Was geschah im Dezember 1927

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Wetterstationen Dezember 1927

1.12.1927, Donnerstag

Der Ende Oktober ausgebrochene Tarifkonflikt in der Tabakindustrie wird durch die Vermittlung des Reichsarbeitsministeriums beigelegt. Die Löhne werden zum 1. März 1928 um 12%, in Bremen und Hamburg lediglich um 10% erhöht. Von Aussperrungen in der Tabakindustrie waren zeitweise 100 000 Arbeiter betroffen.

Die erste regelmäßige telegrafische Bildübermittlung zwischen Berlin und Wien wird in Betrieb genommen.

Heinrich Mann wirbt in einem Vortrag in der Pariser Sorbonne für ein “Locarno des Geistes”.

In Berlin wird der Film “Das Mädchen mit den fünf Nullen” mit Heinz Rühmann und Adele Sandrock uraufgeführt. Regie in diesem Filmlustspiel um einen Lotteriegewinn führt Kurt Bernhardt, das Drehbuch stammt von Béla Balázs.

3.12.1927, Samstag

Frankreich und Italien schließen ein Niederlassungsabkommen. Es erlaubt den Bürgern die Ansiedlung im jeweils anderen Staat nach dem Prinzip der Meistbegünstigung.

Ferdinand Sauerbruch nimmt seine Tätigkeit als ordentlicher Professor für Chirurgie an der Berliner Universität auf.

4.12.1927, Sonntag

Das Hockey-Länderspiel Deutschland-England in Folkstone endet 2:2.

In Leipzig wird die Oper “Atuala” von Emil Nikolaus Freiherr von Reznicek (Libretto: Rolf Lauckner) uraufgeführt.

5.12.1927, Montag

Maxim M. Litwinow, der Leiter der sowjetischen Delegation bei der Völkerbundsratstagung in Genf (5.- 12.12.), trifft mit dem britischen Außenminister Joseph Austen Chamberlain zusammen. Es ist die erste Begegnung von Politikern der beiden Staaten auf hoher Ebene seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen London und Moskau am 27. Mai.

Der deutsche Schriftsteller Otto Flake, dessen in Südtirol spielender “Sommerroman” von der italienischen Regierung wegen antifaschistischer Anspielungen verboten worden ist, wird aus Südtirol ausgewiesen.

6.12.1927, Dienstag

Ein Misstrauensantrag der kommunistischen und sozialdemokratischen Fraktion im Reichstag findet keine Mehrheit.

7.12.1927, Mittwoch

In Dresden wird die Bearbeitung des Dramas “Hamlet” von Gerhart Hauptmann nach William Shakespeare uraufgeführt.

Der in Paris lebende rumänische Ex-Kronprinz Carol lässt eine Presseerklärung veröffentlichen, in der er seinen Anspruch auf den rumänischen Thron als rechtmäßig bezeichnet.

US-Präsident Calvin Coolidge bekräftigt vor dem Nationalkomitee der Republikanischen Partei in Washington seinen Entschluss, bei der Präsidentschaftswahl 1928 nicht erneut zu kandidieren.

Die Deutsche Liga für Menschenrechte veranstaltet in Leipzig einen Abend gegen die “Hochflut der Landesverratsprozesse”. Die Teilnehmer fordern die zuständigen Behörden auf, alle Gerichtsverhandlungen wegen Hochverrats unverzüglich einzustellen.

Die Regierungen Sachsens und Thüringens unterzeichnen einen Staatsvertrag zum Grenzausgleich, mit dem Enklaven und die Doppelstaatlichkeit mehrerer Ortschaften beseitigt werden.

8.12.1927, Donnerstag

Dem britischen Premierminister Stanley Baldwin wird in London eine Unterschriftenliste mit 120 000 Unterschriften überreicht. Die Unterzeichner erklären, dass sie im Falle eines Krieges jegliche Dienstpflicht verweigern werden.

9.12.1927, Freitag

Der Antrag auf Wiedereinführung der Todesstrafe in Österreich wird im zuständigen Ausschuss des Nationalrats abgelehnt.

Das sozialistische finnische Kabinett unter Ministerpräsident Väinö Tanner erhält im Parlament für seine Steuer- und Zollvorschläge keine Mehrheit und tritt zurück. Neuer Ministerpräsident in Finnland wird Juno Sunila, der eine bürgerliche Koalitionsregierung bildet.

Die Schriftstellerorganisationen Kartell Lyrischer Autoren, Schutzverband Deutscher Schriftsteller, Verband Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten, Verband deutscher Erzähler und Verband deutscher Filmautoren schließen sich zum Reichsverband des deutschen Schrifttums zusammen.

10.12.1927, Samstag

Die norwegische Kongsberg-Sportvereinigung eröffnet eine künstliche Skisprunganlage, die erstmals das Skispringen bei elektrischer Beleuchtung ermöglicht. Allerdings lässt die Schanze nur Sprünge bis zu etwa 25 m zu.

78 Jahre nach der Welturaufführung findet die deutsche Erstaufführung der Oper “Luise Millerin” von Giuseppe Verdi in Berlin statt.

In Stockholm und Oslo werden die Nobelpreise verliehen. Unter den Preisträgern sind zwei Deutsche (Ludwig Quidde, Frieden und Heinrich Otto Wieland, Chemie) und ein Österreicher (Julius Wagner-Jauregg, Medizin).

In Genf treffen der polnische Ministerpräsident Jósef Klemens Pilsudski und der litauische Ministerpräsident Augustin Voldemaras zu einer Unterredung zusammen. Die Spannungen zwischen den Nachbarstaaten können durch die Vermittlung des Völkerbundes beigelegt werden.

Gespräche zwischen Reichsaußenminister Gustav Stresemann und dem polnischen Ministerpräsidenten Jósef Klemens Pilsudski am Rande der Völkerbundsratstagung in Genf verlaufen ergebnislos.

Die preusische Regierung fordert bei einer Beratung im Haushaltsausschuss des Reichsrats, der Vertretung der Länder, volle Aufklärung über die Verwicklung von Reichswehrminister Otto Geßler in die sog. “Phoebus”-Affäre.

11.12.1927, Sonntag

In einem Wasserball-Länderspiel unterliegen die Niederlande dem deutschen Team in Magdeburg 4:6.

12.12.1927, Montag

In London findet die europäische Erstaufführung des US-amerikanischen Films “Onkel Toms Hütte” nach dem gleichnamigen Roman von Harriet Beecher-Stowe statt.

In Paris findet die Uraufführung der Oper “Der arme Matrose” (Musik: Darius Milhaud, Text: Jean Cocteau) statt.

US-Präsident Calvin Coolidge stimmt dem Flottenbauprogramm in Höhe von 0,75 Milliarden US-Dollar (rund 3,15 Milliarden RM) zu. Es soll innerhalb von fünf Jahren verwirklicht werden.

Reichsarbeitsminister Heinrich Brauns (Zentrum) lehnt eine Eingabe der Eisenindustrie, das Inkrafttreten der neuen Arbeitszeitverordnung zum Jahreswechsel aufzuschieben, ab. Einigen Eisenwerken wird zum Umrüsten der Betriebe auf das Dreischichtensystem eine Übergangsfrist gewährt.

13.12.1927, Dienstag

Neuer Generalgouverneur der US-amerikanischen Kolonie Philippinen wird Henry L. Stimson.

14.12.1927, Mittwoch

Großbritannien und der Irak schließen einen Vertrag, in dem festgelegt ist, dass sich Großbritannien bis 1932 aus dem Mandatsgebiet Irak zurückziehen wird. Zu diesem Zeitpunkt will London die Aufnahme des Irak als selbständiges Mitglied in den Völkerbund vorschlagen.

Die in Paris erscheinende italienische Zeitung “Corriere degli Italiani” wird von den französischen Behörden verboten, weil sie das Gastrecht in Frankreich missbraucht habe. Frankreich hatte eine Überschrift in der Zeitung als versteckte Aufforderung zu einem Attentat auf den italienischen Ministerpräsidenten und Duce Benito Mussolini gedeutet.

Die nationalchinesische Kuomintang-Partei erobert die chinesische Stadt Kanton, in der Kommunisten eine Kommune nach Pariser Vorbild (1871) errichtet hatten, zurück. Unter den Kommunisten wird ein Blutbad angerichtet.

Der Landtag von Mecklenburg-Schwerin nimmt einstimmig den Gesetzentwurf zur Fürstenabfindung an. Dem Fürstenhaus Mecklenburg-Schwerin wird eine Abfindungszahlung von vier Millionen Reichsmark zuerkannt; das Herrscherhaus hatte die doppelte Summe gefordert.

Der Reichstag verabschiedet in namentlicher Abstimmung das Gesetz zur Reform der Beamtenbesoldung. Als Maßnahme zum Abbau des Beamtenapparats wird beschlossen, dass künftig jede dritte freiwerdende Stelle nicht wieder besetzt werden soll.

15.12.1927, Donnerstag

Die schweizerische Bundesversammlung wählt turnusgemäß Bundesrat und Volkswirtschaftsminister Edmund Schultheß zum Bundespräsidenten der Schweiz im Jahre 1928. Schultheß löst Giuseppe Motta ab.

Das britische Unterhaus lehnt mit 238 gegen 205 Stimmen das neue anglikanische Gebetbuch ab. Mit der neuen Liturgie, die in dem Buch festgelegt ist, will die anglikanische Kirche eine Annäherung an den katholischen Ritus vollziehen.

Ordnung und Chaos”, das neueste Schauspiel von Walter von Molo, wird am Thalia-Theater in Hamburg uraufgeführt.

16.12.1927, Freitag

In Berlin wird am Märkischen Museum eine Spielzeug-Ausstellung eröffnet. Bis zum 31. Januar 1928 ist historisches Spielzeug der vergangenen Jahrhunderte ausgestellt.

Der US-amerikanische Reparationsagent in Berlin, Parker Gilbert, stellt in seinem Bericht über das dritte Reparationsjahr nach dem Dawes-Plan (1.9.1926- 31.8.1927) keinerlei Unregelmäßigkeiten bei den deutschen Zahlungen fest.

Der österreichische Nationalrat nimmt mit 82 gegen 65 Stimmen die Regierungsvorlage zur Erhöhung der Beamtenbezüge an.

Reichsaußenminister Gustav Stresemann spricht sich bei einem Besuch in Königsberg erneut gegen eine Anerkennung der derzeitigen Ostgrenzen des Deutschen Reichs und gegen ein von Polen angestrebtes Ost-Locarno aus.

17.12.1927, Samstag

Das US-amerikanische U-Boot S 4 wird nach einer Kollision mit einem Kutter der Küstenwache bei Princeton schwer beschädigt. Alle Versuche zur Rettung der 40köpfigen Besatzung, die sich teils noch stundenlang durch Klopfzeichen verzweifelt mit den Rettungsmannschaften zu verständigen sucht, verlaufen erfolglos.

Der Staatsgerichtshof erklärt die Wahlordnungen der Länder Hamburg, Mecklenburg-Strelitz und Hessen für verfassungswidrig.

Da Reichswehrminister Otto Geßler eine vollständige Aufklärung der “Phoebus”-Affäre verweigert, bringt die preußische Regierung die erste Rate für den Bau des Panzerschiffes A zu Fall. Damit ist Geßler zum Rücktritt gezwungen (er erfolgt am 18.1.1928).

18.12.1927, Sonntag

Arthur Marauhn, der Vorsitzende des nationalen Kampfbundes Jungdeutscher Orden, legt ein 200 Seiten starkes Manifest der Organisation vor. Der Jungdeutsche Orden strebt eine grundlegende Reform, nicht jedoch eine Vernichtung der Republik von Weimar an.

In München geht der Parteitag der Bayerischen Volkspartei (BVP) zu Ende. Die Delegierten, die am 17. Dezember zusammengekommen sind, sprechen sich für eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum aus.

Ein Volksbegehren gegen das Staatsangehörigkeitsgesetz in Lettland, das die Aufnahme von Juden und anderen Minderheiten in den lettischen Staatsbürgerverband regelt, wird abgelehnt. Das Volksbegehren war von antisemitischen Nationalisten eingebracht worden.

19.12.1927, Montag

In Moskau geht der XV. Parteitag der KPdSU zu Ende (seit 2.12.). Die Delegierten billigen den Ausschluss von Leo D. Trotzki, Lew B. Kamenew und Grigori J. Sinowjew aus der Partei.

Die beiden Hauptverantwortlichen der Ausschreitungen von rechtsradikalen Stahlhelm-Mitgliedern gegen Reichsbanner-Mitglieder in Arensdorf, die zwei Todesopfer forderten, werden in Frankfurt an der Oder zu Zuchthausstrafen von fünf bzw. eineinhalb Jahren verurteilt.

20.12.1927, Dienstag

Der Film “Der fröhliche Weinberg” nach dem Drama von Carl Zuckmayer wird in Berlin uraufgeführt.

In Zeesen wird ein Großfunksender in Betrieb genommen.

Der Publizist Carl von Ossietzky wird wegen Beleidigung der Reichswehr zu einem Monat Gefängnis verurteilt, der Schriftsteller Berthold Jacob erhält zwei Monate Gefängnis.

Europa wird von einer Kältewelle heimgesucht. Nürnberg meldet Minustemperaturen bis zu 25 Südnorwegen -45

Die Abgeordnetenkammer des französischen Parlaments genehmigt die Kredite für den zweiten Bauabschnitt des Flottenprogramms. Im Zeitraum vom 1. Juli 1927 bis zum 30. Juni 1928 sollen ein Kreuzer, sechs Torpedoboote, sechs U-Boote und zwei Avisos gebaut werden.

21.12.1927, Mittwoch

Der Reichsrat billigt die vom Reichstag am 17. Dezember beschlossene Senkung der Lohnsteuer um bis zu zwei Reichsmark pro Monat. Die Reichsregierung hat sich mit Plänen zu einer stärkeren Senkung der Lohnsteuer nicht durchsetzen können.

Unter dem Vorsitz von Reichspräsident Paul von Hindenburg beschließen das Reichskabinett und das preußische Staatsministerium sofortige Hilfsmaßnahmen für Ostpreußen. Die Kreditaufnahme soll für ostpreußische Landwirte erleichtert werden, die öffentlichen Lasten sollen gesenkt werden.

22.12.1927, Donnerstag

Das Architekturkomitee des Völkerbundes in Genf gibt seine Entscheidung über den Bau des Völkerbundpalastes bekannt: Den Auftrag erhalten der französische Architekt Henri Paul Nénot sowie der Schweizer Julien Felgenheimer; sie sollen mit fünf weiteren Architekten zusammenarbeiten, die beim Wettbewerb mit einem Preis ausgezeichnet worden sind.

In einer Festvorstellung im Atrium-Palast in Berlin wird der Film “Die Jugend der Königin Luise” mit Mady Christians in der Titelrolle (Regie: Karl Grune) uraufgeführt.

23.12.1927, Freitag

Am Carl-Theater in Wien gelangt die Operette “Eine einzige Nacht” von dem 47-Jährigen Robert Stolz zur Uraufführung.

In Frankfurt am Main wird die Komödie “Erotik” von Alexander Lernet-Holenia uraufgeführt.

Georgi W. Tschitscherin, der sowjetische Volkskommissar des Äußeren, droht der chinesischen Kantonregierung wegen der Ermordung sowjetischer Beamter Sanktionen an.

24.12.1927, Samstag

Die belgische Prinzessin Marie José verlobt sich in Rom mit dem italienischen Kronprinzen Umberto.

Im engsten Familienkreis begeht Cosima Wagner, die Witwe des Komponisten Richard Wagner, in Bayreuth ihren 90. Geburtstag.

Papst Pius XI. äußert sich in seiner Weihnachtsansprache in Rom zufrieden über die weltpolitische Entwicklung.

Bei einer Schlagwetterexplosion in der Zeche Neu-Iserlohn werden fünf Bergleute getötet und zwei schwer verletzt.

Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen der Schweiz und Frankreich gelangen zu einem vorläufigen Abschluss.

Das Deutsche Reich und Lettland schließen einen Handelsvertrag, der auf dem Prinzip der Meistbegünstigung beruht.

25.12.1927, Sonntag

Reichskanzler Wilhelm Marx ist genau 1000 Tage im Amt. Ein solches Jubiläum hat noch kein Regierungschef in der Weimarer Republik erreicht.

Die “Berliner Illustrirte” stellt einen Entwurf des Bauhaus-Architekten Walter Gropius für ein “Totaltheater” mit drehbarem Zuschauerraum vor. Er ist für den Regisseur Erwin Piscator angefertigt worden.

26.12.1927, Montag

Die Verhandlungen zwischen Rumänien und Frankreich über die Gewährung einer Anleihe für Rumänien sind nach einer Meldung aus Bukarest gescheitert.

27.12.1927, Dienstag

In New York gelangt das Musical “Show Boat” von Jerome Kern zur Uraufführung. Es ist in Reaktion auf den Tonfilm entstanden und wird zu einem großen Erfolg.

In Mailand findet die Uraufführung der tragischen Oper “Sly” des deutsch-italienischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari statt.

28.12.1927, Mittwoch

Der US-amerikanische Außenminister Frank B. Kellogg schlägt Frankreich erneut einen Kriegsächtungspakt vor, der allerdings nicht zwischen den beiden Staaten allein, sondern unter Beteiligung anderer europäischer Staaten geschlossen werden sollte.

Nach der Rücknahme der Verstaatlichung des mexikanischen Erdöls, das sich vorwiegend im Besitz US-amerikanischer Gesellschaften befunden hatte, gibt Washington die Ausfuhr von Militärgütern und Flugzeugen nach Mexiko frei. Der Konflikt zwischen beiden Staaten ist damit beigelegt.

In Brüssel wird die Oper “Antigone” des schweizerischen Komponisten Arthur Honegger uraufgeführt.

29.12.1927, Donnerstag

Starke Südostwinde führen in Venedig zu einer Überschwemmung des Markusplatzes, des Hafendammes und anderer Stadtteile.

Wegen eines schweren Sturms ist der Fährverkehr von den französischen Häfen Boulogne und Calais zu den Britischen Inseln unterbrochen.

30.12.1927, Freitag

In Berlin gelangt der Film “Maria Stuart” von Leopold Jessner zur Uraufführung. Es spielen Magda Sonja und Fritz Kortner.

Der justizkritische Film “Notschrei hinter Gittern” wird in der Oberprüfstelle des Reiches verboten.

Der bulgarische Ministerpräsident Alexander Ljáptschew erhält während einer Parlamentsdebatte über die Arbeitslosigkeit ein Vertrauensvotum.

Zwischen den Regierungen der Sowjetunion und Polens wird ein Vertrag über den Austausch politischer Gefangener ratifiziert.

In einer großangelegten Polizeiaktion verhaften französische Polizeikräfte Dutzende von Angehörigen der Autonomistenpartei im Elsass.

31.12.1927, Samstag

Der General der Infanterie, Walther Reinhardt, bisher Oberbefehlshaber der Gruppe zwei der Reichswehr, scheidet zum Jahreswechsel aus der Armee aus.

Herbert Weichmann veröffentlicht in der “Vossischen Zeitung” den Artikel “Das verfemte Preußen”, in dem er sich mit der Preußenfurcht anderer Länder des Deutschen Reiches kritisch auseinandersetzt.

Zum Jahreswechsel wird in Sofia ein Dekret des Königs Boris III. erlassen, in dem etwa 100 meist wegen politischer Vergehen Verurteilte amnestiert werden.

Der Sekretär des Reichsausschusses für Leibesübungen, Carl Diem, fordert die Durchsetzung der täglichen Turnstunde an den Schulen im Jahre 1928 und einen weiteren Ausbau der Sportanlagen.

Chroniknet