Was geschah im April 1928

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Wetterstationen April 1928

1.4.1928, Sonntag

Chiang Kai-shek, der Chef der nationalrevolutionären Kuomintang-Armee in China, überschreitet den Fluss Jangtsekiang und startet einen neuerlichen Vormarsch nach Norden in Richtung Peking.

Die deutsche Kunstakademie in der römischen Villa Massimo, die Stipendiaten des preußischen Staates zur Verfügung steht, wird wiedereröffnet. Sie war wegen Kriegseinwirkung geschlossen worden.

In Berlin wird die Operette “Die große Kaiserin” des deutschen Komponisten Walter Kollo uraufgeführt.

Der Schweizer Architekt Hannes Meyer wird neuer Leiter des Bauhauses in Dessau. Er folgt Walter Gropius nach, der im Februar seinen Rücktritt von diesem Amt angekündigt hat.

Im Deutschen Reich gibt es 2,23 Millionen Rundfunkteilnehmer; im internationalen Vergleich liegt das Deutsche Reich hinter den USA und Großbritannien auf Platz drei.

Der älteste deutsche Droschkenkutscher, Gustav Hartmann, startet von Berlin aus zu einer Kutschfahrt nach Paris. Er will mit dem Unternehmen das Ende seines Gewerbes ins öffentliche Bewusstsein rufen.

Hipólito Irigoyen, der Kandidat des Mittelstandes, gewinnt die Präsidentschaftswahlen in Argentinien und wird Nachfolger von Marcelo Torcuato de Alvear.

2.4.1928, Montag

Die griechische Regierung beschließt, das Schloss “Achilleion” auf der Insel Korfu zu kaufen, das im Jahre 1890 für Kaiserin Elisabeth von Österreich (“Sissi”) erbaut worden ist.

Der neue Film des sowjetischen Meisterregisseurs Sergei M. Eisenstein, “Oktober”, wird unter dem Titel “Zehn Tage, die die Welt erschütterten” in Berlin in deutscher Erstaufführung gezeigt.

3.4.1928, Dienstag

Im Ruhrbergbau beginnen die Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung um 1,50 Reichsmark pro Schicht.

4.4.1928, Mittwoch

Max Schmeling wird durch einen Punktsieg über Titelverteidiger Franz Diener im Berliner Sportpalast Deutscher Meister im Schwergewichtsboxen.

In London wird die Genehmigung für die Aufführung des umstrittenen Films “Dawn” über die Hinrichtung der britischen Krankenschwester Edith Cavell während des Weltkriegs trotz deutscher Proteste erteilt.

5.4.1928, Donnerstag

In Hamburg wird der neue Senat, dem Abgeordnete der SPD, der DDP und der DVP angehören, von der Bürgerschaft gewählt. DDP-Politiker Carl Petersen bleibt Regierender Bürgermeister der Hansestadt.

In Kiel geht der erste deutsch-dänische Friedenstag (seit 4.4.), der auf deutscher Seite von Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde geleitet wird, zu Ende. Die Teilnehmer der Tagung bekräftigen ihre Absicht, zur Verständigung zwischen den Nachbarvölkern beizutragen.

Im Theater an der Wien in der österreichischen Hauptstadt wird die Operette “Die Herzogin von Chicago” von Emmerich Kálmán uraufgeführt.

6.4.1928, Freitag

Mercedes Gleitze aus Großbritannien durchquert als erste Schwimmerin die Meerenge von Gibraltar.

In Nürnberg wird der 400. Todestag des deutschen Malers Albrecht Dürer festlich begangen.

Reichsaußenminister Gustav Stresemann und der stellvertretende sowjetische Volkskommissar des Äußeren, Maxim M. Litwinow, führen in Berlin Besprechungen über die Beziehungen zwischen beiden Staaten.

7.4.1928, Samstag

Eine von Studenten angeführte Revolte in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, wird von regierungstreuen Truppen blutig niedergeschlagen.

8.4.1928, Sonntag

Das türkische Parlament verabschiedet eine Verfassungsänderung, mit der alle Hinweise auf den Islam aus der Verfassung gestrichen werden.

Die “Vossische Zeitung” veröffentlicht die Antworten auf eine Umfrage: “Was die deutsche Wirtschaft von Amerika lernen kann”.

Prominente aus verschiedenen Kultursparten erläutern ihren “Wunschzettel für den Rundfunk”.

9.4.1928, Montag

Helene Langes 80. Geburtstag ist Anlass für die Presse, des Lebenswerks der Pädagogin und Frauenrechtlerin in Artikeln zu gedenken.

Und Lazarus lachte”, ein Stück des US-amerikanischen Dramatikers Eugene O’Neill, wird in Pasadena (Kalifornien) uraufgeführt.

In Berlin wird der Leninbund gegründet, dem Kommunisten angehören, die 1926 wegen “Linksabweichung” aus der KPD ausgeschlossen worden sind, darunter Ruth Fischer und Arkadij Maslow.

10.4.1928, Dienstag

Im Lessingtheater, das der Regisseur und Intendant Erwin Piscator am 1. März übernommen hat, wird das Stück “Konjunktur” von Leo Lania/Kurt Weill in Berlin uraufgeführt.

Der deutsche Dauerschwimmer Otto Kemmerich stellt in einem Hamburger Zirkus einen Weltrekord auf: Er bleibt 46 Stunden im Wasser. Kemmerich ist während des Schwimmens wiederholt eingeschlafen und hat die Orientierung verloren. Die Ärzte bezeichnen seinen Zustand nach Beendigung des Unternehmens als gut.

11.4.1928, Mittwoch

Auf der Opel-Rennstrecke in Rüsselsheim wird der erste Rennwagen mit Raketenantrieb gestartet. Das von Maximilian Valier konstruierte Automobil beschleunigt in 8 sec aus dem Stand auf 100 km/h.

Im Berliner Theater des Westens hat die musikalische Komödie “200 000”, aufgeführt vom Jüdisch-akademischen Theater aus Moskau, Premiere. Das Theater startet damit eine mehrwöchige Europatournee.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten für Albrecht Dürer wird im Germanischen Museum in Nürnberg eine Ausstellung eröffnet, die erstmals einen umfangreichen Überblick über das Werk des Malers gibt, dessen Todestag sich am 6. April zum 400. Mal jährt.

Die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung in Syrien, das als Völkerbundsmandat unter französischer Verwaltung steht, verlaufen ruhig; die gemäßigten Nationalisten sind die Sieger.

12.4.1928, Donnerstag

König Viktor Emanuel III. von Italien entgeht in Mailand unverletzt einem Attentat. Durch den Anschlag werden 20 Menschen getötet.

Der Physiker Max Born antwortet in einem Zeitungsartikel dem ehemaligen Schachweltmeister Emanuel Lasker, der in einer Presseveröffentlichung Kritik am Verzicht der modernen Physik auf das Prinzip von Ursache und Wirkung (Kausalitätsprinzip) geübt hatte.

13.4.1928, Freitag

Die US-Regierung informiert die Grosmächte Großbritannien, Japan, Italien und das Deutsche Reich offiziel über den Plan, einen Kriegsächtungspakt zu schließen.

Den deutschen Piloten Hermann Köhl und Günther Ehrenfried Freiherr von Hünefeld sowie dem irischen Flieger James C. Fitzmaurice gelingt die erste Überfliegung des Atlantik in Ost-West-Richtung.

14.4.1928, Samstag

Am Theater am Nollendorfplatz in Berlin wird das Stück “Der letzte Kaiser” von Jean Richard Bloch uraufgeführt,

Reichsaußenminister Gustav Stresemann gibt für den britischen Minister für Indien, Frederick Edwin Smith Earl of Birkenhead, der sich seit dem 12. April zu einem privaten Besuch in Berlin aufhält, ein Frühstück. Der konservative Birkenhead gilt als profilierter Befürworter der deutsch-britischen Verständigung.

15.4.1928, Sonntag

In Leipzig wird die Oper “Frühlings Erwachen” von Max Ettinger nach dem gleichnamigen Stück von Frank Wedekind uraufgeführt.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewinnt ein Länderspiel gegen die Auswahl der Schweiz in Bern 3:2.

Die Hildesheimerin Lotte Mühe stellt mit 3:15,8 min bei einem Schwimmfest in Magdeburg einen Weltrekord im 200-m-Brustschwimmen auf.

16.4.1928, Montag

Vier Nationalsozialisten, die am 20. März 1927 an einem Überfall auf Kommunisten im Bahnhof von Berlin-Lichterfelde teilgenommen hatten, werden in Berlin zu Haftstrafen zwischen zwei Monaten und zweieinhalb Jahren verurteilt. Zwei Angeklagte werden freigesprochen.

In Stettin wird ein Fememord-Prozess eröffnet. Sieben Angeklagte werden des gemeinschaftlichen Mordes an einem “Verräter” ihres Verbandes, der rechtsgerichteten Organisation Roßbach, im Juli 1920 beschuldigt.

Der Schiedsspruch im seit dem 4. April bestehenden Lohnkonflikt im Ruhrbergbau wird von beiden Tarifparteien abgelehnt. Der Spruch sieht eine Anhebung der Löhne um durchschnittlich 8% vor.

Reichsinnenminister Walter von Keudell (DNVP) ersucht die Regierungen der Länder um ein Verbot des Roten Frontkämpferbundes, einer der KPD nahestehenden Organisation.

17.4.1928, Dienstag

Der Gedichtband “Herz auf Taille” von Erich Kästner mit Zeichnungen von Erich Ohser erscheint im C. Weller-Verlag in Leipzig.

Das britische Unterhaus lehnt mit 192 gegen 119 Stimmen den Antrag, die Todesstrafe bei Fahnenflucht aufzuheben, ebenso ab wie ein Verbot des Einsatzes von Truppen gegen die Zivilbevölkerung im Falle eines Aufstandes.

Die japanische Regierung beschließt die Entsendung von Kriegsschiffen in die chinesische Stadt Schantung. Sie begründet diesen Schritt mit fremdenfeindlichen Ausschreitungen.

In Berlin werden in einer Berufungsverhandlung der Publizist Carl von Ossietzky zu einer Geldstrafe von 600 Reichsmark und der Journalist Berthold Jacob (eigentl. Berthold Salomon) zu einer Strafe von 1000 Reichsmark verurteilt. Den Angeklagten wird Beleidigung der Reichswehr zur Last gelegt.

18.4.1928, Mittwoch

Das ehemals regierende Herrscherhaus der Wittelsbacher fordert vom bayerischen Staat weitere 40 Millionen Reichsmark an Abfindung und 20 Millionen Reichsmark für die Überlassung von Mobiliar im Rahmen der Entschädigung für die Fürstenenteignung nach Ausrufung der Republik 1918.

Auf der Jahrestagung des Industrie- und Handelstages in Berlin spricht sich Präsidiumsmitglied und Ex-Reichswirtschaftsminister Eduard Hamm für eine Verwaltungsreform zur Senkung der Steuerbelastung aus.

In Berlin wird die Filmkomödie “Lotte” mit Henny Porten (Regie: Carl Froelich) uraufgeführt.

19.4.1928, Donnerstag

Der Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens gibt mit dem Schauspiel “Der Snob” von Carl Sternheim seine Abschiedsvorstellung an den Hamburger Kammerspielen.

Im Carl Reissner Verlag in Dresden erscheint die Biographie “Stresemann” von Rochus Freiherr von Rheinbaben.

Im Deutschen Reich fällt die Entscheidung über die Einführung eines einheitlichen Autokennzeichens.

In Washington wird ein US-amerikanisch-italienischer Schiedsvertrag unterzeichnet, in dem sich die Vertragspartner auf ein Schiedsgerichtsverfahren bei bilateralen Konflikten verständigen.

In Portugal wird nach der Präsidentenwahl vom 25. März eine neue Regierung gebildet. Staatspräsident António Oscar Fragoso Carmona gibt das Amt des Ministerpräsidenten, das er bis dahin neben diesem Posten selbst innehatte, an José Vincente Freitas ab.

Die Interalliierte Rheinlandkommission billigt, dass die Stadt Höchst, die zum besetzten Gebiet gehört, Frankfurt am Main eingemeindet wird.

20.4.1928, Freitag

Nach Erhebungen des Tennisbundes gibt es im Deutschen Reich 85 000 organisierte Tennisspieler. Die Mitgliederzahl des Sportverbandes ist höher als in den Tennisnationen USA und Frankreich,

Der Film “Die Passion der Jeanne d’Arc” von Carl Theodor Dreyer wird in Paris uraufgeführt.

Die französische Regierung unterbreitet in Tokio, Rom, London und Berlin ihre Vorstellungen über den geplanten Kriegsächtungspakt.

Der Christliche Volksdienst, eine Partei, die in den süddeutschen Ländern die Interessen der evangelischen Minderheit vertreten will, wird gegründet.

21.4.1928, Samstag

Alle Länder mit Ausnahme Bayerns und Württembergs haben beim Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik gegen den Antrag von Reichsinnenminister Walter Keudell, den Roten Frontkämpferbund zu verbieten, Beschwerde eingelegt.

81 Jahre nach der Uraufführung in Florenz wird die Oper “Macbeth” von Giuseppe Verdi in Dresden in deutscher Erstaufführung gezeigt.

Überraschungssieger beim Finale um den englischen Fußballcup im Wembley-Stadion in London ist die Mannschaft Blackburn Rovers, die den Favoriten Huddersfield 3:1 besiegt.

22.4.1928, Sonntag

Der Automobilrennfahrer Ronny Keech stellt in Daytona Beach (Florida) auf White Triplex mit 334,010 km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord auf.

Die griechische Stadt Korinth wird durch ein Erdbeben nahezu vollständig zerstört. Mehr als 10 000 Menschen werden obdachlos.

Die Reichskonferenz der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands geht in Leipzig zu Ende (seit 21.4.).

Die SPD spricht sich in einem Wahlaufruf für die Reichstagswahlen am 20. Mai für eine allgemeine Abrüstung und für eine vorzeitige Räumung des Rheinlands aus.

23.4.1928, Montag

Der französische Architekt Le Corbusier (eigentl. Charles Édouard Jeanneret-Gris) hält in Frankfurt am Main einen Vortrag über das Thema “Zur Ästhetik des flachen Daches”.

Die Reederei Norddeutscher Lloyd teilt mit, dass die Einwanderungsquote der USA bestehen bleibt. Demnach können vom 1. Juli 1928 bis zum 30. Juni 1929 höchstens 51 227 Deutsche in die Vereinigten Staaten einwandern.

Reichsarbeitsminister Heinrich Brauns (Zentrum) erklärt den Schiedsspruch im Ruhrbergbau, der Lohnerhöhungen um 8% vorsieht, für verbindlich.

In Moskau geht die Tagung des Zentralexekutivkomitees der Sowjetunion zu Ende, auf der u.a. der Haushalt für 1927/28 verabschiedet wird. Er sieht eine Steigerung der Ausgaben um rd. 16% und die Einführung einer Sondersteuer für Großbauern vor. Damit wird die Kampagne zur Kollektivierung der Landwirtschaft fortgesetzt.

24.4.1928, Dienstag

Heinrich Himmler wird stellvertretender Reichsführer der SS bei der NSDAP.

Von Heidelberg aus richtet die deutsche Abteilung des Weltkirchenbundes einen Appell zur allseitigen Abrüstung an die Großmächte.

Im Bauhaus in Dessau wird das Werk “Bilder einer Ausstellung” des russischen Komponisten Modest P. Mussorgski aufgeführt; die Bühnengestaltung stammt von Wassily Kandinsky.

25.4.1928, Mittwoch

Die I.G. Farben gibt auf ihrer Generalversammlung bekannt, dass sie im Geschäftsjahr 1927 einen Nettogewinn von 100 Millionen Reichsmark erzielt hat und eine Dividende von 12% an ihre Aktionäre zahlen wird.

Die Reichsbank setzt, um weitere Devisenverluste zu vermeiden, den Diskontsatz von bisher 6,5 auf 7% und den Lombardsatz von 7,5 auf 8,5% herauf.

Eine Wahlversammlung von Reichsaußenminister Gustav Stresemann, der für die DVP in Bayern zu den Reichstagswahlen am 20. Mai kandidiert, im Bürgerbräukeller in München wird von Nationalsozialisten gestört.

26.4.1928, Donnerstag

In Wien wird der ehemalige ungarische Volkskommissar Béla Kun, der 1920 wegen politischer Agitation aus Österreich ausgewiesen worden ist, verhaftet.

Der Ständige Internationale Gerichtshof entscheidet in der Frage des Schulbesuchs von Kindern der deutschen Minderheit im zu Polen gehörenden Oberschlesien. Danach dürfen Erklärungen der Erziehungsberechtigten über die Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit von den polnischen Behörden – z. B. durch Sprachtests – nicht nachgeprüft werden.

Die ersten Pullmanwagen für die Reichsbahn, die auf der Strecke Niederlande- Schweiz eingesetzt werden sollen, absolvieren eine Probefahrt.

27.4.1928, Freitag

Das Ballett “Apollon Musagète” des russischen Komponisten Igor Strawinsky wird in der Kongressbibliothek in Washington uraufgeführt.

Im Rahmen einer Umbildung des Kabinetts in Portugal wird António de Oliveira Salazar zum Finanzminister ernannt.

Mit der Begründung, die Wehrbundbewegung habe keine Zukunft, löst Kapitän Hermann Ehrhardt den rechtsgerichteten paramilitärischen Verband Wikingbund auf.

Die Reichsregierung begrüßt die Initiative zum Abschluss eines Kriegsächtungspakts.

28.4.1928, Samstag

Joseph Goebbels, “Gauleiter” der NSDAP für Berlin-Brandenburg, wird in Berlin wegen Beleidigung zu zwei Wochen Haft verurteilt.

Das Wachsfigurenkabinett von Madame [Marie] Tussaud in London, das am 18. März 1925 durch einen Brand zerstört worden war, wird nach der Renovierung wiedereröffnet.

Die Berliner Staatsoper “Unter den Linden” wird nach zweijährigem Umbau wiedereröffnet.

29.4.1928, Sonntag

Die britische Regierung überreicht der ägyptischen Regierung in Kairo ein Ultimatum, wonach die Erweiterung des Versammlungsgesetzes sofort zurückzunehmen sei.

Die Wahlen zur Deputiertenkammer, der ersten Kammer der französischen Nationalversammlung, ergeben im zweiten Wahlgang eine Mehrheit für die Parteien der Mitte.

Bei den Landtagswahlen in Schaumburg-Lippe erreichen die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit.

30.4.1928, Montag

Der “Gauleiter” der NSDAP in Berlin-Brandenburg, Joseph Goebbels, erläutert in einem Artikel der von ihm herausgegebenen Zeitschrift “Angriff”, wie die Nationalsozialisten auf legalem Wege (über das Parlament) die Macht im Deutschen Reich zu übernehmen beabsichtigen.

Vier britische Kriegsschiffe laufen von Malta in Richtung Ägypten aus, um das Ultimatum der Regierung vom 29. April zu unterstreichen.

In New York findet eine Konfettiparade zu Ehren der Flieger Hermann Köhl, Günther Ehrenfried Freiherr von Hünefeld und James C. Fitzmaurice statt, die als erste den Atlantik in Ost-West-Richtung überquert haben.

In Hannover wird das Anzeiger-Hochhaus, entworfen von dem Architekten Fritz Höger, eingeweiht.

Chroniknet