Was geschah im April 1958

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1.4.1958, Dienstag

In Reaktion auf die sowjetische Ankündigung über die Einstellung von Kernwaffenversuchen vom 31. März erklärt US-Außenminister John Foster Dulles sein Land wolle Versuche zur Entwicklung einer “sauberen” Atomwaffe fortsetzen. – Großbritanniens Premierminister Harold Macmillan betont in einer Stellungnahme, der Westen sei bereit, im Rahmen eines Abrüstungsabkommens auch die Kernwaffenversuche bei ausreichender Kontrolle einzustellen.

Im Indischen Ozean gerät das Auswandererschiff “Skaubryn”, das am 14. März in Bremerhaven mit 1100 Passagieren, darunter 795 Deutschen, an Bord nach Australien ausgelaufen ist, in Brand. Wie durch ein Wunder können alle Schiffbrüchigen durch einen britischen Tanker gerettet werden.

Nach Angaben der Filmhersteller ist im ersten Quartal 1958 die Nachfrage nach Diapositivfilmen um 60 bis 70% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gestiegen.

Das Deutsche Fernsehen beginnt mit einem neuen Programmschema, das für jeden Wochentag spezifische Sendungen vorsieht.

Einen Aufruf an alle Deutschen, durch politische Massenstreiks sich der Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen entgegenzustellen, veröffentlicht das Präsidium des Nationalrats der Nationalen Front der DDR.

Die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fordern von der Bundesregierung Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung der Zonenrandgebiete.

Der kubanische Rebellenführer Fidel Castro sagt der Regierung des Diktators Fulgenico Batista y Zaldívar “den totalen Krieg” an. Ein Aufstandsversuch wird jedoch von Regierungstruppen niedergeschlagen.

2.4.1958, Mittwoch

Truppen der indonesischen Zentralregierung landen auf der Insel Celebes, um die dortige Aufstandsbewegung zu bekämpfen.

Im Prager Armeestadion unterliegt die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft dem Team der Tschechoslowakei mit 2:3 Toren.

3.4.1958, Donnerstag

In Hamburg wird der Spielfilm “Nasser Asphalt” in der Regie von Frank Wisbar uraufgeführt. Darsteller sind u.a. Horst Buchholz, Martin Held, Gert Fröbe und Inge Meysel.

Die UN-Kommission für die Rechtsstellung der Frau beendet ihre am 17. März begonnene Sitzungsperiode.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower schlägt dem Kongress in Washington eine Reorganisation der militärischen Kommandostruktur vor, die insbesondere die Position des Verteidigungsministers stärken soll, um künftig Rangeleien zwischen den drei verschiedenen Wehrmachtsteilen zu unterbinden.

Auf einer Pressekonferenz in Paris tritt General Lauris Norstad, Oberbefehlshaber der Nordatlantikpakt-Truppen in Europa, für die Fortführung der Kernwaffenversuche der Westmächte ein, damit eine größere Skala militärischer Mittel zur Verfügung stehe.

4.4.1958, Freitag

Der sowjetische Parteichef Nikita S. Chruschtschow erklärt sich bereit, den Atomteststopp der UdSSR durch eine internationale Kontrollkommission überwachen zu lassen.

Rückwirkend zum 1. Januar 1958 erwirbt der Autohersteller Daimler Benz eine “qualifizierte Mehrheit” – später wird bekannt, dass es sich um 85% handelt – der Gesellschaftsanteile an der Auto-Union Ingolstadt/Düsseldorf.

5.4.1958, Samstag

Hugh Gaitskell, Führer der britischen Labour-Opposition, legt einen Fünfpunktevorschlag für eine neutrale Zone in Mitteleuropa vor.

Auf dem Wiener Kahlenberg wird der zweite Sender des Österreichischen Fernsehens in Betrieb genommen.

Aus dem 104. Ruderrennen der britischen Universitäten Cambridge und Oxford auf der Themse zwischen Putney und Mortlake geht die Mannschaft von Cambridge zum 58. Mal als Sieger hervor. Wegen des anhaltenden Regens gibt es in diesem Jahr nur wenige Zuschauer.

6.4.1958, Sonntag

Dominic Mintoff, Premierminister der britischen Kronkolonie Malta, kündigt an, dass die Mittelmeerinsel ihre Unabhängigkeit fordern werde, falls London nicht eine finanzielle Unterstützung gewähre.

In seiner Osterbotschaft ruft Papst Pius XII. die Menschheit auf, mit aller Kraft die Wiederherstellung eines gerechten Friedens anzustreben.

7.4.1958, Montag

Über 10 000 Teilnehmer hat der erste sog. Ostermarsch, der von London bis vor die Tore der britischen Atomforschungsstadt Aldermaston führt. Die Demonstranten fordern die Ächtung aller Atomwaffen.

8.4.1958, Dienstag

In den Länderparlamenten der Bundesrepublik beginnen die Auseinandersetzungen über die Anträge auf Volksbefragung über die Atomrüstung der Bundeswehr.

9.4.1958, Mittwoch

Der österreichische Bundeskanzler Julius Raab sagt in einem Interview mit Bezug auf Südtirol, das italienische Volk sei leider “von einem ungeheuerlichen Nationalgefühl erfüllt”, und verlangt zugleich die strikte Einhaltung der völkerrechtlichen Verpflichtungen des Abkommens über Südtirol.

Beim Deutschen Chirurgentag in München wird erstmals in der Bundesrepublik eine Herzlungenmaschine präsentiert.

10.4.1958, Donnerstag

Zum Abschluss eines neuntägigen Besuchs des rumänischen Ministerpräsidenten Chivu Stoica in der Volksrepublik China fordern beide Seiten u.a. die Einstellung der Kernwaffenversuche durch Großbritannien und die USA, die Ersetzung der Militärblöcke durch kollektive Sicherheitssysteme sowie die Auflösung militärischer Stützpunkte außerhalb der eigenen Grenzen.

11.4.1958, Freitag

Der Lohnkonflikt in der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie wird beigelegt und so ein Streik der rund 160 000 organisierten Stahlarbeiter verhindert. Der tarifliche Ecklohn wird nun rückwirkend zum 1. Februar um 8 bzw. 10 Pfennig erhöht (die Gewerkschaften hatten etwa das Doppelte gefordert), die Wochenarbeitszeit soll vom 1. Januar 1959 an von 45 auf 44 Stunden verkürzt werden.

12.4.1958, Samstag

630 Millionen DM sollen nach Auskunft des Bundesbauministeriums in diesem Jahr für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen.

Heinrich Rau, stellvertretender DDR-Ministerpräsident, führt in Belgrad Gespräche mit der jugoslawischen Regierung. Darin wird festgestellt, dass große Möglichkeiten bestünden, die Beziehungen zwischen beiden Staaten beträchtlich zu erweitern.

Das Bundesverteidigungsministerium dementiert Pressemeldungen über eine angebliche Beteiligung der Bundesrepublik an der französischen Atomwaffenproduktion. Auch eine bundesdeutsche Atomwaffenproduktion stehe nicht zur Debatte.

13.4.1958, Sonntag

Der Berliner Landesparteitag der SPD beschliest, den Arbeitsausschuss “Kampf dem Atomtod” in Berlin (West) zu unterstützen. Zugleich distanziert sich die Partei von der “in der gleichen Angelegenheit betriebenen kommunistischen Propaganda”.

Im Théâtre de Poche in Paris wird das mystische Drama in einem Akt “Gebet” von Fernando Arrabal uraufgeführt.

14.4.1958, Montag

In deutscher Sprache findet die Uraufführung des Stückes “Mörder ohne Bezahlung” des absurden Dramatikers Eugene Ionesco am Landestheater Darmstadt statt.

Die Oper “Titus Feuerfuchs” von Heinrich Sutermeister nach der Posse von Johann Nepomuk Nestroy wird am Stadttheater Basel uraufgeführt.

Die Bundesregierung erklärt, dass “die Verwirklichung der Absicht parlamentarischer Fraktionen, Volksbefragungen zur Atomfrage zu veranlassen, gegen das Grundgesetz verstößt”.

15.4.1958, Dienstag

Die seit dem 6. November 1957 amtierende französische Regierung des Radikalsozialisten Félix Gaillard wird wegen des französisch-tunesischen Konflikts gestürzt.

Der britische Schatzkanzler Derick Heathcoat-Amory legt den Haushaltsplan 1958/59 vor, der Gesamtausgaben in Höhe von 5,075 Milliarden Pfund (rund 60,4 Milliarden DM) vorsieht. Davon entfallen allein 1,418 Milliarden Pfund (rund 16,9 Milliarden DM) auf Militärausgaben.

Einen Verzicht auf Kriegshandlungen und eine Regelung der Streitigkeiten durch Verhandlungen schlägt der pakistanische Premier Malik Firoz Khan Noon der indischen Regierung vor. Im Konflikt beider Staaten geht es um die Zugehörigkeit Kaschmirs.

16.4.1958, Mittwoch

Im Pariser Prinzenparkstadion trennen sich die Fußballnationalmannschaften Frankreichs und der Schweiz vor 40 000 Zuschauern 0:0.

Nach dem Rücktritt der von der Istiklal-Partei gestellten Minister, an deren politischem Kurs Kritik geübt wurde, löst der marokkanische König Muhammad V. die Regierung auf.

Bei den Parlamentswahlen in der Südafrikanischen Union, bei denen nur die rund 1,6 Millionen weißen Einwohner wahlberechtigt sind, erzielt die Nationale Front von Ministerpräsident Johannes Strijdom 103 (bisher 94) Parlamentssitze. Die oppositionelle United Party erhält 53 Mandate (bisher 57), die Labour Party verliert alle fünf Sitze.

17.4.1958, Donnerstag

Der belgische König Baudouin eröffnet in Brüssel feierlich die Weltausstellung (bis 19.10.).

Zum Abschluss einer dreitägigen Konferenz der NATO-Verteidigungsminister in Paris erklären die Teilnehmer, die Verteidigungsstrategie des Nordatlantikpakts müsse auf einer starken Abwehrkraft beruhen, zu der sowohl ein Verteidigungsschild mit konventionellen und atomaren Waffen als auch die mit Atomwaffen ausgerüstete Vergeltungsmacht gehöre.

18.4.1958, Freitag

Wegen einer Abstimmungsniederlage im Reichstag – es geht um die Erhöhung der Brotpreise – erklärt die finnische Regierung von Ministerpräsident Rainer von Fieandt ihren Rücktritt. Am 26. April wird ein Übergangskabinett unter Ministerpräsident Reino Kuuskoski gebildet, das bis zu den Wahlen im Juli die Geschäfte führen soll.

Die sowjetische Regierung protestiert gegen Alarmflüge von mit Atom- und Wasserstoffwaffen ausgerüsteten US-amerikanischen Bombern im Bereich der Arktis und verlangt wegen dieser Vorgänge die Einberufung des UN-Sicherheitsrats.

Eine Volksbefragung zur atomaren Bewaffnung der Bundeswehr auf Bundesebene, wie sie der Arbeitsausschuss “Kampf dem Atomtod” anstrebt, lehnt der Bundesvorstand der FDP ab.

19.4.1958, Samstag

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) beendet einen viertägigen Staatsbesuch in Großbritannien, in dessen Verlauf er auch von Königin Elisabeth II. empfangen wurde. Während des Besuchs wurde ein deutsch-britisches Kulturabkommen unterzeichnet.

In Bielefeld, Bremen, Dortmund, Essen, Hamburg, Kiel, Mannheim und München finden Massenkundgebungen des Arbeitsausschusses “Kampf dem Atomtod” gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit Kernwaffen statt, an denen sich insgesamt rund 200 000 Menschen beteiligen.

Josip Broz Tito wird von der Bundesvolksversammlung einstimmig zum dritten Mal für weitere vier Jahre zum jugoslawischen Staatspräsidenten und zum Vorsitzenden des Bundesexekutivrats gewählt.

Ehemalige jüdische Häftlinge der nationalsozialistischen Konzentrationslager aus 16 Staaten gedenken in Warschau des 15. Jahrestags des Aufstandes im Warschauer Ghetto, der im Sommer 1943 endgültig niedergeschlagen wurde. Am 21. April folgt eine Gedenkfeier im ehemaligen Konzentrationslager Treblinka in Polen, in dem während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland 300 000 Juden vergast wurden.

20.4.1958, Sonntag

Frankreichs Staatspräsident René Coty beauftragt den ehemaligen französischen Ministerpräsidenten Georges Bidault mit der Regierungsbildung. Dieser gibt den Auftrag jedoch am 22. April zurück, weil seine eigene Partei, die christlich-soziale MRP, ihm die Unterstützung versagt hat.

21.4.1958, Montag

Maltas Premierminister Dominic Mintoff erklärt aus Protest über die mangelnde finanzielle Unterstützung der Kronkolonie durch Großbritannien seinen Rücktritt.

Der UN-Sicherheitsrat in New York debattiert über die Aufklärungsflüge der USA über der Arktis.

Das Zentralkomitee der KPdSU beschließt die Einführung des Sieben- bzw. Sechsstundentags in verschiedenen Zweigen der Schwerindustrie.

Laut Umfrage des Demoskopischen Instituts Allensbach würde jeder zehnte Bundesbürger gerne auswandern. 1950 hatte noch jeder vierte diesen Wunsch.

Der 72-Jährige US-amerikanische Dichter Ezra Pound wird aus einer Nervenheilanstalt entlassen, in die er 1946 eingewiesen worden war. Pound, der sich im Zweiten Weltkrieg in den Dienst des faschistischen Regimes in Italien gestellt hatte, entging auf diese Weise einem Hochverratsprozess.

22.4.1958, Dienstag

Prinzessin Margaret von Großbritannien eröffnet in Port of Spain (Trinidad) in Vertretung von Königin Elisabeth II. das erste Parlament der Westindischen Föderation.

Zum Abschluss einer einwöchigen Konferenz in Accra (Ghana) verpflichten sich die acht unabhängigen afrikanischen Staaten zur gegenseitigen Sicherung ihrer Souveränität, zur Beseitigung jeder Rassendiskriminierung und zur Zusammenarbeit bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.

Im Yale University Theatre in New Haven (USA) wird “Spiel um Job” von Archibald MacLeish uraufgeführt. Die deutschsprachige Uraufführung findet am 28. Juli im Rahmen der Salzburger Festspiele statt.

23.4.1958, Mittwoch

Das Nürnberger Schwurgericht spricht den 59-Jährigen ehemaligen kommandierenden General des 13. SS-Armeekorps, Max Simon, und fünf seiner Offiziere von der Anklage des Mordes und der Rechtsbeugung frei, weil sie formaljuristisch richtig gehandelt hätten.

Nach Angaben des norwegischen Ausenministers Halvard Lange besitzt seine Regierung Informationen, dass in der DDR, in Polen und in der Tschechoslowakei Abschussrampen für Mittelstreckenraketen errichtet worden seien. Die drei angesprochenen Staaten und die Sowjetunion erklären die Mitteilung für “frei erfunden”.

Der NATO-Generalsekretär Paul-Henri Spaak spricht sich nach zweitägigen Verhandlungen mit der Bundesregierung in Bonn dafür aus, die Mitgliedsstaaten des Nordatlantikpakts allgemein mit den modernsten Waffen auszurüsten. Eine Sonderstellung für die Bundesrepublik könne es nicht geben.

24.4.1958, Donnerstag

Großbritannien und die Bundesrepublik schließen ein Abkommen über Unterstützungszahlungen für die britische Rheinarmee; die Bundesrepublik soll in den kommenden drei Jahren hierfür rund 108,5 Millionen Pfund (etwa 1,291 Milliarden DM) bezahlen.

25.4.1958, Freitag

In Bonn werden ein deutsch-sowjetisches Handelsabkommen sowie ein Konsularvertrag unterzeichnet.

Weil sie sich mit ihrem Gesetzentwurf über die künftige Regelung der Altersversorgung im Parlament nicht durchsetzen kann, tritt die schwedische Regierung unter Tage Erlander zurück. Am 27. April löst König Gustav VI. Adolf die Zweite Kammer des Reichstags auf und schreibt Neuwahlen für den 1. Juni aus.

26.4.1958, Samstag

Österreichs Bundeskanzler Julius Raab übergibt die erste Etappe der Autobahn Salzburg- Wien, das 23,5 km lange Teilstück Salzburg- Mondsee, dem Verkehr.

In einer Rede in Kiew erhebt der sowjetische Parteiführer Nikita S. Chruschtschow schwere Vorwürfe gegen den früheren Ministerpräsidenten Georgi M. Malenkow, der 1957 als “Parteifeind” aller Ämter enthoben wurde. Er wird von Chruschtschow als Alleinverantwortlicher für die Unzulänglichkeiten in der sowjetischen Landwirtschaft bezeichnet.

Während des Parteitages des Bundes der Kommunisten in Jugoslawien, der ein neues Parteiprogramm beschlossen hat und der nun nach fünftägiger Dauer in Ljubljana zu Ende geht, hebt Staatspräsident Josip Tito u.a. die Verbesserung der Beziehungen seines Landes zur Sowjetunion hervor.

27.4.1958, Sonntag

Unter Aufsicht der Vereinten Nationen finden die ersten allgemeinen Wahlen in Togo statt, das als Mandatsgebiet der UNO unter französischer Verwaltung steht. Von den 46 Sitzen der Gesetzgebenden Versammlung fallen 28 auf die Partei Comité d’Unité Togolaise, die für die Unabhängigkeit des Landes bzw. für den Anschluss an das 1957 selbständig gewordene Ghana eintritt.

Die indonesische Zentralregierung meldet die Einnahme von Solok, dem militärischen Hauptquartier der Aufständischen auf Sumatra.

28.4.1958, Montag

Harold Pinters Dreiakter “Die Geburtstagsfeier” kommt im Arts Theatre in Cambridge zur Uraufführung.

Zum Abschluss der UN-Seerechtskonferenz in Genf, die am 24. Februar begonnen hat, können sich die Teilnehmer nicht über die Breite der Territorialgewässer einigen.

Im norwegischen Rundfunk wird der erste Teil einer dreiteiligen Vortragsreihe Albert Schweitzers über Atomgefahren verlesen.

Die USA beginnen mit einer neuen auf 30 Versuche angelegten Atomtestreihe auf der Pazifikinsel Eniwetok. – Auch Großbritannien startet einen neuen Kernwaffenversuch: Über der Weihnachtsinsel, die ebenfalls im Pazifik liegt, wird ein britischer Atomsprengkörper in großer Höhe zur Explosion gebracht.

Der Erste Stellvertretende Ministerpräsident der UdSSR, Anastas I. Mikojan, beendet seinen viertägigen Besuch in der Bundesrepublik.

29.4.1958, Dienstag

Ägypten unterzeichnet in Rom ein Abkommen mit der Suezkanalgesellschaft über die Entschädigung für die Aktienbesitzer an dem 1956 verstaatlichten Suezkanal.

König Idris II. von Libyen lässt sich von seiner Frau Alia scheiden, weil sie dem Land keinen männlichen Thronerben geschenkt hat. Das Paar lebte nach der Eheschließung 1954 nur ein Jahr zusammen.

30.4.1958, Mittwoch

In Berlin geht nach fünftägiger Dauer die Gesamtdeutsche Synode der Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) zu Ende.

Bei einem viertägigen Treffen von Vertretern der marokkanischen Istiklal-Partei, der Neo-Destur-Partei Tunesiens und der algerischen Nationalen Befreiungsfront in Tanger wird in einer “Resolution über den Unabhängigkeitskrieg Algeriens” dem Land die “totale Unterstützung” Tunesiens und Marokkos zugesichert.

Um über eine halbe Million sinkt die Arbeitslosigkeit im April in der Bundesrepublik. Wie im April 1957 sind knapp 590 000 Menschen arbeitslos, dies entspricht einer Quote von 3%.

Chroniknet