Was geschah im Juli 1905

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Wetterstationen Juli 1905

1.7.1905, Samstag

In den USA treten Bestimmungen zur Beschränkung der Einwanderung in Kraft.

In Dresden endet ein mehrwöchiger Streik in der Zigarettenindustrie. Die Arbeitgeber erkennen den Tabakarbeiterverband als Vertreter der Zigarettenarbeiterinnen an; die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter sagen zu, Nichtorganisierte nicht mehr zu belästigen.

Die württembergische Abgeordnetenkammer verabschiedet einen Vertrag mit Bayern zur Einrichtung von Eisenbahnverbindungen zwischen den beiden Königreichen.

2.7.1905, Sonntag

In Frankreich tritt ein Berggesetz in Kraft, das den Maximalarbeitstag in Bergwerken bis 1910 auf neun Stunden und ab 1910 auf acht Stunden festsetzt.

Nach der Explosion des Pulvermagazins der Zementfabrik Goeschwitz (Jena) werden Steine mit bis zu 60 Pfund Gewicht in die umliegenden Dörfer geschleudert und zerschlagen die Dächer. Der Luftdruck zertrümmert mehr als 800 Fensterscheiben. Vier Personen werden verletzt.

3.7.1905, Montag

Neuer Schwergewichtsweltmeister im Boxen als Nachfolger des zurückgetretenen James J. Jeffries wird in Reno Marvin Hart. Er schlägt Jack Root in der achten Runde k. o.

Die konservativ-klerikale Regierung der Niederlande unter Ministerpräsident Abraham Kuyper tritt nach der Wahlniederlage vom 16. Juni zurück. Bis zur Bildung eines liberalen Ministeriums am 16. August bleibt sie geschäftsführend im Amt.

Im russischen Ostseekriegshafen Kronstadt meutern die Besatzung des Kreuzers “Minin” sowie weitere Marineeinheiten.

Auf der “Peterhofer Beratung” behandeln führende konservative Politiker unter dem Vorsitz von Zar Nikolaus II. das Thema der Einberufung einer beratenden Duma aus gewählten Volksvertretern. Die meisten Teilnehmer befürworten das Festhalten an “altrussischen Grundsätzen”.

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris verabschiedet nach stürmischer Debatte das Gesetz über die Trennung von Staat und Kirche mit 342 zu 233 Stimmen.

4.7.1905, Dienstag

Das Reichsgericht in Leipzig verurteilt in letzter Instanz einen an Syphilis erkrankten Mann, der im Jahr 1900 eine Prostituierte angesteckt hatte, zu 1120 Mark Schadenersatz. Außerdem muss er der Infizierten eine monatliche Rente von 50 Mark zahlen.

In Pretoria, der Hauptstadt der britischen Kolonie Transvaal (Südafrika) protestiert eine Abordnung von Buren gegen die neue Verfassung, da sie britischen Soldaten das Wahlrecht verleihe und die niederländische Sprache benachteilige.

Alexandr F. Rediger wird von Zar Nikolaus II. als Nachfolger von Viktor V. Sacharow zum russischen Kriegsminister ernannt.

Die französische Botschaft beim Vatikan wird geräumt. Das Archiv wird in die Botschaft bei der italienischen Regierung gebracht. Frankreich hatte 1904 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen.

In Bayern endet nach Vermittlung der Regierung ein mehrwöchiger Streik in der Metallindustrie. Die Unternehmer erkennen die Arbeitervertretung sowie je nach Bedarf gebildete Kommissionen an, lehnen jedoch ständige Kommissionen ab.

5.7.1905, Mittwoch

Die italienische Schauspielerin Eleonora Duse verpflichtet sich, in London neben ihren Bühnenengagements nur noch auf Privatveranstaltungen des Millionärs Ernest Cassel aufzutreten. Sie erhält als Gage für den Vortrag von Gedichten 500 Pfund (8000 Mark) pro Abend.

Auf einer Rundstrecke bei Laschamps in der Auvergne findet über 548 km das sechste und letzte Gordon-Bennett-Rennen statt. Sieger wird abermals Lucien Théry mit einem Richard-Brasier.

Ein Wirbelsturm verwüstet die Samoainseln im südlichen Pazifik. Die Samoainseln sind in Teilen Kolonien des Deutschen Reichs und der Vereinigten Staaten von Amerika.

In London läuft das japanische Schlachtschiff “Katori” vom Stapel.

In Tscherkessk im nördlichen Kaukasus kommt es während der Unruhen in Russland zu einem Judenpogrom.

Nach amtlichen Meldungen befinden sich in Petersburg mehr als 25 000 Arbeiter im Streik. Militär bewacht die bestreikten Fabriken.

6.7.1905, Donnerstag

Die Berliner Justiz verurteilt den 70-Jährigen fliegenden Zeitschriftenhändler Hirt zu fünf Tagen Gefängnis. Hirt war für schuldig befunden worden, trotz polizeilichen Verbots eine von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Nummer des Witzblattes “Sekt” vertrieben zu haben.

Als letztes Teilstück der Montreux-Berner Oberland Bahn (MOB) wird die Strecke Gstaad- Zweisimmen in Betrieb genommen.

Während der Manöver bei Pola, dem Hauptkriegshafen der österreichisch-ungarischen Monarchie (heute Pula in Kroatien), sterben bei längeren Übungsmärschen mindestens zwölf Soldaten an Erschöpfung oder an Hitzschlag.

Bei Unruhen im südrussischen Jekaterinoslaw (Dnjepropetrowsk) werden Fabriken in Brand gesteckt und Kohlengruben zerstört.

7.7.1905, Freitag

Von der Lübecker Bürgerschaft wird ein neues Wahlrechtsgesetz verabschiedet.

Der ehemalige Kriegsminister Elihu Root wird Außenminister der USA als Nachfolger des am 1. Juli verstorbenen John M. Hay.

8.7.1905, Samstag

Im Londoner Stadtteil Wimbledon gehen die Englischen Tennismeisterschaften zu Ende.

Das französische Unterseeboot “Farfadet” sinkt in der Nähe der tunesischen Hafenstadt Biserta. Während der Rettungsarbeiten, an denen 150 Franzosen und 100 Araber beteiligt sind, wird versucht, die Mannschaft über Schläuche mit Sauerstoff zu versorgen. Als das Boot nach zwei Tagen gehoben wird, sind alle 13 Besatzungsmitglieder tot.

Das österreichische Abgeordnetenhaus in Wien verabschiedet den Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich.

Die aufständischen Mannschaften der “Knjäs Potemkin” übergeben den Panzerkreuzer in Konstanza den rumänischen Behörden. Diese hatten ihnen Straffreiheit zugesichert und übergeben ihrerseits das Schiff der russischen Regierung.

Der französische Ministerpräsident Maurice Rouvier nennt in einem Schreiben an den deutschen Botschafter, Hugo Fürst von Radolin, Frankreichs Forderungen auf einer internationalen Marokkokonferenz. Radolin betont in seiner Antwort, Deutschland werde in Marokko keine Ziele verfolgen, die die “berechtigten Interessen Frankreichs” in Marokko in Frage stellen. Mit diesem Briefwechsel gilt die Marokkokrise vorerst als beendet.

9.7.1905, Sonntag

Während des Russisch-Japanischen Kriegs erobern japanische Truppen den Hafenort Korsakow auf der Insel Sachalin.

Rund 18 000 Menschen protestieren in Berlin gegen die deutsche Marokkopolitik und für die Erhaltung des Friedens.

Kaiser Wilhelm II. tritt in Swinemünde seine alljährliche Nordlandreise an. Wegen der Vorgänge in Norwegen lässt er diese Station aus; er besucht stattdessen Schweden und Dänemark und trifft den russischen Zaren.

11.7.1905, Dienstag

Über die Stadt und den Kreis Tiflis im Kaukasus wird der Belagerungszustand verhängt.

Der Stadthauptmann von Moskau, Graf Schuwalow, wird beim Empfang von Bittstellern aus deren Mitte durch drei Revolverschüsse getötet. Der Attentäter, der den sog. Sozialrevolutionären angehören soll, wird sofort verhaftet.

12.7.1905, Mittwoch

Der zurückgetretene französische Außenminister Théophile Delcassé erklärt in der Zeitung “Le Gaulois” zur Marokkokrise: “Sich zur Konferenz begeben, ist für Frankreich ein Fehler, und welch ein Fehler!” Nach Delcassé wäre es das beste für Frankreich, sich vom Deutschen Reich den Krieg erklären zu lassen.

Russische Kriegsschiffe kapern auf dem Schwarzen Meer das russische Torpedoboot “267”, das mit dem revolutionären Panzerkreuzer “Knjäs Potemkin” nach Konstanza gefahren war. Die Mannschaft der “267” hatte eine Aufgabe abgelehnt und war gezwungen worden, die rumänischen Gewässer wieder zu verlassen. Nun werden die Revolutionäre der “267” nach Odessa verbracht.

13.7.1905, Donnerstag

Der ungarische Ministerpräsident Géza Baron Fejérváry richtet an alle Stadtverwaltungen einen Erlaß, in dem er seine Regierung für “verfassungsmäßig” erklärt.

Die Truppen des Sultans Abd Al Asis von Marokko erringen bei Udgide einen entscheidenden Sieg über den Thronprätendenten Bu Hamara.

Kaiser Wilhelm II. trifft während seiner Nordlandreise in Gefle (heute Gävle) am Bottnischen Meerbusen mit dem schwedischen König Oscar II. und dem schwedischen Kronprinzen Gustav (V.) zusammen. Zentrales Gesprächsthema ist die Vergabe der norwegischen Krone, auf die sich auch die Hohenzollern Hoffnungen machen.

In Frankreich werden alle wegen politischer Vergehen verurteilten Personen amnestiert.

14.7.1905, Freitag

Der russische Ministerpräsident Sergei J. Graf Witte wird mit der Führung der russischen Delegation bei den russisch-japanischen Friedensgesprächen beauftragt.

Am französischen Nationalfeiertag landet ein britisches Geschwader in Brest. Der Besuch ist Ausdruck des “herzlichen Einvernehmens” zwischen Frankreich und Großbritannien seit dem Abschluss der “Entente cordiale” im Jahr 1904.

Ein Kriegsgericht in Halle an der Saale verurteilt einen Sergeanten und zwei Gefreite zu fünf Wochen Gefängnis wegen Soldatenmisshandlung. Sie hatten einen Kürassier mehrmals in der Woche verprügelt. Der Kürassier hatte daraufhin einen Selbstmordversuch verübt. Der Verteidiger hatte Freispruch gefordert: “Die Kürassiere sind alles stramme Bengels, denen es nichts schadet, wenn sie sich einmal eine reinwischen.”

15.7.1905, Samstag

Bei Lodz (Russisch-Polen) meutert eine Kosakenabteilung wegen schlechter Verpflegung. Die Meuterei wird durch Infanterietruppen niedergeschlagen.

16.7.1905, Sonntag

In der Kapelle eines Hospizes in Fermo in Italien bricht während des Sonntagsgottesdiensts der Fußboden ein. 16 Personen werden getötet, 32 verletzt.

Belgien begeht den 75. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von den Niederlanden.

Der bayerische, der badische und der württembergische Eisenbahnerverband schließen sich in Crailsheim zum Gesamtverband der nationalgesinnten Eisenbahner Deutschlands mit Sitz in Stuttgart zusammen. Der Gesamtverband lässt den Einzelverbänden völlige Selbständigkeit und hat den Zweck solche “geistigen und materiellen Interessen” zu fördern, die allen Verbänden gemeinsam sind.

In Warschau werden angebliche “Revolutionäre” verhaftet. Die Polizei erklärt, dass im Falle eines Generalstreiks sämtliche Streikende aus dem Weichbild der Stadt ausgewiesen würden.

Neben dem Gebäude des russischen Verkehrsministeriums im Zentrum von Petersburg hebt die Polizei eine von Revolutionären betriebene “Bombenfabrik” aus. Zahlreiche Personen werden verhaftet.

In New York kommt es zu Rassenunruhen. 300 Schwarze und 800 Weiße liefern sich eine erbitterte Straßenschlacht, bei der Hunderte von Personen verletzt werden.

In Moskau findet eine Konferenz von Industriellen und Vertretern des Börsenkomitees unter dem Vorsitz von Wladimir I. Kowalewski statt. Die Versammlung fordert die Einführung eines Zweikammersystems, wobei dem Zaren ein Vetorecht eingeräumt werden soll.

Die Schutzmächte stellen den aufständischen Panhellenen auf Kreta eine Frist bis zum Monatsende, um die Waffen niederzulegen.

Der spanische Literaturnobelpreisträger von 1904, José Echegaray y Eizaguirre, übernimmt den Posten des Finanzministers im Kabinett des Liberalen Eugenio Montero Rios.

Das ungarische Oppositionskartell, das im Abgeordnetenhaus in Budapest über die Mehrheit verfügt, fordert in einem Aufruf an das Volk Bürger und Beamte zur Verweigerung der Steuerzahlung und der Rekrutenstellung auf.

19.7.1905, Mittwoch

Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha tritt nach Erreichen der Volljährigkeit die Regierung an. Die Regentschaft hatte seit 1900 Ernst zu Hohenlohe-Langenburg geführt.

Das Berliner Kaufmannsgericht verurteilt den Inhaber eines großen Putzgeschäfts, einer fristlos gekündigten Angestellten das noch ausstehende Monatsgehalt zu zahlen. Er hatte das Mädchen entlassen, als es am Sonntag vor Pfingsten 15 Minuten zu spät zur Arbeit gekommen war.

20.7.1905, Donnerstag

In Moskau protestiert eine Versammlung von 200 Semstwo- und Städtevertretern gegen die Willkür der Verwaltung und missbilligt den vom Innenministerium vorgelegten Verfassungsentwurf.

21.7.1905, Freitag

Bei einer Kesselexplosion auf dem US-Kanonenboot “Bennington” in San Diego in Kalifornien kommen 50 Soldaten ums Leben, über 200 werden verletzt.

In Peking tritt eine Delegation hochrangiger chinesischer Beamter eine Reise nach Westeuropa an, um das dortige Staatswesen kennenzulernen. Die Zöpfe tragenden Diplomaten haben zugleich den Auftrag, eine internationale Konferenz über die Verhältnisse in Ostasien herbeizuführen.

Die britische Regierung unter dem Konservativen Arthur James Balfour erleidet im Unterhaus wegen ihrer Irlandpolitik eine Abstimmungsniederlage. Bei der Vorlage ging es um vorsichtige Zugeständnisse im Zuge der irischen Selbstverwaltung. Die liberale Opposition fordert daraufhin die Regierung Balfour zur Abdankung auf.

Auf den osmanischen Sultan Abd Al Hamid II. wird ein Bombenattentat verübt, als er nach dem Selamlik (Freitagsgebet) die Moschee in Konstantinopel (Istanbul) verläßt. Der Anschlag, bei dem mehr als 40 Menschen getötet und verletzt werden, geht auf das Konto radikaler Albaner. Der Sultan bleibt unverletzt.

22.7.1905, Samstag

Zu schweren Ausschreitungen kommt es in Petersburg bei einer Gedenkfeier für die am “Blutsonntag” getöteten Arbeiter.

23.7.1905, Sonntag

In Italien enden die Provinzial- und Kommunalwahlen, die am 16. Juli begonnen haben, mit einem Erfolg der vereinigten Konservativen und Katholiken. Auch in den Ballungszentren Mailand und Rom erleiden die Radikalen und Sozialisten schwere Verluste.

24.7.1905, Montag

In Nischni Nowgorod wüten nach Pressemeldungen “große Volksmassen fünf Stunden lang gegen die höheren Klassen der Bevölkerung”.

Durch kaiserliches Edikt wird in China das Bogenschießen und der sonstige Gebrauch veralteter Waffen für die acht “Banner” der kaiserlichen Leibgarde verboten. Die Elitetruppe soll mit modernen Waffen ausgerüstet werden.

25.7.1905, Dienstag

Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. unterzeichnen während der Nordlandreise des deutschen Kaisers den Vertrag von Björkö.

Das Teilstück Eigerwand- Eismeer der Jungfraubahn wird dem Verkehr übergeben.

26.7.1905, Mittwoch

In Wilna wird ein “Revolutionär” verhaftet, in dessen Wohnung die Polizei ein Waffenlager und regierungsfeindliche Broschüren findet.

Offiziere und Mannschaften in sechs Regimentern am Don weigern sich, bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Bevölkerung zur Unterdrückung der Unruhen eingesetzt zu werden.

Aus dem Jemen werden große Erfolge der osmanischen Truppen bei der Niederschlagung des Jemeniten-Aufstands gemeldet. Der militärische Sieg der Zentralregierung ist in greifbare Nähe gerückt.

27.7.1905, Donnerstag

Beide Kammern des schwedischen Reichstags genehmigen den Ausschussbericht über die norwegisch-schwedische Unionsfrage. Danach soll der Reichstag Verhandlungen über die Auflösung der Union aufnehmen, falls sich die norwegische Bevölkerung für die Unabhängigkeit ausspricht.

28.7.1905, Freitag

Robert Edwin Peary verlässt auf dem Schiff “Roosevelt” New York, um als erster Mensch den Nordpol zu erreichen. Es ist sein dritter Anlauf, der jedoch auch scheitert.

Während des Russisch-Japanischen Kriegs erobern Verbände der japanischen Armee Alexandrowsk auf Sachalin.

29.7.1905, Samstag

Auf der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins in Zürich wird die Gründung einer Bürgerhaus-Kommission angeregt. Sie soll wertvolle bürgerliche Bauten in Bild und Beschreibung der Nachwelt erhalten.

30.7.1905, Sonntag

In Paris endet die dritte Tour de France mit einem Sieg des Franzosen Louis Trousselier. Von 60 Teilnehmern erreichen nur 24 das Ziel.

Bei den Wahlen zur Skupschtina, dem Parlament des Königreichs Serbien, erzielt die Regierungspartei der Selbständigen Radikalen von Ljubomir Stojanovic die absolute Mehrheit.

Auf einer Versammlung der Rollkutscher, Begleiter und Bodenarbeiter aus allen Speditionsbetrieben Berlins wird festgestellt, dass Wochenlöhne von 20 Mark bei 18stündiger täglicher Arbeitszeit die Regel sind. Die Speditionsarbeiter fordern die Einführung des zehnstündigen Höchstarbeitstages bei einem Wochenlohn von 30 bis 33 Mark.

31.7.1905, Montag

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. trifft auf seiner Nordlandreise zum Besuch des dänischen Königshofs in Kopenhagen ein. Die Presse hebt die guten Beziehungen des Deutschen Reichs mit den nordischen Staaten hervor und spekuliert darüber, ob ein Hohenzoller norwegischer König wird.

Die Generalkonsuln der europäischen Schutzmächte verhängen über Kreta das Standrecht, da die aufständischen Panhellenen die Unterwerfung verweigern und ein Ultimatum vom 17. Juli über ihre Entwaffnung haben verstreichen lassen.

Chroniknet