Was geschah im Juli 1944

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1.7.1944, Samstag

Jorge Ubico Castañeda, Präsident von Guatemala, wird gestürzt. Eine Militärjunta übernimmt die Staatsmacht.

Aus Amsterdam wird gemeldet, dass in den besetzten Niederlanden alle privaten Telefonanschlüsse außer Betrieb gesetzt worden sind. Lediglich die für die deutsche Kriegsführung, die Wirtschaft und die Volksernährung notwendigen Anschlüsse bleiben funktionsbereit.

In Bretton Woods (USA) wird eine dreiwöchige Währungskonferenz eröffnet. Sie beschließt die Errichtung eines Internationalen Währungsfonds und einer Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

2.7.1944, Sonntag

Prinzessin Charlotte von Monaco verzichtet auf ihr Thronfolgerecht. Der regierende Fürst Ludwig II. von Monaco ernennt daraufhin seinen Enkel, Prinz Rainier, zum offiziellen Thronanwärter und verleiht ihm den Titel Erbprinz.

In der Dresdner Staatsoper wird die Oper “Die Hochzeit des Jobs” von Joseph Haas uraufgeführt. Karl Schelmendorff dirigiert die musikalische Schelmengeschichte aus dem 18. Jahrhundert.

3.7.1944, Montag

Die italienische Stadt Siena wird von US-amerikanischen und freifranzösischen Truppen besetzt.

Mit der Besetzung von Minsk durch die Rote Armee endet die “Kesselschlacht von Minsk”. Die 4. deutsche Armee ist vernichtend geschlagen.

Hans Günther von Kluge wird von dem deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum neuen Oberbefehlshaber an der Westfront ernannt. Er löst Gerd von Rundstedt ab.

4.7.1944, Dienstag

Julius Leber, einer der führenden sozialdemokratischen deutschen Widerstandskämpfer, wird verhaftet. Der Volksgerichtshof in Berlin verurteilt ihn am 20. Oktober zum Tode.

Im Hafen der dänischen Stadt Arhus ereignet sich ein schweres Explosionsunglück, bei dem 80 Personen getötet und etwa 300 Menschen verletzt werden. Ein anschließend ausbrechendes Feuer zerstört zahlreiche Gebäude.

5.7.1944, Mittwoch

Der britische Außenminister Robert Anthony Eden berichtet vor dem Unterhaus in London, dass glaubhafte Meldungen über “barbarische Deportationen” von Juden aus Ungarn und Polen durch die deutschen und ungarischen Behörden vorlägen.

Im deutschen Konzentrationslager Buchenwald wird die sozialdemokratisch orientierte Widerstandsgruppe “Volksfrontkomitee” gegründet.

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erklärt in einer Ansprache vor 200 führenden Vertretern der Rüstungsindustrie, dass der “deutsche Erfindergeist” die Voraussetzungen dafür schaffe, “das Steuer des Krieges endgültig herumzureißen”.

6.7.1944, Donnerstag

Charles de Gaulle, Chef des französischen Befreiungskomitees, trifft in Washington ein. Während seines einwöchigen Besuchs führt er u.a. Gespräche mit US-Präsident Franklin Delano Roosevelt über die Anerkennung der von ihm ausgerufenen “Provisorischen Regierung der Französischen Republik”.

Der britische Premierminister Winston Churchill gibt vor dem Unterhaus eine ausführliche Erklärung ab über die Wirkung der seit dem 12. Juni von den Deutschen auf Südengland abgeschossenen Flugbombe “V 1”.

Im Zirkus Ringling Brothers Barnum Bailey, der in Hartford, im US-amerikanischen Bundesstaat Connecticut, ein Gastspiel gibt, ereignet sich ein schweres Unglück. Während der Nachmittagsvorstellung bricht ein Feuer aus, dem 124 Zirkusbesucher zum Opfer fallen.

7.7.1944, Freitag

Der Schwede Gunder Hägg verbessert in Göteborg den 1500-m-Weltrekord seines Landsmannes Arne Andersson um zwei Sekunden auf 3:43,0 min.

In einem Brief an den deutschen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels empfiehlt Reichsfilmintendant Fritz Hippler, den 1943 gedrehten Spielfilm “Der verzauberte Tag” (Regie: Peter Pewas) nicht für die Öffentlichkeit zuzulassen, da er einer “Verhöhnung des deutschen Bürgers” gleichkäme.

Bei der Luftschlacht über Leipzig gehört es zur Taktik deutscher Abfangjäger, die feindlichen Maschinen gegebenenfalls durch einen “Rammstoß” zum Absturz zu bringen und sich danach mit dem Fallschirm zu retten.

8.7.1944, Samstag

In einer Propagandarede bezeichnet der deutsche Reichspropagandaminister Joseph Goebbels den Zweiten Weltkrieg als eine “einmalige historische Auseinandersetzung”, die nicht mit vergangenen Kriegen verglichen werden könne. Es gehe – so die Worte Goebbels – um Sein oder Nichtsein der Nation.

Juan Domingo Perón, späterer Präsident von Argentinien, wird zum Vizepräsident des Landes ernannt. Er leitet ein umstrittenes Sozialprogramm ein.

9.7.1944, Sonntag

Titelverteidiger Richard Vogt bleibt im heimischen Hamburg durch einen K. o.-Sieg in der achten Runde gegen Jean Kreitz Deutscher Meister im Halbschwergewicht der Profiboxer.

Die sowjetische Regierung erlässt ein neues Gesetz, das eine Erhöhung der Geburtenrate zur Folge haben soll. Im einzelnen sind u.a. ein verbesserter Mutterschutz, Mutterauszeichnungen und ein Abtreibungsverbot vorgesehen.

US-Truppen erobern die Marianeninsel Saipan. Nach schweren und verlustreichen Kämpfen, die seit dem 14. Juni andauern, gelingt es ihnen, unterstützt von sieben Schlachtschiffen, vier Flugzeugträgern und elf Kreuzern, mit fast 70 000 Soldaten auf der Pazifikinsel zu landen.

Die französische: Hafenstadt Caen wird nach vierwöchigen erbitterten Kämpfen von britischen und kanadischen Truppen eingenommen.

10.7.1944, Montag

Der jugoslawische Exilkönig Peter II. Kardordevic erkennt den Widerstandsführer seines Landes, Josip Tito als “Chef aller militärischen Verbände in Jugoslawien” an.

11.7.1944, Dienstag

Das von Claus Graf Schenk von Stauffenberg für heute auf dem Berchtesgadener “Berghof” geplante Attentat auf den deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wird nicht ausgeführt. Stauffenberg unterlässt die Zündung des mitgebrachten Sprengstoffs, da Reichsführer SS Heinrich Himmler und der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, die auch ausgeschaltet werden sollen, nicht anwesend sind.

Das Landgericht Zweibrücken verurteilt eine 25-Jährige Frau zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr, weil sie einem im Krankenhaus liegenden kanadischen Kriegsgefangenen Blumen und eine Orange geschenkt hatte.

Aus Frankreich wird als Folge von Bombardierungen und Sabotageakten eine erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage gemeldet. Die Zivilbevölkerung kann nur unzureichend mit Lebensmitteln beliefert werden. Der Verkehr ist stark eingeschränkt.

12.7.1944, Mittwoch

Die Gloster “Meteor Mk 1”, ein britisches Düsenkampfflugzeug, wird bei der Royal Air Force in Dienst gestellt.

Nahezu die gesamte Bevölkerung Kopenhagens befolgt den Aufruf des dänischen “Freiheitsrates”, die 93 Todesopfer des Generalstreiks durch zwei Schweigeminuten zu ehren. Die eindrucksvolle Demonstration bezeugt die Stärke der dänischen Widerstandsbewegung und den großen Einfluss des “Freiheitsrates” und der illegalen Presse.

Die Regierung der Schweiz erlässt neue Richtlinien für die Behandlung von Flüchtlingen: Juden werden erstmals als allgemein gefährdet eingestuft und generell als Verfolgte anerkannt.

Die Zahl der Insassen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz beträgt 92 208. Während die Massenmorde weitergehen, werden Vorbereitungen für eine stufenweise Auflösung des Lagers getroffen.

Da immer mehr deutsche Männer zur Wehrmacht eingezogen werden und als Arbeitskräfte ausfallen, fordert Albert Speer, Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, den verstärkten Einsatz von Frauen in der Wirtschaft.

13.7.1944, Donnerstag

In Kolumbien endet ein Putschversuch gegen Präsident Alfonso López Pumarejo mit der Verhaftung der Aufständischen. Am 11. Juli war López bei einem Militärmanöver von Offizieren gefangengenommen worden, und Vizepräsident Dario Echandia hatte vorübergehend den Präsidentenposten übernommen.

Sowjetische Truppen erobern Wilna in Litauen. Danach entwaffnen und internieren sie die polnische Heimatarmee (“Armia Krajowa”), die sie bei der Eroberung der Stadt unterstützt hatte.

Die 1. Ukrainische Front der Roten Armee beginnt eine Offensive gegen die deutsche Heeresgruppe Nord.

Durch einen Erlass des deutschen Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler wird die bisherige Militärverwaltung in Belgien und Nordfrankreich durch eine Zivilverwaltung ersetzt.

14.7.1944, Freitag

Die US-amerikanische Luftwaffe leistet eine umfangreiche Hilfsaktion für die französische Widerstandsbewegung “Résistance”. 200 Maschinen werfen sechs Stunden lang Container mit Waffen und Munition zur Ausrüstung von etwa 7000 Widerstandskämpfern über einer durch Bettlaken gekennzeichneten Abwurfstelle im französischen Zentralmassiv ab.

In Breslau findet die Uraufführung des historischen Films “Die Affäre Roedern” um Dietrich von Roedern, den Festungsbaumeister Friedrichs II., des Großen, statt. Die Regie führte Erich Waschnek.

15.7.1944, Samstag

Der deutsche Generalfeldmarschall Erwin Rommel sendet ein Blitzfernschreiben an Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Darin schildert er die aussichtslose Lage an der Invasionsfront in der Normandie.

Claus Graf Schenk von Stauffenberg muss das für den heutigen Tag geplante Sprengstoffattentat auf den deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler im Hauptquartier “Wolfsschanze” verschieben, da er Hitler nicht im Besprechungszimmer antrifft.

Der frühere französische Innenminister Georges Mandel wird von der Miliz der Vichy-Regierung ermordet.

16.7.1944, Sonntag

Aus den USA wird die bisher größte Weizenernte in der Geschichte des Landes gemeldet. Das US-Handelsministerium muss zahlreiche Verfügungen erlassen, um eine geregelte Verteilung des Getreides sicherzustellen.

Verbände der Roten Armee erobern die Stadt Grodno an der Memel.

Das italienische Kabinett unter Ministerpräsident Ivanoe Bonomi tritt zum ersten Mal in Rom zusammen. Auf der Tagesordnung stehen Beratungen über die Teilnahme Italiens am Krieg und die Verabschiedung von Gesetzen zur Liquidierung des Faschismus.

Der Ministerpräsident der italienischen faschistischen Republik von Saló, Benito Mussolini, reist zu einem viertägigen Besuch ins Deutsche Reich.

17.7.1944, Montag

Sechs schwerbewaffnete Personen überfallen in der Nähe von Saint-Germain-en-Laye bei Paris einen Geldtransporter der “Banque de France” und erbeuten 105 Millionen Francs.

Auf zwei Ozeandampfern, die im Hafen von Chicago (US-Bundesstaat Illinois) liegen und mit Munition beladen sind, ereignet sich eine gewaltige Explosion. Über 350 Menschen kommen um.

Der bekannte sowjetische Schriftsteller Alexandr I. Korneitschuk wird seines Amtes als Außenkommissar der Sowjetukraine enthoben und zum Vorsitzenden des Amtes für Kunstwesen beim Rat der Volkskommissare der Ukrainischen Sowjetrepublik ernannt.

Bei ihrem Vormarsch an der Ostfront erreichen sowjetische Verbände die “Curzon-Linie” in Polen.

58 000 deutsche Kriegsgefangene werden in einer langen Kolonne durch die Straßen Moskaus geführt.

Im Deutschen Reich treten Reisebeschränkungen im Eisenbahnverkehr in Kraft. Ohne eine Sondergenehmigung sind in Eil- und Personenzügen nur noch Reisen bis 100 km gestattet.

Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge übernimmt den Oberbefehl über die deutsche Heeresgruppe B an der Westfront anstelle des bei einem Luftangriff schwer verletzten Generalfeldmarschalls Erwin Rommel.

18.7.1944, Dienstag

Der Schwede Arne Andersson verbessert in Malmö seinen eigenen Meilen-Weltrekord auf 4:01,6 min.

Nach der US-amerikanischen Landung auf den Marianen im Pazifik und dem Zusammenbruch des japanischen Gegenstoßes in der Flugzeugträgerschlacht in der Philippinensee ist das japanische Kriegskabinett von Ministerpräsident Hideki Todscho zum Rücktritt gezwungen.

Zum Zwecke der Benzinersparnis beginnt in Hamburg die Stückgutbeförderung auf mehreren Linien der Straßenbahn. Andere Städte folgen dem Hamburger Beispiel.

Der deutsche Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler entschließt sich zur Flucht, da er von seiner bevorstehenden Verhaftung durch die Geheime Staatspolizei erfährt.

19.7.1944, Mittwoch

Der Kongress der demokratischen Partei der USA nominiert den amtierenden US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt zum Kandidaten für die bevorstehende Präsidentschaftswahl.

Zur Entlastung des in den letzten Kriegsjahren übermäßig durchforsteten deutschen Waldes soll nach Mitteilung der Reichsbehörde für Forstwirtschaft auf eine neue Quelle der Holzreserven zurückgegriffen werden. Gemeint sind die Holzbestände an Landstraßen und Alleen, in Parks und in Gärten.

Claus Graf Schenk von Stauffenberg verübt im Hauptquartier “Wolfsschanze” ein Bombenattentat auf den deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Mehrere Personen werden getötet, Hitler wird nur leicht verletzt.

21.7.1944, Freitag

Der deutsche NS-Gegner Generalmajor Henning von Tresckow nimmt sich einen Tag nach dem gescheiterten Attentat auf Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in einem Waldstück nahe Bialystok in Polen das Leben.

Jakob Kastelic, neben Pater Karl Roman Scholz und Karl Lederer – beide hingerichtet am 10. Mai 1944 – der dritte bedeutende Führer des österreichischen Widerstands, wird in Berlin hingerichtet.

Der schweizerischen Polizei gelingt es, in Genf einer Geheimdruckerei auf die Spur zu kommen. In dem Versteck waren seit Mitte Mai gefälschte Rationierungsmarken für Lebensmittel gedruckt worden.

US-Truppen landen auf der Marianeninsel Guam im Pazifik. Sie treffen nur auf geringen japanischen Widerstand.

In Chelm wird das moskaunahe “Polnische Komitee der Nationalen Befreiung” gegründet. Es übernimmt die Regierungsgeschäfte in den von der Roten Armee befreiten polnischen Gebieten.

US-amerikanische Truppen dringen in die italienische Stadt Pisa ein.

23.7.1944, Sonntag

Sowjetische Truppen befreien das deutsche Vernichtungslager Majdanek bei Lublin (Polen). Insgesamt 1,5 Millionen Menschen aus 26 Nationen – die meisten von ihnen Juden – sind in Majdanek ermordet worden.

Auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der deutschen Luftwaffe, Reichsminister Hermann Göring, wird in der Wehrmacht der “Deutsche Gruß” eingeführt.

Radio Moskau verbreitet einen Aufruf des “Nationalkomitees Freies Deutschland”, in dem die deutsche Armee und das deutsche Volk aufgefordert werden, den Kampf gegen das NS-Regime aufzunehmen.

Paris erlebt einen Sonntag ohne Metro. Die vorläufig eintägige Einstellung aller Linien der Untergrundbahn wurde aus Gründen der Stromersparnis angeordnet.

24.7.1944, Montag

Die polnische Exilregierung in London protestiert gegen die Bildung des “Polnischen Komitees der Nationalen Befreiung” am 22. Juli.

König Georg VI. von Großbritannien und Nordirland trifft in Italien ein, um die britischen Truppen an der dortigen Front zu besuchen.

Bei britischen Luftangriffen auf Stuttgart, die bis zum 29. Juli andauern, werden fast 900 Zivilisten getötet. Mehr als 100 000 Menschen verlieren ihr Obdach.

25.7.1944, Dienstag

Der deutsche Reichspropagandaminister Joseph Goebbels wird zum “Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz” ernannt.

Die alliierte “European Advisory Commission” (Beratende Europakommission) stellt den Text einer Kapitulationsurkunde für das Deutsche Reich vor.

Die Regierung der UdSSR veröffentlicht einen Aufruf von 16 Generälen der zerschlagenen deutschen Heeresgruppe Mitte, in dem die deutschen Truppen an der Ostfront zur Aufgabe des Kampfes aufgefordert werden.

Der Ministerpräsident der italienischen faschistischen Republik von Saló, Benito Mussolini, verfügt eine Umbildung der “Faschistischen Republikanischen Partei” auf militärischer Grundlage. Alle Parteiangehörigen von 18 bis 60 Jahren, die nicht der Wehrmacht angehören, werden künftig in das militärische “Hilfskorps der Schwarzen Brigaden” eingegliedert.

26.7.1944, Mittwoch

In Moskau unterzeichnen die UdSSR und das “Lubliner Komitee” (Polen) einen Freundschafts- und Bündnisvertrag. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen wird angekündigt.

27.7.1944, Donnerstag

1000 schwere Flugzeuge der US-amerikanischen Luftwaffe mit fast 50 000 Brandbomben an Bord bombardieren die Leunawerke in Merseburg, den größten deutschen Betrieb für die Herstellung von synthetischem Brennstoff. Das Betriebsgelände gerät in einer Ausdehnung von mehreren Kilometern in Brand.

Das Höhlenlazarett einer französischen Widerstandsgruppe, die in den Bergen des Vercors gegen die deutschen Besatzer kämpft, wird von deutschen Soldaten entdeckt. Verwundete, Ärzte und Pflegepersonal werden erschossen oder verschleppt.

Die “Bank of England” feiert ihr 250-Jähriges Bestehen.

28.7.1944, Freitag

Der deutsche Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer, legt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die katastrophale Lage bei der synthetischen Treibstoffherstellung infolge der alliierten Bombenangriffe auf die Hydrierwerke dar.

29.7.1944, Samstag

Der diesjährige Salzburger Theater- und Musiksommer wird angesichts der Kriegsereignisse abgesagt.

Die Rote Armee überquert die Weichsel und bildet auf dem Westufer im Raum Baranow einen Brückenkopf. Bei den deutschen Gegenangriffen kommt erstmals der Kampfpanzer “Tiger II” (“Königstiger”) zum Einsatz.

30.7.1944, Sonntag

Im Deutschen Reich tritt ein “Terror- und Sabotageerlaß” in Kraft: In den besetzten Gebieten sind Widerstandskämpfer nicht mehr der Wehrmachtsgerichtsbarkeit auszuliefern, sondern an Ort und Stelle zu erschießen oder der Sicherheitspolizei zu übergeben.

London erlebt die bislang schwersten Bombenangriffe des Krieges durch die deutsche Luftwaffe.

Ein im Auftrag der NS-Führung gedrehter Film über die Betreuung von Kriegsversehrten wird unter dem Titel “Der Wille zum Leben” in Berlin uraufgeführt.

31.7.1944, Montag

Den alliierten Streitkräften gelingt in der einwöchigen Panzerschlacht von Avranches der kriegsentscheidende Durchbruch gegen die deutschen Stellungen an der Westfront.

Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry kehrt von einem Aufklärungsflug nicht zurück. Seine Maschine wurde vermutlich bei Korsika von deutschen Jägern abgeschossen.

Chroniknet