Was geschah im Februar 1938

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1.2.1938, Dienstag

Wegen Verstoßes gegen die Bestimmungen über die Betätigung konfessioneller Jugendverbände werden die Katholischen Jungmännervereine der Diözesen Aachen und Köln durch die Geheime Staatspolizei aufgelöst.

In Burgos wird die erste Regierung mit zivilen Ministern für Nationalspanien gebildet. Ministerpräsident wird General und Staatschef Francisco Franco Bahamonde, das Innenministerium übernimmt Ramón Serrano Suñer, der Schwager Francos, das Außenministerium wird von General Francisco Goméz Jordana y Sousa, Conde de Jordana, übernommen.

In deutschen Textilwarengeschäften werden erstmals Waren angeboten, die mit einem besonderen Gütesiegel über die rein arische Herstellung versehen sind.

2.2.1938, Mittwoch

Durch Dekret des ägyptischen Königs Faruk wird das Parlament in Kairo für aufgelöst erklärt. Anlass waren Nachrichten über bevorstehende Unruhen, die von der nationalistischen Wafd-Partei ausgelöst werden sollten.

Bei einer Feier zum 15. Jahrestag der Faschistischen Miliz in Rom wird erstmals der in der italienischen Wehrmacht nach deutschem Muster eingeführte Parademarsch vorgeführt.

Der Danziger NSDAP-Gauleiter Albert Forster erklärt, nachdem der Einfluss des Völkerbundes auf die Freie Stadt Danzig ausgeschaltet worden sei, gelte es nun, den Einfluss des Deutschen Reiches vollständig herzustellen.

3.2.1938, Donnerstag

Das Gesetz über die Meldepflicht der deutschen Staatsangehörigen im Ausland wird erlassen. Danach haben alle Reichsangehörigen, die sich länger als drei Monate im Amtsbezirk desselben deutschen Konsulats aufhalten, die Pflicht, sich dort jeweils an- und abzumelden.

Im britischen Unterhaus kündigt Außenminister Anthony Eden eine Initiative der Regierung an, zur Begrenzung des Luftkriegs auf militärische Ziele eine internationale Vereinbarung zu schließen. Anlass sind die häufigen Luftangriffe auf Großstädte in Spanien.

4.2.1938, Freitag

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler übernimmt den Oberbefehl über die gesamte deutsche Wehrmacht. Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Werner von Blomberg und der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, treten zurück, das neugebildete Oberkommando der Wehrmacht (OKW) führt Generaloberst Wilhelm Keitel. Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath wird durch Joachim von Ribbentrop ersetzt.

5.2.1938, Samstag

In den Festsälen am Zoo in Berlin findet der traditionelle Presseball statt. Als besondere Neuheit werden Fernsehkameras eingesetzt, mit denen das Geschehen von einem Saal in den anderen übertragen wird.

Das sowjetische Luftschiff SSSR-W 6 prallt in der Nähe der Halbinsel Kola gegen einen Berg und stürzt ab. 13 Menschen kommen ums Leben.

Im Nationalspanien wird das Wappen der spanischen Könige offiziell zum Nationalwappen erklärt.

In Berlin tritt das Reichskabinett zu einer Sitzung zusammen. Thema sind u.a. die Umbesetzungen in der Wehrmachtsspitze und im Außenministerium. Es ist die letzte Sitzung dieses Gremiums.

6.2.1938, Sonntag

Im Deutschen Reich wird das neue Einkommensteuergesetz erlassen. Das Gesetzeswerk regelt die Steuerpflicht, die steuerliche Behandlung der einzelnen Einkunftsarten, die Veranlagung und die Höhe der Einkommen- und Lohnsteuer.

In Köln trennen sich die Fußball-Nationalmannschaften von Deutschland und der Schweiz 1:1 (0:1).

Am Ende einer als Welt-Hallenhandballturnier angekündigten zweitägigen Veranstaltung in der Berliner Deutschlandhalle belegt die deutsche Mannschaft ungeschlagen Platz eins vor den Teams aus Österreich, Schweden und Dänemark.

In Stockholm wird die britische Läuferin Megan Taylor Eiskunstlauf-Weltmeisterin.

Während eines Drei-Länder-Vergleichs von Skispringern aus Österreich, Jugoslawien und dem Deutschen Reich in Klagenfurt kommt es zu tätlichen Auseinandersetzungen, als ein Teil der Zuschauer die deutschen Sportler mit dem Absingen des nationalsozialistischen Horst-Wessel-Liedes feiert.

7.2.1938, Montag

Im britischen Unterhaus kündigt Außenminister Anthony Eden verschärfte Maßnahmen zur Überwachung der Seewege vor der spanischen Küste an. Anlass sind die Versenkung des Dampfers “Endymon” am 31. Januar und des Dampfers “Alcira” am 4. Februar durch U-Boote bzw. Flugzeuge unbekannter Nationalität. Sowohl Nationalspanien als auch die Republik Spanien weisen sich gegenseitig die Schuld für die Versenkungen zu.

In Berlin wird der am 4. Februar zum neuen Reichswirtschaftsminister ernannte Walther Funk offiziell in sein Amt eingeführt.

8.2.1938, Dienstag

Die sowjetische Botschaft in Bukarest gibt bekannt, dass ihr Geschäftsträger Theodor Budenko unter ungeklärten Umständen verschwunden sei. Die sowjetische Regierung fordert Rumänien zu einer Untersuchung auf, da der Verdacht einer Entführung bestehe.

9.2.1938, Mittwoch

Reichsjugendführer Baldur von Schirach ruft in einer Verfügung zu einer stärkeren Werbung von Facharbeitern für die Landwirtschaft auf, um den Nachwuchs zu sichern.

10.2.1938, Donnerstag

Der Film “Der Maulkorb” von Erich Engel nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl wird in Berlin uraufgeführt. Zu sehen sind u.a. Ralph Arthur Roberts, Will Quadflieg, Paul Henckels und Elisabeth Flickenschildt.

In Genf geht eine Sonderkonferenz der Völkerbundstaaten zu Ende. Belgien, Großbritannien, Dänemark, die Republik Spanien, Frankreich, Norwegen und die Niederlande unterzeichnen eine 25 Artikel umfassende Konvention über die deutschen Flüchtlinge und verpflichten sich zur Ausstellung von Reisepässen für die Ein- und Ausreise von deutschen Flüchtlingen.

Nach einer Meldung des Deutschen Nachrichtenbüros werden bis 1944 in den Großstädten und größeren Kreisstädten des Deutschen Reiches insgesamt 6000 Reichslautsprechersäulen für Propagandazwecke aufgestellt. Eine Musteranlage entsteht zur Zeit in Breslau.

11.2.1938, Freitag

Mit einer Kundgebung im Berliner Sportpalast werden die Reichsberufswettkämpfe im Deutschen Reich 1938 eröffnet.

In Rumänien löst Patriarch Cristea Miron den tags zuvor zurückgetretenen Octavian Goga als Ministerpräsidenten ab. Die neue Regierung verfügt über das ganze Land den Belagerungszustand, die vorgesehenen Parlaments- und Kommunalwahlen werden ausgesetzt, und die Pressezensur wird verschärft. König Karl II. wendet sich mit einem Aufruf an das Volk, in dem er zur Rettung Rumäniens eine Entpolitisierung des Landes für erforderlich erklärt.

12.2.1938, Samstag

In Prag wird das Schauspiel in drei Akten “Die Mutter” (Matka) des tschechischen Autors Karel Capek uraufgeführt.

Als Antwort auf die Kritik Frankreichs, der USA und Großbritanniens an der japanischen Flottenbaupolitik teilt Tokio mit, dass es einem Wunsch nach Bekanntgabe seiner Flottenbaupläne nicht entsprechen könne.

Auf der Hamburger Werft Blohm & Voss wird das dritte Segelschulschiff der Kriegsmarine, die “Albert Leo Schlageter”, in Dienst gestellt.

Als Gegner Konrad Henleins aus der Sudetendeutschen Partei (SdP) ausgeschiedene Politiker rufen zur Gründung einer Bewegung Deutscher Sozialisten auf, um die deutsche Volksgruppe zu einigen.

Auf dem Obersalzberg empfängt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler den österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg. In scharfer Form präsentiert Hitler einen Forderungskatalog, der u.a. die Einsetzung des NS-Sympathisanten Arthur Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister und eine Amnestie für verurteilte Nationalsozialisten vorsieht.

13.2.1938, Sonntag

Im “Neuen Vorwärts”, dem Organ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade), werden die Westmächte der “Kurzsichtigkeit, Zaghaftigkeit und Unentschlossenheit” beschuldigt, mit der sie im Deutschen Reich den Aufbau einer mächtigen Militärmaschinerie zugelassen hätten.

In Leipzig beginnen die Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner. Aus diesem Anlass entsteht in Leipzig ein Richard-Wagner-Hain mit einem Marmordenkmal des Bildhauers Emil Hipp. Das Denkmal, dessen dritte Relief-Seite zum Wagner-Geburtstag in der Werkstatt Hipps in Kiefersfelden abgenommen worden ist, soll 1940 eingeweiht werden.

Der Mainzer Carnevals-Verein begeht mit einer Jubelsitzung unter Beteiligung zahlreicher deutscher Karnevalsvereine sein 100-Jähriges Bestehen. Mainz war auch vom 10. bis 12. Februar Ort der Reichstagung des Bundes Deutscher Karneval.

In Neustadt/Schwarzwald werden die deutschen alpinen Skimeisterschaften beendet. Helmuth Lantschner (SA-Hilfswerk) und Christl Cranz (Freiburg) siegen jeweils in Abfahrt, Slalom und Abfahrt-Torlauf.

14.2.1938, Montag

In der britischen Kronkolonie Singapur wird ein neues Trockendock als Teil des Ausbaus der Flottenbasis eingeweiht und auf den Namen König Georg VI. getauft. Der 1923 begonnene Ausbau soll bis 1939 endgültig abgeschlossen werden, die Gesamtkosten werden über 17 Millionen Pfund (etwa 210 Millionen Reichsmark) betragen.

15.2.1938, Dienstag

In Berlin wird der Film “Heiratsschwindler” von Herbert Selpin uraufgeführt. Zu sehen sind u.a. Harald Paulsen, Hilde Körber, Fita Benkhoff und Elisabeth Flickenschildt.

Zur Durchführung des Vierjahresplans wird ein weibliches Pflichtjahr als Arbeitseinsatz für unverheiratete Frauen bis zu 25 Jahren in Haus- oder Landwirtschaft eingeführt.

Unter der Überschrift “Skandal in Paris” erhebt der “Völkische Beobachter” schärfsten Protest gegen die seit Januar in Paris gezeigte Ausstellung “Fünf Jahre Hitlerdeutschland”.

16.2.1938, Mittwoch

In Brüssel unterliegt im Kampf um die Europameisterschaft im Weltergewicht der Berliner Gustav Eder dem Belgier Felix Wouters nach Punkten.

In der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nimmt Reichsleiter Alfred Rosenberg grundsätzlich zur Freiheit von Forschung und Lehre Stellung und erklärt, eine zweckfreie Forschung könne es nicht mehr geben.

In Washington unterzeichnet US-Präsident Franklin D. Roosevelt den Agricultural Adjustment Act, mit dem die Agrarpreise stabilisiert und damit die Einkommen der Farmer gesichert werden sollen.

Aufgrund einer Regierungsverordnung dürfen in allen Zweigen des öffentlichen Lebens im Iran nur noch iranische Schrift und Sprache verwendet werden.

In Österreich bildet Bundeskanzler Kurt Schuschnigg seine fünfte Regierung u.a. mit dem nationalsozialistischen Vertrauensmann Arthur Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister. Zugleich wird eine Amnestie für politische Delikte erlassen. Davon sind politische Straftaten erfasst, die vor dem 15. Februar 1938 begangen wurden.

17.2.1938, Donnerstag

Der nationalsozialistische österreichische Innenminister Arthur Seyß-Inquart trifft in Berlin ein und konferiert mit Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über die Entwicklung in Österreich.

Durch Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wird in Berlin eine Dankspendenstiftung errichtet. Sie soll u.a. diejenigen Spenden verwalten, die Hitler unmittelbar vermacht werden.

Der rumänische Geschäftsträger in Moskau teilt der sowjetischen Regierung offiziell mit, dass die rumänische Regierung ein Schreiben des ehemaligen sowjetischen Geschäftsträgers in Bukarest, Theodor Budenko, empfangen habe, wonach sich dieser freiwillig nach Italien begeben habe. Die Sowjetunion hatte nach dem am 8. Februar bekanntgewordenen Verschwinden Budenkos den Vorwurf erhoben, Budenko sei entführt und vielleicht getötet worden.

18.2.1938, Freitag

In Österreich erhalten die Nationalsozialisten das Recht auf reguläre Betätigung innerhalb der 1933 gegründeten Vaterländischen Front.

In Berlin wird der neugestaltete Reichstagssitzungssaal der Presse vorgeführt. An der Stirnwand ist eine Leinwand mit einer 12 m langen stilisierten Sonne angebracht, vor der ein 10 m breiter Reichsadler prangt.

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eröffnet die Internationale Automobil- und Motorradausstellung in Berlin. Sie dauert bis zum 6. März. In seiner Eröffnungsansprache kündigt Hitler den Bau eines Volkswagenwerkes an.

19.2.1938, Samstag

Die vierköpfige sowjetische Nordpolarexpedition, die seit Mai 1937 auf einer Eisscholle gelebt und wissenschaftliche Untersuchungen unternommen hatte, wird von den sowjetischen Eisbrechern “Taimyr” und “Murman” gerettet.

20.2.1938, Sonntag

In einer Rede vor dem Deutschen Reichstag verlangt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler von den demokratischen Regierungen, ihre Presse besser im Zaum zu halten. Er sei nicht gewillt, auch weiterhin die Berufung auf die Pressefreiheit als Entschuldigung der ausländischen Regierungen gelten zu lassen. Erstmals wird die Rede, in der vor allem der nationalsozialistische Aufbau gewürdigt wird, auch von den österreichischen Sendern sowie über den tschechoslowakischen Sender Liblice ausgestrahlt.

Der britische Außenminister Anthony Eden tritt wegen Differenzen mit Premierminister Neville Chamberlain zurück. Sein Nachfolger wird am 25. Februar Edward Wood Viscount Halifax.

In der Schweiz wird bei einer Volksabstimmung die Anerkennung des Rätoromanischen als vierte Landessprache gebilligt. Angenommen wird ferner ein Vorschlag der Bundesversammlung über die Kontrolle des Handels mit Kriegsmaterial, während eine Initiative für Waffenausweiskontrolle scheitert.

Im Schweizer Kanton Schwyz wird das Verbot kommunistischer Organisationen in einer Volksabstimmung gutgeheißen.

In Berlin werden Felix Kaspar (Österreich) und Maxie Herber/Ernst Baier (Deutsches Reich) Eiskunstlaufweltmeister.

Im Endspiel der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag schlägt das kanadische Team – die Mannschaft der Sudbury Wolves – England mit 3:1 und wird Weltmeister.

21.2.1938, Montag

In Rumänien wird die von der Regierung des Patriarchen Cristea Miron ausgearbeitete neue Verfassung veröffentlicht. Sie sieht u.a. die Wahl der gesetzgebenden Körperschaften durch die Berufsstände, die Definition Rumäniens als eines nationalen unteilbaren Einheitsstaates und die politische Enthaltsamkeit der Kirche vor. Der Zugang zu öffentlichen Ämtern steht nur Rumänen frei, die gesetzgebende Gewalt wird vom König ausgeübt, das aktive Wahlrecht steht arbeitenden Personen nach Vollendung des 30. Lebensjahres zu.

22.2.1938, Dienstag

Im Spanischen Bürgerkrieg müssen die republikanischen Truppen als Folge einer nationalistischen Gegenoffensive die am 8. Januar eingenommene Stadt Teruel an der Aragonfront räumen.

Im britischen Unterhaus wird ein Misstrauensantrag gegen Premierminister Neville Chamberlain mit 330:169 Stimmen abgelehnt.

Großbritanniens Premier Neville Chamberlain äußerst sich vor dem Unterhaus in London zum Thema kollektive Sicherheit und Kleinstaaten und erklärt, dass der Völkerbund die kleinen Nationen nicht vor Angriffen werde schützen können.

23.2.1938, Mittwoch

In Moskau wird das 20-Jährige Bestehen der Roten Armee mit einer großen Militärparade begangen.

In Rumänien erklärt Corneliu Zelea Codreanu, Führer der profaschistischen Alles-für-das-Vaterland-Partei (Eiserne Garde), seine Organisation für aufgelöst.

Durch einen K.-o.-Sieg in der 3. Runde über seinen Landsmann Nathan Mann verteidigt der farbige US-Amerikaner Joe Louis in New York seinen im Jahr 1937 gewonnenen Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen.

24.2.1938, Donnerstag

In Rumänien wird die am 21. Februar veröffentlichte neue Verfassung mit 99,88% der Stimmen gebilligt.

Im Anschluss an die Schuschnigg-Rede kommt es in Graz und Linz zu nationalsozialistischen Kundgebungen, wobei in Graz mit Genehmigung des Bürgermeisters am Grazer Rathaus die Hakenkreuzflagge gehisst wird.

Vor dem österreichischen Bundestag gibt Bundeskanzler Kurt Schuschnigg eine Erklärung ab. Bezugnehmend auf das Verhältnis zu Deutschland sagt Schuschnigg, man sei stets versöhnungsbereit gewesen. Schuschnigg wendet sich gegen die Vorstellung von politischen und sozialen Fronten und beendet seine Ansprache mit den Worten: “Bis in den Tod Rot-Weiß-Rot! Österreich.”

Durch Erlass von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler werden die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine – Generaloberst Walter von Brauchitsch und Generaladmiral Erich Raeder – den Reichsministern im Rang gleichgestellt und können an Sitzungen des Reichskabinetts teilnehmen.

25.2.1938, Freitag

Im Deutschen Reich wird eine Verordnung zur Regelung der Jagd auf Reichswasserstraßen, am Meeresstrand und an den Küstengewässern erlassen. Darin wird unter anderem die Ausübung der Jagd auf Robben und Wasservögel an eine Erlaubnis des zuständigen Gaujägermeisters geknüpft.

Bei den Wahlen zum estländischen Parlament entfallen 55 der insgesamt 80 Sitze auf die Regierungseinheitsfront von Staatschef Konstantin Päts.

26.2.1938, Samstag

Auf dem Ermächtungswege wird in Österreich ein Gesetz erlassen, wonach die grobfahrlässige Gefährdung des inneren Friedens oder der Beziehungen zu anderen Staaten durch ein Druckwerk mit Geld- oder Haftstrafen belegt wird.

Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade) erklärt in Prag die “Zusammenfassung der sozialdemokratischen Kräfte in Deutschland und in der Emigration” zur Voraussetzung für den Erfolg des Kampfes “für ein freies demokratisches und sozialistisches Deutschland”.

27.2.1938, Sonntag

Im Berliner Haus der Kunst wird die aus München kommende und teilweise ergänzte Ausstellung “Entartete Kunst” eröffnet.

28.2.1938, Montag

In den Karnevalshochburgen am Rhein beherrscht der Rosenmontag die Szenerie.

Im finnischen Lahti gehen nach viertägiger Dauer die Nordischen Skiweltmeisterschaften zu Ende. Sieger in der nordischen Kombination wird der Norweger Olaf Hoffsbakken. Erfolgreichste Nation ist Finnland mit drei Siegen.

In Paris beschließt der internationale Leichtathletikverband die Anerkennung der Weltrekordzeit von 10,2 sec über 100 m, die der farbige US-Amerikaner Jesse Owens am 20. Juni 1936 in Chicago gelaufen war.

Chroniknet