Was geschah im Februar 1946

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1.2.1946, Freitag

In der sowjetischen Zone beginnen sechsmonatige Kurse für künftige Richter und Staatsanwälte. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind ein Mindestalter von 25 Jahren, eine abgeschlossene Volksschulbildung sowie eine antifaschistische Vergangenheit.

Das 1943 bei einem Luftangriff auf Frankfurt am Main zerstörte Geburtshaus des Dichters Johann Wolfgang von Goethe soll nach Berichten der Zeitung “Frankfurter Rundschau” originalgetreu wiederaufgebaut werden.

Die erste Nummer der Zeitschrift “Pinguin”, herausgegeben von Erich Kästner, erscheint.

Der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in der sowjetischen Besatzungszone ruft alle deutschen Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler, die seit 1933 ins Exil gehen mussten, zur Rückkehr in ihre alte Heimat auf.

Die ungarische Nationalversammlung nimmt in Budapest die neue Verfassung an, in der das Land zur Republik erklärt wird, und wählt einstimmig den bisherigen Ministerpräsidenten Zoltán Tildy zum ersten Präsidenten.

Durch ein einstimmiges Votum des jugoslawischen Parlaments in Belgrad wird Marschall Josip Tito zum ersten Ministerpräsidenten des Balkanlandes gewählt.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen wählt in London den norwegischen Außenminister Trygve Halvdan Lie zum Generalsekretär der Weltorganisation.

Der österreichische Handelsminister Eugen Fleischacker erklärt in Salzburg, dass die Kriegsschäden Österreichs auf bis zu 2,5 Milliarden Schilling geschätzt werden. Insgesamt seien durch Kriegseinwirkung rund 65 000 Gebäude teilweise oder völlig zerstört.

Zwischen der Sowjetzone und den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands wird in beschränktem Umfang der Fernsprechverkehr wieder gestattet.

2.2.1946, Samstag

Ein Volkstribunal verurteilt in der rumänischen Hauptstadt Bukarest den ehemaligen Führer der faschistischen Organisation “Eiserne Garde”, Horia Sima, wegen Beteiligung an Kriegsverbrechen in Abwesenheit zum Tode. Sima war 1940/41 unter Marschall Ion Antonescu stellvertretender Ministerpräsident seines Landes.

Vertreter kirchlicher und privater Hilfswerke einigen sich in Frankfurt am Main auf die Errichtung von zentralen Suchkarteien, um die Nachforschungen nach dem Verbleib vermisster Personen zu erleichtern.

In der französischen Zone in Deutschland wird das Deutsche Rote Kreuz auf gelöst und sein Vermögen unter französische Verwaltung gestellt.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland genehmigt einen Antrag der Sowjetunion auf Gewährung von Landerechten auf Flughäfen in den drei westlichen Besatzungszonen. Damit können von dort aus u.a. Reparationsgüter direkt in die UdSSR transportiert werden.

3.2.1946, Sonntag

In Weimar wählt die erste Delegiertentagung der Liberal-Demokratische Partei Deutschlands in der sowjetischen Zone den früheren Reichsminister Wilhelm Külz zum Parteivorsitzenden.

In Berlin beginnt eine von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) veranstaltete dreitägige “1. Zentrale Kulturtagung”.

4.2.1946, Montag

Nach Angaben der US-amerikanischen Nachrichtenagentur United Press sind in der britischen Besatzungszone Deutschlands bislang rund 72 000 Personen wegen ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit aus dem öffentlichen Dienst entlassen worden. Weitere rund 100 000 ehemalige Nationalsozialisten sind interniert worden.

In der thüringischen Stadt Wellenborn in der Nähe von Saalfeld wird der erste Hochofen in der Sowjetzone wieder angeblasen.

5.2.1946, Dienstag

Die Universität Leipzig nimmt auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland ihren Lehrbetrieb wieder auf.

Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Infektionskrankheiten Diphterie und Scharlach findet in der US-amerikanischen Besatzungszone Deutschlands eine großangelegte Impfaktion unter der Bevölkerung statt.

In der britischen Hauptstadt London tritt das aus Vertretern der UdSSR, der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs und Chinas bestehende Generalstabskomitee der Vereinten Nationen (United Nations Organization = UNO) zu seiner ersten Sitzung zusammen. Es soll die Aufstellung von UNO-Streitkräften vorbereiten.

Ferenc Nagy, der stellvertretende Vorsitzende der Kleinlandwirtepartei Ungarns, wird als Nachfolger des zum Staatspräsidenten gewählten Zoltán Tildy vom Parlament in Budapest zum neuen ungarischen Ministerpräsidenten bestimmt.

Der Vorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei in der Sowjetzone, Wilhelm Külz, spricht sich auf der Delegiertentagung seiner Partei in Weimar für einen deutschen Einheitsstaat ohne zentralistische Bindungen aus.

6.2.1946, Mittwoch

Das britische Oberhaus in London nimmt in dritter Lesung eine Gesetzesvorlage über die Verstaatlichung der Bank von England an.

In Moskau hält der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow eine außenpolitische Grundsatzrede. Er richtet darin indirekte Angriffe gegen die USA und Großbritannien.

7.2.1946, Donnerstag

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus in Washington billigt ein Gesetz, das Arbeitsniederlegungen in den Schlüsselindustrien der Vereinigten Staaten für illegal erklärt.

Der Schriftsteller Alfred Döblin, der als französischer Presseoffizier in Deutschland eingesetzt ist, veröffentlicht in der in München erscheinenden “Neuen Zeitung” einen Artikel mit dem Titel “Die beiden deutschen Literaturen”. Er setzt sich darin mit der deutschen Exilliteratur und der Literatur des Dritten Reiches auseinander.

8.2.1946, Freitag

In Paris beschließt die französische Verfassunggebende Nationalversammlung, den Kolonien Guadeloupe, Martinique und Réunion den Status französischer Departements zu verleihen.

In Essen werden nach dem Bruch des Emscher-Deiches infolge starker Regenfälle rund 7000 Menschen von den Wassermassen in ihren Häusern eingeschlossen. Zur ihrer Evakuierung müssen von den Hilfsmannschaften Ruderboote und Flöße eingesetzt werden.

9.2.1946, Samstag

Die österreichische Regierung in Wien ordnet die Verhaftung aller sich im Land aufhaltenden Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses Habsburg an.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verweigert Spanien, das von dem faschistischen General Francisco Franco Bahamonde diktatorisch regiert wird, die Mitgliedschaft in der Weltorganisation.

Die in London tagende Vollversammlung der Vereinten Nationen wählt die 15 Richter am Internationalen Gerichtshof, dessen Sitz sich im niederländischen Den Haag befindet.

Auf einer Wahlversammlung in Moskau hält der sowjetische Partei- und Staatschef Josef W. Stalin eine Grundsatzrede in der er u.a. den neuen Fünfjahresplan der UdSSR vorstellt.

10.2.1946, Sonntag

Nach heftigen Regenfällen kommt es in Wales (Großbritannien) zu den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Weite Landstriche stehen unter Wasser, zahlreiche Eisenbahn- und Straßenverbindungen sind unterbrochen.

In der sowjetischen Hauptstadt Moskau veröffentlicht die zentrale Wahlkommission das Ergebnis der Wahlen zum Obersten Sowjet. Danach stimmten in den 682 Wahlkreisen 99,18% der Wahlberechtigten für die von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion aufgestellten Kandidaten.

In Reutlingen findet der Gründungsparteitag der Sozialdemokraten in Südwürttemberg-Hohenzollern statt.

11.2.1946, Montag

In Berlin endet nach dreitägiger Dauer der Gründungskongress des “Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes” für die Sowjetzone. Dem 45köpfigen Vorstand gehören 19 Kommunisten, 18 Sozialdemokraten, vier Christdemokraten und vier Parteilose an.

Vertreter der tschechoslowakischen und der ungarischen Regierung schließen in Prag ein Abkommen über einen geregelten Bevölkerungsaustausch. Hiervon sind die ungarische Minderheit in der Tschechoslowakei und die slowakische Bevölkerung in Ungarn betroffen.

12.2.1946, Dienstag

In einer Note an die Regierungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten fordert das französische Kabinett die Einführung des Franc als offizielles Zahlungsmittel für das Saarland.

Der Präsidialrat des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands wählt in Berlin den Rektor der Berliner Universität, Johannes Stroux, zum dritten Vizepräsidenten seiner Organisation.

Rund 450 Spanier richten ein Begrüßungsschreiben an den in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon eintreffenden Thronprätendenten Don Juan de Bourbon, Graf von Barcelona, in dem sie die Monarchie als die für Spanien geeignetste Staatsform bezeichnen.

13.2.1946, Mittwoch

Das britische Unterhaus in London beschließt die Aufhebung des seit 1927 geltenden Verbots von General- und Sympathiestreiks.

Die polnische Regierung fordert in einer offiziellen Note an die britische Regierung die Auflösung der polnischen Truppenverbände innerhalb der Streitkräfte Großbritanniens.

Sir William Sholto Douglas wird neuer Militärgouverneur der britischen Besatzungszone Deutschlands.

Der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands, Jakob Kaiser, fordert in einer programmatischen Rede auf dem Parteitag in Berlin eine gerechte Sozialordnung für Deutschland, die auch sozialistische Elemente enthalten solle.

14.2.1946, Donnerstag

In Hannover treffen sich Sportfunktionäre aus der britischen Zone zu einer Tagung, um über den Aufbau von Volkssportorganisationen zu beraten.

New York wird von den Delegierten der in London tagenden Vollversammlung der Vereinten Nationen zum vorläufigen Sitz der Weltorganisation bestimmt.

Vor dem britischen Unterhaus in London kündigt Außenminister Ernest Bevin den Abzug aller im Iran stationierten Truppen Großbritanniens bis zum 1. März an.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland genehmigt die Wiederaufnahme des Postverkehrs zwischen Deutschland und dem Ausland.

Auf Veranlassung der britischen Militärregierung in Deutschland beginnt unter der Bezeichnung “Operation Schwalbe” der Transport von deutschen Vertriebenen aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße in die britische Zone. Von der fünfmonatigen Aktion sind rund eine Million Vertriebene betroffen.

15.2.1946, Freitag

Auf der konstituierenden Sitzung des Wiener Gemeinderates wird Theodor Körner zum Bürgermeister der österreichischen Hauptstadt gewählt.

Die Regierung von Albanien beschließt in Tirana, alle im Land befindlichen Betriebe und Handelsfirmen, die italienischen Staatsangehörigen gehören, zu verstaatlichen.

Zum Nachfolger des zurückgetretenen US-amerikanischen Botschafters in Moskau, William Averell Harriman, wird Walter Bedell Smith ernannt.

In Hamburg konstituiert sich der Zonenbeirat der britischen Zone, dem die Präsidenten der Länder-, Provinzial- und Stadtstaatenverwaltungen dieser Zone angehören.

16.2.1946, Samstag

Der Oberbürgermeister von Berlin, Arthur Werner, ruft die Bevölkerung auf, allen verfügbaren Boden zum Anbau von Nahrungsmitteln zu nutzen.

Der kanadische Premierminister William Lyon Mackenzie King teilt auf einer Pressekonferenz in Ottawa mit, dass der Chiffrierbeamte an der sowjetischen Botschaft in Kanada, Igor Gusenko, im November 1945 übergelaufen sei und den kanadischen Sicherheitskräften eine Liste mit den Namen von 1700 sowjetischen Spionen in Kanada und in den USA übergeben habe.

17.2.1946, Sonntag

Aus den Parlamentswahlen in Belgien geht die Christlich-Soziale Partei als Sieger hervor. Sie erringt 92 der 202 Sitze, die Sozialisten erhalten 68 Mandate. Auf Kommunisten und Liberale entfallen 24 bzw. 18 Sitze im Parlament.

In Kairo stellt der ägyptische Ministerpräsident Ismail Sidqi Pascha sein neues Kabinett vor, dem Liberale und unabhängige Politiker angehören.

18.2.1946, Montag

Das US-amerikanische Außenministerium in Washington veröffentlicht den Wortlaut des am 11. Februar l945 zwischen den USA, Großbritannien und der UdSSR geschlossenen Abkommens von Jalta, in dem u.a. die Kapitulationsbedingungen für das Deutsche Reich festgelegt wurden.

In der britischen Hauptstadt London endet die erste Vollversammlung der Vereinten Nationen, die am 10. Januar begonnen hatte.

In Berlin erscheint die erste Nummer der von der Kommunistischen Partei Deutschlands und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gemeinsam herausgegebenen Monatszeitschrift “Einheit”. Die Zeitschrift befasst sich mit Fragen im Vorfeld der Vereinigung beider Parteien.

19.2.1946, Dienstag

Der Ministerrat von Groß-Hessen beschließt die Verlegung des Sitzes der Regierung von Wiesbaden nach Frankfurt am Main.

Die Regierung des Iran ruft erneut den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an, damit sich dieser mit der Frage eines Abzuges der sowjetischen Besatzungstruppen in Persien befasst.

Die britische und die polnische Regierung einigen sich auf einen Plan zur Aussiedlung der rund 1,5 Millionen Deutschen, die sich noch in den Gebieten östlich von Oder und Neiße befinden.

Der US-amerikanische Militärgouverneur in Japan, General Douglas MacArthur, verfügt die Einrichtung besonderer Militärgerichte zur Aburteilung von Vergehen gegen die Besatzungsmacht.

An den Schulen des Saarlandes beginnt die Schulkinderspeisung durch das von schweizerischen Geschäftsleuten Ende 1945 in Bern gegründete “Schweizer Hilfswerk”.

20.2.1946, Mittwoch

Bei einem Bergwerksunglück auf der Zeche Grimberg in der westfälischen Gemeinde Bergkamen kommen mehr als 400 Bergleute ums Leben.

In Weimar erscheint die erste Ausgabe der gemeinsam von Sozialdemokraten und Kommunisten herausgegebenen Wochenzeitung “Sozialistische Einheit”.

Die sowjetische Militärregierung in Österreich fordert von der Wiener Kreditanstalt die Übergabe der Aktien der Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft in sowjetischen Besitz.

Zum Generaldirektor des 1944 gegründeten Internationalen Währungsfonds und der Internationalen Wiederaufbaubank wird der britische Volkswirtschafter John Maynard Keynes, Baron Keynes of Tilton, ernannt.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland mit Sitz in Berlin erlässt Produktionsverbote für die deutsche Industrie, es umfasst u.a. Kriegsmaterial, hochseetüchtige Schiffe, Rundfunkgeräte, LKW, Autobusse und schwere landwirtschaftliche Maschinen.

21.2.1946, Donnerstag

In Hamburg erscheint in einer Auflage von 25 000 Exemplaren die erste Ausgabe der Wochenzeitung “Die Zeit”. Herausgeber sind u.a. Lovis H. Lorenz und Gerd Bucerius.

Der Chef der US-Nachrichtenkontrollabteilung in Deutschland, General Robert M. McClure, untersagt dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler wegen dessen NS-Vergangenheit die Wiederaufnahme seiner Tätigkeit als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.

In Chile kommt es zu einer Regierungskrise: Nachdem Vizepräsident Jos Duhalde nach gewalttätigen Kundgebungen linksstehender Gewerkschaftsverbände über die Hauptstadt Santiago de Chile den Belagerungszustand verhängt hatte, verlassen die Vertreter der Radikalen Partei und der Volksfront aus Protest die Regierung.

In Helsinki spricht ein Sondergericht ehemalige Mitglieder der finnischen Regierung schuldig, 1941 den Beitritt des Landes in den Krieg des Deutschen Reiches gegen die UdSSR betrieben zu haben.

22.2.1946, Freitag

Der US-Botschaftsrat in Moskau, George Frost Kennan, unterzieht in einem Telegramm an das US-Außenministerium die sowjetische Außenpolitik einer kritischen Analyse.

In der indischen Hafenstadt Bombay endet eine Meuterei, an der sich rund 7000 einheimische Matrosen beteiligt hatten mit der bedingungslosen Kapitulation vor britischen Truppen. Die Seeleute hatten u.a. eine bessere Verpflegung sowie den gleichen Sold wie die Angehörigen der britischen Flotte gefordert.

23.2.1946, Samstag

Der Kommandant der britischen Truppen in Iran und Irak, General Robert Savory, kündigt in Bagdad an, dass sämtliche britische Truppen den Iran innerhalb von acht Tagen verlassen werden.

24.2.1946, Sonntag

In der Türkei gründet der ehemalige Ministerpräsident Djelal Bajar die “Demokratische Partei”; sie soll in Konkurrenz zur bisher einzigen politischen Partei in der Türkei, der Republikanischen Volkspartei, treten.

Die Präsidentschaftswahlen in Argentinien erbringen eine Mehrheit für Innen- und Sozialminister Juan Domingo Perón. Auch aus den gleichzeitig stattfindenden Senatswahlen gehen die Anhänger Peróns als Sieger hervor.

25.2.1946, Montag

Der Alliierte Kontrollrat für Österreich lehnt in Wien die Zulassungsanträge von sieben monarchistisch orientierten Parteien ab.

26.2.1946, Dienstag

In Berlin findet die zweite Konferenz von je 30 sozialdemokratischen und kommunistischen Vertretern der Sowjetzone zur Frage der Vereinigung der beiden Parteien statt.

In Neheim-Hüsten (Arnsberg) tritt der Zonenausschuss der Christlich Demokratischen Union in der britischen Zone Deutschlands zu einer Tagung zusammen, die bis zum 1. März dauert. Während der Zusammenkunft wird Konrad Adenauer zum Vorsitzenden des Zonenverbandes gewählt.

27.2.1946, Mittwoch

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erhält von der französischen Militärregierung die Erlaubnis, sich in der französischen Besatzungszone auf Landesebene zu organisieren.

Eine sozialdemokratische Delegiertenkonferenz der US-amerikanischen Besatzungszone lehnt in Frankfurt am Main die Verschmelzung ihrer Partei mit den Kommunisten ab.

28.2.1946, Donnerstag

Auf Anordnung der Militärregierung werden in der britischen Besatzungszone Deutschlands die Lebensmittelrationen gekürzt. Ein Erwachsener erhält in Zukunft statt 1500 nur noch 1010 Kalorien pro Tag.

Der stellvertretende US-Militärgouverneur in Deutschland, General Lucius DuBignon Clay, erklärt vor der Presse in Berlin, dass in der US-Zone politische Parteien zugelassen werden.

In Spanien werden vier zum Tode verurteilte Republikaner hingerichtet. Aus Protest gegen das Urteil schließt die französische Regierung die Grenze Frankreichs zu Spanien.

In der schweizerischen Stadt Genf beginnt eine mehrtägige Konferenz des Weltkirchenrates, auf der u.a. die Besatzungspolitik der Siegermächte in Deutschland heftig kritisiert wird.

Der frühere deutsche Reichsminister Hans Schlange-Schöningen, Mitglied der Christlich Demokratischen Union, erhält von der britischen Militärregierung den Auftrag, ein Zentralamt für Ernährung und Landwirtschaft zu errichten.

Chroniknet