Was geschah im August 1913

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Wetterstationen August 1913

1.8.1913, Freitag

In Preußen tritt eine neue Prüfungsordnung für Juristen in Kraft. Die wesentlichste Änderung betrifft die zweite Staatsprüfung, bei der künftig statt des Sachberichtes eine Klausur über zwei Rechtsfälle verlangt wird.

Die Pläne zum Umbau des Bahnhofes Friedrichstraße in Berlin werden vom deutschen Reichseisenbahnamt genehmigt. Ohne den laufenden Zugverkehr zu unterbrechen, soll für den künftig wichtigsten Berliner Durchgangsbahnhof ein monumentaler Hallenbau entstehen, dessen Kosten auf zwölf Millionen Mark geschätzt werden.

2.8.1913, Samstag

Der US-amerikanische Senat lehnt das am 20. Juli vom US-amerikanischen Ausenminister William Jennings Bryan vorgeschlagene Protektorat für Nicaragua ab und schlägt stattdessen einen Vertrag mit dem mittelamerikanischen Staat über die Rechte zu einem Kanalbau und die Konzession für eine US-amerikanische Marinebasis vor.

3.8.1913, Sonntag

Auf dem Schaubudenplatz in der Berliner Jungfernheide erstickt ein Artist unter einem Sandhaufen. Obwohl seine Vorführung normalerweise darin bestand, fünf Minuten lebendig begraben unter dem Sand auszuharren, ließ ihn der Direktor der Künstlertruppe heute zehn Minuten liegen, so dass er nur tot geborgen werden konnte.

4.8.1913, Montag

Das Osmanische Reich erklärt sich bereit, allen vor Beginn der Balkankriege in Konstantinopel (heute Istanbul) beschlagnahmten griechischen Handelsdampfern die Ausfahrt aus den osmanischen Häfen zu gestatten sowie allen im Schwarzen Meer befindlichen Schiffen die Fahrt durch den Bosporus ins Mittelmeer zu erlauben.

Eine russische Grenzwache bei Lemberg (heute Lwow) erschießt drei von sechs Landsleuten, die ohne Passdie Grenze nach Österreich-Ungarn überqueren wollen. Die drei anderen ertrinken bei ihrer Flucht im Grenzfluss Lemnica.

In London stellt der französische Ministerpräsident Louis Barthou dem britischen Premierminister Herbert Asquith Pläne zum Bau eines Tunnels unter dem Ärmelkanal vor.

5.8.1913, Dienstag

In Berlin werden die ersten Urteile im Krupp-Prozess verkündet. Für die Weitergabe von militärischen Geheimnissen verurteilt ein Kriegsgericht sieben deutsche Offiziere zu Freiheitsstrafen, deren Höhe zwischen drei Wochen und sechs Monaten schwankt.

6.8.1913, Mittwoch

Als Nachfolger von Heliodoro Villazón übernimmt in Bolivien General Ismael Montes die Präsidentschaft.

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. kehrt an Bord der “Hohenzollern” von seiner am 9. Juli begonnenen 25. Nordlandreise zurück.

7.8.1913, Donnerstag

Der französische Senat nimmt mit 244 gegen 36 Stimmen das bereits am 19. Juli von der Abgeordnetenkammer gebilligte Gesetz über die dreijährige Wehrdienstzeit an.

Ein mit Urlaubern besetztes Motorsegelboot kentert auf der Ostsee vor Swinemünde infolge einer Sturmböe. Von den 20 an Bord befindlichen Passagieren können nur fünf gerettet werden.

8.8.1913, Freitag

Die bulgarische Regierung muss unter dem militärischen Druck von Griechenland, Rumänien, Serbien und dem Osmanischen Reich den von der Bukarester Friedenskonferenz erarbeiteten Vorschlägen zustimmen, obwohl sie die Bestimmungen im allgemeinen inhaltlich ablehnt.

Das britische Unterhaus billigt mit 210 gegen 138 Stimmen einen Vertrag mit der Marconi Wireless Telegraph Co. Ltd. zur Errichtung eines Netzes von Stationen für drahtlose Telegrafie. Der britische Premierminister Herbert Asquith misst der drahtlosen Telegrafie für die Zukunft eine hohe militärstrategische Bedeutung zu.

9.8.1913, Samstag

150 Delegierte des Deutschen Metallarbeiterverbandes beenden in Berlin eine zweitägige außerordentliche Generalversammlung zum Thema Werftarbeiterstreik. Dabei verurteilen sie den am 14. Juli begonnenen Streik als satzungsmäßig nicht legitimiert.

10.8.1913, Sonntag

Zwischen Griechenland, Rumänien und Serbien einerseits und Bulgarien andererseits wird der sog. Friede von Bukarest geschlossen, der den Zweiten Balkankrieg offiziell beendet. Mit dem Osmanischen Reich verhandelt Bulgarien über einen Separatfrieden.

In Kassel finden die deutschen Schwimmeisterschaften statt.

11.8.1913, Montag

Die Londoner Botschafterkonferenz der europäischen Großmächte einigt sich in ihrer Schlusssitzung grundsätzlich über die Südgrenze Albaniens. Die Festlegung des genauen Grenzverlaufes wird an eine Sonderkommission delegiert, die ebenfalls aus Vertretern der Großmächte besteht.

12.8.1913, Dienstag

In Londonderry, einer Stadt in der von Großbritannien beherrschten nordirischen Provinz Ulster, brechen dreitägige Straßenkämpfe zwischen irischen Unabhängigkeitskämpfern und den Ulster-Unionisten (als Anhängern des Status quo in Irland) aus.

Das preußische Kriegsministerium in Berlin schreibt einen Wettbewerb für transportable Flugzeuge aus, die von Automobilen gefahren werden und innerhalb von 30 Minuten abgeladen und betriebsbereit sein sollen.

13.8.1913, Mittwoch

Sieben auf gewerkschaftliche Initiative in Berlin veranstaltete Arbeitslosenversammlungen stoßen auf ungewöhnliches Interesse. Die Teilnehmer fordern in einer Resolution zur Milderung materieller Not die Einführung einer Arbeitslosenversicherung.

Um die seit dem 14. Juli streikenden Werftarbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit anzureizen, öffnen die Werftunternehmer in Hamburg die seitdem geschlossenen, der Arbeitsvermittlung dienenden Arbeitsnachweise.

Der Orient-Express feiert den 25. Jahrestag seiner ersten Fahrt.

14.8.1913, Donnerstag

In einem von der Londoner Tageszeitung “The Times” veröffentlichten Brief fordert der nach Japan geflüchtete chinesische Revolutionär und Politiker Sun Yat-sen den Präsidenten Chinas, Yüan Shih-k’ai, zum Rücktritt auf. Wegen dessen diktatorischer Machtansprüche kämpfen seit April 1913 in China Aufständische gegen seine Herrschaft.

Die Deutsche Turnerschaft verleiht dem preußischen Generalfeldmarschall Colmar Freiherr von der Goltz anlässlich seines 70. Geburtstages die Ehrenurkunde ihrer Vereinigung. Von der Goltz vertrat den halbmilitärischen Jungdeutschlandbund auf dem 13. Deutschen Turnfest in Leipzig.

In Rom spricht die katholische Ritenkongregation die französische Ordensschwester Bernadette Soubirous selig. Sie begründete 1858 mit ihren Visionen den späteren Ruhm von Lourdes.

15.8.1913, Freitag

Der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré weigert sich in Paris, Gesandte der mexikanischen Regierung zu empfangen. Er dokumentiert damit, dass er die Herrschaft des am 22. Februar durch einen Umsturz an die Macht gekommenen mexikanischen Präsidenten Victoriano Huerta nicht anerkennt.

16.8.1913, Samstag

Mexikanische Regierungstruppen fügen den Rebellen bei Torraon eine schwere Niederlage zu. Die Rebellen beklagen 2000 Tote und Verwundete und den Verlust zweier Geschütze. Sie ziehen sich in Richtung Durango zurück.

Die Einladung der Vereinigten Staaten von Amerika zur Beteiligung an der Weltausstellung in San Francisco 1915 wird von der deutschen Regierung abgelehnt, da sich die deutsche Wirtschaft keinen Nutzen davon verspricht.

Die US-amerikanische Ford Motor Company in Detroit experimentiert mit einer Montagebahn (Fließband). Sie verschafft dem Betrieb eine um 400% gesteigerte Produktivität.

Eine staatliche Untersuchungskommission stellt eklatante Mängel im dänischen Eisenbahnbetrieb fest. Sie befasste sich mit den Ursachen eines Zugunglücks bei Esbjerg am 26. Juli 1913.

17.8.1913, Sonntag

Der US-Amerikaner Patrick Ryan erreicht im Hammerwurf mit 57,77 m in New York einen Weltrekord.

In Breslau finden die eintägigen Wettbewerbe der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften statt. Die sportlichen Leistungen leiden unter den schlechten Wetterbedingungen. Der Münchener Kurzstreckenläufer Erwin Kern und der Berliner Langstreckenläufer Georg Mickler erweisen sich als herausragende Athleten der Veranstaltung.

Delegierte von 57 deutschen Philatelistenvereinen versammeln sich in Hannover zum 25. Philatelistentag. Auf ihrer Jubiläumstagung erörtern sie vor allem einen Zusammenschluss mit dem Bund deutscher und österreichischer Philatelistenvereine.

Im Züricher Krematorium wird die Leiche des am 13. August verstorbenen sozialdemokratischen Politikers August Bebel eingeäschert. An der Trauerfeier nehmen 1200 geladene Gäste teil, unter ihnen 85 deutsche Reichstagsabgeordnete.

Im lothringischen Metz beginnt der diesjährige Deutsche Katholikentag, der bis zum 20. August dauert. Er befasst sich vorwiegend mit dem der Kirche drohenden Verlust an gesellschaftlichem Einfluss.

Der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Joseph ernennt den Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, zum “Generalinspektor der gesamten bewaffneten Macht” und erweitert damit dessen Machtbefugnisse. Einen vom Chef des Generalstabs, Franz Graf Conrad von Hötzendorf, geforderten Präventivkrieg gegen Serbien und Montenegro lehnt der Thronfolger ab.

18.8.1913, Montag

Truppen des Osmanischen Reiches marschieren über den Fluss Maritza auf bulgarisches Gebiet, um ihre Ansprüche auf die Festung Adrianopel (heute Edirne) zu manifestieren.

Im Berliner Zoologischen Garten wird das etwa 850 000 Mark teure neue Aquarium eingeweiht. Es ersetzt die bisherige, an der Schadowstraße gelegene Einrichtung.

19.8.1913, Dienstag

Nachdem aus Krakau (heute Kraków) vier Cholera-Fälle gemeldet werden, stellt das 13. Korps des österreichisch-ungarischen Heeres seine dortigen Manöverübungen ein.

20.8.1913, Mittwoch

In Paris bildet sich auf Initiative der Carnegie-Friedensstiftung eine internationale Kommission zur Untersuchung der Massaker an Zivilisten während des Balkankrieges sowie der wirtschaftlichen Folgen des Krieges.

Bei einem Säbelduell in Budapest zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten István Graf Tisza und Georg Markgraf Pallavicini erhalten beide Duellanten leichte Kopfverletzungen. Pallavicini hatte Graf Tisza der Zeugenbeeinflussung im Prozess Lukács gegen Desy beschuldigt. Nach dem Duell versöhnen sich die beiden Gegner.

Unter Beteiligung von über 1200 Vertretern aus dem Deutschen Reich beginnt in Posen (heute Poznan) der 54. Allgemeine Genossenschaftstag des 1859 von Hermann Schulze-Delitzsch gegründeten Verbandes deutscher Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. Die Versammlung dieses auf dem Prinzip der Selbsthilfe beruhenden Verbandes dauert bis zum 22. August.

In Fulda legt die Bischofskonferenz spezielle Richtlinien für den katholischen Klerus zum Schutz der Jugend und der Erwachsenen vor dem Kino fest. Darin. fordert sie ein Kinoverbot für Kinder unter sechs Jahren, eine Beschränkung der Vorstellungen für die schulpflichtige Jugend auf Lehrfilme und von Erwachsenen einen Verzicht auf moralisch minderwertige Filme. Außerdem weist sie aber auch auf positive Möglichkeiten der Kinematographie hin.

21.8.1913, Donnerstag

Bei den in Hamburg endenden siebentägigen internationalen deutschen Tennismeisterschaften gewinnen Heinrich Schomburgk (Leipzig) das Herreneinzel und Dora Koering aus Dresden die Damenmeisterschaft.

Im Orientalischen Seminar in Berlin werden ein- und zweisemestrige Kurse für Lehrer eingerichtet, die sich für den Schuldienst in China zur Verfügung stellen wollen.

22.8.1913, Freitag

Unter russischem Druck räumen die Truppen des Osmanischen Reiches die am 18. August von ihnen besetzten bulgarischen Territorien nördlich des Flusses Maritza.

In Den Haag endet der dreitägige 20. Friedenskongress. Die Teilnehmer – unter ihnen Bertha Suttner, die österreichische Friedensnobelpreisträgerin 1905 – sprechen sich für internationale Abrüstungsmaßnahmen aus.

Über den Gebärstreik als politisches Mittel diskutieren die Teilnehmer einer vom Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Groß-Berlins veranstalteten – und am 29. August fortgeführten – Tagung in Berlin.

Die Hamburger Reederei Hamburg-Amerika-Linie sieht in der Eröffnung einer Fracht- und Passagierlinie von Bremen nach Boston durch die Reederei Norddeutscher Lloyd (Bremen) einen Einbruch in ihre Interessensphäre und bereitet Kampfmaßnahmen vor.

Stellan Ryes “Der Student von Prag” – einer der ersten deutschen Stummfilme mit Weltgeltung – wird in Berlin uraufgeführt. In der Hauptrolle spielt Paul Wegener den Studenten Balduin.

23.8.1913, Samstag

Die britische Marine beschleunigt ihr Flottenbauprogramm, indem sie gleichzeitig die Aufträge für fünf Schlachtschiffe und sechs Torpedobootzerstörer vergibt.

In Kassel wird in Anwesenheit des preußischen Kultusministers August von Trott zu Solz das von Theodor Fischer erbaute Hessische Landesmuseum feierlich eingeweiht.

24.8.1913, Sonntag

Vor 9000 Zuschauern gehen in der Radarena des Deutschen Stadions in Berlin die zweitägigen Amateurradweltmeisterschaften zu Ende.

In London findet eine von der britischen Labour Party organisierte Gedächtnisfeier für den am 13. August verstorbenen deutschen Sozialdemokraten August Bebel statt.

25.8.1913, Montag

Der US-amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson erklärt einen Wirtschaftsboykott der USA gegen Mexiko.

In der Kelheimer Befreiungshalle erinnert eine Versammlung der Fürsten deutscher Bundesstaaten an die Zeit der sog. Befreiungskriege 1813 gegen den französischen Kaiser Napoleon I.

Der deutsche Zentralverband für Handel und Gewerbe spricht sich auf seiner diesjährigen dreitägigen Vollversammlung für die Einrichtung eines Reichspetroleum-Monopols aus und fordert Maßnahmen gegen das Ausverkaufswesen. Im Jahresgeschäftsbericht des Verbandes wird die negative Auswirkung des Balkankrieges auf Handel und Gewerbe beklagt.

26.8.1913, Dienstag

In der französischen Stadt Limoges beschließt der dortige Stadtrat, eine Straße nach dem am 13. August verstorbenen deutschen Sozialdemokraten August Bebel zu benennen.

27.8.1913, Mittwoch

Die Schwimmstaffel des SC Charlottenburg erreicht in Berlin mit der Zeit von 8:02,5 min einen deutschen Rekord über 3 x 1000 m Freistil.

In Anwesenheit des deutschen Kaisers Wilhelm II. und des bayerischen Prinzregenten Ludwig findet in Posen (heute Poznan) die Kaiserparade des 5. Armeekorps statt. Die polnische Bevölkerung der Stadt protestiert in einer Demonstration gegen die Militärparade.

In Leipzig fordert der Börsenverein des deutschen Buchhandels von der Regierung des Deutschen Reiches in Berlin eine Intervention wegen des von der US-amerikanischen Regierung in Washington geplanten Einfuhrzolles auf deutsche Bücher.

Das sächsische Kriegsministerium in Dresden ordnet Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Industrie an. Es legt fest, dass die für baumwollene Stoffe und Ausrüstungsgegenstände der sächsischen Armee notwendigen Halbfabrikate nur von deutschen Fabriken bezogen werden sollen, sofern das Angebot angemessen ist.

28.8.1913, Donnerstag

Zum Gedenken an den 100. Jahrestag der Unabhängigkeit der Niederlande vom napoleonischen Frankreich wird in Den Haag der mit Hilfe der Carnegie-Stiftung zur Unterstützung internationaler Friedensbewegungen errichtete Friedenspalast eingeweiht.

Die Münchener Polizeibehörde ordnet nach einer konservativen Pressekampagne ein Auslageverbot für die aktuelle Ausgabe der satirischen Zeitschrift “Simplicissimus” an. Sie zeigt auf ihrer ersten Seite eine Karikatur des bayerischen Prinzregenten Ludwig auf der Fürstenversammlung in Kelheim am 25. August.

29.8.1913, Freitag

Der Liberale Pieter Wilhelm Adriaan Cort van der Linden wird in Den Haag neuer niederländischer Ministerpräsident und damit Nachfolger von Theodore Heemskerk.

Nachdem das Berliner kommunale Untersuchungsamt für gewerbliche und hygienische Zwecke in der von Privatbetrieben für die Berliner Armenpflege gelieferten Milch wiederholt Verunreinigungen feststellte, deckt die Stadt in einem kommunalpolitisch einmaligen Modell ihren entsprechenden Bedarf künftig aus eigenen Landwirtschaftsgütern.

In München erbringt ein: Wohltätigkeitskonzert 24 000 Mark für den Erwerb des Anti-Krebs-Mittels Mesothorium durch die städtische Frauenklinik und chirurgische Klinik. Mitwirkende sind unter anderen Maud Fay, Hermine Bosetti, Max Kraus und Ernst von Bossart.

30.8.1913, Samstag

Die britische Polizei beschlagnahmt in einem Dorf nahe der Stadt Londonderry (Ulster) mehrere hundert moderne Repetiergewehre, die von Anhängern eines britisch verwalteten Ulsters eingeschmuggelt wurden. Gleichzeitig finden in Londonderry erneut Straßenkämpfe zwischen Anhängern Großbritanniens und irischen Unabhängigkeitskämpfern statt.

Mit dem Überraschungssieg des in russischem Besitz befindlichen Mosci Ksiaze endet der Große Preis von Baden als Höhepunkt der traditionellen, am 22. August begonnenen Galopprennwoche im badischen Iffezheim.

31.8.1913, Sonntag

Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen streikenden Straßenbahnern und der Polizei in der irischen Hauptstadt Dublin werden 200 der Streikenden und 30 Polizisten verletzt. Ein Mann erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus. Mehrere Augenzeugen berichten vom rücksichtslosen Einsatz der Polizei, die auch unbeteiligte Kirchenbesucher angreift.

Nach erfolgreichen Experimenten mit einer Ammoniaksynthese weiht die Ludwigshafener Badische Anilin- & Sodafabrik (BASF) in Oppau eine Fabrik zur großtechnischen Herstellung des vor allem als landwirtschaftliches Düngemittel verwendeten Ammoniaks ein.

Die Auswanderung aus dem Deutschen Reich steigt an. Im August 1913 verließen 1882 Personen das Land über die Seehäfen Hamburg und Bremen (1912: 1337) sowie 847 über nichtdeutsche Häfen (1912: 436).

Chroniknet