Was geschah im Februar 1964

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1.2.1964, Samstag

Die Sowjetregierung übermittelt der Bundesregierung eine Erklärung, in der sie gegen die angebliche Steigerung der Produktion von Raketenwaffen in der Bundesrepublik Deutschland protestiert.

In der Bundesrepublik Deutschland sind derzeit 8 786 336 Fernsehteilnehmer registriert.

Die britische Popgruppe “The Beatles” belegt mit dem Titel “I Want To Hold Your Hand” erstmals Platz 1 der US-amerikanischen Hitparade.

2.2.1964, Sonntag

Die sowjetische Sportlerin Lydia Skoblikowa stellt einen Rekord bei Olympischen Winterspielen auf. Sie gewinnt in Innsbruck auf allen vier Distanzen im Eisschnelllauf eine Goldmedaille.

Die am 30. Januar gestartete US-amerikanische Mondsonde “Ranger VI” schlägt auf der Mondoberfläche auf, sendet aber wegen Ausfalls der Kameras keine Aufnahmen zur Erde.

Bundespräsident Heinrich Lübke fordert in einer Rede auf der 19. Vollversammlung des Wissenschaftsrates in Berlin (West) ein besseres Auslesesystem an den höheren Schulen und eine rationellere Ausbildung an den Universitäten.

3.2.1964, Montag

In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar erhängt sich Regierungskriminalrat Ewald Peters in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis des Landgerichts Bonn. Peters war am 30. Januar verhaftet worden, da er verdächtigt wird, im Dritten Reich an Massenexekutionen von Juden beteiligt gewesen zu sein.

Die “Warren-Kommission”, die eine Woche nach der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt wurde, beginnt mit den Zeugenvernehmungen. Als erste wird die Frau des Kennedy-Mörders L. H. Oswald befragt.

Angesichts seiner Finanzschwierigkeiten fordert das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) eine Erhöhung seines Anteils an den Fernsehgebühren von jetzt 30 auf etwa 50%.

In Oberhausen werden die X. Westdeutschen Kurzfilmtage eröffnet. Bis zum 8. Februar wählt die internationale Jury aus 86 Produktionen die Preisträger aus.

4.2.1964, Dienstag

Das Hörspiel “Alle, die da fallen” von Samuel Beckett (Erstsendung am 13. 1. 1957 im britischen Rundfunk) ist erstmals in der dramatisierten Form auf einer Berufsbühne zu sehen. Das Stück wird am Teatro Stabile in Florenz aufgeführt.

In den Vereinigten Staaten tritt ein Zusatzartikel zur Verfassung in Kraft, der die Wahlsteuern bei Bundeswahlen abschafft. Die Steuern in Höhe von ein bis drei US-Dollar (4 bis 12 DM) pro Wähler wurden zuletzt nur noch in den Bundesstaaten Arkansas, Mississippi, Virginia, Alabama und Texas erhoben.

5.2.1964, Mittwoch

Die Westdeutsche Rektorenkonferenz tritt in der Technischen Universität Berlin (West) zu einer dreitägigen Sitzung zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht eine Reihe von Reformvorschlägen für die deutschen Hochschulen.

Der französischen Spielfilm “L’Homme de Rio” (Abenteuer in Rio) mit Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle wird in Paris uraufgeführt. Der Film entwickelt sich zu einem Kassenschlager und bringt Belmondo landesweite Popularität.

6.2.1964, Donnerstag

Kuba sperrt die vertraglich vereinbarte Wasserzufuhr zu der US-Marinebasis Guantánamo. Grund ist die Festnahme von 38 kubanischen Fischern durch die US-amerikanische Küstenwache am 3. Februar.

Großbritannien und Frankreich vereinbaren den Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal.

Die von der Bundesregierung angesichts einer Eierschwemme auf dem Europamarkt verfügte Einfuhrsperre für Hühnereier ist nach dem Urteil der EWG-Kommission (EWG = Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) nicht zulässig. Sie wird am 12. Februar wieder aufgehoben.

Die Chemiefaserindustrie steht weltweit im Zeichen der Expansion, die jährliche Produktions- und Umsatzsteigerungsrate liegt derzeit bei rund 10%. Dies wird vom Vorstandsvorsitzenden der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG in Wuppertal mitgeteilt.

Die europäische Organisation für astronomische Forschung in der südlichen Hemisphäre beschließt den Bau einer Sternwarte in Chile, 400 km nördlich von Santiago de Chile. Das größte Teleskop soll einen Durchmesser von 3,5 m haben und wäre damit das zweitgrößte der Welt. Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland wollen je ein Drittel der Kosten tragen, die Niederlande, Belgien und Schweden je ein Neuntel.

7.2.1964, Freitag

Die britische Popgruppe “The Beatles” tritt ihre erste Konzert-Reise in den USA an. Schon nach den Auftritten in der Ed-Sullivan-Show am 9. Februar und in der New Yorker Carnegie-Hall am 11. Februar ist der Durchbruch geschafft. Auch die US-Jugend ist vom Beatles-Fieber erfasst.

In Berlin (Ost) geht nach fünf Tagen die 5. Tagung des Zentralkomitees der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) zu Ende. Es wurden Maßnahmen für eine neue Wirtschaftspolitik und eine besondere Förderung der chemischen Industrie beschlossen.

Bundesvertriebenenminister Hans Krüger tritt zurück. Ihm war die Mitwirkung an nationalsozialistischen Sondergerichten vorgeworfen worden. Sein Nachfolger wird am 18. Februar Ernst Lemmer.

8.2.1964, Samstag

Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen der Tussi und der Hutu sind im afrikanischen Staat Ruanda seit Ausbruch der Kämpfe im Dezember 1963 viele tausend Tussi getötet worden.

Bei gewalttätigen Grenzstreitigkeiten zwischen Somalia und Äthiopien im Gebiet der äthiopischen Provinz Ogaden werden mehrere hundert Soldaten beider Seiten getötet.

Das erste deutsche Forschungsschiff der Nachkriegszeit, die “Meteor”, wird in Bremerhaven von Wilhelmine Lübke, der Frau des Bundespräsidenten, getauft.

9.2.1964, Sonntag

Alwin Schockemöhle gewinnt auf Freiherr den Großen Preis von Hannover beim internationalen Hallenreitturnier.

In Innsbruck gehen die IX. Olympischen Winterspiele (29. 1.-9. 2.) zu Ende. Die sowjetischen Sportler waren mit elf Gold-, acht Silber- und sechs Bronzemedaillen die erfolgreichste Olympiamannschaft.

Prinzessin Irene Emma Elisabeth der Niederlande gibt offiziell ihre Verlobung mit Prinz Carlos Hugo de Bourbon-Parma, Herzog von Madrid, bekannt und verzichtet gleichzeitig auf ihre Thronrechte.

10.2.1964, Montag

Das US-Statedepartment teilt mit, dass Juri J. Nossenko, ein 36-Jähriger Offizier der sowjetischen Geheimpolizei, in den USA um politisches Asyl nachgesucht hat.

Um Mitternacht tritt ein Waffenstillstand zwischen den Kurden und der irakischen Regierung in Kraft, der die seit fast drei Jahren andauernden Kämpfe beenden soll.

Taiwan gibt den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Frankreich bekannt.

11.2.1964, Dienstag

Blundell begründet seine Entscheidung mit dem Gesetz gegen die Verbreitung obszönen Schrifttums.

Der Londoner Oberrichter Sir Ronald Blundell verfügt die Einziehung von 171 Taschenbuchexemplaren des 200 Jahre alten Romans “Fanny Hill – Memoiren einer Lebedame” von John Cleland, die Ende 1963 bei einem Londoner Buchhändler beschlagnahmt worden waren. Blundell begründet seine Entscheidung mit dem Gesetz gegen die Verbreitung obszönen Schrifttums.

12.2.1964, Mittwoch

In Daressalam (Tansania) beginnt eine dreitägige Konferenz der Außenminister der Mitgliedsstaaten der OAU (Organisation für Afrikanische Einheit). Im Mittelpunkt der Beratungen steht die Forderung nach einem Waffenstillstand zwischen den Staaten Äthiopien und Somalia.

In London wird ein aufsehenerregender Briefmarkenraub entdeckt. Diebe haben aus zwei Tresoren eines Ladens rund eine Mio. Marken im Wert von zusammen 2,8 Mio. DM gestohlen.

Der Olympia-Sieger im Eisschnelllauf über 1500 m, Ants Antson (UdSSR), stellt bei einer internationalen Veranstaltung in Oslo über 3000 m mit 4:27,3 min einen Weltrekord auf.

13.2.1964, Donnerstag

Im Wiesbadener “Jazz House” läuft erstmals in der Bundesrepublik eine umfangreiche internationale Jazz-Filmreihe an. Gezeigt werden die bedeutendsten Jazz-Kurzfilme der letzten Jahre.

In Wiesbaden wird der siebenjährige Timo Rinnelt entführt. Die polizeiliche Fahndung nach dem Täter bleibt erfolglos.

Werner Heyde, Hauptangeklagter in einem Massenmordprozess, der am 18. Februar in Limburg beginnen sollte, erhängt sich im Zuchthaus von Butzbach. Heyde wird beschuldigt, im Rahmen der “Gnadentod”-Aktion des NS-Regimes für mehr als 100 000 Morde verantwortlich zu sein.

14.2.1964, Freitag

In Bonn konstituiert sich der Sachverständigenrat, der ein jährliches Gutachten über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung erstellen soll. Die fünf Mitglieder (“Weisen”) werden vom Bundespräsidenten als unabhängige Gutachter berufen.

In mehreren Städten der Bundesrepublik wird der deutsche Spielfilm “Vorsicht Mr. Dodd!” (Regie: Günter Gräwert) mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle uraufgeführt.

15.2.1964, Samstag

Das Zentralkomitee der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion) verabschiedet zum Abschluss seines Februarplenums in Moskau (11. 2.-15. 2.) einen Plan zur Intensivierung und Chemisierung der Landwirtschaft. Neben wirtschaftlichen Fragen stand vor allem der ideologische Streit zwischen der UdSSR und China im Mittelpunkt der Tagung.

In Stockholm beginnt die 12. Tagung des Nordischen Rates (15. 2.-22. 2.).Hauptthemen sind die Frage nach Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Skandinavien und die Diskussion über eine weitere Intensivierung der skandinavischen Zusammenarbeit.

Bundeskanzler Ludwig Erhard fährt zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch nach Paris. Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle bietet Erhard im Fall eines militärischen Konflikts um Berlin oder die Bundesrepublik Deutschland den sofortigen Einsatz französischer Atomwaffen an.

16.2.1964, Sonntag

Auf dem außerordentlichen Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Bad Godesberg wird der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, zum neuen Parteivorsitzenden gewählt.

Im “Jewish Museum” in New York wird eine Ausstellung (16. 2.-12. 4.) mit Werken des bekannten Pop-art-Malers Jasper Johns eröffnet.

Mit einer Weite von 144 m springt der 26-Jährige Italiener Nilo Zandanel bei den Internationalen Skiflug-Tagen (14. 2.-16. 2.) in Oberstdorf Weltrekord.

17.2.1964, Montag

Bei den Parlamentswahlen in Griechenland erzielt die vom liberalen Politiker Georgios Papandreou geführte “Zentrumsunion” die absolute Mehrheit mit 52,5% der Stimmen.

Die USA erklären, dass sie sämtliche Auslandshilfen an Großbritannien, Frankreich, Spanien, Jugoslawien und Marokko einstellen werden, da diese Staaten immer noch Handelsbeziehungen zu Kuba unterhalten.

Das Gemälde “Negerköpfe” des flämischen Malers Peter Paul Rubens (Wert etwa vier Mio. DM) wird aus dem Museum für Alte Kunst in Brüssel entwendet. Als Täter nimmt die Polizei am 19. Februar einen 16-Jährigen Jungen fest, der den Versuch unternommen hatte, ein Lösegeld zu erpressen.

18.2.1964, Dienstag

Zum 400. Todestag des italienischen Malers, Bildhauers, Baumeisters und Dichters Michelangelo wird in Rom eine Ausstellung eröffnet, die die Werke des Künstlers in noch nie dargebotener Vollständigkeit zeigt und reges Interesse beim Publikum findet.

Dem sowjetischen Lyriker Jossif A. Brodski wird in seiner Heimat der Prozess gemacht, da er in seinen Werken Kritik am Staat übt. Er wird als “Parasit” zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt (aufgrund massiver weltweiter Proteste nach 20 Monaten freigelassen).

Den “Bernhard-Harms-Preis” für besonders qualifizierte Leistungen auf dem Gebiet weltwirtschaftlicher Forschung verleiht das Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel an den Nationalökonomen Gerhard Cohn.

Vor dem Schwurgericht Limburg beginnt der Prozess gegen Hans Hefelmann, der beschuldigt wird, während der NS-Zeit an der Ermordung von 70 000 geisteskranken Erwachsenen und 3000 Kindern mitgewirkt zu haben.

Der Präsident des westafrikanischen Staates Gabun, Léon Mba, wird durch einen Militärputsch gestürzt. Nach Eingreifen französischer Truppen kann Mba am 20. Februar sein Amt wieder antreten.

19.2.1964, Mittwoch

Schwere Erdstöße erschüttern die Azoren. Besonders betroffen von dem Beben ist die Insel São Jorge. Sie wird zu weiten Teilen verwüstet.

Dem polnischen Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz wird der sog. “Brief der 34” überreicht. In der von 34 führenden Intellektuellen Polens unterschriebenen Denkschrift protestieren die Verfasser mit aller Entschiedenheit gegen die Bevormundung der Schriftsteller und Wissenschaftler in Polen durch Kulturfunktionäre von Partei und Staat.

Der Thailänder Konthi Supramonghkhol wird zum neuen Generalsekretär des Südostasiatischen Verteidigungspaktes SEATO ernannt. Sein Vorgänger Nai Pote Sarasin hatte am 13. September 1963 seinen Rücktritt erklärt.

Der Grenzkonflikt zwischen Marokko und Algerien wird durch ein Abkommen vorläufig beigelegt. Am 11. Mai kommt es zu einer Vereinbarung über die endgültige Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Die Bundesrepublik Deutschland stellt die gesamte Wirtschaftshilfe für Ceylon (heute Sri Lanka) ein, da das Land die Errichtung eines DDR-Generalkonsulats zuläßt.

20.2.1964, Donnerstag

Der erkrankte griechische König Paul I. ernennt den Kronprinzen Konstantin zum Regenten.

In Heidelberg beginnen die Bauarbeiten für das neue deutsche Krebsforschungszentrum.

In dem 4000 Einwohner zählenden Städtchen Eastland (US-Bundesstaat Texas) tritt eine Verordnung in Kraft, die das Zigarettenrauchen im Stadtgebiet bei Strafe verbietet. Die Stadtväter reagieren mit dem Erlass auf die in den USA am 16. Januar veröffentlichte Studie, die vor der gesundheitsschädigenden Wirkung des Rauchens warnt.

21.2.1964, Freitag

Der erfolgreiche US-amerikanische Spielfilm “Eine zuviel im Bett” von Michael Gordon mit Doris Day und James Garner in den Hauptrollen ist erstmals in den deutschen Kinos zu sehen.

Als europäische Erstaufführung ist Jean Sibelius, “Canzonetta” op. 62, von Igor Strawinsky für acht Instrumente gesetzt, in Hannover zu hören.

Der Bundesrat der Schweiz verfügt zur Begrenzung der Zahl ausländischer Arbeitnehmer eine Limitierung der Ausländerzahlen auf betrieblicher Ebene.

Der 80-Jährige türkische Ministerpräsident Ismet Inönü entgeht unverletzt dem Mordanschlag eines politischen Gegners. Der Attentäter, der drei Schüsse auf den Regierungschef abfeuerte, wird kurz darauf festgenommen.

Die Sowjetunion fordert die Einberufung einer internationalen Konferenz, die eine Garantieerklärung für die Neutralität Kambodschas abgeben soll.

22.2.1964, Samstag

In Südvietnam stationierte US-amerikanische Offiziere suchen in Washington um die Genehmigung nach, Störattacken und Sabotageunternehmungen gegen Nordvietnam richten zu dürfen. Sie erklären, dass nur auf diese Weise der Kampf gegen den in Südvietnam aktiven, kommunistisch geführten Vietcong zu gewinnen sei.

Belgien, Luxemburg und die Niederlande vereinbaren auf einer Tagung des “Konsultativen Interparlamentarischen Rates” der Benelux-Wirtschaftsunion die Gründung eines Gerichtshofs in Brüssel, dessen Aufgabe die Überwachung der Benelux-Abkommen sein soll.

23.2.1964, Sonntag

Die am 15. Dezember 1963 in Parma (Italien) eröffnete Ausstellung, die das Gesamtwerk des italienischen Malers und Grafikers Renato Guttuso präsentierte, wird nach einer Verlängerung nun endgültig geschlossen.

Bei den Internationalen Deutschen Hallen-Tennismeisterschaften in Bremen holt sich die Britin Christine Truman den Titel im Dameneinzel, Bobby Wilson (GBR) gewinnt das Herreneinzel.

24.2.1964, Montag

Die Bundesregierung erklärt, dass sie die am 18. Januar proklamierte Volksrepublik Sansibar nicht anerkennen werde, da diese diplomatische Beziehungen zu der DDR unterhält.

Das “Kuratorium Unteilbares Deutschland” übermittelt der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen seine vierte Beschwerde über Menschenrechtsverletzungen in der DDR.

25.2.1964, Dienstag

Neuer Boxweltmeister im Schwergewicht wird in Miami Beach Cassius Clay. Sonny Liston gibt in der Pause zur siebten Runde auf.

Die DDR zieht ihre Mannschaft von der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in Dortmund zurück, da die Sportler nicht unter der Bezeichnung “Deutschland-Ost” an den Start gehen sollen, sondern unter der Bezeichnung DLV (Deutscher Eisläuferverband).

Der österreichische Bundeskanzler Alfons Gorbach (ÖVP – Österreichische Volkspartei) gibt als Folge innerparteilicher Meinungsverschiedenheiten seinen Rücktritt bekannt. Bundespräsident Adolf Schärf betraut daraufhin den Bundesparteiobmann der ÖVP, Josef Klaus mit der Regierungsneubildung.

26.2.1964, Mittwoch

Bundeskanzler Ludwig Erhard übermittelt dem sowjetischen Partei- und Regierungschef Nikita S. Chruschtschow eine Antwort auf dessen Gewaltverzichtsbotschaft vom 2. Januar. Erhard weist darauf hin, dass Friede, Gerechtigkeit und Selbstbestimmungsrecht in aller Welt zu den allgemeinen Grundsätzen deutscher Politik zählen.

Das umstrittene Schauspiel “Der Stellvertreter” von Rolf Hochhuth wird im Brooks-Atkinson-Theatre in New York zum ersten Mal in den USA aufgeführt. Die Karten sind bereits seit Anfang Februar ausverkauft.

Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler gewinnen in der Dortmunder Westfalenhalle den Weltmeistertitel im Eiskunstlauf.

27.2.1964, Donnerstag

Der bislang größte Elektronenbeschleuniger der Welt, DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron), der in Hamburg-Bahrenfeld errichtet wurde, wird erstmals mit Elektronen beschickt.

Die Bank von England setzt auf Weisung des britischen Schatzkanzlers den Diskontsatz von vier auf fünf Prozent herauf. Hauptzweck der Maßnahme ist die Drosselung des Expansionstempos der Wirtschaft.

28.2.1964, Freitag

In Moskau endet die 11. Tagung (25. 2.-28. 2.) des Exekutivkomitees des “Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe” (RGW, COMECON). Die neun Mitgliedsstaaten beschließen eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Vor der Ersten Großen Strafkammer des Essener Landgerichts ergehen die Urteile gegen fünf Vorstandsmitglieder des Gelsenkirchener Fußballvereins FC Schalke 04. Vier der Angeklagten werden der Hinterziehung von Vergnügungssteuer in einem minder schweren Fall für schuldig befunden und zu niedrigen Geldstrafen verurteilt.

29.2.1964, Samstag

Der polnische Parteichef Wladislaw Gomulka richtet an zahlreiche Staaten ein Memorandum über das Einfrieren von Kernwaffen in Mitteleuropa (“Gomulka-Plan”).

Eine “Turbopropmaschine” der britischen Luftfahrtgesellschaft “Eagle International Airways” stürzt südöstlich von Innsbruck ab. 83 Menschen kommen ums Leben.

Chroniknet