Was geschah im Januar 1946

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1.1.1946, Dienstag

In einer Radioansprache an das japanische Volk widerspricht Kaiser Hirohito der bisherigen Auffassung von der Göttlichkeit seines Amtes.

In Berlin wird das Theaterstück “Danach” von Helmut Weiss uraufgeführt.

In Stuttgart erscheint erstmals die Jugendzeitschrift “Pinguin”; Herausgeber ist der Schriftsteller Erich Kästner.

Der britische Luftfahrtminister Lord George Lawrence Winster eröffnet in London den neuerbauten internationalen Flughafen Heathrow.

Die US-amerikanische Besatzungsmacht in Deutschland erteilt den Magirus-Werken in Ulm die Lizenz zur Wiederaufnahme der LKW-Produktion.

Aus dem Iran werden die letzten US-amerikanischen Besatzungstruppen, die dort seit dem Jahre 1941 zur Sicherung der alliierten Nachschubwege stationiert waren, abgezogen.

Großbritannien und Indien schließen in Bangkok mit dem Königreich Siam (Thailand) einen Friedensvertrag. Dadurch wird der seit dem 5. Januar 1942 zwischen beiden Seiten herrschende Kriegszustand beendet.

2.1.1946, Mittwoch

Der Internationale Gerichtshof in Nürnberg nimmt den Prozess gegen die mutmaßlichen deutschen Hauptkriegsverbrecher wieder auf.

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der britischen Besatzungszone, Kurt Schumacher, spricht sich in Hannover strikt gegen eine Vereinigung der Sozialdemokraten mit der Kommunistischen Partei Deutschlands aus.

Für die französische Besatzungszone in Deutschland wird von der Militärregierung ein deutsches Verwaltungsdirektorat unter der Präsidentschaft des Christdemokraten Wilhelm Boden eingerichtet. Die ihm unterstellten acht Regierungsmitglieder setzen sich aus Vertretern von Christlich-Demokratischer Union, Sozialdemokratischer Partei Deutschlands und Kommunistischer Partei Deutschlands sowie parteilosen Fachleuten zusammen.

3.1.1946, Donnerstag

In München wird der Öffentlichkeit ein neuartiger Automotor vorgestellt, mit dem eine Kraftstoffersparnis von bis zu 50% möglich ist.

Die provisorische Regierung Frankreichs beschließt, diplomatische Beziehungen zu Österreich aufzunehmen.

Im sowjetischen Sektor Berlins wird der 70. Geburtstag des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Sowjetzone, Wilhelm Pieck, in feierlichem Rahmen begangen. Aus diesem Anlass bietet der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der sowjetischen Besatzungszone, Otto Grotewohl, die Vereinigung seiner Partei mit der KPD an.

4.1.1946, Freitag

Die Christlich-Demokratische Aufbaupartei und die Christlich-Demokratische Partei Schleswig-Holsteins schließen sich in Kiel zum Landesverband der Christlich Demokratischen Union zusammen.

In Berlin wird die Polizeistunde in allen vier Sektoren der Stadt einheitlich auf 22 Uhr festgelegt.

Der Dresdner Bürgermeister Walter Weidauer legt einen Aufbauplan für die im Februar 1945 durch Bombenangriffe fast vollständig zerstörte Stadt vor. Es sollen vorerst nur die kulturell wertvollen Gebäude, darunter der Zwinger, wiedererrichtet werden.

5.1.1946, Samstag

In Leipzig wird eine vierwöchige Ausstellung mit Werken der 1945 verstorbenen Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz eröffnet.

Der Oberkommandierende der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Joseph T. McNarney, gibt in Frankfurt am Main bekannt, dass die in Europa stationierten Streitkräfte der Vereinigten Staaten bis Juli 1946 von bisher 616 000 Mann auf rund 300 000 Mann reduziert werden.

In einem vertraulichen Brief an Außenminister James Francis Byrnes gibt US-Präsident Harry Spencer Truman seinem Missfallen über den Kurs der sowjetischen Außenpolitik deutlichen Ausdruck und fordert, künftig der UdSSR gegenüber keine Nachgiebigkeit mehr zu zeigen.

Das tschechoslowakische Informationsministerium in Prag gibt bekannt, dass bislang rund 1,6 Millionen Tschechen in den ehemals von Deutschen bewohnten Gebieten des Sudetenlandes angesiedelt worden sind.

6.1.1946, Sonntag

Die polnische Regierung verfügt die Verstaatlichung aller Schlüsselindustrien des Landes; den ehemaligen Eigentümern wird eine Entschädigung in Aussicht gestellt, sofern sie nicht Deutsche sind oder während des Krieges mit der deutschen Besatzungsmacht zusammengearbeitet haben.

Die türkische Regierung genehmigt die Bildung einer Oppositionspartei; damit sind die Sozialdemokraten seit Gründung der türkischen Republik 1920 die erste legale Oppositionspartei des Landes.

In der österreichischen Hauptstadt Wien übergibt der US-amerikanische Hochkommissar Mark Wayne Clark Bundeskanzler Leopold Figl die Reichskleinodien; sie waren 1938 nach Nürnberg verschleppt worden.

Der Landesverband Württemberg-Baden der liberalen Deutschen Volkspartei (DVP) veranstaltet in Stuttgart sein erstes Dreikönigstreffen, es ist zugleich der Gründungstag dieses Landesverbandes.

Auf einer Tagung in Frankfurt am Main sprechen sich die sozialdemokratischen Delegierten der US-amerikanischen Zone mit großer Mehrheit gegen eine Verschmelzung ihrer Partei mit der Kommunistischen Partei Deutschlands aus.

7.1.1946, Montag

Auf dem Marienplatz in München wird erstmals seit Kriegsende wieder eine Ampelanlage in Betrieb genommen.

Der deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler wird wegen seiner Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten von den schweizerischen Behörden nach Österreich ausgewiesen.

Als erstes Unternehmen in Deutschland nimmt die in Berlin ansässige Schering AG die Produktion des Medikamentes Penicillin auf.

Die im Dezember 1945 nach Parlamentswahlen gebildete österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Leopold Figl wird von den Regierungen der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und der Sowjetunion anerkannt.

In Opladen schließt sich die Freie Demokratische Partei der britischen Besatzungszone Deutschlands auf zonaler Ebene zusammen.

8.1.1946, Dienstag

Das US-amerikanische Finanzministerium in Washington gestattet wieder den normalen Zahlungsverkehr zwischen den Vereinigten Staaten und dem Ausland, der während des Zweiten Weltkrieges Beschränkungen unterworfen war; ausgenommen von der jetzt erlassenen Anordnung sind die ehemaligen Kriegsgegner der USA.

Der britische Oberkommissar für Palästina, Sir Alan Gordon Cunningham, erteilt der US-amerikanischen Firma Trans-Arabian-Pipeline Company die Konzession zum Bau einer Ölleitung von Saudi-Arabien an die Mittelmeerküste.

9.1.1946, Mittwoch

Der sozialistische belgische Ministerpräsident Achille van Acker löst das Parlament auf und schreibt Neuwahlen für den 17. Februar aus.

Die Bürgerkriegsparteien in China haben sich aufgrund einer Vermittlungsaktion des von US-Präsident Harry Spencer Truman 1945 entsandten Sonderbotschafters der Vereinigten Staaten, General George Catlett Marshall, auf einen Waffenstillstand geeinigt.

10.1.1946, Donnerstag

In der Central Hall im Londoner Stadtteil Westminster wird die erste Generalversammlung der Vereinten Nationen eröffnet, an der Delegationen aus 51 Staaten teilnehmen.

Nach Mitteilung des US-amerikanischen Kriegsministeriums in Washington ist es Wissenschaftlern der Vereinigten Staaten erstmals gelungen, mit Hilfe eines Radars eine elektronische Verbindung zum Mond herzustellen.

11.1.1946, Freitag

Die neugewählte albanische Nationalversammlung erklärt in Tirana die Absetzung des seit 1938 im Exil lebenden Königs Zogu I. und proklamiert die Volksrepublik Albanien.

Der tschechoslowakische Staatspräsident Eduard Bene unterzeichnet in Prag ein Gesetz über die Verstaatlichung der Lebensmittelindustrie.

12.1.1946, Samstag

Das Vorstandsmitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in der sowjetischen Besatzungszone, Max Fechner, fordert in einem Leitartikel im Parteiorgan “Das Volk”, dass die Vereinigung von SPD und Kommunistischer Partei Deutschlands von einem positiven Votum eines Reichsparteitages der SPD aller Besatzungszonen abhängig gemacht werden soll.

Die Alliierte Kommandantur Berlins genehmigt die Wiederbewaffnung der Polizei in den vier Sektoren der Stadt mit Knüppeln und Pistolen.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland verfügt durch Erlass der Direktive Nr. 24 die Entfernung aller früheren Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei aus “Ämtern und verantwortlichen Stellungen”.

13.1.1946, Sonntag

Aus den Gewerkschaftswahlen in Berlin, die zur Bestätigung des Vorstandes des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes abgehalten werden, gehen die Kommunisten als stärkste politische Gruppierung hervor.

Auf Anordnung des US-amerikanischen Militärgouverneurs in Japan, General Douglas MacArthur, entlässt der japanische Ministerpräsident Kijuro Baron Shidehara sechs Minister seines Kabinetts. Ihnen wirft die US-Besatzungsmacht totalitäre und ultranationalistische Neigungen vor.

14.1.1946, Montag

In der französischen Hauptstadt Paris unterzeichnen Vertreter aus 18 Staaten ein Abkommen über die Aufteilung deutscher Auslandsguthaben und die Entnahme von Reparationen aus den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands.

15.1.1946, Dienstag

Die US-Militärregierung in Frankfurt am Main gestattet der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Bayern sich auf Landesebene zu organisieren.

Der Zentralausschuss der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in der sowjetischen Besatzungszone gibt in Berlin Richtlinien zur Vereinigung mit der Kommunistischen Partei Deutschlands aus, in denen zunächst die Einberufung eines Reichsparteitages der SPD aus allen vier Besatzungszonen gefordert wird.

In seiner Botschaft an den Kongress anlässlich des Jahreswechsels betont US-Präsident Harry Spencer Truman die Verantwortung der Vereinigten Staaten gegenüber der übrigen Welt.

16.1.1946, Mittwoch

In Bremen konstituiert sich unter Senatspräsident Wilhelm Kaisen eine vorläufige Volksvertretung der Stadt.

Der Chef der Nachrichtenkontrollabteilung der US-amerikanischen Besatzungsmacht in Deutschland, General Robert A. McClure, gibt in Nürnberg bekannt, dass innerhalb der nächsten sechs Monate immer mehr Zweige des unter Leitung bzw. Kontrolle der Besatzungsmacht stehenden Nachrichtenwesens von deutschen Stellen übernommen werden sollen.

17.1.1946, Donnerstag

Der französische Ausenminister George Bidault lehnt in einer Erklärung die Einrichtung einer deutschen Zentralregierung ab und fordert stattdessen die Abtretung des Saargebietes sowie eine Internationalisierung der Ruhrindustrie.

In der britischen Besatzungszone Deutschlands wird die tägliche Lebensmittelration für Schulkinder zwischen zwölf und 14 Jahren erhöht, die Kinder erhalten u.a. zusätzlich 80 g Kekse.

18.1.1946, Freitag

Der Alliierte Kontrollrat Deutschlands bestimmt, dass ehemalige Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei sowie ehemalige Offiziere der deutschen Wehrmacht keine Erlaubnis zur Ausübung des Lehramtes erhalten dürfen.

In Essen wird der Westdeutsche Fußballverband gegründet, in dem u.a. die Vereine Schalke 04 und Borussia Dortmund organisiert sind.

19.1.1946, Samstag

Die iranische Regierung ruft den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen an. Sie bezichtigt die UdSSR der Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes und bittet die Weltorganisation, sich der Regelung des Abzuges der noch im Land verbliebenen sowjetischen und britischen Truppen anzunehmen.

Nach Abschluss eines Abkommens zwischen den Regierungen Ungarns, Jugoslawiens und der Tschechoslowakei mit der US-amerikanischen Militärregierung in Deutschland wird die geregelte Ausweisung der deutschen Bevölkerung aus den osteuropäischen Staaten aufgenommen.

Max Reimann wird auf einer Delegiertenkonferenz der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Hamm zum Vorsitzenden der KPD im Ruhrgebiet und in Westfalen gewählt.

Auf Befehl der US-amerikanischen Militärregierung in Japan wird in Tokio ein internationaler Gerichtshof zur Aburteilung von japanischen Kriegsverbrechern eingerichtet.

20.1.1946, Sonntag

Aus den Wahlen in Groß-Hessen geht die Sozialdemokratische Partei Deutschlands als Sieger hervor. Zweitstärkste politische Kraft ist die Christlich Demokratische Union.

Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland mit Sitz in Berlin legt die jährliche deutsche Stahlproduktion auf rund 5,8 Millionen Tonnen fest.

Der Ministerpräsident der provisorischen französischen Regierung, General Charles de Gaulle, tritt von seinem Amt zurück; zur Begründung seines Schrittes führt er an, er wolle nicht in den Parteienkampf hineingezogen werden.

21.1.1946, Montag

In den USA stellt ein Düsenjäger einen Geschwindigkeitsrekord über die Strecke von Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien nach New York auf. Die Maschine vom Typ “Shooting Star” (Sternschnuppe) benötigt für die 3760 km lange Distanz 4:13:28 h.

Nach seiner Wiederherstellung geht der Rundfunksender Hannover wieder in Betrieb; das ausgestrahlte Programm wird vorläufig vom Nordwestdeutschen Rundfunk in Hamburg übernommen.

22.1.1946, Dienstag

Im Ruhrgebiet werden führende Großindustrielle unter dem Vorwurf der Unterstützung der Nationalsozialisten von britischen Militärangehörigen verhaftet.

Die Universität Marburg nimmt ihren Lehrbetrieb wieder auf.

In Stuttgart wird von der US-amerikanischen Besatzungsmacht ein erstes sog. Information Center eröffnet, das im Rahmen des “Reeducation”-Programms der Alliierten zur Information der deutschen Bevölkerung über Politik, Wirtschaft und Kultur der Vereinigten Staaten beitragen soll.

23.1.1946, Mittwoch

Bei einem Bergwerksunglück auf der Schachtanlage “Reichswerk” in Peine bei Hannover kommen 46 Bergleute ums Leben. Ein defekter Förderkorb war mehrere hundert Meter in die Tiefe gestürzt und hatte dort arbeitende Bergleute erschlagen.

Ein 20minütiger Dokumentationsfilm über die deutschen Konzentrationslager unter dem Titel “Die Todesmühlen”, den Kameraleute der alliierten Streitkräfte 1945 gedreht hatten, wird der deutschen Öffentlichkeit in der US-Besatzungszone erstmals vorgeführt.

Der Sozialist Félix Gouin wird von der französischen Nationalversammlung in Paris mit großer Mehrheit zum Nachfolger des am 20. Januar zurückgetretenen Ministerpräsidenten General Charles de Gaulle gewählt.

Unter dem Motto “Berlin baut auf” wird im früheren Zeughaus der ehemaligen Reichshauptstadt eine vierwöchige industrielle Leistungsschau der Stadt eröffnet.

Die bayerische Heimat- und Königspartei, die sich u.a. für eine Wiederherstellung der Monarchie einsetzt, wird von der US-Militärregierung zugelassen.

24.1.1946, Donnerstag

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschließt in London die Einrichtung einer Atomenergiekommission (AEC), die Maßnahmen zur Kontrolle der militärischen und zivilen Nutzung der Kernkraft beraten soll, der AEC gehören Vertreter der elf im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vertretenen Länder sowie ein Delegierter Kanadas an.

In Baden-Baden richtet die französische Besatzungsmacht den Südwestfunk ein; die Rundfunkanstalt steht vorerst unter ihrer direkten Kontrolle.

25.1.1946, Freitag

In der Südschweiz richtet das schwerste Erdbeben seit 1855 an Gebäuden und Verkehrswegen schwere Schäden an.

26.1.1946, Samstag

Ahmad Qawam os-Saltana wird als Nachfolger von Ibrahim Hakimi neuer iranischer Ministerpräsident.

Der hessische Ministerpräsident Karl Hermann Geiler trifft in Weimar mit dem Ministerpräsidenten Thüringens, Rudolf Paul, zusammen. Es ist der erste Besuch eines hohen Regierungsvertreters aus den Westzonen in der sowjetischen Besatzungszone.

27.1.1946, Sonntag

Der Präsident der jüdischen Gewerkschaft Histadrut, David Ben Gurion, begründet in einer Rede in München den Anspruch des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat in Palästina.

In der US-amerikanischen Besatzungszone Deutschlands finden Gemeindewahlen statt; in Württemberg- Baden wird die Christlich Demokratische Union stärkste Partei, in Bayern die Christlich-Soziale Union.

28.1.1946, Montag

In Paris findet die Uraufführung des surrealistischen Theaterstücks “Quoat- Quoat” des französischen Dramatikers Jacques Audiberti statt.

Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Wladyslaw Gomulka gibt in Warschau bekannt, dass in den ehemaligen deutschen Ostgebieten bisher rund zwei Millionen Polen angesiedelt worden sind und weitere drei Millionen Rückkehrer aus der Sowjetunion und Westeuropa folgen werden.

29.1.1946, Dienstag

Die in Paris tagende Verfassunggebende Versammlung Frankreichs spricht der neuen Regierung unter dem Sozialisten Félix Gouin mit 503 zu 44 Stimmen das Vertrauen aus.

Im Berliner Admiralspalast wird die Berliner Universität feierlich wiedereröffnet. Ein entsprechender Befehl war von der sowjetischen Besatzungsmacht am 13. Januar erlassen worden.

30.1.1946, Mittwoch

Die Deutsche Reichsbahn in der US-amerikanischen Besatzungszone Deutschlands veröffentlicht ihr erstes amtliches Kursbuch seit Kriegsende. Es hat einen Umfang von 152 Seiten.

Der Oberste Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, Marschall Georgi K. Schukow, drängt den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in der sowjetischen Besatzungszone, Otto Grotewohl, zur sofortigen Vereinigung von SPD und Kommunistischer Partei Deutschlands.

31.1.1946, Donnerstag

Die Förderung von Steinkohle in Deutschland erreicht im Januar 1946 5 570 000 t, im Mai 1945 hatte sie mit rund 930 000 t ihren Tiefststand erreicht.

Die jugoslawische Nationalversammlung verabschiedet in Belgrad eine Verfassung für die Föderative Volksrepublik Jugoslawien. Darin sind u.a. die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien, ein staatliches Außenhandelsmonopol, die allgemeine Wehrpflicht sowie die Trennung von Kirche und Staat festgelegt.

Feldmarschall Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein and Hindhead, der Oberkommandierende der britischen Besatzungstruppen in Deutschland, wird von der britischen Regierung zum Chef des britischen Empire-Generalstabes ernannt. Er soll am 26. Juni Alan Francis Brooke, Viscount Alanbrooke, in diesem Amt ablösen.

Chroniknet