Was geschah im April 1963

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1.4.1963, Montag

In Mainz nimmt das Zweite Deutsche Fernsehen mit Ansprachen von Kurt Georg Kiesinger, dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, und Intendant Karl Holzamer um 19.30 Uhr den Sendebetrieb auf.

Die Sowjetunion lehnt die Einladung der Bundesrepublik zu den Filmfestspielen von Berlin (West) im Juni mit der Begründung ab, Bonn besitze nicht die Befugnis, für Berlin zu sprechen.

Nachdem die Versuche, in der Bundesrepublik und Portugal politisches Asyl zu erhalten, gescheitert sind, reist Georges Bidault nach Brasilien. Dort aber erhält der ehemalige Ministerpräsident Frankreichs und spätere Gegner von Charles de Gaulle politisches Asyl. Er muss jedoch auf jede Agitation gegen Präsident de Gaulle verzichten.

Der laotische Außenminister Quinim Pholsena wird in Laos von einem Mitglied seiner Leibwache ermordet. Er galt als bedeutendster Vertreter des linken Flügels der Neutralisten.

In Südbayern und dem Alpengebiet setzen für diese Jahreszeit ungewöhnlich starke Schneefälle ein und verwandeln das Gebiet südlich der Donau in eine Winterlandschaft.

2.4.1963, Dienstag

Der 21-Jährige Finne Seppo Haltsonen und seine 16-Jährige Partnerin Tuula Kaija tanzen in Helsinki 60 Stunden ununterbrochen Twist und stellen damit einen neuen Weltrekord auf.

In Brüssel kommt der Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zu seiner 100. Sitzung zusammen. Bundesaußenminister Gerhard Schröder (CDU) will mit Hilfe eines Vier-Punkte-Planes die Beziehungen der Staaten intensiver gestalten.

3.4.1963, Mittwoch

Die Generalbundesanwaltschaft der DDR leitet ein Ermittlungsverfahren gegen den Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Hans Globke, ein. Ihm wird die Beteiligung an der Verfolgung und Ausrottung von Juden, Slawen und anderen Völkergruppen angelastet.

Die USA starten vom Raketenversuchsgelände in Cape Canaveral den Erdsatelliten “Explorer XVII”. Er wiegt 186 kg.

In Berlin (West) findet die deutsche Erstaufführung der Verfilmung von Franz Kafkas Roman “Der Prozess” statt. Regie führt der US-Amerikaner Orson Welles, in den Hauptrollen sind der US-amerikanische Schauspieler Anthony Perkins und die junge Schauspielerin Romy Schneider aus Deutschland zu sehen.

Mit einem Floß fliehen zehn Menschen aus der DDR, darunter fünf Kinder, über die Elbe in die Bundesrepublik.

4.4.1963, Donnerstag

Als erster europäischer Staat erlässt die Schweiz ein Rheuma-Gesetz zur Vorbeugung und Bekämpfung der Krankheit, das auch Aufklärung beinhaltet.

US-Präsident John F. Kennedy macht von seiner gesetzlich geregelten Eingriffsmöglichkeit Gebrauch und erwirkt einen 60-tägigen Aufschub für den geplanten Streik von 200 000 Eisenbahnern.

Zwischen der Landespostdirektion Berlin (West) und der Bezirkspostdirektion Berlin (Ost) wird eine Übereinstimmung in sachlichen Fragen des Postverkehrs erzielt. Den von der DDR geforderten förmlichen Vertragsabschluss weist die westliche Seite jedoch zurück.

5.4.1963, Freitag

Auf der Genfer Abrüstungskonferenz stimmt die Sowjetunion dem US-amerikanischen Vorschlag zu, eine direkte Nachrichtenverbindung zwischen Moskau und Washington einzurichten. Durch den “direkten Draht” soll eine eventuelle versehentliche Auslösung eines Nuklearkrieges vermieden werden.

Die Vereinigten Staaten von Amerika führen in der Wüste Nevada einen unterirdischen Kernwaffenversuch durch. Die angegebene Sprengkraft beträgt 20 000 t Trinitrotoluol (TNT).

Der Mann der britischen Königin, Prinz Philip, übergibt in Berkeley und Bradwell je ein Atomkraftwerk zur Inbetriebnahme.

Die Deutsche Lufthansa nimmt die spanische Insel Mallorca in ihren regelmäßigen Linienverkehr auf.

6.4.1963, Samstag

Nachdem ein Kompromiss in Lohnfragen erzielt werden konnte, beenden die seit dem 28. Februar im Streik stehenden französischen Bergarbeiter ihren Arbeitskampf.

Der am 2. April in Argentinien begonnene Putsch rechtsextremer Marineoffiziere wird von den Regierungstruppen niedergeschlagen.

Die USA schließen mit Großbritannien ein Abkommen über den Verkauf von “Polaris”-Raketen an Großbritannien. Es soll in Kraft bleiben auch im Falle eines Scheiterns der Pläne für eine multilaterale Streitmacht des Nordatlantikpaktes (NATO).

Eine Delegation führender Wirtschaftsfachleute der Volksrepublik China beendet ihren seit dem 25. Februar dauernden Besuch in der Bundesrepublik. Im Mittelpunkt des Aufenthaltes standen Besichtigungen von mehreren großen Industriebetrieben.

7.4.1963, Sonntag

Dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe erkennt die US-amerikanische Gesellschaft für Kunst und Literatur in New York ihre Goldmedaille zu.

Die erste Sonntagsausgabe der “New York Times” nach dem Druckerstreik erscheint mit einem Rekordumfang von 700 Seiten.

Die neu angenommene Verfassung Jugoslawiens bestimmt den bisherigen Staatschef Josip Broz Tito zum Staatspräsidenten auf Lebenszeit.

8.4.1963, Montag

Die Sowjetunion protestiert in nahezu gleichlautenden Noten an die USA, Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland gegen den geplanten Aufbau einer Atomstreitmacht des Nordatlantikpaktes.

Dänemark widerruft die seit 1959 vereinbarte Sonderregelung, die es britischen Fischern gestattet, in einer Zone zwischen sechs und zwölf Meilen vor der dänischen Küste zu fangen.

9.4.1963, Dienstag

Bei den 27. Tischtennisweltmeisterschaften in Prag geht der Titel bei den Damen an die japanische Mannschaft. Bei den Herren siegen die Chinesen. Die bundesdeutsche Mannschaft wird dritte.

Der seit dem 8. April tagende Kongress der Vorsitzenden der christlich-demokratischen Parteien der Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie Österreichs, Norwegens und der Schweiz in Rom fordert den Beitritt Großbritannien zur Gemeinschaft.

Vor dem Schwurgericht in Hannover beginnt ein Prozess gegen drei ehemalige Angehörige der SS. Ihnen wird die Ermordung von KZ-Häftlingen im Jahr 1945 zur Last gelegt.

10.4.1963, Mittwoch

Die Schweizer Polizei nimmt Erich Rajakovic in seinem Haus in Lugano fest. Er war während der NS-Zeit Mitarbeiter von Adolf Eichmann, dem Leiter des Judenreferates im Reichssicherheitshauptamt. Rajakovic wird beschuldigt, an der Verschleppung und Ermordung von 6000 Juden beteiligt gewesen zu sein.

Unter dem Vorsitz des französischen Außenministers Maurice Couve de Murville tagen vom 8. bis 10. April die Militärberater der SEATO (Südostasiatischer Sicherheitspakt) in Paris.

Der frühere britische Premierminister, Sir Winston Churchill wird zum ersten ausländischen Ehrenbürger der USA ernannt. In feierlicher Zeremonie unterzeichnet US-Präsident John F. Kennedy ein eigens zu diesem Zweck vom Kongress verabschiedetes Gesetz.

11.4.1963, Donnerstag

In einem Freundschaftsspiel im Hamburger Volksparkstadion schlägt Real Madrid die Fußballmannschaft des Hamburger SV 1:0.

Die Enzyklika “Pacem in terris” wendet sich erstmals nicht nur an Christen, sondern “an alle Menschen guten Willens”. Sie werden zur Schaffung einer umfassenden, menschenwürdigen Gemeinschaft aufgefordert.

Bei einem Revolver-Attentat wird in Algier der algerische Außenminister Mohammed Khemisti lebensgefährlich verwundet.

Das US-amerikanische Atom-U-Boot “Tresher” sinkt bei Tauchmanövern vor der US-amerikanischen Ostküste. 129 Mann Besatzung ertrinken.

Die Bundesregierung weist in einem Schreiben eine Sowjetnote vom 6. April zurück, worin das von der Bundesregierung am 28. März verhängte Stahlröhrenembargo als Völkerrechtsbruch bezeichnet wird.

12.4.1963, Freitag

52 britische Atomwaffengegner, die an den Ostermärschen in der Bundesrepublik teilnehmen wollten, hindert die Polizei in Düsseldorf am Verlassen des Flugzeugs. Durch die Weigerung der Demonstranten, die Sicherheitsmaßnahmen im Flugzeug zu befolgen, ist dem Piloten der Maschine jedoch der Rückflug nicht möglich.

Erich Honecker, Mitglied des Politbüros beim Zentralkomitee der SED in Berlin (Ost), fordert in einer Rede das Aufholen der Planrückstände in der DDR. Er beziffert den Produktionsausfall seit Januar 1963, verursacht durch den strengen Winter, mit 934 Millionen Mark (Ost).

Papst Johannes XXIII. korrigiert während des Karfreitagsgottesdienstes im Petersdom in Rom den Gebetssprecher, der in seinem Gebet die Formulierung “perfide Juden” gebrauchte.

13.4.1963, Samstag

Zwei US-Amerikanern gelingt die Überquerung des Ärmelkanals in einem Heißluftballon. Ihre Luftfahrt von Rye nach Calais dauert drei Stunden.

Im Skagerrak kollidiert ein sowjetisches U-Boot mit dem finnischen Frachter “Finnklipper”. Beide Schiffe werden dabei erheblich beschädigt, können aber die Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen.

In Kongo (Brazzaville) entscheidet sich die Nationalversammlung einstimmig für die Schaffung einer Einheitspartei.

In einem Dekret erklärt die Regierung Ägyptens die Verstaatlichung von 13 Baumwoll-Exportbetrieben.

14.4.1963, Sonntag

Siegfried Linker aus Frankfurt am Main trifft nach einer 5600 km langen Fahrradtour, die er am 8. März in New York begonnen hatte, in Seattle (USA) ein.

Berlin (West) erlebt den größten Besucherandrang seit Kriegsende. Insgesamt 154 000 Touristen verbringen den Ostersonntag in Berlin.

Auf dem Platz vor dem Petersdom in Rom versammeln sich mehr als 300 000 Christen, um den Segen “urbi et orbi” des Papstes zu empfangen. Der 81-Jährige Papst Johannes XXIII. übermittelt seine Osterwünsche in 27 Sprachen.

In Frankfurt am Main, Dortmund, Hannover, Hamburg und anderen Großstädten der Bundesrepublik finden Ostermärsche gegen die militärische Nutzung der Kernenergie statt. An der Abschlusskundgebung in Düsseldorf nehmen etwa 23 000 Menschen teil.

15.4.1963, Montag

Das libysche Repräsentantenhaus verabschiedet ein Gesetz über die Aufhebung der Föderalstruktur. Das nordafrikanische Land wird in Verwaltungseinheiten aufgeteilt, die der Zentralregierung direkt unterstehen.

Auf der Insel Isabella, der größten der Galapagos-Gruppe, kommt es zu einem Vulkanausbruch, durch den die Landschaft mit ungewöhnlich großen Lavamassen bedeckt wird.

16.4.1963, Dienstag

Der britische Premierminister Harold Macmillan bricht seinen Osterurlaub ab, um Gegenmaßnahmen gegen die Aktion der Atomwaffengegner “Spionage für den Frieden” in London zu treffen.

Im Bundesverteidigungsministerium in Bonn beginnen die ersten Gespräche zwischen deutschen und US-amerikanischen Experten über die Aufstellung der geplanten gemeinsamen Atomstreitmacht. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Ausrüstung mit U-Booten oder Überwasserschiffen.

17.4.1963, Mittwoch

In Kairo unterzeichnen Ägypten, Syrien und der Irak ein Kommuniqué, das die Schaffung einer neuen Vereinigten Arabischen Republik zum Inhalt hat. Der Jemen erklärt gleichzeitig seine Absicht, dem Abkommen beizutreten.

Großbritannien stellt sein erstes atomar angetriebenes U-Boot in Dienst.

18.4.1963, Donnerstag

Aufgrund einer staatsanwaltschaftlichen Verfügung werden in Schleswig-Holstein fünf Mitglieder der KPD-Landesleitung verhaftet. Die KPD ist seit 1956 vom Bundesverfassungsgericht verboten.

Die gewerkschaftlich organisierten Metallarbeiter in Württemberg und Nordbaden beschließen in einer Urabstimmung, ihre Forderung nach 8%iger Lohnerhöhung bei unveränderter Haltung der Arbeitgeberseite durch Streik durchzusetzen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gibt die Gewährung eines Kredites für Indien in Höhe von 400 Millionen DM bekannt.

Wegen seiner Tätigkeit während des Spanischen Bürgerkriegs wird der Kommunist Julian Grimau García in Madrid zum Tode verurteilt und trotz heftiger Proteste, die aus aller Welt eingehen, am 20. April hingerichtet.

19.4.1963, Freitag

In einer Rundfunk- und Fernsehansprache bezeichnet der französische Staatspräsident Charles de Gaulle eine unabhängige französische Atomstreitmacht als lebensnotwendig für Frankreich. Er erklärt sich jedoch zu einer Koordination mit der Nuklearmacht des Nordatlantikpaktes bereit.

In München wird die Fusion des Filmkonzerns Bavaria mit der führenden US-amerikanischen Verleihgesellschaft in der Bundesrepublik zur Columbia-Bavaria-Filmgesellschaft mbH der Presse bekanntgegeben.

20.4.1963, Samstag

Mehr als 1000 Bundesbürger reisen über die niederländische Grenze zu einem Konzert, das der 74-Jährige Pianist Arthur Rubinstein in Nimwegen gibt. In Bezugnahme auf den Nationalsozialismus hatte Rubinstein erklärt, nie mehr in Deutschland spielen zu wollen.

21.4.1963, Sonntag

Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, richtet einen dringenden Appell an die “Werktätigen der sozialistischen Landwirtschaft” und fordert zur Behebung der Versorgungsschwierigkeiten im Lebensmittelsektor auf.

Der Vorsitzende der SPD, Erich Ollenhauer, leitet mit seiner Eröffnungsansprache in Bochum eine Festwoche zum 100-Jährigen Bestehen seiner Partei ein. Ollenhauer bezeichnet Karl Marx und Friedrich Engels als die großen Theoretiker, auf die die Sozialdemokraten niemals verzichten könnten.

22.4.1963, Montag

Die Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich bezeichnen in einer gemeinsamen Konsultation mit der Bundesregierung in Bonn eine Sitzung des Bundestages in Berlin “aus politischen Gründen gegenwärtig für nicht angebracht”.

Zum neuen kanadischen Ministerpräsidenten wird der liberale Politiker Lester Bowles Pearson gewählt.

21 US-Amerikaner in kubanischen Gefängnissen, die wegen konterrevolutionärer Tätigkeit verurteilt worden waren, wurden vorzeitig entlassen und treffen mit dem Flugzeug in den USA ein.

23.4.1963, Dienstag

In Portsmouth (USA) findet der Stapellauf eines neuen Angriffs-Atom-U-Bootes statt. Damit besitzen die Vereinigten Staaten 27 atomar angetriebene U-Boote, sieben mehr als die Sowjetunion.

Die Bundesfraktion der CDU/CSU nominiert mit 159 zu 47 Stimmen bei 19 Enthaltungen Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) zum Kanzlerkandidaten als Nachfolger von Konrad Adenauer (CDU).

24.4.1963, Mittwoch

In Saint Dizier empfängt der französische Staatspräsident Charles de Gaulle den Regierenden Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD), zu einem Gespräch über das Berlin-Problem.

An der Deutschen Oper in Berlin (West) gelangt die Operntrilogie “Die Orestie des Aischylos” von Darius Milhaud (Regie: Gustav Sellner) zur Uraufführung.

Die sowjetische Parteizeitung “Prawda” berichtet, dass es Wissenschaftlern der UdSSR erstmals gelungen ist, stabiles Plasma mit hohen Temperaturen und großer Dichte für gesteuerte thermonukleare Reaktionen zu gewinnen.

Im Stadion von Madrid unterliegt der 1. FC Nürnberg im Europapokalspiel gegen Atletico Madrid 0:2.

25.4.1963, Donnerstag

Schwere Überschwemmungen, ausgelöst durch ungewöhnlich lang anhaltende Regenfälle, fordern im Westteil Afghanistans über 107 Todesopfer.

Der sowjetische Parteichef Nikita S. Chruschtschow empfängt in Moskau Staatsekretär William A. Harriman vom US-amerikanischen Außenministerium zu Gesprächen über die zugespitzte Lage in Laos.

26.4.1963, Freitag

Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier erklärt, die Bundesregierung werde auch zukünftig an Tagungen des Bonner Bundestages in Berlin (West) festhalten.

In Hamburg eröffnet Bundespräsident Heinrich Lübke die Internationale Gartenbauausstellung, die IGA 63, die bis zum 13. Oktober dauert.

In Berlin (West) versammelt Priester Johannes Leppich mit seinem provokativen und unkonventionellen Predigtstil 5000 Zuhörer in der Kreuzberger St. Johannes-Basilika.

Im Heysel-Stadion in Brüssel gelingt der belgischen Fußball-Nationalmannschaft ein sensationelles 5:1 gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien.

27.4.1963, Samstag

In Walnut (USA) überspringt der US-Amerikaner Brian Sternberg mit dem Stab die Fünf-Meter-Marke und hält damit den Weltrekord.

Das Oberste chilenische Gericht lehnt den Antrag der Bundesrepublik auf Auslieferung des früheren SS-Standartenführers Walter Rauff ab.

Auf dem siebenten Deutschen Studententag in Bochum fordern die Teilnehmer die Gründung von zehn neuen Hochschulen in der Bundesrepublik als notwendige Maßnahme zur Deckung des Bedarfs an Wissenschaftlern.

28.4.1963, Sonntag

Bundespräsident Heinrich Lübke (CDU) eröffnet die 17. Industriemesse in Hannover (bis 5. 5.), an der 5700 Aussteller aus 27 Ländern teilnehmen.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Österreich wird der Kandidat der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ), Adolf Schärf, erneut zum Bundespräsidenten gewählt.

29.4.1963, Montag

Die fünf lateinamerikanischen Republiken Bolivien, Chile, Brasilien, Ecuador und Mexiko schließen einen Vertrag, in dem sie sich verpflichten, keine Kernwaffen und Kernwaffenträger herzustellen, zu beziehen, zu lagern und zu testen.

In Walnut (USA) erzielt Yang Chuan-Kwang (CHN) mit 9121 Punkten einen Weltrekord im Zehnkampf.

30.4.1963, Dienstag

Die Situation im Tarifstreik in Baden-Württemberg verschärft sich. Durch Streik und Aussperrungsmaßnahmen der Unternehmer sind nun insgesamt 1150 Betriebe stillgelegt.

Die Wahlen zum vierten italienischen Nachkriegsparlament bringen für die Regierung der linken Mitte unter Amintore Fanfani erhebliche Verluste, Die Liberalen und Kommunisten sind die eigentlichen Gewinner. Letztere können erstmals die 25%-Grenze überschreiten.

An der Hamburger Staatsoper wird das Musikalische Spiel von Igor Strawinsky “Die Sintflut” uraufgeführt. Die Regie führt Günther Rennert, die musikalische Leitung hat Robert Craft.

Die Fehmarnsundbrücke wird für den Verkehr freigegeben. Die 963,40 m lange Straßen- und Eisenbahnbrücke verbindet die Ostseeinsel Fehmarn mit dem holsteinischen Festland.

Chroniknet