Was geschah im Dezember 1988

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1.12.1988, Donnerstag

Mit großer Mehrheit verabschiedet der Oberste Sowjet in Moskau eine Reihe von Verfassungsänderungen zur Reformierung des politischen Systems und zur Stärkung der Machtposition des Staatspräsidenten Michail Gorbatschow.

Der chinesische Außenminister Qian Qichen trifft zu einer Arbeitstagung in Moskau ein. Es ist der erste Besuch eines hochrangigen chinesischen Politikers in der Sowjetunion seit 1957 und soll der Normalisierung der in den letzten Jahrzehnten gespannten Beziehungen beider Länder dienen.

In seiner Antrittsrede vor dem Parlament in Mexico-Stadt erklärt der neugewählte mexikanische Staatspräsident Carlos Salinas de Gortari, sein Land könne die Auslandskredite nicht zurückzahlen. Er appelliert an die Gläubigerstaaten, die Schulden in Höhe von umgerechnet 104 Mrd. DM zu erlassen bzw. zu stunden.

2.12.1988, Freitag

Nach einem Irrflug über Osteuropa und dem Mittelmeer landet in Tel Aviv ein entführtes sowjetisches Flugzeug. Vier Männer und eine Frau, die die Maschine mit Waffengewalt zum Flug nach Israel gezwungen hatten, werden an die UdSSR ausgeliefert.

DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker bekräftigt in Berlin (Ost) auf einer Tagung des Zentralkomitees der SED die Ablehnung der sowjetischen Reformpolitik von Michail Gorbatschow.

Die Bundesdelegierten des Sonderparteitages der Grünen in Karlsruhe entziehen dem Parteivorstand wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten das Vertrauen.

3.12.1988, Samstag

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft verabschieden bei ihrem Gipfeltreffen auf der griechischen Insel Rhodos eine “Erklärung zur internationalen Rolle der EG”. Hierin wird darauf hingewiesen, dass die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes 1992 nicht eine Abschottung Westeuropas bedeute, sondern dass die EG die Liberalisierung des internationalen Handels weiter vorantreiben werde.

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires schlagen Regierungstruppen einen Putsch rechtsgerichteter Offiziere nieder. Die Aufständischen ziehen sich in eine Kaserne zurück, geben jedoch nach vier Tagen auf.

Regierungsvertreter Libyens und des Sudans unterzeichnen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum eine Vereinbarung über die wirtschaftliche Zusammenarbeit der einst verfeindeten Staaten. Am 1. Dezember war ein umfassendes Kooperationsabkommen in den Bereichen Bauwirtschaft und Erziehungswesen geschlossen worden.

4.12.1988, Sonntag

Im indischen Bhopal findet zum Gedenken an die Giftgaskatastrophe von 1984 eine Großkundgebung statt. Als Demonstranten versuchen, auf das Gelände des für den Chemieunfall verantwortlich gemachten US-Konzerns Union Carbide vorzudringen, löst die Polizei den Protestmarsch mit Waffengewalt auf.

Aus den Präsidentschaftswahlen in Venezuela geht Carlos Andrés Pérez Rodriguez (Sozialdemokratische Partei), mit 54,56% der abgegebenen Stimmen als Sieger hervor. Er wird 1989 Nachfolger von Staats- und Regierungschef Jaime Lusinchi.

5.12.1988, Montag

Vor dem Berliner Landgericht beginnt der Prozess gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des US-amerikanischen Berlin Document Center. Der Angeklagte wird beschuldigt, illegal NS-Akten an Militaria-Händler verkauft zu haben.

Der kubanische Staatschef Fidel Castro spricht sich in einer Rede in Havanna gegen die Übernahme der sowjetischen Reformpolitik von Michail Gorbatschow aus. Kuba habe die “heilige Pflicht”, den Sozialismus im eigenen Land wie auch international vor Abweichungen zu bewahren.

Im New Yorker Madison Square Garden gewinnt der deutsche Tennisprofi Boris Becker erstmals das “Masters-Turnier” der zwölf weltbesten Spieler.

6.12.1988, Dienstag

Der polnische Ministerpräsident Mieczyslaw Rakowski kommt zu einem Staatsbesuch nach Berlin (Ost). Nach einem Treffen mit Staats- und Parteichef Erich Honecker spricht er vor der Presse erstmals von Differenzen zwischen Polen und der DDR, besonders was die Einschätzung der in der Sowjetunion eingeleiteten Reformpolitik Michail Gorbatschow betrifft.

Auf einer zweitägigen Konferenz der Sozialistischen Internationale (SI) in Paris fordert deren Vorsitzender, Willy Brandt, die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Lösung der Schuldenprobleme der Länder der sog. dritten Welt. Ohne Konzessionen der Gläubigerstaaten könnten – so der deutsche Sozialdemokrat – die betroffenen Staaten keine grundlegender Fortschritte in ihrer wirtschaftlicher und politischen Entwicklung erreichen.

Das Oberverwaltungsgericht in Münster genehmigt den Export von im Rahmen des sog. Hormonskandals beschlagnahmtem Kalbfleisch. Die laut Urteilsbegründung im Interesse der “privaten wirtschaftlichen Interessen” der Züchter getroffene Entscheidung wird in der Öffentlichkeit scharf kritisiert.

7.12.1988, Mittwoch

Die Vereinigte Bundesversammlung der Schweiz wählt mit 201 gegen 19 Stimmen Jean-Pascal Delamuraz zum Bundespräsidenten für 1989.

Drei Mitglieder der Türkischen Volksbefreiungsfront überfallen in Berlin (West) die Redaktion der Zeitung “Hürriyet”. Ein Mitarbeiter wird bei dem Anschlag durch eine Schusswunde schwer verletzt. Die Terroristen erklären in einem Bekennerschreiben, sie würden alle angreifen, die sich einer sozialistischen Umgestaltung der Türkei widersetzen.

Im Kaukasus fordert ein schweres Erdbeben mehr als 25 000 Menschenleben. Betroffen sind vor allem die Sowjetrepubliken Armenien, Georgien und Aserbaidschan.

In einer Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York kündigt der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow einseitige Abrüstungsschritte seines Landes an.

8.12.1988, Donnerstag

Ein US-amerikanisches Militärflugzeug vom Typ Thunderbolt II A 10 stürzt bei einem Übungsflug über der Innenstadt von Remscheid ab. Dabei werden sechs Menschen getötet und 50 zum Teil schwer verletzt.

Der französische Staatspräsident François Mitterrand, der sich zu einem Staatsbesuch in der CSSR aufhält, empfängt in der französischen Botschaft in Prag eine Delegation tschechischer Regimekritiker, darunter den Schriftsteller Václav Havel.

Nachdem die DDR-Auswahl in Istanbul in einem Qualifikationsspiel zur Fußballweltmeisterschaft der Türkei am 30. November mit 1:3 unterlegen war, wird Nationaltrainer Bernd Stange von seinem Amt entbunden.

9.12.1988, Freitag

In Tokio erklärt der in einen Finanzskandal verstrickte japanische Finanzminister und stellvertretende Ministerpräsident Kiichi Miyazawa seinen Rücktritt. Miyazawa hatte an der Börse verbotene “Insidergeschäfte” getätigt.

Die israelische Armee führt im Libanon einen Großangriff auf palästinensische Stellungen durch. An der Aktion bei Damour nehmen Luftlandeeinheiten, Kampfhubschrauber, Jagdbomber und Marineeinheiten teil.

Der frühere FDP-Generalsekretär Helmut Haussmann wird zum Bundeswirtschaftsminister berufen. Er tritt die Nachfolge von Martin Bangemann (FDP) an, der zur EG-Kommission nach Brüssel wechselt.

In Bonn verabschiedet der Deutsche Bundestag gegen die Stimmen der Grünen ein Gesetz zur Parteienfinanzierung.

10.12.1988, Samstag

Bei Auseinandersetzungen zwischen chinesischen Sicherheitsorganen und einheimischen Demonstranten wird in Tibet ein Mensch getötet. 13 Personen erleiden z.T. schwere Verletzungen. Anlass der Unruhen in dem von China besetzten Land ist der internationale Tag der Menschenrechte.

Anlässlich des 40. Jahrestages der UN-Menschenrechtsdeklaration findet in Paris ein Festakt im Beisein von UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar statt. Ehrengäste sind u.a. der Führer der polnischen unabhängigen Gewerkschaft Solidarität, Lech Walesa, und der sowjetische Dissident Andrei Sacharow.

Die bundesdeutschen Wissenschaftler Johann Deisenhofer, Robert Huber und Hartmut Michel werden in Stockholm mit dem Chemienobelpreis ausgezeichnet. Der im norwegischen Oslo verliehene Friedensnobelpreis geht an die Friedenstruppen der Vereinten Nationen.

11.12.1988, Sonntag

Durch einen Finalsieg über die Sowjetunion sichert sich die tschechoslowakische Tennismannschaft der Frauen im australischen Melbourne den Federation-Cup.

Die Wasserball-Mannschaft von Spandau 04 Berlin gewinnt mit einem 11:11 (Hinspiel 11:10) bei Catalunyas Barcelona den Europapokal der Landesmeister.

In Berlin (West) wird der Fernsehjournalist Klaus Bednarz (“Monitor”) von der Internationalen Liga für Menschenrechte mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet.

Aus Protest gegen den Beitritt des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) zur Industriegewerkschaft (IG) Medien kündigen zahlreiche Autoren, darunter Günter Grass und Anna Jonas, in Karlsruhe ihren Austritt an.

12.12.1988, Montag

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi wird der 25. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien mit zahlreichen Festveranstaltungen begangen.

Die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindliche Boulevardzeitung “Frankfurter Abendpost/Nachtausgabe” muss ihr Erscheinen einstellen. Das Blatt beschäftigte zuletzt 35 Redakteure und erzielte eine Auflage von rd. 130 000 verkauften Exemplaren.

13.12.1988, Dienstag

PLO-Chef Jasir Arafat erkennt in einer Rede vor der UN-Generalversammlung in Genf erstmals ausdrücklich das Existenzrecht des Staates Israel an.

Der österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky trifft in der spanischen Hauptstadt Madrid zu einem offiziellen Besuch ein. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Ministerpräsident Felipe Gonzalez stehen die Bemühungen Österreichs um eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Gemeinschaft.

In der Frankfurter Innenstadt beenden 10 000 Studenten einen bundesweiten dreiwöchigen Vorlesungsstreik mit einer Großdemonstration. Mit der Aktion wollten die Studierenden auf die Überfüllung der bundesdeutschen Hochschulen aufmerksam machen.

14.12.1988, Mittwoch

Die schwedische Polizei nimmt in Stockholm einen 41-Jährigen Mann fest, der am 28. Februar 1986 den Mord an dem damaligen Ministerpräsidenten Olof Palme verübt haben soll.

In Spanien kommt es zum ersten Generalstreik seit 1934. Der von 75% der Beschäftigten befolgte Ausstand soll die Forderungen der Gewerkschaften nach Abbau der Jugendarbeitslosigkeit, einer besseren Unterstützung der Arbeitslosen sowie höheren Löhnen und Renten Nachdruck verleihen.

Eine Neuregelung für “Reisen von Bürgern der DDR nach dem Ausland” sieht Erleichterungen bei Reisen in den Westen aus familiären Anlässen vor. Entsprechende Anträge können künftig auch bei Verwandten entfernteren Grades genehmigt werden.

In München bestätigt der bayerische Verfassungsgerichtshof einen Landtagsbeschlus, der die Grünen aus dem Sicherheitsausschuss des Parlaments ausschließt.

15.12.1988, Donnerstag

In der Rheingau-Gemeinde Niederwalluf wird nach mehreren Explosionen in den unterirdischen Gasleitungen die Bevölkerung evakuiert. In 20 zum Teil völlig zerstörten Häusern sterben zwei Menschen.

Auf dem Flughafen von Hanoi (Vietnam) nehmen Beauftragte der US-Armee die sterblichen Überreste von 38 nichtidentifizierten US-Soldaten zur Überführung in die Vereinigten Staaten in Empfang. Die Toten gehören zu der Gruppe von Vermissten des Vietnamkrieges, über deren Verbleib die vietnamesische Regierung bisher Stillschweigen bewahrt hatte.

In Brüssel verabschiedet das Europaparlament den Haushalt für 1989 mit einem Gesamtvolumen von 44,8 Mrd. ECU. Die Agrarausgaben nehmen dabei einen Anteil von 60% ein.

US-Präsident Ronald Reagan kündigt in Washington die Aufnahme offizieller Kontakte zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO an und vollzieht damit eine Wende in der bisherigen Nahostpolitik der Vereinigten Staaten.

16.12.1988, Freitag

Als Nachfolger des 1987 verstorbenen Kölner Erzbischofs Joseph Höffner wählt das Domkapitel den Berliner Kardinal Joachim Meisner. Der 54-Jährige Priester war von Papst Johannes Paul II. gegen den Widerstand von Teilen des Kölner Wahlgremiums als Kandidat durchgesetzt worden.

In Casablanca (Marokko) endet ein Gipfeltreffen der Staatschefs 20 ehemaliger französischer Kolonien. Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand, der an der Konferenz teilnimmt, spricht sich für den Erlass der Schulden von Entwicklungsländern bei westlichen Industrienationen aus.

17.12.1988, Samstag

Im Erika-Heß-Eisstadion in Berlin (West) enden die 87. Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen. Den Titel der Damen gewinnt zum fünften Mal in Folge die Mannheimerin Claudia Leistner. Deutscher Meister der Herren wird Richard Zander.

18.12.1988, Sonntag

Durch einen 4:1-Finalsieg über Schweden gewinnt die Deutsche Tennis-Nationalmannschaft erstmals den Davis-Cup.

19.12.1988, Montag

Regierungschef Ranasinghe Premadasa geht mit 50,4% der Stimmen aus den Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka als Sieger hervor. Oppositionsführerin Sirimavo Bandaraneike erhält 44,9%. Überschattet wurden die Wahlen von Unruhen, bei denen mehr als 600 Menschen ums Leben kamen.

Im Niedersächsischen Landtag in Hannover scheitert ein von den Sozialdemokraten wegen der sog. Spielbankaffäre eingebrachtes konstruktives Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) mit 76 gegen 79 Stimmen. Mindestens ein Mitglied der Oppositionsparteien SPD und Grüne muss für Albrecht gestimmt haben.

20.12.1988, Dienstag

In Tel Aviv einigt sich die Arbeiterpartei mit dem konservativen Likud-Block auf eine Fortsetzung ihrer Regierungskoalition.

Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse besucht das Kaiserreich Japan. Einer der Schwerpunkte seiner Gespräche mit der Tokioter Führung ist die von Japan geforderte Rückgabe der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzten Kurileninseln.

21.12.1988, Mittwoch

Nach einer Bombenexplosion stürzt eine Boeing 747 der US-Gesellschaft Pan Am auf die schottische Ortschaft Lockerbie. Bei dem Unglück kommen 270 Menschen ums Leben.

Die neuseeländische Regierung in Wellington beschließt ein umfassendes Programm zur Privatisierung von Staatsunternehmen. Der Erlös soll zur Tilgung von Auslandskrediten verwandt werden.

22.12.1988, Donnerstag

Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der wirtschaftlich angeschlagenen co op AG wird der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP) in Frankfurt am Main berufen.

Im Gebäude der UNO in New York unterzeichnen die Vertreter Angolas, Südafrikas und Kubas einen Vertrag über die Entlassung des von Südafrika besetzten Namibia (Südwestafrika) in die Unabhängigkeit. Kuba sagt zu, seine 50 000 in Angola stationierten Soldaten abzuziehen.

23.12.1988, Freitag

In der chinesischen Provinzhauptstadt Nanking brechen mehrtägige Unruhen aus. Die Ausschreitungen richten sich gegen die Anwesenheit schwarzafrikanischer Studenten an chinesischen Universitäten. Auslöser der ausländerfeindlichen Krawalle sind Gerüchte, dass die Afrikaner Träger der Immunschwächekrankheit Aids seien.

24.12.1988, Samstag

Heimcomputer, Stereoanlagen und Schmuck sind nach Angaben des Einzelhandels die bevorzugten Weihnachtsgeschenke der Bundesbürger.

25.12.1988, Sonntag

In der französischen Hauptstadt wird die Rallye Paris- Dakar gestartet, an der 241 Tourenwagen, 76 Lkw und 155 Motorräder teilnehmen. Bei dem umstrittenen Rennen sterben durch Unfälle 24 Menschen, dabei meist unbeteiligte Zuschauer. In breiten Kreisen der Öffentlichkeit wird ein Verbot der Rallye gefordert.

Papst Johannes Paul II. spendet vom Petersplatz in Rom den traditionellen Weihnachtssegen “urbi et orbi” (der Stadt Rom und dem Weltkreis).

26.12.1988, Montag

In Washington verkündet der US-amerikanische Handelsbeauftragte Clayton Yeuffer Sanktionen gegen die Europäische Gemeinschaft. Wegen des Beschlusses der EG, kein hormonbehandeltes Fleisch aus den USA zu importieren, werden die Vereinigten Staaten ab 1989 auf bestimmte Fleischimporte Strafzölle von 100% erheben.

27.12.1988, Dienstag

Der Militärsenat des Obersten Gerichtshofs der UdSSR verurteilt in Moskau Juri Tschurbanow, den Schwiegersohn des ehemaligen Staats- und Parteichefs Leonid Breschnew wegen Bestechlichkeit und Amtsmissbrauchs zu zwölf Jahren Gefängnis. Tschurbanow war zu Zeiten Breschnews stellvertretender Innenminister.

28.12.1988, Mittwoch

Nach scharfen Protesten der Bevölkerung nimmt die sudanesische Regierung zwei Tage zuvor angekündigte Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel zurück.

29.12.1988, Donnerstag

Auf einer Festveranstaltung in der Deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin (Ost) wird an den 70. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands erinnert. Neben führenden Politikern der SED beteiligen sich auch die Vorsitzenden der bundesdeutschen DKP Herbert Mies, und der Westberliner SEW Horst Schmitt. Die Festrede hält Erich Honecker.

30.12.1988, Freitag

In Belgrad tritt die jugoslawische Regierung unter Ministerpräsident Branko Mikulic nach einer Abstimmungsniederlage im Parlament über die geplanten Wirtschaftsreformen geschlossen zurück. Auslöser der Krise war die Ablehnung des vorgelegten Spargesetzes zur Konsolidierung des Haushaltes, das von den Abgeordneten abgelehnt wird.

Die Sowjetunion begeht den 66. Jahrestag der Gründung der UdSSR mit Paraden und Umzügen in den großen Städten. 1922 hatte der Erste Allunionskongress den Zusammenschluss der Sowjetrepubliken zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken beschlossen.

31.12.1988, Samstag

Nach seinem Wahlsieg über Amtsinhaber Jaime Lusinchi wird in Venezuela Carlos Andrés Perez Rodriguez (Demokratische Aktion) zum neuen Staatspräsidenten des südamerikanischen Staates vereidigt.

Chroniknet