Was geschah im Februar 1908

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Wetterstationen Februar 1908

1.2.1908, Samstag

Der portugiesische König Karl I. und Kronprinz Ludwig Philipp werden in Lissabon von Anhängern der radikaldemokratischen Opposition ermordet. Nachfolger Karls I. wird sein zweiter Sohn als Manuel II.

Die japanische Regierung gestattet die Auswanderung nach Hawaii nur noch Personen, die dorthin zurückkehren oder Blutsverwandte dort ansässiger Japaner sind.

Dem Straßburger Theologen Albert Ehrhard wird wegen seiner Kritik an der päpstlichen Enzyklika “Pascendi dominici gregis” der Prälatentitel entzogen.

2.2.1908, Sonntag

Die Eisschnelllauf-Europameisterschaft in Klagenfurt gewinnt der Schwede Moje Öholm.

3.2.1908, Montag

In New York wird eine Ausstellung von acht Malern eröffnet, die sich lapidar “The Eight” nennen. Von den Kritikern werden sie als “Ash-Can-School” (Mülltonnen-Schule) bezeichnet, da ihre Themen vorwiegend dem alltäglichen Großstadtleben entnommen sind.

Die Funkstationen Glace Bay in Neuschottland und Clifden in Irland werden für den Funk-Nachrichtenaustausch zwischen Großbritannien und Kanada freigegeben. Die erste Pressenachricht über den Atlantik war 1907 von Clifden aus gesendet worden.

Nach dem Rücktritt von Leander Starr Jameson konstituiert sich in der britischen Kapkolonie ein neues Kabinett unter John Xavier Merriman, dem Führer des Afrikanderbonds.

Der portugiesische Ministerpräsident João Franco tritt mit seinem Kabinett zurück. Nachfolger wird Francisco Joaquim Ferreira do Amaral, der eine monarchistische Konzentrationsregierung bildet.

Während einer Beileidskundgebung für den ermordeten portugiesischen König Karl I. im Deutschen Reichstag in Berlin verlassen die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei demonstrativ den Saal.

4.2.1908, Dienstag

Der belgische Ministerpräsident Frans Schollaert erklärt in Brüssel, dass die Regierung betreffend den Kongostaat auf den Weiterbestand der sog. Krondomäne verzichte, und stellt neue Verhandlungen in Aussicht.

5.2.1908, Mittwoch

Der französische Physiker Edouard Branly gibt eine Erfindung bekannt, durch die ein Torpedo mittels Hertzscher Wellen so gelenkt wird, dass er von anderen elektrischen Wellen nicht beeinflusst werden kann.

Den Theologiestudenten an der Universität München wird vom Bischof von Augsburg der Besuch der Vorlesungen des Professors für Dogmengeschichte, Joseph Schnitzer, verboten.

Im österreichischen Ministerrat in Wien wird die Errichtung eines neuen Ministeriums beschlossen. Dieses sog. Arbeitsministerium, bestehend aus einer Bau-, einer Industrie-, einer Gewerbe- und einer montanistischen Sektion, übernimmt der Christlichsoziale Albert Geßmann.

6.2.1908, Donnerstag

China beschlagnahmt vor Macau den japanischen Dampfer “Tatsu Maru”, mit dem Waffen in das Land geschmuggelt werden sollten.

In Lissabon werden alle politischen Gefangenen aus der Haft entlassen.

Papst Pius X. verhängt über Joseph Schnitzer wegen dessen öffentlicher Kritik die “suspensio a divinis”.

7.2.1908, Freitag

Die Ostmarkenkommission des Preußischen Herrenhauses in Berlin nimmt Änderungen an der Polenvorlage vor, die den Enteignungsparagraphen der ursprünglichen Fassung wesentlich abschwächen. Danach dürfen ererbte Grundstücke nicht enteignet werden.

In Altenburg stirbt im Alter von 82 Jahren Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg. Seine Nachfolge tritt sein ältester Neffe als Herzog Ernst II. an.

In London endet eine internationale Schifffahrtskonferenz mit einer Übereinkunft über die Preise für Reisen zwischen Europa und Amerika.

8.2.1908, Samstag

In Amsterdam konstituiert sich ein neues niederländisches Kabinett. Theodore Heemskerk wird Ministerpräsident und Innenminister in einer aus Katholiken und Protestanten bestehenden Regierung.

In Posen zirkuliert ein Aufruf deutscher Großgrundbesitzer gegen die Enteignungsvorlage. Sie befürchten durch das Gesetz eine Verschärfung der Spannungen zwischen Deutschen und Polen.

9.2.1908, Sonntag

Wegen budgetpolitischer Differenzen kündigt der Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Hermann von Stengel, seinen Rücktritt an.

Im schweizerischen Wintersportort Davos findet die Weltmeisterschaft im Eisschnelllauf statt. Sieger Oscar Mathisen aus Norwegen stellt über 1500 m mit 2:20,8 min einen neuen Weltrekord auf.

10.2.1908, Montag

Der italienische Dirigent Arturo Toscanini gibt der Metropolitan Opera in New York die Zusicherung, zusammen mit Gustav Mahler die Dirigentenstelle zu übernehmen.

Alle im Vorjahr entlassenen Professoren der Universität Sophia werden wieder eingestellt. Die Universität war 1907 nach Demonstrationen der Studenten gegen Fürst Ferdinand von Bulgarien geschlossen worden. Die in der Folge als Professoren eingestellten Mittelschullehrer wurden von den Studenten weitgehend abgelehnt. Die neue Regierung unter Alexandr Malinow will durch die Wiedereinstellung der Professoren die an ausländische Universitäten abgewanderten Studenten zurückholen.

Nach dem Tod des Führers der ägyptischen Nationalpartei, Mustafa Kamel Bei, wird Muhammad Ferid Bei zu seinem Nachfolger gewählt. Ferid Bei ist wie sein Vorgänger ein leidenschaftlicher Gegner der britischen Besetzung Ägyptens. Das Land ist zwar ein Vizekönigtum des Osmanischen Reiches, wird aber de facto vom britischen Residenten in Kairo regiert.

Ein Grenzzwischenfall zwischen Persien und der Türkei endet mit dem Rückzug der türkischen Soldaten aus dem persischen Gebiet um die Stadt Sautschbulak. Sultan Abd Al Hamid II. gibt bekannt, dass die Türkei keinen Zollbreit persisches Gebiet okkupieren wollte.

In Rovereto (Südtirol) endet ein Prozess gegen 40 Italiener, die im Sommer 1907 deutschen Turnern den Zugang zu einem Turnfest verwehren wollten. Dabei war es zu Schlägereien gekommen. Die Angeklagten erhalten Strafen von vier Wochen schweren Kerkers bis zu zwei Tagen Arrest. Den Hintergrund der Auseinandersetzungen bilden Bestrebungen italienischer Nationalisten, Südtirol von Österreich-Ungarn loszulösen und Italien anzugliedern.

In Wien wird bekannt, dass Kaiser Franz Joseph I. keinen Festzug zu Ehren seines 60-Jährigen Regierungsjubiläums wünscht. Das dafür benötigte Geld solle lieber für wohltätige Zwecke verwendet werden. Schließlich stimmt der Kaiser dem Festzug aber doch zu.

11.2.1908, Dienstag

Britische Frauenrechtlerinnen unternehmen in London in ihrem Kampf um das Frauenstimmrecht einen vergeblichen Versuch, das Parlamentsgebäude zu erstürmen.

Im Garten des Pariser Palais Luxembourg wird ein Denkmal für den 1899 verstorbenen Auguste Scheurer-Kestner enthüllt, der sich als erster für die Rehabilitierung von Alfred Dreyfus eingesetzt hatte. An der Feier nehmen der französische Staatspräsident Armand Fallières und die gesamte Regierung teil.

Die vatikanische Tageszeitung “Osservatore Romano” sieht die 50-Jahr-Feier von Lourdes als Sieg über den Modernismus.

Im bayerischen Abgeordnetenhaus in München wird anlässlich des Falles Schnitzer über das sog. “placetum regium” diskutiert.

12.2.1908, Mittwoch

Der Deutsche Reichstag in Berlin fordert einstimmig ein Gesetz zur Regelung des Autoverkehrs. Der nationalliberale Abgeordnete Heinrich Prinz zu Schönaich-Carolath verlangt “einen Schutz der zu Fuß gehenden Mitglieder der menschlichen Gesellschaft vor den Ausschreitungen der Automobilisten und eine weit exaktere, schärfere Prüfung der Chauffeure”.

Die britische Flottenliga in London wendet sich in einem offenen Brief gegen eine weitere Herabsetzung des Marinebudgets, weil sie gefährlich und unpatriotisch sei.

In einer Erklärung vor dem Senat in Washington führt der republikanische Senator Nelson W. Aldrich die Börsenpanik vom Vorjahr auf das mangelhafte Geldumlaufsystem und die Spekulationsgeschäfte der Banken zurück. Er warnt vor einem allzu großen Vertrauen in eine rasche Besserung der Verhältnisse.

In New York erfolgt der Start zum ersten Automobilrennen rund um die Erde.

13.2.1908, Donnerstag

In Zürich wird der Zentralverband schweizerischer Arbeitgeberorganisationen gegründet, der laut Statuten “ein friedliches Zusammenwirken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern” ermöglichen soll.

14.2.1908, Freitag

Der Erzbischof von Bamberg, Friedrich von Abert, verbietet dem liberalen Landtagsabgeordneten Pfarrer Grandinger, als “Wanderprediger des Liberalismus” aufzutreten.

Spanische Truppen besetzen die nordmarokkanische Stadt Mar Chica bei Melilla. Die spanische Regierung erklärt die Besetzung für vorübergehend, bis der Vertrag erfüllt sei, der Marokko verpflichte, für den Schutz der Grenzen zu sorgen.

15.2.1908, Samstag

Auf Anweisung des Papstes verbietet der Erzbischof von Paris dem Theologen Alfred Loisy die Veröffentlichung seiner letzten Schriften, die sich gegen die Enzyklika “Pascendi dominici gregis” wenden. Loisy gilt als “Vater des Modernismus”.

16.2.1908, Sonntag

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. schreibt einen Brief an den Ersten Lord der britischen Admiralität, Edward Tweedmouth, über das deutsche Flottenbauprogramm, der in der deutschen und britischen Öffentlichkeit heftige Reaktionen auslöst.

In Marokko kommt es bei Fedala und Settat erneut zu Kämpfen zwischen französischen Truppen und marokkanischen Stämmen.

Vor dem Giordano-Bruno-Monument auf dem Campo dei Fiori in Rom demonstrieren 3000 Menschen für die Abschaffung des Religionsunterrichts in den Volksschulen.

In Petersburg (1924- 1991 Leningrad) findet die erste Paarlauf-Weltmeisterschaft im Eiskunstlauf statt. Sieger wird das deutsche Paar Anna Hübler und Heinrich Burger.

17.2.1908, Montag

In Barcelona explodieren zwei von Anarchisten gezündete Bomben, die einen Menschen töten und zwei verletzen.

18.2.1908, Dienstag

In einem Gentlemen’s Agreement anerkennt Japan die Verfügung des US-amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt vom 14. März 1907, keine japanischen Arbeiter mehr in die USA zu lassen. Tokio verpflichtet sich, keine Pässe mehr an Japaner auszustellen, die in die Vereinigten Staaten auswandern wollen.

In der spanischen Kammer und im Senat kommt es wegen der Aufhebung der verfassungsmäßigen Garantien für Barcelona zu heftigen Angriffen der Opposition gegen die Regierung. Die letzten Bombenanschläge hätten bewiesen, dass diese Regierungsmaßnahme nutzlos und außerdem verfassungswidrig sei.

Der Staatssekretär des Reichskolonialamtes, Bernhard Dernburg, gibt in der Budgetkommission des Deutschen Reichstags in Berlin eine ausführliche Erklärung über die Lage der Kolonien und im besonderen über die Behandlung der schwarzen Arbeiter ab.

In Berlin finden Protestveranstaltungen der Sozialdemokraten statt, auf denen die Abschaffung aller Gesetze gefordert wird, die “die freie Meinungsäußerung und das Recht der Vereinigung und Versammlung einschränken oder unterdrücken”. Die Demonstrationen richten sich vor allem gegen den Regierungsentwurf eines Vereins- und Versammlungsgesetzes.

19.2.1908, Mittwoch

Ausgelöst durch einen Streik von 6000 Mechanikern beginnt in Sunderland (Großbritannien) die Aussperrung von 83 000 Arbeitern der Tyne-Schiffsbauwerke. Durch die Vermittlung von Handelsminister David Lloyd George kann der Arbeitskonflikt schließlich beigelegt werden.

In Medina erfolgt die Grundsteinlegung für eine elektrische Beleuchtung der großen Moschee El Haram, in der sich die Grabstätte Mohammeds befindet. Die heilige Stätte des Islam ist seit dem 15. Jahrhundert unverändert erhalten.

20.2.1908, Donnerstag

Nach einer Rede der Anarchistin Voltairine de Cleyne kommt es in Philadelphia zu einem Zusammenstoß zwischen etwa 1000 Arbeitslosen und berittener Polizei, bei dem zahlreiche Personen verletzt werden.

Im britischen Unterhaus in London wird in erster Lesung ein Gesetzesentwurf angenommen, der die Einführung des Achtstundentags für Bergleute vorsieht.

Der ehemalige Kommandant von Port Arthur (Lüta), General Anatol M. Stössel, wird von einem Kriegsgericht in Petersburg zum Tod verurteilt, weil er während des Russisch-Japanischen Kriegs die Festung nach langem Widerstand am 2. Januar 1905 den angreifenden Japanern übergeben hat.

In Petersburg (1924- 1991 Leningrad) werden 40 Mitglieder der sozialrevolutionären Partei auf offener Straße verhaftet. Sie sollen Attentate auf den Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, den Ministerpräsidenten Pjotr A. Stolypin und andere Politiker geplant haben.

Als Nachfolger des zurückgetretenen Hermann von Stengel wird Reinhold Sydow Staatssekretär des Reichsschatzamtes in Berlin.

21.2.1908, Freitag

Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin genehmigt mit großer Mehrheit die Errichtung einer Eisenbahn-Dampffähr-Verbindung zwischen Saßnitz und der schwedischen Hafenstadt Trelleborg.

22.2.1908, Samstag

Die in der viktorianischen Epoche berühmte Taverne “The Ship” (“Das Schiff”) am Ufer der Themse in Greenwich muss wegen Unwirtschaftlichkeit schließen. “The Ship” war ein beliebter Treffpunkt des britischen Adels und der Tories.

In München treten die Kutscher und Chauffeure der Pferde- und Automobildroschken wegen Lohndifferenzen in den Streik. Die Besitzer der Fahrzeuge und deren Söhne sind nun gezwungen, selbst zu fahren.

Die Umgebung von Casablanca befindet sich in vollem Aufruhr gegen die französischen Truppen. In den vergangenen Tagen ist es zu heftigen Angriffen der Marokkaner auf die französischen Soldaten gekommen, von denen 30 getötet und 130 verwundet wurden.

23.2.1908, Sonntag

Die Wiener Tageszeitung “Neue Freie Presse”” berichtet, dass sich der britische Geschäftsmann William Willet für die Einführung einer “Sommerzeit” einsetzt.

24.2.1908, Montag

Wegen Veruntreuung von Staatsgeldern verurteilt der italienische Senat als Staatsgerichtshof den ehemaligen Unterrichts- und Kultusminister Nunzio Nasi zu elf Monaten und 20 Tagen Gefängnis.

In der französischen Abgeordnetenkammer in Paris erklärt Außenminister Stéphan Pichon in einer Debatte über Marokko, dass man den Gegensultan Abd Al Hafis nicht länger ignorieren könne, sondern mit ihm verhandeln müsse. Ministerpräsident Georges Clemenceau verlangt die Verstärkung der französischen Truppen oder deren Abzug aus Marokko.

In Denver im US-Bundesstaat Colorado erschießt ein italienischer Anarchist während eines Gottesdienstes den deutschstämmigen römisch-katholischen Priester Leo Heinrich.

25.2.1908, Dienstag

In Wien findet die Jahreshauptversammlung der Österreichischen Friedensgesellschaft statt. Die Vorsitzende Bertha von Suttner nennt als wichtigste Aufgabe der Pazifisten die Gründung einer internationalen Friedenspartei, die auf eine europäische Staatenföderation hinarbeiten soll.

Wegen der jüngsten Terroranschläge in Barcelona verfügt der spanische Innenminister in Madrid, dass binnen Monatsfrist jedes Haus einen Pförtner anstellen muss, der es überwacht und nötigenfalls Übeltäter verhaften kann.

Im britischen Unterhaus in London schlägt der Staatssekretär für Auswärtige Politik, Edward Grey, die Einsetzung eines durch die Staatengemeinschaft zu bestimmenden türkischen Generalgouverneurs für Makedonien vor. Diese Provinz des Osmanischen Reiches ist seit Jahren wegen der dort herrschenden bürgerkriegsähnlichen Zustände einer der größten Unruheherde auf dem Balkan. – Im Oberhaus betont der Unterstaatssekretär Lord Fitzmaurice die wohlwollende Haltung Großbritanniens zum Sandschakbahn-Projekt Österreich-Ungarns.

26.2.1908, Mittwoch

Im preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin beginnen zweitägige Beratungen über die Polenvorlage. Diese wird schließlich mit den Änderungen der vom Herrenhaus eingesetzten Kommission angenommen.

27.2.1908, Donnerstag

Die italienische Abgeordnetenkammer in Rom stellt es den Gemeinden frei, den Religionsunterricht in den Volksschulen zu gewähren oder zu verweigern.

Im britischen Unterhaus in London wird in erster Lesung das neue Schankstättengesetz angenommen, das eine schrittweise Einschränkung der Schankkonzessionen im ganzen Land vorsieht.

Die Landtagswahlen in Kroatien enden mit einer schweren Niederlage der Regierung unter dem Banus (Statthalter) Paul Freiherr Rauch von Nyék. Der Ausgang der Wahlen ist ein deutlicher Protest gegen die Nationalitätenpolitik der ungarischen Regierung.

28.2.1908, Freitag

Auf den Schah von Persien, Mohammad Ali, wird in Teheran ein Attentat verübt, bei dem er selbst unverletzt bleibt, aber drei seiner Minister getötet werden. Der Schah nimmt den Anschlag zum Anlass für ein rigoroses Vorgehen gegen Regimegegner.

In Buenos Aires misslingt ein Mordanschlag auf den argentinischen Präsidenten José Figueroa Alcorta, da die nach ihm geworfene Bombe nicht explodiert.

Von den am 20. Februar in Petersburg (1924- 1991 Leningrad) verhafteten Sozialrevolutionären werden sieben zum Tod und drei zu 15-Jähriger Zwangsarbeit verurteilt.

Fürst Ferdinand von Bulgarien heiratet in Coburg die Prinzessin Eleonore von Reuß-Köstritz.

29.2.1908, Samstag

Die Staatsanwaltschaft Wien konfisziert die Broschüre “Katholische Weltanschauung und freie Wissenschaft” des in Innsbruck lehrenden Professors für Kirchenrecht Ludwig Wahrmund. Dieser Abdruck eines in Innsbruck gehaltenen Vortrags stellt eine scharfe Abrechnung mit dem vom Papst geforderten Antimodernismusprogramm dar.

In seinem Kältelabor an der Universität Leiden (Niederlande) gelingt es dem Physiker Heike Kamerlingh-Onnes zum ersten Mal, Helium vom gasförmigen in den flüssigen Zustand zu überführen.

Im Schweizer Ort Goppenstein (Kanton Wallis) ereignet sich eine Lawinenkatastrophe. Durch den Luftdruck einer Staublawine wird ein Hotel weggerissen. Elf Personen finden den Tod, zwölf werden zum Teil schwer verletzt.

Chroniknet