Was geschah im April 1904

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Wetterstationen April 1904

1.4.1904, Freitag

In Frankreich tritt ein Gesetz in Kraft, das die Arbeitszeit für Frauen und Personen unter 18 Jahren auf maximal zehn Stunden pro Tag begrenzt.

Mit Feiern und Kundgebungen wird an den Geburtstag des ersten deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck erinnert.

Bochum wird nach der Eingemeindung der Orte Grumme, Hamme, Hofstede und Wiemelhausen zur Großstadt mit 108 000 Einwohnern.

Eine von dem britischen Polarforscher Robert F. Scott geführte Südpolexpedition kehrt nach zwei Überwinterungen im Eis nach Lyttelton auf Neuseeland zurück.

Bei den Fernsprechgebühren im Deutschen Reich tritt eine Ermäßigung in Kraft. So kostet ein Tagesgespräch bis zu drei Minuten im sog. Nachbarverkehr 10 Pfennig. Von öffentlichen Fernsprechern aus kostet ein Gespräch 10 Pfennig im Orts- und 20 Pfennig im Nachbarverkehr.

2.4.1904, Samstag

Russland ernennt einen neuen Botschafter für seine Vertretung am serbischen Königshof in Belgrad. Zuvor waren auch die letzten Beteiligten an der Verschwörung gegen den früheren König Alexander aus dem Hofdienst entfernt worden.

3.4.1904, Sonntag

An der im südafrikanischen Johannesburg ausgebrochenen Pest sind bis jetzt 126 Personen erkrankt. Bisher starben sieben Weiße und 63 Schwarze.

Die Badekommission des Nordseebads in Wyk auf Föhr beschließt die Einrichtung eines sog. Familienbads. Es soll am Strand zwischen dem Herren- und dem Damenbadestrand angelegt werden.

4.4.1904, Montag

Bei einem Autounfall wird Prinz Friedrich Leopold von Preußen leicht verletzt. Ein Pferd, das mit seinem Wagen durchgegangen ist, rammt das prinzliche Auto, wobei die Deichsel des Wagens die Autowand durchbohrt. Der kaiserliche Anverwandte erleidet leichte Quetschungen.

Auf dem 13. deutschen Turnertag in Berlin werden die Konflikte um die antisemitische Haltung der österreichischen Turnvereine durch einen Kompromiss überdeckt.

In Nürnberg beginnt der sechstägige Erste Internationale Kongress für Schulhygiene.

5.4.1904, Dienstag

Das rumänische Parlament beschließt die Einführung hoher Importzölle. Auf diese Weise soll die einheimische Industrie gefördert werden.

In Swakopmund trifft ein Schiffstransport aus Argentinien ein. An Bord befinden sich 547 Pferde und 253 Maultiere, die von den deutschen Behörden für die Ausrüstung der Truppen in Deutsch-Südwestafrika aufgekauft worden sind.

Auf dem Kongress der “Freien Kirchlich-Sozialen Konferenz” in Hagen spricht sich Ludwig Weber, Vorsitzender der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands, für eine sozialpolitische Ausbildung der Geistlichen aus.

Über die verschiedenen Aspekte des Alkoholismus in der Gesellschaft veranstaltet der “Zentralverband zur Bekämpfung des Alkoholismus” bis zum 9. April eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Berlin. Laut einem Beitrag des Mediziners Alfred Grotjahn werden 10% des Volkseinkommens für Alkohol ausgegeben.

6.4.1904, Mittwoch

Auf einer Delegiertenversammlung der deutschen Vereine für Volkskunde wird beschlossen, einen gemeinsamen “Verband deutscher Vereine für Volkskunde” für das Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz zu gründen. Zum Vorsitzenden des Verbands, dem auch einzelne Forscher und Museen angehören, wird der Gießener Philologe Adolf Strack gewählt.

Während des internationalen Architekten-Kongresses in Madrid, der bis zum 13. April dauert, setzt sich Hermann Muthesius in einem Vortrag mit der “Moderne in der Architektur” auseinander.

In einer Erklärung weisen katholische Geistliche in Oberschlesien den Vorwurf zurück, sie hätten in Predigten zur Wahl von Kandidaten der katholischen Zentrumspartei aufgerufen.

7.4.1904, Donnerstag

Der Delegiertentag der deutschen Goethe-Bünde in Dresden verabschiedet eine Resolution, in der zur Wachsamkeit gegen alle Versuche staatlicher Zensur und die Beeinträchtigung der Freiheit der Wissenschaften aufgerufen wird.

8.4.1904, Freitag

Der Berliner Magistrat beschließt die Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule für alle männlichen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren.

In Darmstadt treffen sich die akademisch gebildeten Lehrer zum ersten “Deutschen Oberlehrertag”, um vor allem Standesfragen zu erörtern.

Frankreich und Großbritannien einigen sich über die Abgrenzung ihrer kolonialen Einflussgebiete.

9.4.1904, Samstag

Vertreter Bulgariens und der Türkei unterzeichnen in Konstantinopel (Istanbul) ein Abkommen über Makedonien.

In Hamburg entsteht eine “Zentrale Einkaufsgesellschaft deutscher Kolonialwarenhändler”. Ihr gehören die meisten deutschen Einzelhändlergenossenschaften sowie einige Einzelfirmen an. Die neue Verbindung soll die Konkurrenzsituation der Händler gegenüber den großen Warenhäusern und den Konsumgenossenschaften verbessern.

Der schwedische Reichstag in Stockholm genehmigt die Einführung der wahlweisen Zivilehe. Im Deutschen Reich ist die standesamtliche Heirat seit 1876 obligatorisch.

In München stirbt Maximilian Kronberger, das jugendliche Idol des Stefan-George-Kreises.

10.4.1904, Sonntag

In Berlin beginnt eine Hockey-Woche, an der auf Einladung des Berliner Vereins auch die erste Mannschaft des St. John’s College in Oxford teilnimmt. Die ersten Hockey-Clubs wurden in Deutschland um die Jahrhundertwende in Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin und Bonn gegründet.

11.4.1904, Montag

In Berlin wird ein “Bund der Handwerker” gegründet. Zu seinen Forderungen zählen u.a. ein Verbot der Zuchthausarbeit, die als unlautere staatliche Konkurrenz empfunden wird, und die Ausdehnung der staatlichen Alters- und Invalidenversicherung auf selbständige Handwerker.

12.4.1904, Dienstag

Der Reichstag in Berlin debattiert über eine mögliche Änderung des Fünfzigpfennigstücks. Das Mischungsverhältnis zwischen Silber und Kupfer soll geändert werden. Dadurch soll die Münze etwas dicker gemacht werden, da die bisherige Münze häufig mit anderen Geldstücken verwechselt wird. Der Reichsschatzminister Hermann von Stengel fordert außerdem neue münzrechtliche Bestimmungen, weil in letzter Zeit mit münzähnlichen Reklamemarken viel Unfug getrieben werde.

Ein Teil der deutschen Arbeitgeberverbände schließt sich in Berlin zu einer überregionalen “Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände” zusammen.

13.4.1904, Mittwoch

Das russische Schlachtschiff “Petropawlowsk” läuft vor Port Arthur auf eine japanische Mine und sinkt.

In einer Debatte im preußischen Abgeordnetenhaus über verschiedene Missstände an den höheren Schulen fordern konservative Abgeordnete, die Gymnasien nicht in den Großstädten zu konzentrieren, da hier “die lernende Jugend in bedenkliche moralische Lagen” gerate.

Bulgarien und Serbien schließen einen Bündnis- und Freundschaftsvertrag.

Vor der Küste von Florida bei Pensacola kommen bei einer Explosion auf dem US-Kriegsschiff “Missouri” 29 Personen ums Leben.

14.4.1904, Donnerstag

Der Verband deutscher Gastwirtsgehilfen tritt auf seinem Verbandstag für die gesetzliche Festlegung von Ruhetagen ein. Außerdem wird ein gesetzliches Verbot jeder Stellenvermittlung gegen Bezahlung gefordert.

15.4.1904, Freitag

In Wien wird der Österreicher Josef Steinbach Weltmeister im Gewichtheben vor seinem Landsmann Josef Grafl.

Der Palast des koreanischen Kaisers in Seoul wird durch einen Brand schwer beschädigt.

Die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria legt den Grundstein für den Neubau des Senckenberg-Museums in Frankfurt am Main.

Der Verband der Warenhäuser weist auf seiner Jahresversammlung unter dem Vorsitz von Oskar Tietz den Vorwurf zurück, Warenhäuser würden die Kleinhändler und den Mittelstand ruinieren. Im Gegenteil sei die Zahl der kleineren Geschäfte in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

In Paris wird ein Arbeiterschutzvertrag zwischen Frankreich und Italien unterzeichnet. Dieser erste internationale Vertrag über Sozialpolitik verbessert vor allem die Lage der 100 000 italienischen Arbeiter, die in Frankreich arbeiten. Sie werden in bezug auf die Spar-, Pensions- und Hilfskassen den Franzosen nahezu gleichgestellt.

Auf der Hauptversammlung des Deutschen Flottenvereins, die bis zum 17. April in Dresden tagt, fordern die Delegierten einen Ausbau der deutschen Marine.

16.4.1904, Samstag

Der Rektor der Wiener Universität verbietet den Studenten das Tragen von Abzeichen, Bändern usw. Erlaubt sind lediglich die Abzeichen der bisher zugelassenen Verbindungen. Die Anordnung wird erlassen, weil immer mehr tschechische, polnische, serbische und kroatische Studenten Verbindungen bilden und ihre nationalen Farben tragen. Dies führt zu Auseinandersetzungen innerhalb der Studentenschaft.

17.4.1904, Sonntag

Die USA und Brasilien schließen einen neuen Zollvertrag, nach dem die USA eine Reihe von Fertigprodukten mit einer Zollermäßigung von 20% nach Brasilien exportieren dürfen.

18.4.1904, Montag

Erstmals erscheint in Paris die sozialistische Tageszeitung “L’Humanité”. Herausgeber ist Jean Jaurès.

In Kassel wird ein Verein deutscher Emaillierwerke gegründet. Aufgabe des Vereins, dem 50 Betriebe angehören, ist neben der Vertretung der allgemeinen wirtschaftlichen Interessen die gemeinschaftliche Regulierung der Verkaufspreise.

In der Universität Gießen beginnt unter Beteiligung internationaler Wissenschaftler der erste Kongress für experimentelle Psychologie.

19.4.1904, Dienstag

Im rheinischen Kurort Bad Neuenahr wird nach mehrmonatiger Arbeit ein neuer Thermalsprudel erbohrt, dessen Wasser eine Temperatur von 49 hat. Der sog. Große Sprudel des Kurorts wurde bereits 1861 erschlossen.

Das US-Repräsentantenhaus genehmigt eine Gesetzesvorlage, nach der die bisherigen Territorien Arizona, New Mexico, Oklahoma und das Indianer-Territorium zu Bundesstaaten werden sollen.

Angesichts eines Fehlbetrags von rund 5,4 Mio. britischen Pfund (110 Mio. Mark) im abgelaufenen Rechnungsjahr äußert sich der britische Schatzkanzler Austen Chamberlain skeptisch zur herrschenden Wirtschaftslage. Großbritannien stehe in einem wirtschaftlichen Wettbewerb mit dem Ausland, der härter sei als je zuvor. Absatzmärkte, die bisher als sicher galten, seien von der Konkurrenz bedroht.

20.4.1904, Mittwoch

Ein Generalstreik der ungarischen Eisenbahnbeamten legt den gesamten Schienenverkehr des Landes lahm.

21.4.1904, Donnerstag

Auf Veranlassung des Sozialdemokraten Ignaz Auer debattiert der Reichstag in Berlin über die vermehrten Zechenstilllegungen durch die Kohlensyndikate im Ruhrgebiet. Geplante Maßnahmen, die die Arbeitsplätze von mehr als 20 000 Bergleuten bedrohen, haben unter den Arbeitern zu erheblicher Unruhe geführt. In der Aussprache fordert der Zentrumsabgeordnete Carl Bachem eine staatliche Kontrolle der Syndikate in Form eines Syndikatgesetzes.

In Hamburg geht der Bürgerschaft ein Senatsantrag über die geplante Erbauung eines Elbtunnels zu. Die voraussichtlichen Kosten betragen 8,25 Mio. Mark. Mit dem Bau des Tunnels wird am 7. November 1906 begonnen. Fertiggestellt ist er 1911.

22.4.1904, Freitag

Die 25-Jährige amerikanische Tänzerin Isadora Duncan tritt in der Bürgergesellschaft in Köln auf.

In Halle wird auf Initiative des Philosophen Hans Vaihinger die “Kant-Gesellschaft” gegründet. Sie soll die Erforschung des Werks des Königsberger Philosophen fördern.

Das britische Unterhaus in London stimmt mit einer Mehrheit von 238 zu 199 Stimmen für einen Antrag, der den Gewerkschaften das Streikpostenstehen erlaubt. 1901 war nach der sog. Taff-Vale-Entscheidung eine Gewerkschaft deswegen zu Schadensersatz verurteilt worden. Der jetzige Unterhausbeschluss hat jedoch noch keine verbindliche Wirkung, da auch das Oberhaus zustimmen muss.

23.4.1904, Samstag

In dritter Lesung verabschiedet der preußische Landtag ein Gesetz zur Förderung der Wohnverhältnisse von Arbeitern und gering besoldeten Beamten in den Staatsbetrieben. Für die Errichtung von staatseigenen Wohnungen sind 16 Mio. Mark vorgesehen.

In London siegt vor 80 000 Zuschauern im Finale um den Pokal der englischen “Football Association” die Mannschaft von Manchester City über die Bolton Wanderers 1:0. An diesem Höhepunkt der Fußballsaison nimmt als Zuschauer auch der britische Ministerpräsident Arthur James Balfour teil, der den Wahlkreis Manchester vertritt.

24.4.1904, Sonntag

In den Vorrundenspielen für die deutsche Fußballmeisterschaft schlägt in Hamburg der SC Germania 87 Hamburg den Hannoverschen FC 96 11:0. In Berlin gewinnt Britannia 92 Berlin gegen den Karlsruher Fußballverein 6:1.

Bei einem Schachturnier in Cambridge Springs/Pennsylvania, an dem auch Weltmeister Emanuel Lasker teilnimmt, messen sich die besten Schachspieler Europas und der USA.

Auf einer Volksversammlung der oppositionellen Unabhängigkeitspartei mit Ferenc Kossuth in der ungarischen Stadt Elesd geraten Anhänger der Regierungspartei, der Opposition und Sozialdemokraten aneinander. Beim Eingreifen der Gendarmerie werden 33 Personen getötet und mehrere hundert verletzt.

Der Priester und Agent der russischen Geheimpolizei Georgi A. Gapon gründet die “Vereinigung russischer Fabrikarbeiter von St. Petersburg”.

Der französische Staatspräsident Emile Loubet trifft in Begleitung seines Außenministers Théophile Delcassé zu einem Staatsbesuch in Italien ein.

25.4.1904, Montag

Der preußische Landtagsabgeordnete der Nationalliberalen Partei Menck spricht sich entgegen der Auffassung seiner Partei für eine Abschaffung des allgemeinen Wahlrechts bei den Reichstagswahlen aus. Nur so könne eine allmähliche Machtübernahme durch die Sozialdemokraten verhindert werden.

Der Deutsche Reichstag in Berlin berät über die Aufnahme einer Anleihe für die deutsche Kolonie Togo zum Bau einer Bahnstrecke von Lomé nach Palimbé. Der Direktor der Kolonialabteilung im Außenministerium, Oskar Stübel, begründet diese erstmalig gewählte Form der Finanzierung mit der wirtschaftlichen Leistungskraft der Kolonie. Mit der Bahnstrecke soll der Anbau von Baumwolle gefördert werden.

In Karlsruhe wird das neunte Krematorium im Deutschen Reich in Betrieb genommen.

26.4.1904, Dienstag

Der Reichstag in Berlin genehmigt ein internationales Abkommen über die Gültigkeit von privatrechtlichen Gesetzen, u.a. auf den Gebieten der Eheschließung, der Ehescheidung und der Vormundschaft über Minderjährige. Das Abkommen ist 1902 von zwölf europäischen Staaten unterzeichnet worden.

In Innsbruck versuchen deutschnationale Studenten, das Konzert eines böhmischen Musikers zu verhindern. Als sie aus dem Saal gewiesen werden, singen sie auf der Straße die “Wacht am Rhein” und Bismarck-Lieder, um die Veranstaltung zu stören. Zwei Personen werden verhaftet.

Der britische König Edward VII. beginnt einen zehntägigen Besuch in Irland. Am 28. April legt er den Grundstein für die neuen Gebäude des Royal College of Science in Dublin.

In Australien übernimmt eine Labor-Regierung unter Premierminister John Christian Watson die Amtsgeschäfte.

27.4.1904, Mittwoch

In einer Resolution fordert das britische Unterhaus in London die Regierung auf, den Anbau von Baumwolle in den britischen Kolonien zu fördern. Hintergrund dieser Bemühungen sind die Spekulationen mit Baumwolle an der US-amerikanischen Börse, die zu erheblichen Preisschwankungen führen und in der europäischen Textilindustrie Probleme verursachen.

28.4.1904, Donnerstag

Im Berliner Apollo-Theater wird die Burleske “Berliner Luft” mit der Musik von Paul Lincke und dem Text von Heinrich Bolten-Baeckers uraufgeführt.

An seinem Geburtstag eröffnet der Pädagoge Hermann Lietz auf der Burg Bieberstein sein drittes Deutsches Landerziehungsheim.

Der Reichstag genehmigt die Verlängerung des Krankengeldanspruchs für Seeleute von bisher 13 auf insgesamt 26 Wochen.

Auf die politische Situation eingehend, bemerkt Kaiser Wilhelm II. in einer Rede in Karlsruhe: “Ich hoffe, dass unser Friede nicht gestört wird und das die Ereignisse, die wir vor unseren Augen sich abspielen sehen, dazu angetan sind, die Geister auf eine Linie zu lenken, das Auge klar zu machen und den Mut zu stählen und uns einig zu finden, wenn es notwendig werden sollte, in die Weltpolitik einzugreifen”.

Mitglieder des Senats in Washington kritisieren die erheblich gestiegenen Staatsausgaben in den USA. Verantwortlich dafür ist nach ihrer Meinung der Ehrgeiz von Präsident Theodore Roosevelt, die USA in den Rang einer “Weltmacht” erheben zu wollen.

29.4.1904, Freitag

In einem Rundschreiben, das an die russischen Diplomaten im Ausland gerichtet ist, erklärt der russische Außenminister Wladimir N. Lamsdorf, Russland werde sich auf keine ausländische Vermittlung im gegenwärtigen Krieg mit Japan einlassen.

30.4.1904, Samstag

Das Reichsgericht in Berlin stellt mit einem aufsehenerregenden Urteil die Gültigkeit von Tarifverträgen in Frage.

Christian Hülsmeyer erhält ein Patent für sein “Telemobiloskop”, einen Vorläufer des Radargeräts.

In Bremen läuft der kleine Kreuzer “München” vom Stapel. Das Kriegsschiff ist nach modernsten Gesichtspunkten mit elektrischen Anlagen ausgerüstet. So sorgt ein “Commandotelegraph” für die Befehlsübermittlung an die Maschinen und Waffensysteme. Elektromotoren betreiben eine Transportvorrichtung für Munition. Die notwendige Elektrizität wird von zwei Dampfturbinen erzeugt.

In St. Louis im US-Bundesstaat Louisiana öffnet die Weltausstellung ihre Tore. Sie wird vom US-Präsidenten Theodore Roosevelt von Washington aus über Telegraf eröffnet.

In Berlin wird die traditionelle Große Berliner Kunstausstellung eröffnet.

Chroniknet