Was geschah im Juli 1931

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Wetterstationen Juli 1931

1.7.1931, Mittwoch

Das Programm des Senders Köln wird durch einen kommunistischen Sender gestört, der eine Ansprache verbreitet.

In der Zeitschrift “Klassenkampf” fordern die SPD-Oppositionellen Kurt Rosenfeld, Max Seydewitz und Heinrich Ströbel in einem “Mahnruf der Partei” das Ende der Tolerierung der Brüning-Regierung durch die SPD.

In Berlin wird gegen den Landschaftsmaler Franz Heckendorf und dessen Bruder Walter Haftbefehl wegen zweifachen Kunstdiebstahls erlassen.

2.7.1931, Donnerstag

Der Düsseldorfer Mörder Peter Kürten wird in Köln durch das Fallbeil hingerichtet, nachdem die preußische Regierung eine Begnadigung abgelehnt hat. Die Leiche wird dem anatomischen Institut der Universität Berlin zu Studienzwecken übergeben.

Mit einer Konfettiparade ehrt New York die Flieger Wiley Post und Paul Gatty, die in acht Tagen, 15 Stunden und 51 Minuten die Erde umflogen haben.

3.7.1931, Freitag

Im rein deutschen Damenfinale bei den Internationalen Englischen Tennismeisterschaften besiegt Cilly Aussem ihre Gegnerin Hilde Krahwinkel 6:2, 7:5 und ist damit erste deutsche Wimbledon-Siegerin.

In Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) besiegt Max Schmeling seinen US-amerikanischen Herausforderer William Young Stribling durch technischen K. o. in der 15. Runde und bleibt damit Weltmeister der Berufsboxer im Schwergewicht.

Der preusische Innenminister Carl Severing (SPD) gibt den Polizeibeamten das Recht zum sofortigen Scharfschuss, wenn die Situation dies erfordert.

4.7.1931, Samstag

In Genf endet mit der Billigung mehrerer Resolutionen zur Förderung der internationalen Arbeitsteilung der am 1. Juli eröffnete 2. Rationalisierungskongress.

Auf dem Jungfraujoch in den Berner Alpen wird die Internationale Hochalpine Forschungsstation eingerichtet.

Die bayerische Landespolizei besetzt vorübergehend das Braune Haus in München, das Hauptquartier der NSDAP. Zugleich wird bis zum 15. Juli für Bayern ein grundsätzliches Uniformverbot verhängt.

Der Hauptausschuss des Landtags von Braunschweig lehnt die von der SPD geforderte Amnestie für die wegen eines Schulstreiks mit Haftstrafen bedrohten 2700 Eltern ab.

Erstmals seit dem 23. Juli 1914 laufen mit den Kreuzern “Dorsetshire” und “Norfolk” wieder britische Kriegsschiffe den Kieler Hafen an. Anlass des Flottenbesuchs, der bis zum 11. Juli dauert, sind die Segelwettbewerbe der Kieler Woche.

5.7.1931, Sonntag

Mit einer Aufführung der Oper “Figaros Hochzeit” von Wolfgang Amadeus Mozart schließt die Krolloper am Platz der Republik in Berlin.

In Mainz wird ein Denkmal für den 1929 verstorbenen früheren Reichsaußenminister Gustav Stresemann enthüllt.

In einer Volksabstimmung im Kanton Zürich wird die Vergrößerung Zürichs durch die Eingemeindung von acht Vorortgemeinden gebilligt.

In Anwesenheit des französischen Autors André Gide liest Thomas Mann in der Münchener Universität aus Anlass der Hilfsaktion wegen der beim Glaspalast-Brand zerstörten Kunstwerke aus seinem Joseph-Roman.

6.7.1931, Montag

20 europäische Künstler, darunter der deutsche Schriftsteller Thomas Mann, nehmen in Genf bis zum 8. Juli an der Tagung des Völkerbundkomitees für Kunst und Literatur teil. Sie sprechen über die Förderung der geistigen Beziehungen durch technische Kommunikationsmittel.

Nach langen Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Finanzminister Andrew W. Mellon stimmt die französische Regierung unter der Voraussetzung, dass Deutschland die “ungeschützte” Jahresrate des Youngplans weiterzahlt, dem Hoover-Moratorium zu.

7.7.1931, Dienstag

In einem Aufruf würdigt die deutsche Reichsregierung die am Vortag in Paris erzielte Einigung über die Durchführung des Hoover-Schuldenfeierjahres.

Wegen gewaltsamer Störung der öffentlichen Ordnung werden in Kiel sieben Funktionäre der NSDAP verhaftet.

8.7.1931, Mittwoch

Das KPD-Organ “Die Rote Fahne” wird wegen Beschimpfung der Berliner Polizei bis zum 21. Juli verboten.

Eine Notverordnung des deutschen Reichspräsidenten verpflichtet alle Betriebe mit einem Vermögen von mehr als fünf Millionen Reichsmark zur Mithaftung bis zu einem Volumen von 500 Millionen RM bei Einnahmeausfällen aus Kreditgeschäften der in der Auslandsfinanzierung tätigen Deutschen Golddiskontbank.

9.7.1931, Donnerstag

Eine im Beisein von Alfred Hugenberg (DNVP) und NSDAP-Führer Adolf Hitler durchgeführte Vertretertagung der “Nationalen Opposition” in München ruft in einer öffentlichen Erklärung zum Kampf gegen die “Erfüllungspolitik” der Reichsregierung auf.

Der preusische Landtag lehnt mit 229 gegen 190 Stimmen den Antrag der Rechtsparteien nach Auflösung des Parlaments ab. Der Unterrichtsausschuss billigt am selben Tag die Entfernung des Buches “Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque aus den Schulbüchereien.

Reichsbankpräsident Hans Luther begibt sich auf eine bis zum 11. Juli dauernde Reise nach London und Paris, um neue Kredite für das Deutsche Reich zu erhalten.

10.7.1931, Freitag

Mit seinem Rennboot “Miss England II” fährt der Brite Kaye Don mit 177,494 km/h auf dem Gardasee Weltrekord für Wasserfahrzeuge.

Die norwegische Regierung beschließt in Oslo die Okkupation des auch von Dänemark beanspruchten Ostteils von Grönland.

In Köln wird Baldur von Schirach, der 24-Jährige Reichsleiter des Nationalsozialistischen Studentenbundes, wegen Beteiligung an den dortigen Studentenunruhen zu Monatsbeginn vom Schnellrichter zu zwei Monaten Haft verurteilt.

Bei einer SPD-Kundgebung mit Reichstagspräsident Paul Löbe in Heide in Holstein kommt es zu einer Straßenschlacht zwischen Reichsbannerangehörigen sowie Nationalsozialisten und Kommunisten, in deren Verlauf zwölf Reichsbannerleute schwer verletzt werden.

In Bayern werden wegen der sich häufenden gewaltsamen Auseinandersetzungen politische Versammlungen unter freiem Himmel, Aufmärsche und Propagandafahrten verboten.

11.7.1931, Samstag

Vor rund 11 000 Zuhörern bekennen sich in der Londoner Royal Albert Hall die Vorsitzenden der drei großen Parteien Großbritanniens zu Frieden und Abrüstung.

In Wien wird das 58 000 Zuschauer fassende Praterstadion eröffnet. Seit 1928 wurde nach dem Entwurf von Otto Erich Schneider gebaut.

Der Architekt Werner March legt Pläne zum Ausbau der Wettkampfstätten für die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin vor.

12.7.1931, Sonntag

Die deutsche Reichsregierung übernimmt eine Ausfallbürgschaft für die zahlungsunfähig gewordene Darmstädter und Nationalbank. Sie wird am folgenden Tag veröffentlicht.

13.7.1931, Montag

In Genf billigen 28 Delegationen die von der internationalen Opiumkonferenz erarbeitete Konvention über eine schärfere Kontrolle sämtlicher Betäubungsmittel und Rauschgifte.

Das Bekanntwerden der Zahlungseinstellung der Danatbank führt zu einem Run der verängstigten Bankkunden auf die Kreditinstitute.

Die Darmstädter und Nationalbank (Danatbank), die drittgrößte deutsche Bank, stellt ihre Zahlungen ein.

14.7.1931, Dienstag

Aufgrund der am Vortag erlassenen Verordnung des Reichspräsidenten über Bankfeiertage bleiben die deutschen Kreditinstitute bis einschließlich 15. Juli geschlossen. Auch die Börsen werden zunächst geschlossen.

Vorstand, Parteiausschuss und Kontrollkommission der SPD stellen in einer Erklärung zur Bankenkrise fest, damit sei die von bürgerlichen Kreisen propagierte These von der “marxistischen Misswirtschaft” als Ursache der Wirtschaftskrise endgültig widerlegt.

Reichsbankpräsident Hans Luther kehrt aus Basel nach Berlin zurück, nachdem am Vortag die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich eine Verlängerung des am 16. Juli fälligen Kredits von umgerechnet 419,55 Millionen Reichsmark gebilligt hat.

15.7.1931, Mittwoch

Die US-Schwimmerin Helen Madison hält sämtliche Weltrekorde auf den Freistilstrecken, nachdem sie die 1500 m bei den US-Meisterschaften in New York in 23:17,2 min zurückgelegt hat.

In Basel endet der am 30. Juli eröffnete 17. Zionistenkongress mit der Annahme einer Erklärung, in der eine gleichberechtigte Mitarbeit an der von den Briten in Aussicht gestellten Landerschließung im Mandatsgebiet Palästina gefordert wird.

Die KPD hält in zahlreichen Städten Veranstaltungen im Rahmen eines Reichserwerbslosentages ab. In Dresden werden die Kundgebungen verboten. Das Deutsche Reich verzeichnet eine Arbeitslosenzahl von 3 956 000.

Der braunschweigische NSDAP-Innenminister Anton Franzen wird vom Schöffengericht Berlin-Mitte von der Anklage der Begünstigung freigesprochen. Ihm war vorgeworfen worden, einen Landwirt aus Holstein, der Papiere eines NSDAP-Landtagsabgeordneten bei sich trug, vor der Polizei als Parlamentarier bezeichnet zu haben, um ihn vor der Festnahme zu bewahren.

16.7.1931, Donnerstag

In Addis Abeba unterzeichnet Kaiser Haile Selassie I. eine Verfassung für Abessinien. Die Mitglieder des Zwei-Kammer-Parlaments und alle Gesetze bedürfen danach der Bestätigung durch den Kaiser.

Die Deutsche Reichsbank setzt ihren Diskontsatz auf 10% fest, nachdem er ab dem 13. Juni bei 7% gelegen hatte.

Im Deutschen Reich tritt die am Vortag erlassene Verordnung der Reichsregierung über den Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln in Kraft. Der An- und Verkauf ausländischer Währung ist nur über die Deutsche Reichsbank möglich, Termingeschäfte mit Devisen sind untersagt.

Die deutschen Kreditinstitute nehmen nach den Bankfeiertagen den Geschäftsverkehr wieder auf. Bis zum 5. August sind Barauszahlungen beschränkt.

17.7.1931, Freitag

Im Deutschen Reich wird eine Notverordnung über das Pressewesen erlassen, mit deren Hilfe Zeitungsverbote leichter und schneller als bisher durchgesetzt werden können.

Der österreichische Nationalrat beschließt die Reorganisation der im Mai mit internationalen Kreditzusagen geretteten Creditanstalt.

Im Vatikan richtet eine Bombenexplosion Sachschaden an. Der Sprengkörper war im Petersdom entdeckt und in die vatikanischen Gärten getragen worden.

In Moskau endet die kurzfristig aus Berlin hierher verlegte II. Weltspartakiade der Roten Sportinternationale.

18.7.1931, Samstag

In Camphill (US-Bundesstaat Alabama) kommt es zu Kämpfen zwischen Schwarzen und der Polizei. Anlass für die Unruhen sind ohne Beweise ergangene Todesurteile des Gerichts in Scottsboro gegen acht Schwarze wegen angeblicher Vergewaltigung weißer Frauen.

In Berlin gründen 43 Kreditinstitute unter Führung der Deutschen Golddiskontbank den Überweisungsverband, eine Haftungsgemeinschaft.

Die Hälfte der Dienstbezüge der Reichsbeamten und Ruhegeldempfänger wird vorübergehend zehn Tage später als üblich ausgezahlt. Dies legt eine Notverordnung des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg fest.

Durch eine Notverordnung gegen Kapital- und Steuerflucht sind der Besitz ausländischer Zahlungsmittel sowie Forderungen in fremder Währung bei der Reichsbank meldepflichtig.

19.7.1931, Sonntag

In Paris endet der zweitägige Besuch von Reichskanzler Heinrich Brüning und Außenminister Julius Curtius.

In Wien beginnt die bis zum 26. Juli dauernde II. Arbeitersport-Olympiade, an der Delegationen von 19 Verbänden der Sozialistischen Arbeiter-Sportinternationale (SASI) teilnehmen.

Rudolf Caracciola gewinnt auf Mercedes-Benz den Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring vor den beiden Bugatti-Fahrern Louis Chiron (Frankreich) und Achille Varzi (Italien).

20.7.1931, Montag

Das Bankhaus J. F. Schröder in Bremen erklärt sich für zahlungsunfähig und schließt bis auf weiteres die Schalter.

In Krefeld werden zwei Nationalsozialisten zu je vier Monaten Gefängnis wegen der Behauptung verurteilt, Frankreich habe den früheren deutschen Außenminister Gustav Stresemann für seine Zustimmung zum Youngplan mit einer Million Reichsmark belohnt.

21.7.1931, Dienstag

In einem Telegramm an den in London weilenden Reichskanzler Heinrich Brüning erklären die Führer der “Nationalen Opposition” – Adolf Hitler (NSDAP), Alfred Hugenberg (DNVP) und Franz Seldte (Stahlhelm) -, sie sähen sich im Falle einer Regierungsübernahme nicht an von Brüning eingegangene finanzielle Verpflichtungen gegenüber Frankreich gebunden.

Vor dem Bremer Landgericht wird das Konkursverfahren gegen den Nordwolle-Konzern eröffnet.

In Bayreuth beginnen die Festspiele. Sie dauern bis zum 19. August.

In New York zeigt die Columbia Broadcasting Company ein Fernsehgerät mit postkartengroßem Bildschirm, das 150 US-Dollar (rund 630 Reichsmark) kostet.

22.7.1931, Mittwoch

Die KPD beschließt die Teilnahme am Preußen-Volksentscheid. Innenminister Carl Severing (SPD) hat am Vortag ein Ultimatum der KPD zurückgewiesen, die für eine Ablehnung des Volksentscheids die Erfüllung eines umfangreichen Katalogs politischer und sozialer Forderungen verlangt hatte.

Durch Inkrafttreten der Notverordnung vom 18. Juli hat jeder im Inland wohnende Reichsangehörige vor einer Reise ins Ausland eine Gebühr von 100 Reichsmark zu entrichten. Diese Regelung bleibt bis zum 26. August 1931 in Kraft.

23.7.1931, Donnerstag

In London endet nach viertägiger Dauer eine Sieben-Mächte-Konferenz über die Lage der deutschen Wirtschaft.

Die römische Zeitung “Popolo d’Italia” veröffentlicht eine Erklärung von NSDAP-Führer Adolf Hitler, wonach seine Partei die Südtirolgrenze als unabänderlich ansehe. Er dementiert damit entgegengesetzte Äußerungen des NSDAP-Reichstagsabgeordneten Hans Frank kurz zuvor in Innsbruck.

Die Deutsche Reichsbank meldet als Folge der Goldverluste eine Notendeckung von nur 36,1%.

24.7.1931, Freitag

In Helsinki läuft der Finne Paavo Nurmi mit 8:59,6 min über die Distanz von zwei Meilen (3218,6 m) seinen 24. Weltrekord.

Im Neuen Theater von Leipzig wird Paul Abrahams Operette “Die Blume von Hawaii” uraufgeführt.

Der französische Staatsgerichtshof spricht Ex-Finanzminister Raoul Péret vom Vorwurf frei, aus persönlichen Motiven kurz vor Ende seiner Amtszeit 1926 die Aktieneinführung einer dubiosen Firma genehmigt zu haben.

Ein Schiedsspruch für die nordwestdeutsche Metallindustrie kürzt den Facharbeiterecklohn um drei auf 75 Reichspfennig und den seit September 1928 gezahlten Lohnzuschlag je Stunde um fünf Pfennig.

25.7.1931, Samstag

Eine Feier im großen Konzerthaussaal in Wien eröffnet den vierten Kongress der Sozialistischen Arbeiter-Internationale. Er dauert bis zum 1. August.

Auf Initiative des Reiches gründen in Berlin elf Großbanken die Akzept- und Garantiebank AG zur Erleichterung der Refinanzierung.

Mit einer Aufführung von Gioacchino Rossinis Oper “Der Barbier von Sevilla” beginnen die Salzburger Festspiele. Sie dauern bis zum 31. August.

26.7.1931, Sonntag

Bei der Tour de France der Radprofis siegt Antonin Magne (Frankreich) vor Joseph Demuysère (Belgien) und Antonio Pesenti (Italien).

Durch ein 3:2 über Großbritannien verteidigt Frankreichs Tennisteam in Paris den Daviscup, die inoffizielle Herren- Mannschaftsweltmeisterschaft.

Die Leitung des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) verlangt zur Wiederbelebung der Wirtschaft die Erweiterung der Wechseldiskontierung, die vorübergehende Erhöhung des Diskontsatzes und die öffentliche Kontrolle und Lenkung des inländischen Geld- und Kapitalmarktes.

Der braunschweigische Innenminister Anton Franzen (NSDAP) legt sein Amt nach wiederholten Kontroversen mit dem Koalitionspartner DNVP nieder.

27.7.1931, Montag

Ein Rundschreiben des Zentralkomitees der KPD an die Betriebs- und Straßenzellen begründet die Teilnahme am Volksentscheid in Preußen mit dem Kampf der Regierung Braun-Severing für das “Monopolkapital” gegen die “revolutionäre Arbeiterfront”.

In Chile bildet José Estéban Montero Rodríguez eine Übergangsregierung, nachdem am Vortag der seit 1927 als Präsident amtierende Oberst Carlos Ibáñiez del Campo von einer Junta abgelöst worden war.

28.7.1931, Dienstag

Bei einer Schießerei zwischen Bierschmugglern in New York werden fünf Kinder verletzt, von denen eines stirbt.

Neuer Pressechef der NSDAP wird der Journalist Otto Dietrich.

Die deutsche Auslandsverschuldung wird in einer offiziellen Verlautbarung auf 23,5 Milliarden Reichsmark, davon zwölf Milliarden in Krediten von bis zu einem Jahr Laufzeit, beziffert.

29.7.1931, Mittwoch

Der britische Premierminister James Ramsey MacDonald verlässt nach zweitägigem Aufenthalt Berlin.

Reichslandwirtschaftsminister Martin Schiele und Alwin Brandes, der Präsident des Reichslandwirtschaftsrates, informieren Reichspräsident Paul von Hindenburg über die Osthilfe.

Der italienische Botschafter und die Gesandten Jugoslawiens, Österreichs, der Schweiz und der Tschechoslowakei protestieren in Berlin gegen die am 22. Juli in Kraft getretene Auslandsreisegebühr für deutsche Touristen.

Vertreter britischer und US-amerikanischer Banken einigen sich in Berlin mit der Reichsregierung auf einen Vorvertrag über ein Stillhalteabkommen gegen den Abzug kurzfristiger Kredite.

30.7.1931, Donnerstag

Gegen die vor dem Konkurs stehende Deutsch-Evangelische Heimstättengesellschaft werden Ermittlungen wegen Betrugsverdachts eingeleitet.

Die Bank von England erhöht den Diskontsatz um 1% auf 4,5%.

In Moskau endet ein neuntägiger Aufenthalt einer britischen Parlamentariergruppe.

31.7.1931, Freitag

Der Vorstand der Deutschen Volkspartei beschließt die Teilnahme am Preußen-Volksentscheid.

Zur Sanierung der Dresdner Bank übernimmt das Reich neugeschaffene Vorzugsaktien im Wert von 300 Millionen Reichsmark. Die Vorstandsmitglieder Herbert Gutmann und Henry Nathan müssen zurücktreten, neuer Leiter wird Samuel Ritscher.

Nach fast siebentägiger Arktisexpedition landet das Luftschiff “Graf Zeppelin” wieder in Friedrichshafen.

Chroniknet