Was geschah im April 1988

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1.4.1988, Freitag

Israel hebt nach dreitägiger Dauer die Absperrung des Gazastreifens und des Westjordanlandes wieder auf. Während der Abriegelung war es den Palästinensern verboten, aus den besetzten Gebieten nach Israel zu fahren. Zehntausende Palästinenser konnten darum nicht an ihre Arbeitsplätze gelangen. Hintergrund der Maßnahme ist der Palästinenseraufstand (Intifada) in den besetzten Gebieten.

2.4.1988, Samstag

Die gegen das kommunistische Regime in Äthiopien kämpfende Volksfront für die Befreiung Eritreas meldet die Eroberung der Stadt Akordat und den Rückzug der Regierungstruppen aus dem Westteil der nach Unabhängigkeit streben den Provinz Eritrea.

Der US-amerikanische Senat billigt humanitäre Hilfeleistungen an die antisandinistischen Contras in Nicaragua in Höhe von 48 Mio. US-Dollar (86,4 Mio. DM). Über finanzielle und materielle Unterstützung für die rechtsgerichteten Rebellen gibt es in den USA innenpolitische Auseinandersetzungen.

Beim Vierländerturnier in Berlin (West) schlägt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Auswahl Argentiniens 1:0. Trotz dieses Sieges belegt die von Teamchef Franz Beckenbauer betreute Mannschaft am Ende des Turniers nur Rang drei.

Durch einen Viersatzsieg über den Schweden Stefan Edberg gewinnt der deutsche Tennis-Profi Boris Becker in Dallas (US-Bundesstaat Texas) die WTC-Weltmeisterschaft.

3.4.1988, Sonntag

US-Außenminister George Shultz beginnt eine mehrtägige Rundreise durch die Staaten des Nahen Ostens. Durch intensive “Reisediplomatie” will das US-Außenministerium den Friedensprozess zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten wieder in Gang bringen.

4.4.1988, Montag

An den Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligen sich nach Angaben der Veranstalter bundesweit rund 200 000 Menschen.

5.4.1988, Dienstag

In Salzburg findet aus Anlass des 80. Geburtstags des österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan eine Gala-Veranstaltung statt.

Proiranische Terroristen bringen ein kuwaitisches Verkehrsflugzeug auf dem Flug von Bangkok in die Golfregion in ihre Gewalt. Durch die Entführung wollen die Terroristen die Freilassung von mehreren Gesinnungsgenossen, die wegen Bombenanschlägen in Kuwait inhaftiert sind, erpressen. Während der Entführung erschießen die Terroristen zwei Geiseln. Am 20. April stellen sich die Entführer in Algier den Behörden, ohne dass ihre Forderungen erfüllt wurden.

Die deutschen Sozialdemokraten fordern in einer gemeinsamen Erklärung mit SED und KPC die Regierungen in Bonn, Berlin (Ost) und Prag auf, unverzüglich Verhandlungen über die Beseitigung chemischer Kampfstoffe in den betroffenen drei Staaten aufzunehmen.

6.4.1988, Mittwoch

Die chinesische Regierung bestätigt in Peking, dass China Raketen nach Saudi-Arabien liefert. Auch mit dem Iran, der mit dem Irak Krieg führt, will China umfangreiche Waffengeschäfte abschließen.

In Rumänien verbietet das kommunistische Regime den Gebrauch von deutschen und ungarischen Ortsnamen. Die Maßnahme steht in Zusammenhang mit zunehmenden Repressionen gegen die deutsche und ungarische Minderheit in Rumänien, die eine wachsende Zahl von Ungarnstämmigen zur Flucht nach Ungarn veranlassen.

Nach rund sechsmonatiger Dauer endet in Dresden die 10. Kunstausstellung der DDR. Rund 1,1 Mio. Besucher, die oft lange Wartezeiten in Kauf nahmen verschafften sich einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der bildenden Kunst in der DDR. Westliche Kritiker äußern sich anerkennend über zahlreiche Exponate. Die Doktrin des “sozialistischen Realismus” sei nicht mehr allein maßgeblich für die bildende Kunst in der DDR.

Durch einen 4:1-Sieg über den SC Rosenheim wird der Kölner EC deutscher Eishockey-Meister. Für die Kölner Haie ist es der dritte Titelgewinn in Folge.

7.4.1988, Donnerstag

In der belgischen Hauptstadt Brüssel beginnt eine zweitägige Welternährungskonferenz. In seiner Ansprache an die Delegierten aus über 100 Staaten fordert der OAU-Vorsitzende Kenneth Kaunda, Entwicklungshilfe müsse vor allem Hilfe zur Selbsthilfe sein. Lebensmittellieferungen könnten nur eine Übergangslösung in akuten Notlagen sein. Die Staaten der dritten Welt richten im Rahmen der Konferenz u.a. scharfe Angriffe gegen die Protektionspolitik der Industrieländer, die den Verkauf von Produkten aus den Entwicklungsländern behindert.

In Brasilien werden durch Regierungsdekret die Gehälter für den öffentlichen Dienst und beim Militär für die Dauer von zunächst drei Monaten eingefroren. Diese Maßnahme ist Teil des rigorosen Sparprogramms, mit dem Präsident José de Ribamar Sarney die verheerende Wirtschaftskrise des Landes überwinden will.

8.4.1988, Freitag

Als Nachfolger von Li Xianian übernimmt in Peking General Yang Shangkun das Amt des Staatspräsidenten der Volksrepublik China.

Die Vereinigten Staaten verlegen 800 Marinesoldaten nach Panama, wo sie die US-amerikanische Militärpräsenz in der Kanalzone verstärken sollen. In den vergangenen Monaten haben sich die Spannungen zwischen den USA und Panama, in dem General Manuel Antonio Noriega an Einfluss gewinnt, verschärft.

9.4.1988, Samstag

Jasir Arafat, der Führer der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, trifft in Moskau mit dem sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow zu Gesprächen über den Nahostkonflikt zusammen. Gorbatschow unterstützt dabei die Forderung der Palästinenser nach Selbstbestimmung, erwartet allerdings von der PLO die Anerkennung des Existenzrechts Israels in gesicherten Grenzen.

Rund 500 Politiker von Umweltparteien aus zwölf westeuropäischen Staaten und Japan treffen in Antwerpen zusammen, um über eine gemeinsame Politik zu diskutieren. Zahlreiche Delegierte fordern, im Interesse einer effektiven Arbeit zum Schutz der Umwelt und zur Sicherung demokratischer Freiheitsrechte auf ideologische Flügelkämpfe zu verzichten.

10.4.1988, Sonntag

Bei einer Polizeirazzia in Prag werden rund 30 Aktivisten der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 verhaftet. Nach längeren Verhören und Warnungen vor weiteren politischen Aktionen werden die Verhafteten wieder auf freien Fuß gesetzt.

In einem Munitionsdepot der pakistanischen Armee bei Islamabad ereignet sich eine schwere Explosion, bei der etwa 100 Menschen ums Leben kommen. Mehr als 1000 Personen erleiden Verletzungen.

11.4.1988, Montag

Die israelischen Behörden schieben acht Palästinenser in den Libanon ab, denen vorgeworfen wird, führende Aktivisten des Palästinenseraufstands (Intifada) in den israelisch besetzten Gebieten zu sein.

Die katholische Kirche der USA veröffentlicht eine Erklärung, in der sich die Bischöfe des Landes für eine stärkere Beteiligung von Frauen in allen Bereichen der Kirche aussprechen. Allerdings sollen Frauen vom Priesteramt weiterhin ausgeschlossen bleiben.

In einem Grundsatzurteil stellt das hessische Landessozialgericht in Darmstadt fest, dass einem Lizenz-Fußballspieler keine Berufsunfähigkeitsrente zusteht, wenn er wegen einer Sportverletzung seine Profi-Laufbahn beenden muss.

12.4.1988, Dienstag

In Hollywood wird der Film “Der letzte Kaiser” des italienischen Regisseurs Bernardo Bertolucci von der US-Akademie für Filmkunst mit insgesamt neun Oscars ausgezeichnet. Der Streifen schildert in z.T. opulenten Bildern das Leben des letzten Kaisers von China.

In Washington wird erstmals ein gentechnisch manipuliertes Lebewesen, eine Maus, patentiert.

13.4.1988, Mittwoch

In Rom stellt der Christdemokrat Ciriaco de Mita seine neue Regierung vor, in deren Parteienzusammensetzung es jedoch keine Veränderung gegeben hat. Das vorherige Kabinett unter Giovanni Goria war im März 1988 wegen interner Streitigkeiten insbesondere über die Wirtschaftspolitik zurückgetreten.

Der westdeutsche Rad-Profi Rolf Gölz gewinnt in Belgien das klassische Straßenrennen Flèche Wallone vor dem Italiener Moreno Argentin.

14.4.1988, Donnerstag

In Genf (Schweiz) unterzeichnen Vertreter Afghanistans, Pakistans und der Garantiemächte USA und UdSSR den unter UNO-Vermittlung ausgehandelten Afghanistanvertrag. Dieser regelt den Abzug der sowjetischen Truppen aus dem von einem Bürgerkrieg zerrissenen Land.

Eine im Persischen Golf kreuzende US-amerikanische Fregatte wird durch eine Mine stark beschädigt. Durch die Explosion werden sechs US-Seeleute verletzt. Seit Ausbruch des Golfkriegs zwischen dem Iran und dem Irak 1980 hat die US-Flotte ihre Präsenz im Persischen Golf verstärkt. Politische Beobachter befürchten eine stärkere Verwicklung der USA in den Konflikt.

Ein Gericht in Berlin (Ost) verurteilt zwei Westdeutsche wegen “staatsfeindlichen Menschenhandels” zu sechs bzw. sieben Jahren Gefängnis.

15.4.1988, Freitag

Sowjetische Regierungsstellen teilen mit, dass mehrere international bekannte Fußball-Profis aus der UdSSR, darunter der Nationalspieler Wagis Chidijatulin, die Erlaubnis erhalten, bei westlichen Vereinen zu spielen. Wenige Wochen zuvor war der sowjetische Alt-Star Oleg Blochin zu dem österreichischen Zweitligisten Vorwärts Steyr gewechselt.

16.4.1988, Samstag

In Berlin (West) beschließt die Mitgliederversammlung der linksgerichteten Alternativen Liste (AL), das bislang für ihre Mandatsträger geltende Rotationsprinzip abzuschaffen.

Terroristen der italienischen Roten Brigaden erschießen in der norditalienischen Stadt Forli den christdemokratischen Politiker Roberto Ruffilli, einen Vertrauten von Ministerpräsident Ciriaco de Mita.

In Tunis wird Abu Dschihad, der stellvertretende Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und enger Vertrauter von Jasir Arafat, ermordet. Es wird allgemein vermutet, dass der israelische Geheimdienst Mossad die Tat begangen hat.

17.4.1988, Sonntag

Zu seinem ersten offiziellen Besuch der Bundesrepublik Deutschland trifft der portugiesische Staatspräsident Mario Soares in Bonn ein. Im Mittelpunkt der Gespräche mit führenden Politikern steht die Rolle Portugals in der EG. Während der faschistischen Diktatur in Portugal hatte der Sozialist Soares lange in der Bundesrepublik im Exil gelebt.

In der südirischen Stadt Cork nutzen acht Strafgefangene einen Ausstand des Gefängnispersonals zu einem Ausbruch. In Irland sind rund 1900 Gefängniswärter aus Protest gegen eine ungünstige Neuregelung ihrer Arbeitszeiten in einen unbefristeten Streik getreten.

18.4.1988, Montag

Als Vergeltung für die Beschädigung einer US-Fregatte durch eine vom Iran gelegte Mine im Persischen Golf beschießen US-Kriegsschiffe zwei iranische Bohrinseln.

Auf das jüdische Gemeindezentrum in Frankfurt am Main wird ein Sprengstoffanschlag verübt, der großen Sachschaden verursacht. Vertreter der jüdischen Gemeinde kritisieren die Frankfurter Behörden wegen des ihrer Meinung nach unzureichenden Polizeischutzes für jüdische Einrichtungen in der Stadt.

19.4.1988, Dienstag

Das Landgericht Düsseldorf verurteilt den Libanesen Ali Abbas Hamadei wegen Beteiligung an der Entführung von zwei Deutschen (u.a. Rudolf Cordes) in Beirut zu 13 Jahren Haft.

Bei der Eröffnung der Hannover-Messe äußert sich Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) optimistisch über die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik. An der weltweit größten Messe für Investitionsgüter in der niedersächsischen Landeshauptstadt nehmen bis zum 27. April rund 5800 Aussteller aus dem In- und Ausland teil.

Im Ostberliner Bezirk Treptow gelingt einem 31-Jährigen die Flucht über die Mauer in den Westteil der Stadt. Der Mann kann mit Hilfe einer Leiter die Sperranlagen überwinden, obwohl von DDR-Grenzposten mehrere Schüsse auf ihn abgegeben werden.

20.4.1988, Mittwoch

In München wird ein mit Aids infizierter Mann wegen Geschlechtsverkehrs ohne Kondom mit einer 22-Jährigen Frau zu einer einjährigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Die Frau hatte sich nicht infiziert. Der Mann wurde der versuchten gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden.

Arabische Flugzeugentführer lassen in Algier ihre Geiseln frei, ohne dass ihre Forderungen erfüllt wurden. Die Terroristen hatten am 5. April eine kuwaitische Passagiermaschine entführt, um inhaftierte Gesinnungsgenossen freizupressen.

Die Erben des 1985 verstorbenen Verlegers Axel Springer kaufen von den Brüdern Burda 26,1% der Aktien des Springer-Konzerns. Im Kampf um Positionen im bundesdeutschen Medienmarkt hatte sich u.a. der Münchner Filmhändler Leo Kirch vergeblich um das Aktienpaket bemüht.

21.4.1988, Donnerstag

Der Ostberliner Bischof Gottfried Forck appelliert in einem ARD-Fernsehinterview an die Bürger und Behörden der Bundesrepublik, ausreisewilligen DDR-Bürgern von ihrem Vorhaben abzuraten. Die Äußerungen des evangelischen Bischofs stoßen in weiten Kreisen in der Bundesrepublik wie auch bei vielen Oppositionellen in der DDR auf Unverständnis.

Ein offenbar geistesgestörter Mann verübt in der Münchner Pinakothek ein Säureattentat auf drei Gemälde von Albrecht Dürer, bei dem die Werke stark beschädigt werden.

Der für Bayern München spielende Fußball-Nationalspieler Lothar Matthäus teilt mit, dass er zu Inter Mailand wechselt.

22.4.1988, Freitag

Der südafrikanische Staatspräsident Pieter Willem Botha erklärt vor dem Parlament in Pretoria, er halte die Einbeziehung von Schwarzen in die Regierungsarbeit in absehbarer Zeit für möglich. Beim Reformflügel der regierenden Nationalpartei stößt diese Äußerung, die einen gewissen Kurswechsel in der starren Rassentrennungspolitik erwarten läßt, auf Zustimmung. Die rechtsextreme Konservative Partei spricht dagegen von einem Ausverkauf der “weißen Interessen” in Südafrika.

23.4.1988, Samstag

Mit einem Festakt wird im Berliner Schloss Charlottenburg die Veranstaltungsreihe “Berlin – Kulturstadt Europas” eröffnet.

Dem griechischen Radsportler Kanellos Kanellopoulos gelingt es, die 119 km lange Strecke von Kreta nach Santorin mit einem durch Muskelkraft angetriebenen Flugapparat zurückzulegen. Er stellt damit einen Weltrekord für muskelgetriebene Flugzeuge auf.

Bei der Explosion einer Autobombe werden in der libanesischen Stadt Tripolis 66 Menschen getötet.

DDR-Behörden verhindern das Erscheinen von zwei evangelischen Kirchenzeitungen. Betroffen sind die Wochenblätter “Die Kirche” und “Potsdamer Kirche”, deren Berichterstattung über z.T. regimekritische Äußerungen auf einer Synodentagung bei den Zensurbehörden Anstoß erregte.

24.4.1988, Sonntag

Im französischen Überseebesitz Neukaledonien finden Regionalwahlen statt, in deren Vorfeld kanakische Separatisten zahlreiche Anschläge verübten. Aus den Wahlen gehen die Gegner einer Unabhängigkeit von Frankreich als Sieger hervor.

Irakischen Truppen gelingt die Rückeroberung der strategisch bedeutsamen Stadt Fau auf einer Halbinsel im Persischen Golf. Die Stadt mit einer wichtigen Ölverladestation war 1986 vom Iran besetzt worden.

Der Vorstand des sowjetischen Jugendverbands Komsomol bestätigt Berichte, wonach der kommunistische Jugendverband 1987 über 2,5 Mio. Mitglieder verloren habe. Derzeit seien aber noch 38 Mio. Jugendliche im Komsomol organisiert. Die Mitgliedschaft ist zwar nicht Pflicht, jedoch seit Jahrzehnten Voraussetzung für eine berufliche und gesellschaftliche Karriere.

25.4.1988, Montag

Ein Jerusalemer Gericht verurteilt den Exil-Ukrainer John Demjanjuk wegen “Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das jüdische Volk” zum Tode. Nach Überzeugung des Gerichts hat Demjanjuk 1942 und 1943 als KZ-Wächter im KZ Treblinka zahlreiche Greueltaten begangen. 1993 wird Demjanjuk in einer Revision freigesprochen.

Der Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, Jasir Arafat, trifft in Damaskus zu einem politischen Gespräch mit dem syrischen Staatspräsidenten Hafis Asad zusammen. Die Unterredung ist Ausdruck einer Normalisierung des gespannten Verhältnisses zwischen beiden Politikern. 1983 war Arafat aufgrund von Streitigkeiten über das Vorgehen im Nahostkonflikt, u.a. im Libanon, aus Syrien ausgewiesen worden. Asad hatte zeitweise die Arafat-Gegner in der PLO unterstützt.

26.4.1988, Dienstag

Saudi-Arabien bricht die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab, dem es eine Politik “des Terrors und der Sabotage” vorwirft.

US-Präsident Ronald Reagan verlängert ungeachtet der Friedensgespräche zwischen Regierung und Contras das Wirtschaftsembargo gegen Nicaragua um ein Jahr.

Die Belegschaft des Stahlwerks Nova Huta bei Krakau tritt in den Ausstand. Die Arbeiter des größten Stahlwerks Polens fordern u.a. Lohnerhöhungen um rund 50% und die Wiedereinstellung von Kollegen, die wegen Mitarbeit in der verbotenen Gewerkschaft Solidarität entlassen wurden.

Bei Parlamentswahlen in Südkorea verliert die regierende demokratische Gerechtigkeitspartei des Präsidenten Roh Tae Woo zwar die absolute Mehrheit, bleibt jedoch die stärkste politische Kraft.

27.4.1988, Mittwoch

Der niedersächsische Umweltminister Werner Remmers (CDU) erteilt die Erlaubnis, dass das umstrittene Kohlekraftwerk Buschhaus erheblich mehr Schadstoffe ausstoßen darf als ursprünglich geplant, da die Rauchgasentschwefelungsanlage trotz aufwendiger Verbesserungsversuche nicht voll funktionstüchtig ist.

28.4.1988, Donnerstag

Auf einem Flug über Hawaii wird das Dach einer Boeing-Maschine teilweise abgerissen. Dem Piloten gelingt es, notzulanden.

29.4.1988, Freitag

Der Bundesrat, die Vertretung der Länder, billigt in Bonn einen Vorschlag des niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU), dass der Bund sich zur Hälfte an den Kosten der Sozialhilfe, die bislang ganz von den Ländern aufgebracht werden müssen, beteilige. Durch diese Umverteilung erhoffen sich vor allem die nördlichen Bundesländer, in denen die Sozialhilfekosten besonders hoch sind, eine Entlastung ihrer angespannten Finanzhaushalte.

30.4.1988, Samstag

In der irischen Hauptstadt Dublin gewinnt die Schweizerin Celine Dion den Schlagerwettbewerb “Grand Prix Eurovision de la Chanson”.

Chroniknet