Was geschah im Februar 1994

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1.2.1994, Dienstag

Wegen der sog. Figaro-Affäre um die Bezahlung ihrer Friseurkosten tritt in Berlin die FDP-Landesvorsitzende Carola von Braun zurück.

Der UN-Botschafter von Ecuador, José Ayala Lasso, wird erster UN-Hochkommissar für Menschenrechte.

2.2.1994, Mittwoch

Aus Solidarität mit den bosnischen Muslimen kommen die Ministerpräsidentinnen der Türkei und Pakistans, Tansu Çiller und Benazir Bhutto, zu einem Kurzbesuch in die bosnische Hauptstadt Sarajewo.

3.2.1994, Donnerstag

Bundesbildungsminister Rainer Ortleb (FDP) tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.

US-Präsident Bill Clinton hebt das seit 19 Jahren geltende Handelsembargo gegen Vietnam auf.

4.2.1994, Freitag

Zum Staatsoberhaupt Malaysias, dem weltweit einzigen Wahlkönigreich, wird der Sultan des Bundesstaates Negri Sembilan, Tuanku Jaafar Abdul Rahman, gewählt.

5.2.1994, Samstag

In der Altstadt von Sarajewo sterben bei einem vermutlich serbischen Artillerieangriff 68 Menschen.

6.2.1994, Sonntag

Der Sozialdemokrat Martti Ahtisaari gewinnt die Stichwahl zum Amt des finnischen Staatspräsidenten mit 53,9% gegen Elisabeth Rehn von der Schwedischen Volkspartei.

7.2.1994, Montag

Der parteilose Jurist und bisherige Richter am Bundesgerichtshof, Kay Nehm, wird als Nachfolger des 1993 entlassenen Alexander von Stahl zum Generalbundesanwalt ernannt.

8.2.1994, Dienstag

Die japanische Regierung beschließt ein Konjunkturprogramm in der Rekordhöhe von 15,25 Bio. Yen (245 Mrd. DM).

9.2.1994, Mittwoch

Die Innenminister des Bundes und der Länder vereinbaren, die Abschiebung von rd. 100 000 kroatischen Kriegsflüchtlingen zeitlich zu strecken und nach Härtefallgruppen zu staffeln. Die Rückführung hatte ursprünglich im Mai beginnen sollen.

Das Landgericht in der thüringischen Stadt Mühlhausen verurteilt im sog. Satansmord-Prozess drei Schüler, die im April 1993 einen Mitschüler erdrosselt hatten, zu Haftstrafen zwischen sechs und acht Jahren.

10.2.1994, Donnerstag

Bei den 44. Internationalen Filmfestspielen in Berlin, die bis zum 21. Februar dauern, erhält der irisch-britische Film “Im Namen des Vaters” von Jim Sheridan den “Goldenen Bären”.

11.2.1994, Freitag

Aufgrund eines NATO-Ultimatums beginnen die bosnischen Serben mit dem Abzug ihrer schweren Geschütze um Sarajewo.

12.2.1994, Samstag

Ein 38 Jahre alter Serbe wird in München als mutmaßlicher Kriegsverbrecher festgenommen. Er soll 1992 in einem Lager im bosnischen Omarska Gefangene misshandelt haben.

Der norwegische König Harald V. eröffnet die XVII. Olympischen Winterspiele in Lillehammer.

13.2.1994, Sonntag

Durch ein 9:8 gegen den Dürkheimer HC wird der Harvestehuder THC Hamburg Deutscher Hallenhockeymeister.

14.2.1994, Montag

Das birmanische Militärregime erlaubt erstmals ausländischen Journalisten eine Zusammenkunft mit der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die seit fast fünf Jahren unter Hausarrest steht.

In den USA wird das in allen Industrienationen geltende metrische System eingeführt. Es löst Maßeinheiten wie Meile, Fuß, Unze und Pfund ab.

15.2.1994, Dienstag

Der US-Sender Viacom übernimmt für 9,75 Mrd. US-Dollar (17,25 Mrd. DM) 74,6% der Anteile an der Filmgesellschaft Paramount Communications. Paramount-Viacom ist der drittgrößte Medien- und Unterhaltungskonzern der Welt.

16.2.1994, Mittwoch

Der in Affären verstrickte bayerische Umweltminister Peter Gauweiler (CSU) tritt zurück.

Griechenland stellt alle Handelsbeziehungen mit Mazedonien ein und sperrt den Seezugang zu der ehemals jugoslawischen Republik.

17.2.1994, Donnerstag

Die Deutsche Bundesbank senkt den Diskontsatz um ein halbes Prozent auf 5,25. Der Lombardsatz bleibt bei 6,75%. Dies ist der niedrigste Stand seit Mitte 1989.

18.2.1994, Freitag

Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) verzichtet auf eine erneute Spitzenkandidatur bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl 1995 und schlägt als Nachfolger den Fraktionsvorsitzenden des Landtags, Helmut Linssen, vor.

19.2.1994, Samstag

Mit Straßenblockaden protestieren jüdische Siedler gegen den Mord an einer schwangeren Israelin durch die palästinensische Untergrundorganisation Hamas im Westjordanland.

20.2.1994, Sonntag

Bei einem Referendum in Bern sprechen sich 52% der Stimmbürger für die sog. Alpen-Initiative aus, welche eine Warenbeförderung auf Straßen durch die Schweiz untersagt.

21.2.1994, Montag

Aldrich Ames, ein Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA, und seine Frau werden in ihrem Haus in der Nähe von Washington wegen Spionage für die Sowjetunion und Russland festgenommen.

22.2.1994, Dienstag

Das Bundesverfassungsgericht bestätigt den öffentlich-rechtlichen Sendern das Recht auf ausreichende Rundfunkgebühren. Sie sollen in Zukunft von einem unabhängigen Sachverständigengremium ermittelt werden.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof erklärt die Stadtratswahl von 1990 für ungültig, weil die CSU-nahe Junge Liste unzulässigerweise nicht zugelassen worden war.

23.2.1994, Mittwoch

Die Befehlshaber der bosnischen und kroatischen Truppen in Bosnien-Herzegowina unterzeichnen einen am 25. Februar in Kraft tretenden Waffenstillstand.

Das von Nationalisten und Kommunisten beherrschte russische Parlament spricht sich trotz des Einspruchs von Präsident Boris Jelzin für eine Amnestie der Putschisten vom August 1991 und Oktober 1993 aus.

24.2.1994, Donnerstag

Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zufolge haben die früheren Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und Alfons Goppel (beide CSU) als Testamentsvollstrecker der Friedrich-Baur-Stiftung jährlich Nebeneinnahmen in Höhe von mehreren 100 000 DM gehabt.

25.2.1994, Freitag

Der Bundestag spricht sich mehrheitlich für das Vorhaben des Verpackungskünstlers Christo aus, den Berliner Reichstag mit Stoff zu verhüllen.

In einer Moschee in Hebron erschießt ein israelischer Siedler mindestens 50 Palästinenser.

In der englischen Stadt Gloucester wird ein 52-Jähriger Bauarbeiter unter dem Verdacht verhaftet, ein Serienmörder zu sein.

26.2.1994, Samstag

Nach einjährigen Verhandlungen mit den USA lässt Nordkorea ab März die Inspektion von sieben seiner neun Atomanlagen zu.

27.2.1994, Sonntag

Als Reaktion auf das Massaker von Hebron (25.02.1994) erklärt das israelische Kabinett alle besetzten Gebiete zu geschlossenen Militärzonen.

28.2.1994, Montag

Kommandeur Oberst Holger Kammerhoff verlässt als letzter deutscher Soldat das Bundeswehrlager in Somalia.

Beim ersten Kampfeinsatz der NATO seit ihrer Gründung 1949 schießen zwei F-16-Maschinen vier in die Flugverbotszone über Bosnien eingedrungene serbische Militärmaschinen ab.

Chroniknet