.1960, Montag

Mit einem Generalstreik in den großen Städten Südafrikas protestiert die schwarze Bevölkerung gegen das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen die friedliche Demonstration in Sharpeville.

Das Bundesarbeitsgericht in Kassel entscheidet, dass nicht alle alleinstehenden, berufstätigen Frauen einen Rechtsanspruch auf einen bezahlten Hausarbeitstag haben.

Die Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft (Preussag) schließt die beiden letzten niedersächsischen Steinkohlezechen.

Der Bundestagsabgeordnete Hans Furler (CDU) wird in Straßburg zum Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt.

29.3.1960, Dienstag

Bei Löscharbeiten an einem brennenden Lagerhaus in Glasgow kommen 19 Feuerwehrleute ums Leben. Der Brand vernichtet etwa 200 000 l Whisky im Wert von 1,69 Mio. Pfund (20 Mio. DM).

30.3.1960, Mittwoch

Die Bundesregierung in Bonn protestiert in einer Erklärung gegen die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR.

In sechs Bundesstaaten Nordost-Brasiliens werden 600 000 Einwohner durch schwere Überschwemmungen obdachlos. Zahlreiche Menschen werden von angeschwemmten Piranha-Fischen angefallen und verletzt.

31.3.1960, Donnerstag

Bruno Heusinger tritt als Nachfolger von Hermann Weinkauff das Amt des Präsidenten des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe an.

Der Hallstein-Plan für einen beschleunigten Zollabbau wird vom Parlament der EWG angenommen.

ln einer Waldlichtung bei Frankfurt am Main wird das erste Autokino der Bundesrepublik eröffnet.

Chroniknet