Was geschah im August 1960

  • < 1959
  • 8.1960
  • 1961 >

1.8.1960, Montag

Die ehemalige französische Kolonie Dahomey (heute Benin) wird in die Unabhängigkeit entlassen und tritt aus der französischen Gemeinschaft (Communauté) aus.

Eine geänderte Straßenverkehrs- und Zulassungsordnung tritt in der Bundesrepublik in Kraft. Die neuen Regeln gelten, sofern sie technische Veränderungen an den Kfz erfordern, ab 1961.

Der am 23. Juli begonnene 31. Kongress der internationalen Schriftstellervereinigung PEN-Club wird in Brasilien beendet. Amtierender Präsident der Organisation ist der italienische Schriftsteller Alberto Moravia.

2.8.1960, Dienstag

In der libanesischen Hauptstadt Beirut wird unter Ministerpräsident Saib Sallam eine neue Mehrparteienregierung gebildet.

Bei einem Straßenbahnunglück in der Wiener Innenstadt kommen 18 Menschen ums Leben, und fast 100 werden verletzt, 33 davon schwer. Ein Zugführer hatte mit einem Blutalkoholgehalt von 2,6 bei hoher Geschwindigkeit die Gewalt über seinen Wagen verloren. Das Fahrzeug entgleiste und prallte gegen eine entgegenkommende Trambahn.

3.8.1960, Mittwoch

Im ersten Fußballländerspiel beider Verbände besiegt die deutsche Nationalmannschaft Island in Reykjavík 5:0.

In einer gemeinsamen Erklärung legen die Regierungen Israels und Argentiniens den Konflikt bei, der nach der Entführung des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann aus Buenos Aires entstanden war.

Moise Tschombé, der am 11. Juli die Kongo-Provinz Katanga einseitig für unabhängig erklärt hatte, ruft die allgemeine Mobilmachung aus, um gegen die drohende Entsendung von UNO-Truppen in das Gebiet gewappnet zu sein.

Hector Bienvenido Trujillo, Diktator in der Dominikanischen Republik, tritt zurück.

Die zentralafrikanische Republik Niger proklamiert ihre Unabhängigkeit von Frankreich.

4.8.1960, Donnerstag

Ein US-amerikanisches Raketenflugzeug vom Typ X-15 erreicht über dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien mit 3460 km/h einen Geschwindigkeitsrekord für bemannte Flugzeuge. Die bisherige Höchstgeschwindigkeit wurde 1956 mit 3350 km/h geflogen.

Das Auswärtige Amt in Bonn erklärt sich bereit, in Gesprächen mit der britischen Regierung eine Reduzierung der Manöverschäden in der Lüneburger Heide anzustreben. Zwischen Lüneburg und Soltau wird durch ständige Panzerübungen, vorwiegend der Briten, die Landschaft in zunehmendem Maße zerstört.

5.8.1960, Freitag

Die Republik Obervolta (Burkina Faso) erhält als Mitglied der Französischen Gemeinschaft die Unabhängigkeit.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), Dag Hammarskjöld, beendet einen zehntägigen Aufenthalt im kongolesischen Krisengebiet. Weil er blutige Kriegshandlungen erwartet, zieht er den Befehl zum Einmarsch der UNO-Truppen in die abtrünnige Kongo-Provinz Katanga zurück und beruft den Weltsicherheitsrat ein.

Der niedersächsische Landtag in Hannover ändert das Kommunalwahlgesetz und gibt parteilosen Gruppierungen die Möglichkeit, an den Gemeindewahlen teilzunehmen.

In Leipzig gewinnt der Mannheimer Radsportler Rudi Altig den Weltmeistertitel im Verfolgungsfahren der Profis.

6.8.1960, Samstag

Victor Paz Estenssoro, der Vorsitzende der linksstehenden Revolutionären Nationalbewegung (MNR), übernimmt von Hernán Siles Suazo das Amt des bolivianischen Staatspräsidenten.

7.8.1960, Sonntag

Mit einem Abschlussgottesdienst vor großer Kulisse geht in München nach einwöchiger Dauer der 37. Eucharistische Weltkongress zu Ende.

Die Republik Elfenbeinküste erhält von Frankreich ihre nationale Souveränität zugesprochen.

Ministerpräsident Fidel Castro verstaatlicht auf Kuba das gesamte Firmeneigentum der USA.

8.8.1960, Montag

In Erfurt einigen sich die Leichtathletikverbände der Bundesrepublik und der DDR auf die Zusammensetzung der gemeinsamen deutschen Mannschaft für die Olympischen Sommerspiele in Rom. Die Bundesrepublik soll mit 47, die DDR mit 46 Sportlern teilnehmen.

Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden von den Bundesbürgern im Vorjahr 6,7 Mrd. DM für Tabakwaren, 300 Mio. DM mehr als 1958, ausgegeben. Von dieser Summe wurden 3,3 Mrd. DM als Tabaksteuer vereinnahmt.

9.8.1960, Dienstag

In Tokio wird die viertägige sechste Internationale Konferenz für ein Verbot von Atom- und Wasserstoffwaffen beendet. Die über 10 000 Teilnehmer aus 31 Ländern fordern eine allgemeine Abrüstung und die Annullierung der bestehenden Militärbündnisse.

Nach dem Beschluss des Weltsicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO), dass die restlichen belgischen Truppen aus dem Kongo (Léopoldville) abziehen müssen, erklärt sich der Präsident der abgefallenen Provinz Katanga, Moise Tschombé, bereit, UNO-Truppen auf seinem Territorium zu dulden.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz wird im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Es legt das Mindestalter für eine Beschäftigung auf 14 Jahre fest und verbietet für Jugendliche die Akkord- und Fließbandarbeit.

10.8.1960, Mittwoch

Ein Fernsehinterview mit dem Philosophen Karl Jaspers sorgt in der Bundesrepublik für politisches Aufsehen.

Der US-amerikanische Senat in Washington ratifiziert den Zwölf-Mächte-Vertrag von 1959 über die Entmilitarisierung der Antarktis. Das auch von der Sowjetunion unterzeichnete Abkommen legt fest, dass die Südpolregion nur für friedliche Zwecke genutzt werden darf.

Erstmals wird von deutschem Boden ein Ballon zur Erforschung der Stratosphäre gestartet. Der vom Max-Planck-Institut für Stratosphärenforschung in Lindau am Harz entwickelte Ballon erreicht eine Höhe von 26 km.

Der US-amerikanische Satellit “Discoverer XIII” wird in eine Erdumlaufbahn geschossen. Zwei Tage später kann seine Instrumentenkapsel, als erste in der Geschichte der Weltraumfahrt, nördlich von Hawaii aus dem Meer geborgen werden.

11.8.1960, Donnerstag

Der britische Premierminister Harold Macmillan beendet einen zweitägigen Staatsbesuch in Bonn.

Der zentralafrikanische Staat Tschad wird von Frankreich unabhängig. Wegen des tropischen Regens, der seit Tagen über der Hauptstadt Fort-Lamy (heute N’Djamena) niedergeht, werden die Feiern verschoben.

12.8.1960, Freitag

Ralph Boston (USA) verbessert in Walnut mit 8,21 m den 25 Jahre alten Weitsprung-Weltrekord von Jesse Owens. Rekord-“Traumgrenzen” übertreffen auch Kugelstoßer Bill Nieder (20,06 m) und Hammerwerfer Harold Connolly (70,33 m).

Die Stadt Kassel beendet das vierjährige Experiment, sämtliche Vorfahrtsschilder durch die “Rechts-vor-links”-Regelung zu ersetzen. Der Versuch sollte die Geschwindigkeit der Fahrzeuge herabsetzen. Das Experiment führte an den großen Kreuzungen zu beträchtlichen Verkehrsstauungen. Inzwischen wurde in Ortschaften die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf 50 km/h gesenkt.

Echo I”, ein Ballon mit einer Kunststoff-Aluminium-Hülle, wird als erster passiver Kommunikationssatellit der Welt von den USA gestartet.

Das Parlament von Südkorea wählt Yun Poson (Demokratische Partei) zum Nachfolger des am 27. April zurückgetretenen Präsidenten Syngman Rhee.

13.8.1960, Samstag

Die Zentralafrikanische Republik wird von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen.

Der albanische Parteichef Enver Hodscha weist ein Gesprächsangebot des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita S. Chruschtschow entschieden zurück. Albanien verfolgt eine Politik der Annäherung an China und der Loslösung von der UdSSR.

14.8.1960, Sonntag

Mit seinem fünften Grand-Prix-Sieg in Folge beim Großen Preis in Portugal schafft der australische Rennfahrer Jack Brabham die Voraussetzungen für seine Titelverteidigung als Weltmeister in der Formel I.

15.8.1960, Montag

Der Vorstand der Deutschen Bundesbahn legt in Frankfurt am Main eine Bilanz über den Wiederaufbau von Bahnhöfen in der Nachkriegszeit vor.

Ein Großteil der Tabakernte in Baden-Württemberg, der Pfalz und der Eifel wird durch die Blauschimmelkrankheit vernichtet.

Prinz Suvanna Phuma übernimmt im Königreich Laos das Amt des Ministerpräsidenten. Er verfolgt eine streng neutrale Politik. Am 9. August wurde die erst im Mai gebildete prowestliche Regierung durch einen Militärputsch gestürzt.

Kongo (Brazzaville) wird von Frankreich unabhängig. Präsident Abbé Fulbert Youlou erklärt, dass er eine Politik der Anlehnung an das ehemalige Mutterland betreiben wird.

16.8.1960, Dienstag

Der Aufsichtsrat der Universum Film AG (IJFA) entlässt in Berlin (West) den Vorstandsvorsitzenden Arno Hauke. Der größte deutsche Filmkonzern war in der Nachkriegszeit von Hauke neu aufgebaut worden, hatte jedoch 1959 ein Defizit von 5,4 Mio. DM erwirtschaftet.

In Berlin (West) unterzeichnen die Bundesrepublik und die DDR das Abkommen über die Neuregelung des Interzonenhandels.

Ministerpräsident Patrice Lumumba verhängt über Kongo (Léopoldville) einen sechsmonatigen Ausnahmezustand. Es kommt zu Ausschreitungen kongolesischer Soldaten gegen die im Land stationierten UN-Truppen.

Erzbischof Makarios III. proklamiert als Staatspräsident die Unabhängigkeit Zyperns von Großbritannien.

17.8.1960, Mittwoch

Der westafrikanische Staat Gabun erhält von Frankreich seine Unabhängigkeit, verbleibt jedoch in der Französischen Gemeinschaft (Communauté).

Ein US-amerikanischer Luftwaffenhauptmann stellt über dem Bundesstaat New Mexico einen Weltrekord im Fallschirmspringen auf.

Die Fußballnationalmannschaft der DDR unterliegt in Leipzig der sowjetischen Elf im ersten offiziellen Aufeinandertreffen 0:1.

18.8.1960, Donnerstag

In den Vereinigten Staaten werden die ersten Tabletten zur oralen Empfängnisverhütung für Frauen (Antibabypillen) verkauft.

In einem Nachtclub auf der Hamburger Reeperbahn tritt die Beatgruppe “The Beatles” erstmals außerhalb Großbritanniens auf.

19.8.1960, Freitag

Der Führungsstab der Bundeswehr fordert in einer Denkschrift an alle Einheiten die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen.

Der US-Spion Francis G. Powers wird vom Obersten Gerichtshof der Sowjetunion in Moskau zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

An Bord des sowjetischen Satelliten “Sputnik V” umkreisen zwei Hunde die Erde. Sie überstehen den Versuch ohne Schaden.

20.8.1960, Samstag

Die Instrumentenkapsel des am 18. August gestarteten US-Satelliten “Discoverer XIV” wird vor dem Aufprall in der Luft geborgen.

Die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) verurteilt in New York die Beteiligung von Politikern aus der Dominikanischen Republik an dem Attentat gegen den Präsidenten Venezuelas, Rómulo Betancourt, am 24. Juni. Die meisten OAS-Staaten brechen die diplomatischen Beziehungen zu dem diktatorisch regierten Land ab.

Die am 20. Juni gebildete Föderation Mali in Westafrika zerbricht, nachdem der senegalesische Staatspräsident Leopold Sédar Senghor in Dakar die Loslösung des Senegal von Soudan, das den Namen Mali beibehält, proklamiert.

21.8.1960, Sonntag

In Hannover geht der fünfte Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden nach einwöchiger Dauer zu Ende. Ihr Vorsitzender Georg Leber fordert, dass nur Mitglieder der Gewerkschaften von den in Tarifverhandlungen erzielten Verbesserungen profitieren sollten.

Im Heidelberger Hauptquartier der US-amerikanischen Armee wird erstmals in Europa eine Mittelstreckenrakete vom Typ Pershing vorgestellt.

Der Leichtathlet Lee Calhoun (USA) stellt in Bern den von Martin Lauer im Vorjahr erzielten Weltrekord über 110 m Hürden mit 13,2 sec ein.

22.8.1960, Montag

Der Schweizer Hannes Keller stellt im Lago Maggiore mit 155,65 m einen Weltrekord im Tieftauchen auf. Nach einem vierminütigen Abstieg hält er sich ebenso lange in der Rekordtiefe auf und benötigt für den Aufstieg 30 min.

Die Delegierten des Internationalen Fußballverbandes (FIFA) entscheiden in Rom, dass die Fußballweltmeisterschaft 1966 in England stattfinden wird. Die Bundesrepublik als zweiter Bewerber unterliegt in der Abstimmung über das Austragungsland mit 27:34 Stimmen.

König Olaf V. von Norwegen eröffnet in Oslo den Betrieb des norwegischen Fernsehens. Bisher wurden in dem skandinavischen Land etwa 20 000 Fernsehgeräte verkauft.

Das Volkswagenwerk wird als Aktiengesellschaft in das Handelsregister Wolfsburg eingetragen. Damit ist der Beschluss des deutschen Bundestages vom 16. März, das Automobilwerk zu privatisieren, rechtskräftig.

23.8.1960, Dienstag

Der ehemalige Außenminister der UdSSR, Wjatscheslaw M. Molotow, übernimmt das Amt des sowjetischen Vertreters bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien.

Das Leipziger Bezirksgericht verurteilt die Verantwortlichen für das Eisenbahnunglück vom 15. Mai zu Zuchthausstrafen zwischen acht und fünfzehn Jahren.

24.8.1960, Mittwoch

Sowjetische Wissenschaftler messen auf der Beobachtungsstation Wostok in der Antarktis mit – 88,3 die bisher tiefste Temperatur.

Der österreichische Dirigent Herbert von Karajan verzichtet auf die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt, wird von den Führungsgremien der SPD einstimmig als Kanzlerkandidat für die Bundestagswahlen am 17. September 1961 nominiert.

Nachdem über die Gründung der Deutschland-Fernsehen-GmbH mit den Bundesländern keine Einigung erzielt werden konnte, beschließt das Kabinett in Bonn, die Sendeanstalt für ein zweites Fernsehprogramm als Bundesunternehmen einzurichten.

25.8.1960, Donnerstag

In Rom beginnen die XVII. Olympischen Sommerspiele. Sie dauern bis zum 11. September.

Der Hauptverband der deutschen Schuhindustrie beklagt in Düsseldorf Billig-Importe aus Hongkong. Die Schuhe aus Asien werden zu einem Preis von 1,80 DM pro Paar angeboten, während in der Bundesrepublik schon die Herstellungskosten etwa 4,40 DM betragen.

Nach einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” wird das Vorprogramm in den bundesdeutschen Kinos zunehmend für die Meinungsbildung im Sinne von Industrieverbänden und staatlichen Institutionen benutzt.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD), unterstützt mit einem Besuch im Ostteil der Stadt dort lebende Bundestagsabgeordnete seiner Partei.

26.8.1960, Freitag

In Bonn wird bekannt, dass Verteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU) der eigentliche Urheber der umstrittenen Denkschrift des Führungsstabes der Bundeswehr zur Atombewaffnung vom 19. August ist.

Nach einer Schätzung des Bundesministeriums für gesamtdeutsche Fragen gibt es in der Bundesrepublik gegenwärtig etwa 16 000 Agenten aus den Ostblockstaaten. Im ersten Halbjahr 1960 gestanden 1270 Spione ihre Tätigkeit.

Der Verzehr einer bestimmten Margarinesorte führt in den Niederlanden zu einer massenhaft auftretenden Hautkrankheit.

27.8.1960, Samstag

Vom bayerischen Wirtschaftsministerium wird die Betriebsgenehmigung für das erste deutsche Kernkraftwerk erteilt. Der Atomreaktor in Kahl am Main wird 1961 seinen Betrieb aufnehmen.

In den USA kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und fanatischen Verfechtern der Rassentrennung (Separation).

Die seit dem Putsch vom 27. Mai amtierende Militärregierung in der Türkei unter Cemal Gürsel tauscht 10 ihrer 19 Minister aus und kündigt für 1961 Neuwahlen an.

28.8.1960, Sonntag

Die Mitgliedsländer der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) verabschieden in San José (Costa Rica) einstimmig eine Resolution der USA, in der Kuba aufgefordert wird, sich dem Einfluss der UdSSR zu entziehen. Die kubanische Delegation verlässt während der Abstimmung die Konferenz.

Kardinal Stefan Wyszynski bekräftigt den Anspruch der polnischen Katholiken auf Eigenständigkeit innerhalb des sozialistischen Staates.

In Frankfurt am Main wird die Internationale Herbstmesse eröffnet.

29.8.1960, Montag

Ein viermotoriges Passagierflugzeug der französischen Luftfahrtgesellschaft Air France stürzt beim Landeanflug auf den Flughafen von Dakar (Senegal) ins Meer. Alle 63 Insassen kommen ums Leben.

Das traditionsreiche schleswig-holsteinische Landesgestüt Traventhal bei Neumünster wird versteigert. 52 Hengste werden an Privatzüchter und Zuchtverbände aus dem Bundesland verkauft.

Der jordanische Ministerpräsident Hazza Madschjali wird durch ein Bombenattentat getötet.

Mit einem fünftägigen Einreiseverbot für Bundesbürger nach Berlin (West) inszenieren die DDR-Behörden einen Konflikt um den Berlin-Reiseverkehr.

30.8.1960, Dienstag

In Südafrika wird der seit den Rassenunruhen im März bestehende Ausnahmezustand aufgehoben. Etwa 23 000 Menschen, zumeist Schwarze, wurden während dieser Zeit verhaftet.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilt mit, dass männliche Angestellte gegenwärtig einen durchschnittlichen Brutto-Verdienst von 709 DM pro Monat erhalten. Ihre weiblichen Kolleginnen kommen auf ein Durchschnittsgehalt von nur 410 DM.

31.8.1960, Mittwoch

In Léopoldville (Kinshasa) unterstützt die Panafrikanische Konferenz der bisher unabhängigen Staaten Afrikas die Intervention der UN-Truppen im Krisengebiet des Kongo (Zaire).

Verschiedene Lehrerverbände der Bundesrepublik Deutschland wenden sich gegen Pläne des niedersächsischen Kultusministeriums, wegen des Lehrermangels Hausfrauen nach einer pädagogischen Kurzausbildung für den Dienst an den Volksschulen einzusetzen.

Chroniknet