Was geschah im August 1934

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Pius XI. ist der erste Papst seit 1870, der sich in die außerhalb Roms gelegene päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo begibt.

Der polnische Ministerpräsident Leo Kozlowski rechtfertigt vor dem Parlament in Warschau die Errichtung eines Konzentrationslagers für die Anhänger terroristischer Methoden unter den ukrainischen Nationalisten, für Mitglieder der verbotenen Kommunistischen Partei und die rechtsradikalen polnischen Nationalisten.

Der indische Freiheitskämpfer Mohandas Karamchand Gandhi, gen. Mahatma, beendet eine neunmonatige Propagandafahrt gegen die Unterdrückung der Parias, der kastenlosen “Unberührbaren” in Britisch-Indien.

In Breslau werden in einem Hochverratsprozess gegen 55 Kommunisten die Urteile gefällt. Neun Angeklagte werden freigesprochen, die anderen erhalten Zuchthaus- und Gefängnisstrafen von insgesamt 86 Jahren.

Der durch Gesetz vom 24. April geschaffene Volksgerichtshof nimmt in Berlin seine Tätigkeit mit Verhandlungen in allen drei Senaten auf. Die ersten Strafsachen, die zur Verhandlung anstehen, sind Fälle von “Vorbereitung zum Hochverrat durch Versuche der Zersetzungspropaganda bei Angehörigen der Polizei bzw. Reichswehr”.

Im nationalsozialistischen Deutschen Reich wird die Einführung des sog. Staatsjugendtags verkündet.

2.8.1934, Donnerstag

Der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg stirbt auf seinem Gut Neudeck bei Freystadt in Westpreußen im Alter von 86 Jahren.

Im Deutschen Reich wird das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt.

Der deutsche Reichsminister und Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß (NSDAP), ordnet nach dem Tod von Reichspräsident Paul von Hindenburg eine 14-tägige Trauer für alle Parteigliederungen (SA, SS, Hitlerjugend, Arbeitsfront, Arbeitsdienst) an. Den gleichen Befehl gibt Reichswehrminister Werner von Blomberg (parteilos) für alle Offiziere der Reichswehr sowie für Beamte im Offiziersrang der Wehrmacht aus.

3.8.1934, Freitag

Aus China wird gemeldet, dass Peking als erste Stadt die neue chinesische Verfassung mit entsprechenden Wahlen verwirklicht habe.

Auf einer Kundgebung des Erzbischofs von Canterbury wird die Zahl der in den vergangenen Jahren in der Sowjetunion verhungerten Menschen auf sechs Millionen beziffert. Wegen der Missernte von 1934 wird eine neue Katastrophe befürchtet.

Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (Christlichsoziale Partei) berichtet vor der Presse in Wien über Hintergründe des Putschversuchs vom 25. Juli.

4.8.1934, Samstag

Rund 1500 Teilnehmerinnen aus 24 Ländern treffen sich in der französischen Hauptstadt Paris zum Internationalen Frauenkongress gegen Krieg und Faschismus. Der Kongress dauert bis zum 7. August.

In Lüttich beginnt das zweitägige Dritte Internationale Sozialistische Jugendtreffen.

In Constantine in Nordostalgerien kommt es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Juden und Moslems.

In Frankfurt am Main beginnt die zweitägige Arbeitstagung des Nationalsozialistischen Lehrerbunds. Reichserziehungsminister Bernhard Rust (NSDAP) bezeichnet es als Hauptaufgabe der “deutschen” Erzieher, an die Stelle der allgemeinen Bildung die nationalsozialistische Erziehung treten zu lassen.

5.8.1934, Sonntag

Schnellster Fahrer beim 10. Klausen-Rennen, das der Automobilklub der Schweiz veranstaltet, ist der Deutsche Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz.

US-Präsident Franklin D. Roosevelt kündigt in einer Rundfunkansprache neue Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation an.

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) weist der britischen Zeitung “Daily Mail” gegenüber Gerüchte über angebliche deutsche Kriegspläne zurück.

6.8.1934, Montag

In der polnischen Hauptstadt Warschau beginnt der Kongress der Auslandspolen. Er endet am 9. August mit der Gründung eines Weltbunds der Polen im Ausland.

Die Regierung von Britisch-Indien erklärt die Kommunistische Partei des Landes für illegal. Das Parteivermögen der Kommunisten wird beschlagnahmt.

In der Nähe von Harbin im japanischen Satellitenstaat Mandschukuo (Mandschurei) wird ein japanischer Munitionszug in die Luft gesprengt. Die mandschurische Regierung macht dafür indirekt sowjetische Bahnbeamte der Ostchinesischen Eisenbahn verantwortlich.

Die Freie Stadt Danzig (Gdansk) und die polnische Regierung schließen mehrere wirtschaftliche Verständigungsabkommen.

Der Platz “vor dem Brandenburger Tor” in Berlin wird im Gedenken an den verstorbenen Reichspräsidenten in “Hindenburg-Platz” umbenannt.

Der Deutsche Reichstag tritt in der Berliner Krolloper zu einer Trauerkundgebung für den am 2. August verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zusammen.

Die USA räumen nach 19 Jahren Haiti. Die US-Finanzkontrolle über das Land bleibt jedoch weiter bestehen.

7.8.1934, Dienstag

Der im Februar zum Präsidenten Kolumbiens gewählte Liberale Alfonso López Pumarejo tritt sein Amt an, als Nachfolger von Enrique Olaya Herrera. Dieser Wechsel markiert das Ende der 50-Jährigen Vorherrschaft der Konservativen in dem südamerikanischen Staat.

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) überreicht Vizekanzler Franz von Papen (parteilos) die noch von Reichspräsident Paul von Hindenburg unterzeichneten Urkunden der Enthebung vom Amt als Reichsminister und Vizekanzler und der Ernennung zum außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Minister in besonderer Mission in Wien. Das Amt des Vizekanzlers bleibt von nun an unbesetzt.

Das “Deutsche Kriminalpolizeiblatt” weist erneut darauf hin, dass sämtliche von dem russisch-sowjetischen Dichter Maxim Gorki verfassten und in deutscher Sprache erschienenen Druckschriften seit 1933 in Preußen “beschlagnahmt und eingezogen” werden.

Die deutsche Reichsregierung beschließt eine Amnestie für geringfügige Straftaten, die hauptsächlich nationalsozialistischen Straftätern zugute kommt.

Zu Ehren des verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ruht im Deutschen Reich um 11.45 Uhr für eine Minute der gesamte Verkehr und in den Betrieben wird für eine Minute die Arbeit niedergelegt.

Der am 2. August verstorbene deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg wird im sog. Hindenburg-Turm des Tannenbergdenkmals im westlichen Masuren in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler (NSDAP) beigesetzt.

8.8.1934, Mittwoch

In Costa Rica beginnt ein Streik der Plantagenarbeiter der US-Gesellschaft “United Fruit Company”. Die Arbeiter wenden sich gegen Lohnsenkungen und fordern die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, vor allem die Versorgung mit Trinkwasser und eine medizinische Betreuung. Am 25. August handeln sie mit dem Unternehmen einen Kompromiss aus, der jedoch nicht erfüllt wird.

Auf einer Gedenkfeier auf dem Heldenplatz der Wiener Hofburg für den am 25. Juli ermordeten Bundeskanzler Engelbert Dollfuß bezeichnet der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (CP) den Putschversuch des 25. Juli als “vorbedachten und gewollten Dolchstoß in das Herz Österreichs”.

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Turin erringen sechs deutsche Sportler Siege.

Reichsbischof Ludwig Müller betont auf der Deutschen Evangelischen Nationalsynode in Berlin, dass es darum gehe, “dem Führer für die Aufgaben der Zukunft eine wirklich geschlossene und starke Evangelische Kirche zu bauen”.

Marschall Chiang Kai-shek übernimmt das Kommando über die chinesischen Regierungstruppen, nachdem es in der Gegend der Hafenstadt Futschou in der Provinz Fukien zu erbitterten Kämpfen zwischen Regierungstruppen und kommunistischen Aufständischen um Reis- und Salzlager gekommen ist.

Die schwedische Zeitung “Goeteborg Handels- und Sjöfarts-Tidning” wird im Deutschen Reich für sechs Monate verboten wegen “unerhörter Beschimpfung des Führers und Reichskanzlers sowie anderer Mitglieder der deutschen Reichsregierung” in einem Artikel nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.

In Kopenhagen wird der Leiter einer Arbeitslosenversammlung, in der eine Protestentschließung gegen “das deutsche Mörderregiment” angenommen worden war, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Das Verfahren gegen den Mann war auf Veranlassung der deutschen Botschaft in Kopenhagen eingeleitet worden.

Nach Pressemeldungen hat der deutsche Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Bernhard Rust (NSDAP), “den ihm wiederholt aus der Bevölkerung Magdeburgs vorgebrachten Wünschen Rechnung getragen und zugestimmt, dass das seinerseits auf Kosten des Staates aufgestellte Ehrenmal von Ernst Barlach aus dem Magdeburger Dom entfernt wird”. Barlachs Kriegerehrenmal zählt zu den bedeutendsten Antikriegskunstwerken.

10.8.1934, Freitag

Im Deutschen Reich wird die seit Dezember 1933 bestehende Sperre für Neugründungen von Zeitungen und Zeitschriften bis zum 31. März 1935 verlängert. Begründet wird dies u.a. damit, “dass immer noch neue Pläne und Projekte auftauchen, deren Durchführung das Gesamtbild der deutschen Presse im Hinblick auf die pressemäßige Leistung kaum irgendwie bereichern würde, den Aufbau auf einer wirtschaftlichen Grundlage zur Zeit aber schwer stören müsste”.

In einem Heeresbefehl teilt der deutsche Reichswehrminister Werner von Blomberg (parteilos) mit, dass der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) als Oberbefehlshaber der Wehrmacht befohlen habe, die Anrede aller Soldaten an ihn solle lauten: “Mein Führer!”

Die Verwaltung der Kohlengrube Escarpelles bei Lens in Nordfrankreich entlässt 135 polnische Bergarbeiter fristlos, 80 von ihnen werden aus Frankreich ausgewiesen. Aus Protest gegen die Ausweisung von zwei Kameraden durch die französischen Behörden hatten 200 polnische Bergarbeiter zuvor ihre französischen Kollegen in 300 m Tiefe 36 Stunden gefangengehalten.

Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (CP) trifft in Budapest zu Gesprächen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Gyula Gömbös von Jákfa zusammen. Das Treffen gilt als Auftakt für eine Vertiefung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn, die von dem ermordeten österreichischen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (CP) geknüpft worden waren.

11.8.1934, Samstag

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) ernennt den pfälzischen Gauleiter Joseph Bürckel (NSDAP) zum Saarbevollmächtigten der Reichsregierung als Nachfolger von Franz von Papen (parteilos)

In Paris beginnt das von der Roten Sportlerinternationale initiierte Internationale Treffen antifaschistischer Sportler. Es dauert bis zum 15. August.

Der US-amerikanische Tiefseeforscher William Charles Beebe taucht in einer Taucherkugel bei den Bermudainseln 830 m tief.

12.8.1934, Sonntag

Gottfried Freiherr von Cramm gewinnt das Herreneinzel der Deutschen Tennismeisterschaften. Siegerin bei den Damen wird die Deutsche Hilde Krahwinkel-Sperling.

In Magdeburg an der Elbe beginnen die Schwimm-Europameisterschaften, bei denen deutsche Sportler sechsmal siegreich sind.

Die deutsche Reichsregierung protestiert in Prag gegen “die Hetze” der Emigrantenpresse.

13.8.1934, Montag

Der deutsche Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels (NSDAP), spricht auf einer Veranstaltung im Stadion Neukölln in Berlin über die Autorität der nationalsozialistischen Regierung.

Frankreich und Rumänien schließen ein Defensivabkommen.

15.8.1934, Mittwoch

Der ehemalige deutsche Vizekanzler Franz von Papen (parteilos), überbringt dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP), das politische Testament des verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und macht es dann öffentlich bekannt.

16.8.1934, Donnerstag

In Wien überreicht der ehemalige deutsche Vizekanzler, Franz von Papen (parteilos), dem österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas sein Beglaubigungsschreiben als deutscher Gesandter. Er bezeichnet es als seine vornehmste Aufgabe, dahin zu wirken, dass in den staatlichen Beziehungen der beiden Länder die Gefühle der Freundschaft wiederhergestellt werden.

17.8.1934, Freitag

Das von der österreichischen Regierung unter Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (CP) beschlossene Verfassungsgesetz über den “Wirkungskreis des Generalkommissars für außerordentliche Maßnahmen zur Bekämpfung staats- und regierungsfeindlicher Bestrebungen in der Planwirtschaft” tritt in Kraft. Danach kann der Generalstaatskommissar, Bundesinnenminister Emil Fey (Heimwehr), u.a. staatsfeindlichen Arbeitgebern die Konzession entziehen oder die Schließung ihrer Betriebe veranlassen; bei staatsfeindlichen Arbeitnehmern kann er die sofortige Entlassung verfügen.

In Berlin wird die elfte Funkausstellung eröffnet.

Der deutsche Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler (NSDAP), hält während eines Staatsbesuchs in Hamburg eine Rundfunkrede anlässlich der Volksabstimmung am 19. August, bei der die Zusammenlegung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers bestätigt werden soll.

In Moskau beginnt der erste Allunionskongress der sowjetischen Schriftsteller. Auf der bis zum 1. September dauernden Veranstaltung wird der sozialistische Realismus zur Grundlage von Literatur und Literaturkritik bestimmt.

18.8.1934, Samstag

Nach Pressemeldungen aus Polen sind in den letzten Wochen 4500 polnische Arbeiter aus Frankreich in ihre Heimat zurückgekehrt. Zum Teil waren sie von französischen Behörden ausgewiesen worden.

19.8.1934, Sonntag

Bei einer Wahlbeteiligung von 95,71% entscheiden sich 89,93% der deutschen Wähler für die Zusammenlegung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers in der Person Adolf Hitlers.

20.8.1934, Montag

Der deutsche Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler (NSDAP), betont in einem Dankschreiben an Reichswehrminister Werner von Blomberg (parteilos) seine Absicht, “die Armee als einzigen Waffenträger in der Nation zu verankern”.

Der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (CP) reist nach Florenz zu einer Zusammenkunft mit dem italienischen Duce und Ministerpräsidenten, Benito Mussolini. Vor dem Abflug in Wien bezeichnet er in einem Interview mit dem “Giornale d’Italia” Italien als die größte Stütze Österreichs.

Das Standgericht in Wien verurteilt zwei Männer wegen Aufbewahrung von Sprengstoffen zum Tod durch den Strang. Das Urteil wird noch am selben Tag vollzogen.

Paula Wessely gibt in “Maskerade” ihr Filmdebüt und wird quasi über Nacht zum gefeierten Star. Der in Wien des Jahres 1905 zur Faschingszeit spielende Film wird in Berlin uraufgeführt und erhält das Prädikat “künstlerisch”. Der Film ist die zweite Regiearbeit des Schauspielers Willi Forst.

22.8.1934, Mittwoch

Im Deutschen Reich werden die Industrie- und Handelskammern der Aufsicht des Reichswirtschaftsministeriums unterstellt. Sie werden künftig nach dem Führerprinzip geleitet.

Der erste Jahreskongress der konservativen Blue Shirts (Blauhemden) in Dublin fordert alle irischen Bauern zur Steuerverweigerung auf.

Die Dritte Jüdische Weltkonferenz in Genf beschließt, den 1933 proklamierten Boykott gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich fortzuführen.

Die deutsche Reichsregierung in Berlin erlässt ein Gesetz, nach dem alle Beamten auf den Führer und Reichskanzler zu vereidigen sind. Der Diensteid lautet: “Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflicht gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe.”

23.8.1934, Donnerstag

Die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern lehnt auf einer Tagung in München ihre Eingliederung in die nationalsozialistisch orientierte Reichskirche ab.

24.8.1934, Freitag

In Griechenland wird eine Verschwörung aufgedeckt, die den Sturz der Republik und die Errichtung einer Militärdiktatur unter General Nikolaos Plastiras zum Ziel hatte. Zahlreiche Offiziere werden verhaftet.

Auf der dänischen Nordseeinsel Fano beginnt die Tagung des ökumenischen Rats der Protestantischen Kirche. Der bis zum 30. August dauernde Kongress bekundet gegen den Protest der meisten Mitglieder der deutschen Delegation seine Sympathie mit der oppositionellen Bekennenden Kirche im Deutschen Reich.

25.8.1934, Samstag

Die mandschurischen Polizeibehörden geben bekannt, dass in den vergangenen Tagen 70 sowjetische Beamte der Ostchinesischen Eisenbahn verhaftet wurden. Ihnen werden Sabotage, Anschläge, Diebstähle u.a. vorgeworfen.

26.8.1934, Sonntag

Auf der Feste Ehrenbreitstein bei Koblenz findet eine “Treuekundgebung für das Saargebiet” der deutschen Reichsregierung statt.

In Köln wird die Ausstellung “Deutsche Saar” eröffnet.

Der deutsche Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht (parteilos) eröffnet als kommissarischer Reichswirtschaftsminister die Leipziger Herbstmesse.

Der deutsche Schwergewichtsboxer Max Schmeling siegt in einem Kampf gegen Walter Neusel in der 9. Runde. Dieser Sieg ist der Beginn von Schmelings Comeback auch im internationalen Boxsport.

27.8.1934, Montag

Der italienische Duce und Ministerpräsident, Benito Mussolini, fordert in Rom die Militarisierung des gesamten Lebens in Italien.

28.8.1934, Dienstag

Die Belgische Nationalbank in Brüssel senkt den Diskontsatz von 3 auf 2,5%, um die Kreditvergabe der Banken und damit das wirtschaftliche Leben anzukurbeln.

29.8.1934, Mittwoch

Der deutsche Reichsjugendführer, Baldur von Schirach (NSDAP), bezeichnet in einer Rundfunkrede “An die deutschen Eltern” Elternhaus, Schule und Hitlerjugend (HJ) als die drei Faktoren, die an der Gestaltung der jungen Generation in kameradschaftlicher Verbundenheit zusammenarbeiten müssten.

30.8.1934, Donnerstag

Lettland, Estland und Litauen unterzeichnen in der lettischen Hauptstadt Riga den “Vertrag über das Einvernehmen und die Zusammenarbeit der drei baltischen Staaten”. Er sieht u.a. enge außenpolitische Zusammenarbeit vor.

Der österreichische Vizekanzler Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr) erklärt in Wien, dass er den Frieden in Österreich nach wie vor für gefährdet halte.

31.8.1934, Freitag

Nach Angaben der deutschen Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung gibt es im Deutschen Reich nur mehr 2 398 000 Arbeitslose gegenüber 4 124 000 im August 1933.

Chroniknet