Was geschah im April 1916

  • < 1915
  • 4.1916
  • 1917 >

Wetterstationen April 1916

1.4.1916, Samstag

Bulgarien schafft den bisher gültigen Julianischen, in Russland noch geltenden Kalender ab und führt den westeuropäischen (Gregorianischen) Kalender ein.

Großbritanniens Premier Herbert Asquith besucht Papst Benedikt XV. Asquith erhofft sich von diesem Besuch eine versöhnliche Einwirkung des Papstes auf den antibritisch eingestellten irischen Klerus.

Der kanadische Ministerpräsident Robert Bordon kündigt vor dem Unterhaus in Ottawa eine neue Kriegsanleihe an; sie soll 250 Millionen Dollar einbringen. Bislang haben sich 290 000 Kanadier zum Heer gemeldet, 43 700 davon sind bis Februar 1916 an der Westfront gefallen.

Neue Strafbestimmungen sollen in Deutschland die Einhaltung der Höchstpreise sichern: Verstöße werden künftig mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bis zu 10 000 Mark geahndet.

Im Berliner Zirkus Busch hat eine neue Ausstattungsrevue Premiere, die Osterbräuche von den Germanen bis zur Gegenwart präsentiert. Höhepunkt ist der Auftritt eines Riesenosterhasen, der eine überdimensionale Oster-Bonbonniere präsentiert.

2.4.1916, Sonntag

Auf der Radrennbahn in Berlin-Treptow wird die deutsche Radsaison 1916 eröffnet.

Vor 5000 Zuschauern endet in Berlin ein Fußballspiel der Stadtmannschaften von Wien und Berlin mit einem 2:1-Sieg (Halbzeit 1:0) der Wiener. Von den insgesamt 25 ausgetragenen Spielen hat Wien 15 und Berlin acht gewonnen, zwei der beliebten Städtespiele endeten unentschieden.

In Paris werden die bisherigen Hornsignale der Feuerwehr zur Warnung vor einem Luftangriff durch Sirenen ersetzt.

3.4.1916, Montag

Die englische Südküste bei Great Yarmouth ist Ziel deutscher Luftschiffangriffe. Die abgeworfenen Bomben richten Sachschaden an.

Die Berliner Straßenbahn-Betriebe geben bekannt, dass über 100 Frauen als Straßenbahnfahrerinnen beschäftigt werden.

4.4.1916, Dienstag

Im Deutschen Theater in Berlin beginnt der Shakespeare-Zyklus mit einer Aufführung des “Sommernachtstraum”. In der Inszenierung von Max Reinhardt spielen u.a. Hans Waßmann, Fritz Delius und Paul Hartmann.

König Ludwig III. von Bayern ordnet eine Neu-Uniformierung des bayerischen Heeres an. Statt der bisherigen blauen Uniformen werden feldgraue eingeführt.

In Russland wird ein Erlass des Zaren veröffentlicht, durch den die bisher zurückgestellten Wehrpflichtigen der Musterungsjahrgänge 1906 bis 1916 eingezogen werden. Ausnahmen gelten für den Kaukasus und das Amur-Gebiet.

Im Anschluss an eine geheime Sitzung des niederländischen Parlaments teilt die Regierung mit, die am 1. April ergangene Urlaubssperre für alle Truppenteile sei eine notwendige Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Neutralität gewesen. In der Öffentlichkeit hatte die Urlaubssperre zu einer großen Beunruhigung geführt.

Die britische Regierung bringt im Unterhaus eine Steuervorlage ein. Die Grenze des steuerfreien Einkommens soll von 160 auf 130 Pfund herabgesetzt werden. Für zahlreiche Lebens- und Genussmittel sind Steuererhöhungen vorgesehen.

5.4.1916, Mittwoch

Der deutsche Heeresbericht gibt bekannt, dass im März an der Westfront bei 14 eigenen Verlusten 44 gegnerische Flugzeuge abgeschossen worden sind.

Vor dem Deutschen Reichstag erklärt Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, Deutschland müsse eine so starke Stellung in der Welt erhalten, dass niemand in die Versuchung käme, es anzugreifen.

6.4.1916, Donnerstag

Im Deutschen Reichstag fordert Phillip Scheidemann (SPD) eine Reform der Landtage in Preußen und Mecklenburg und die Gewährung des Koalitionsrechts auch für Landarbeiter.

In der Berliner Sezession wird eine Schwarz-Weiß-Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden u.a. graphische Arbeiten von Max Slevogt, Max Beckmann, Georg Kolbe und Ernst Barlach.

7.4.1916, Freitag

Auf einer Sitzung des Vereins der Berliner Gastwirte wird die mangelhafte Versorgung der Gaststätten durch die Brauereien erörtert. Empfohlen wird die Ausgabe von nichtalkoholischen Getränken und die Streckung des Bieres durch Zugabe von Malz- oder Karamelbier.

Die neue Postzeitungsliste der Reichspost für 1916 verzeichnet seit der letzten Ausgabe 1915 die Einstellung von 1255 Zeitungen. Die Gesamtzahl der seit Kriegsbeginn eingestellten Zeitungen und Zeitschriften beträgt 3000.

Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, der deutsche Befehlshaber an der Ostfront, feiert sein 50-Jähriges Dienstjubiläum.

Die britische Zeitung “Daily Mail” will aus amtlichen Quellen erfahren haben, dass zwischen dem 19. Januar 1915 und dem 5. April 1916 in Großbritannien aufgrund von Zeppelinangriffen 325 Zivilisten getötet und 719 verwundet worden sind.

Zwischen dem Deutschen Reich und Rumänien wird ein Außenhandelsabkommen abgeschlossen. Beide Regierungen verpflichten sich, die Ausfuhr von nicht kriegswichtigen Gütern sowie die Durchfuhr von Waren aus dritten Ländern zu gestatten. Für Deutschland hat das Abkommen vor allem politische Bedeutung, da seit längerem über einen Kriegseintritt Rumäniens auf Seiten Frankreichs und Großbritanniens spekuliert wird.

Der deutsche Heeresbericht meldet im Stellungskrieg an der Westfront die Erstürmung von Trichterstellungen an der von Kanadiern gehaltenen Front bei St. Eloi in Nordfrankreich.

8.4.1916, Samstag

In den besetzten belgischen Provinzen Brabant und Lüttich sowie in den Kreisen Charleroi und Namur werden 776 Orte für den Briefverkehr nach Deutschland zugelassen.

Die Duma, das russische Parlament nimmt den Staatshaushalt für 1916 an. Die Ausgaben belaufen sich auf 3,646 Milliarden Rubel, der Haushaltsfehlbetrag in Höhe von 455 Millionen Rubel soll durch Kredite gedeckt werden.

Eine Rede des Abgeordneten Karl Liebknecht gegen die Kriegspolitik führt im Reichstag zu Tumultszenen. Liebknecht wird das Wort entzogen.

Bei den Haushaltsberatungen im Reichstag wird eine Entschließung angenommen, mit der Kleinwohnungen für Arbeiter und Angehörige des öffentlichen Dienstes sowie für Kriegsbeschädigte gefördert werden sollen. Im außerordentlichen Haushalt für 1916 werden für diese Maßnahmen Mittel in Höhe von zehn Millionen Mark veranschlagt.

9.4.1916, Sonntag

Der britische Verband für das Frauenwahlrecht veranstaltet unter Führung von Emmeline Pankhurst eine Kundgebung auf dem Trafalgar Square. Die Versammlung wird durch aufgebrachte Passanten gesprengt.

Sieger in dem mit 16 000 Mark dotierten Buddenbrook-Memorial auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf wird Gestüt Klausners “Guy Baron” mit Jockey Emil Treuherz im Sulky.

10.4.1916, Montag

Zur Regelung des Zuckerabsatzes wird in Berlin eine Reichszuckerstelle eingerichtet. Alle Zuckervorräte über 10 kg müssen gemeldet werden.

In Paris endet ein Kongress der französischen Sozialisten. Während eine Minderheit die Wiederaufnahme von Beziehungen zu den deutschen Sozialdemokraten befürwortet, lehnt eine Mehrheit solche Kontakte ab.

In einer Note an die USA weist die Reichsregierung darauf hin, dass der Kommandant des deutschen U-Bootes, der die “Sussex” im Kanal torpedierte, den Dampfer als Kriegsschiff angesehen habe.

11.4.1916, Dienstag

Der “Vorwärts” veröffentlicht einen Aufruf des SPD-Parteivorstandes, der sich gegen die Berichterstattung der Zeitung richtet. Dem SPD-Parteiorgan wird vorgeworfen, in systematischer Weise gegen den SPD-Vorstand zu agitieren und die Meinung der ausgetretenen 18 SPD-Abgeordneten zu vertreten.

Auf einer Sitzung im Berliner Rathaus beschliest der Nahrungsmittelausschuss des Deutschen Städtetages eine Denkschrift an die Reichsregierung zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung im kommenden Winter. Der Reichskanzler wird gebeten, zumindest bei den wichtigsten Nahrungsmitteln eine ausreichende Belieferung der Städte zu garantieren.

Das “Börsenblatt für den deutschen Buchhandel” meldet für das Jahr 1915 insgesamt 23 558 literarische Neuerscheinungen.

Der Bildhauer Hugo Lederer, Schöpfer des Bismarck-Denkmals in Hamburg, wird als Leiter einer Bildhauerwerkstatt an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg berufen.

12.4.1916, Mittwoch

Der deutsche Heeresbericht meldet schwere Abwehrkämpfe auf dem linken Ufer der Maas, am “Pfefferrücken”, vor Verdun. Seit Beginn der Offensive ist die französische Frontlinie auf einer Breite von rund 70 km bis zu 8 km tief eingedrückt worden.

Nach dem Vorbild des “Eisernen Hindenburg” in Berlin und des “Wehrmannes in Eisen” in Wien wird in Konstantinopel ein “Mörser in Eisen” aufgestellt. Das hölzerne Geschütz soll zum Zwecke der Kriegsfürsorge gegen Entgelt benagelt werden.

Der Kriegsausschuss für Öle und Fette warnt vor dem Kauf von Ersatzmitteln für Fett und Speiseöl, da diese einen zu hohen Gehalt an Wasser und minderwertigen Zusatzstoffen aufweisen.

13.4.1916, Donnerstag

Die mexikanische Regierung fordert die Vereinigten Staaten auf, ihre Truppen aus Mexiko zurückzuziehen. Die Verfolgung der Einheiten des Rebellenführers Francisco “Pancho” Villa werde durch regierungstreue Einheiten fortgesetzt.

Die deutsche Marineleitung meldet für März 1916 die Versenkung von 80 feindlichen Handelsschiffen mit einer Tonnage von rund 207 000 Bruttoregistertonnen.

14.4.1916, Freitag

Der Deutsche Klub in Wien legt unter Mitwirkung der deutschen Volksräte der Sudeten- und Alpenländer ein Programm für die Zukunft der österreichischen Politik vor. Das Verhältnis zu Ungarn soll auf der Grundlage des Ausgleichs von 1867 weiter ausgebaut und zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn soll eine Zollgemeinschaft zur Vorbereitung eines größeren mitteleuropäischen Wirtschaftsgebietes geschaffen werden.

15.4.1916, Samstag

Nach siebenmonatiger Schließung wegen eines schweren Erdrutsches, durch den Teile des Kanals verschüttet worden waren, wird der Panamakanal wieder für die Schifffahrt geöffnet.

In Berlin treten die Städte und Organisationen, die Kriegspatenschaften für zerstörte ostpreußische Städte übernommen haben, zu einer Beratung zusammen. Es wird die Gründung eines Reichsverbandes Ostpreußen beschlossen.

16.4.1916, Sonntag

Auf der Rennbahn in Berlin-Karlshorst wird die Galopp-Rennsaison 1916 eröffnet.

In den Münchener Kammerspielen wird Hugo von Hofmannsthals Bearbeitung der “Alkestis” des griechischen Dichters Euripides aufgeführt.

17.4.1916, Montag

Bei der Sprengung des Gipfels des Côl di Lana bei Meran durch italienische Pioniere kommen 200 österreichische Kaiserjäger ums Leben. Der seit 1915 schwer umkämpfte Berg ist von den Italienern Côl di Sangue (Blutberg) genannt worden.

Russische Truppen besetzen den Ort Trapezunt an der Küste Kleinasiens. Die osmanischen Verbände müssen sich zurückziehen.

In Saßnitz auf der Ostseeinsel Rügen treffen 58 deutsche und 150 österreichische Soldaten ein, die von Russland im Austausch gegen russische Kriegsgefangene übergeben worden sind.

In Bayern werden Milchkarten eingeführt. Kinder unter zwei Jahren sowie stillende Frauen erhalten täglich einen Liter, Frauen und Jugendliche bis 16 Jahren täglich einen halben Liter. Männer haben Anspruch auf einen viertel Liter Milch täglich.

18.4.1916, Dienstag

Frankreichs Staatspräsident Raymond Poincaré und Verteidigungsminister Pierre Auguste Roques treffen zu einem zweitägigen Truppenbesuch in Verdun ein.

Von der Front bei Verdun meldet der deutsche Heeresbericht örtliche Erfolge bei Haudromont und Thiaumont.

19.4.1916, Mittwoch

In Berlin beginnt die 24. Vertreterversammlung der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger. Auf der Tagesordnung steht u.a. ein Bericht über den neu eingeführten Stellennachweis, der bereits von 126 Theaterleitern genutzt wird, und eine Aussprache über die Erfahrungen mit Theateraufführungen für Soldaten im Frontgebiet.

20.4.1916, Donnerstag

Die USA überreichen der deutschen Regierung eine Antwort auf die deutsche Note zum Fall des torpedierten Dampfers “Sussex” vom 10. April. Darin wird mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gedroht, falls Deutschland den verschärften U-Boot-Krieg fortsetzt.

Zur Unterstützung der französischen und britischen Verbände an der Westfront treffen russische Einheiten in Marseille ein.

21.4.1916, Freitag

Sir Roger Casement, einer der Führer der irischen Untergrundbewegung, wird bei Tralee in Südirland gefangengenommen. Ein deutsches U-Boot hatte Casement, der seit Kriegsausbruch in Deutschland lebt, nach Irland gebracht. Casement wollte sich nach Dublin begeben, um dort an der Organisation eines für Ostern geplanten Aufstandes teilzunehmen.

22.4.1916, Samstag

Der deutsche Heeresbericht meldet verstärkte französische Angriffe auf den Hügel “Toter Mann” bei Verdun.

In Berlin haben die meisten Schlachterläden geschlossen, überall hängt das Schild “Fleisch ausverkauft” in den Schaufenstern. Um die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch zu sichern, hat der Magistrat 56 zusätzliche Fleischverkaufsstellen zu den bereits bestehenden 194 eingerichtet.

Im Berliner Lessing-Theater hat das Stück “Die Troerinnen” des Griechen Euripides in der Bearbeitung von Franz Werfel Premiere.

23.4.1916, Sonntag

Aus Anlass des 300. Todestages von William Shakespeare veranstaltet die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft in Weimar eine Gedächtnistagung. Während der Osterfeiertage führt das großherzogliche Hoftheater die Stücke “Macbeth”, “Othello” und “Maß für Maß” in Neuinszenierungen auf.

Auf dem Wahlkonvent der Socialist Labour Party in New York wird Arthur E. Reimer aus Massachusetts als Kandidat für die Präsidentschaftswahl nominiert.

24.4.1916, Montag

In Dublin beginnt ein Aufstand der Untergrundarmee “lrish Volunteers” gegen die britische Herrschaft. Ein provisorischer Nationalrat, unter ihnen der Arbeiterführer James Connolly und der Dichter Patrick Pearse, ruft die Irische Republik aus.

Der Chef des deutschen Admiralstabs, Großadmiral Henning von Holtzendorff, gibt den Befehl, künftig bis auf weiteres den U-Boot-Krieg nur nach Prisenordnung (Warnung, Durchsuchung und Rettung der Passagiere vor einer Versenkung des Schiffes) zu führen.

Unter Leitung von Karl Liebknecht tagt in Jena ein illegaler Jugendkongress. Die etwa 30 Teilnehmer beschließen einen Boykott der SPD-Zeitung “Arbeiterjugend” und den Aufbau einer eigenen Jugendorganisation.

25.4.1916, Dienstag

Über 40 britische Flugzeugproduzenten schließen sich zur British Aircraft Constructors Ltd. zusammen. Das Ziel ist die Massenproduktion neuer Flugzeuge und damit die Beseitigung der deutschen Luftüberlegenheit.

Der Jahreskongress der Independent Labour Party in Newcastle fordert in einer Resolution die Beendigung des Krieges durch die Einleitung von Friedensverhandlungen.

US-Präsident Woodrow Wilson erklärt, dass die amerikanischen Truppen so lange in Mexiko bleiben werden, bis der mexikanische Rebellenführer Francisco “Pancho” Villa gefangengenommen worden ist.

Die deutsche Marineleitung meldet die Versenkung des britischen U-Boots “E 22” in der Nordsee.

26.4.1916, Mittwoch

In Berlin wird der 2. Kriegschirurgentag eröffnet. In einem Bericht wird darauf hingewiesen, dass 86,6% der Verwundeten in den Feldlazaretten und 90,1% der in deutschen Krankenhäusern Behandelten wieder dienstfähig geschrieben werden konnten.

27.4.1916, Donnerstag

Im engsten Familienkreis heiraten in Klein-Glienicke bei Berlin Prinz Friedrich Sigismund von Preußen und Prinzessin Marie von Schaumburg-Lippe. Der Bräutigam ist ein Neffe von Kaiser Wilhelm II.

Das Berliner Polizeipräsidium teilt mit, dass aufgrund von Verstößen gegen die Höchstpreisverordnungen täglich 50 bis 60 Personen festgenommen werden wurden.

In Paris beginnt eine alliierte Wirtschaftskonferenz. Auf der Tagesordnung stehen die Bezahlung der Kriegsschäden und die Eindämmung des deutschen Außenhandels nach dem Kriege.

Das deutsche U-Boot “UC 5” wird vor der englischen Ostküste versenkt.

28.4.1916, Freitag

Die britische Admiralität gibt bekannt, dass im Mittelmeer das Schlachtschiff “Russel” auf eine Mine gelaufen und untergegangen ist. Das 1901 vom Stapel gelaufene Schiff war u.a. mit vier 30,5-cm-Geschützen bewaffnet.

Der Dirigent und Komponist Hans Pfitzner, der im Februar 1916 nach Auseinandersetzungen mit dem Straßburger Gemeinderat seine Tätigkeit am dortigen Theater für beendet erklärt hatte, bleibt nun doch in Straßburg. Die Kulturbehörden haben Pfitzner zugesagt, dass seine weitere Tätigkeit am Straßburger Theater als Direktor des Konservatoriums und als Städtischer Musikdirektor gesichert sei.

29.4.1916, Samstag

In Kut-el Amara im Irak kapituliert das seit über drei Monaten eingeschlossene britische Expeditionskorps vor den osmanischen Truppen. Rund 13 000 Mann geraten in Gefangenschaft.

In Anerkennung der Kriegsleistungen der Firma Krupp verleiht Kaiser Wilhelm II. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach das Eiserne Kreuz 1. Klasse.

In Berlin-Dahlem wird das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie eingeweiht. Ähnliche Institute zur Förderung einzelner Wissenschaftsgebiete sind bereits 1912 (Chemie und Physik) und 1913 (experimentelle Therapie) gegründet worden.

30.4.1916, Sonntag

Der irische Osteraufstand wird von 20 000 britischen Soldaten niedergeschlagen.

In Kienthal in der Schweiz wird die zweite Konferenz von europäischen Sozialdemokraten beendet.

Chroniknet