Was geschah im Juli 1960

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1.7.1960, Freitag

Übertritte von neun Bundestagsabgeordneten der Deutschen Partei (DP) zur CDU, unter ihnen zwei Minister, führen zum Ausscheiden der DP aus dem Bonner Koalitionskabinett und zur Alleinregierung von CDU/CSU.

John Thomas (USA) verbessert mit einer Höhe von 2,22 m den Hochsprung-Weltrekord.

Der Australier Neale Fraser gewinnt das Tennis-Finale von Wimbledon im Herren-Einzel gegen seinen Landsmann Rod Laver in vier Sätzen.

Die westafrikanische Monarchie Ghana wird in eine Republik umgewandelt. Ghana war am 6. März 1957 von Großbritannien unabhängig geworden und verbleibt im Commonwealth. Ministerpräsident Kwame Nkrumah wird zusätzlich Staatspräsident.

Die Republik Somalia in Ostafrika wird selbständig. Sie ist ein Zusammenschluss der beiden Protektorate Britisch-Somaliland, unabhängig seit dem 27. Juni, und Italienisch-Somalia.

In Melun bei Paris scheitern Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Frankreich und der algerischen Exilregierung weil die französische Regierung die Modalitäten der Zusammenkunft einseitig festlegen wollte.

Das am 24. Mai vom Bundestag verabschiedete Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft tritt in Kraft. Der Wohnungsmarkt ist damit in das System der sozialen Marktwirtschaft eingegliedert.

2.7.1960, Samstag

Der Parteitag der neofaschistischen Italienischen Sozialbewegung (MSI) in Genua platzt wegen gewalttätiger Gegendemonstrationen der kommunistischen Partei.

Unmittelbar nach den Unabhängigkeitsfeiern kommt es im Kongo (heute Zaire) zu blutigen Unruhen zwischen rivalisierenden Stämmen und Parteien.

Die Komödie “Gesellschaft im Herbst” von Tankred Dorst wird im Nationaltheater Mannheim (Regie: Heinz Joachim Klein) uraufgeführt.

Das Finale des Damen-Einzels im Tennis-Turnier von Wimbledon gewinnt Maria Esther Bueno aus Brasilien.

3.7.1960, Sonntag

Der Jockey Paul Fuchs gewinnt auf “Alarich” in Hamburg das 91. Deutsche Galopp-Derby.

Das traditionsreiche Jazzfestival in Newport (Rhode Island) wird nach heftigen Tumulten abgebrochen.

Die Züricher Polizei nimmt bei einer Razzia 174 homosexuelle Männer fest.

4.7.1960, Montag

Die Bundesregierung in Bonn protestiert bei der DDR-Regierung gegen das Todesurteil für den Bundesbürger Manfred Smolka.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gibt in Rom bekannt, dass jährlich etwa 10% der Weltgetreideernte durch Ratten, Insekten und Pilze zerstört werden. Von der vernichteten Menge könnten sich, bei einem Tagesbedarf von 800 g, etwa 225 Mio. Menschen ernähren.

Der “Feuerteufel von Lüneburg” erhält eine 15-Jährige Freiheitsstrafe.

Vier Pilger werden getötet und 30 verletzt, als auf dem 2400 m hohen Gipfel des Monte Bisalta bei Cuneo in Oberitalien ein Blitz in ein Holzkreuz einschlägt, unter dem sich die Gläubigen vor einem Unwetter schützen wollten.

5.7.1960, Dienstag

Erstmals nach zehn Jahren erscheint in Moskau ein Telefonbuch, das die privaten Fernsprechteilnehmer der sowjetischen Hauptstadt erfasst. Nach kurzer Zeit ist das Verzeichnis ausverkauft.

Die “Internationale Ausstellung von Nichts” des Künstlers Herbert Schuldt erregt in Hamburg Aufsehen. Ausgestellt werden lediglich leere Bilderrahmen, Buchseiten und unbemalte Leinwandrechtecke.

Die am 24. Juni begonnene Berlinale in Berlin (West) endet mit der Verleihung des “Goldenen Bären”.

Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik erreicht mit 134 382 (0,7%) einen neuen Tiefststand in der Nachkriegszeit. Mehr als 500 000 Arbeitsplätze sind unbesetzt.

6.7.1960, Mittwoch

In Aachen siegt Springreiter Alwin Schockemöhle auf “Bacchus” im ersten Großen Preis von Europa.

Die sowjetische Zeitung “Prawda” meldet den erfolgreichen Abschluss eines mehrwöchigen Raketenfluges mit zwei Hunden und einem Kaninchen an Bord. Die Versuchstiere überstehen das Experiment unversehrt.

Als Antwort auf die Enteignung US-amerikanischer Ölfirmen auf Kuba am 29. Juni ordnet US-Präsident Dwight D. Eisenhower eine Import-Blockade für kubanischen Zucker an.

7.7.1960, Donnerstag

Auf ihrer vom 3. bis 8. Juli dauernden 7. Generalversammlung in Dortmund billigen die Delegierten der Industriegewerkschaft (IG) Bergbau die Änderung des Namens der Organisation in IG Bergbau und Energie.

Die auf zehn Fahrspuren erweiterten Norderelbbrücken in Hamburg werden für den Verkehr freigegeben. Der einzige Elbübergang in Nord-Süd-Richtung galt bisher als gefürchteter Engpassfür den innerstädtischen und den Fernverkehr.

8.7.1960, Freitag

Nikita S. Chruschtschow, Ministerpräsident der UdSSR, beendet seinen am 30. Juni begonnenen Staatsbesuch in Österreich.

Nach Meutereien kongolesischer Truppeneinheiten entsendet die belgische Regierung Streitkräfte nach Léopoldville (Kinshasa). Die Mehrzahl der weißen Bewohner flieht aus dem am 30. Juni unabhängig gewordenen Kongo.

Die Tarifpartner der Metallindustrie einigen sich auf die schrittweise Einführung der 40-Stunden-Woche.

9.7.1960, Samstag

Rafer Johnson (USA) überbietet den bestehenden Weltrekord im Zehnkampf um 326 Punkte.

Erstmals überlebt ein Mensch den Sturz von den Niagarafällen. Ein siebenjähriger Junge wird unverletzt geborgen, nachdem er mit einem Boot gekentert und die 49 m hohen Fälle hinabgestürzt war.

Die sowjetische Regierung erklärt in Moskau, dass sie im Falle eines militärischen Eingreifens der USA in Kuba Raketen zur Verteidigung des Inselstaates einsetzen werde.

10.7.1960, Sonntag

Nach zweitägiger Dauer geht in Hildesheim der Parteitag der rechtsextremen Deutschen Reichspartei (DRP) zu Ende. Neuer Vorsitzender wurde Heinrich Karl Kunstmann. Etwa 5000 Gewerkschafter protestierten gegen die Durchführung der von der Stadt Hildesheim ursprünglich verbotenen und dann doch genehmigten Veranstaltung.

Im Endspiel um den erstmals ausgetragenen Fußball-Europapokal der Länder besiegt die UdSSR Jugoslawien in Paris 2:1 nach Verlängerung.

11.7.1960, Montag

Der Ministerpräsident der kongolesischen Provinz Katanga, Moise Tschombé, gibt die Loslösung des Gebiets vom Kongo (Léopoldville) bekannt.

Nach Verabschiedung der neuen Verfassung durch die Nationalversammlung in Prag wird die Tschechoslowakische Republik (CSR) in Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR) umbenannt.

Das Außenministerium der UdSSR gibt bekannt, dass erneut ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug über sowjetischem Territorium, nahe der Halbinsel Kola, abgeschossen wurde.

12.7.1960, Dienstag

Das SED-Zentralorgan “Neues Deutschland” berichtet über Mängel bei der Nahrungsmittelversorgung in der DDR. Die vom Großhandel vertriebenen Waren erreichen die Verbraucher gar nicht oder nur auf Umwegen.

Das Schwurgericht in Frankfurt am Main spricht den wegen Mordes an dem Callgirl Rosemarie Nitribitt angeklagten Heinz Pohlmann mangels Beweisen frei. Der Prozess um die im Oktober 1957 ermordete Prostituierte erregte wegen ihrer Kontakte zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erhebliches Aufsehen.

13.7.1960, Mittwoch

Die Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main gewährt der Weltbank den höchsten Kredit, den diese bisher außerhalb der USA aufgenommen hat. Die Anleihe von 240 Mio. US-Dollar (rd. 1 Mrd. DM), rückzahlbar in zwölf Jahren mit einem Zinssatz von 4,5%, wird für die wirtschaftliche Förderung unterentwickelter Länder aufgewendet.

Die Londoner Tate-Gallery zeigt die bisher größte Ausstellung der Gemälde des spanischen Malers, Graphikers und Bildhauers Pablo Picasso. Es werden 268 Bilder, Wandteppiche und Bühnenentwürfe aus allen Schaffensperioden des Künstlers ausgestellt.

Martin Buber erhält den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München.

14.7.1960, Donnerstag

Bei einem Großfeuer in der Nervenheilanstalt von Guatemala City kommen etwa 300 Menschen ums Leben. Brandursache war ein nicht ausgeschaltetes Bügeleisen einer Patientin.

660 Menschen versammeln sich in Frankreich auf einem Bergmassiv des Mont Blanc, um den für diesen Tag prognostizierten Weltuntergang zu überleben.

Die Bundesregierung in Bonn warnt Eltern davor, ihre Kinder an preiswerten Ferienlagern in der DDR teilnehmen zu lassen. Die von der Arbeitsgemeinschaft “Frohe Ferien für alle Kinder” in Düsseldorf organisierten und von der DDR finanzierten Reisen dienen nach Angaben der Regierung vorwiegend “kommunistischer Indoktrination”.

Willi Stoph, Verteidigungsminister und Vize-Ministerpräsident der DDR, wird zum Minister für Koordinierung und Kontrolle ernannt.

15.7.1960, Freitag

Der kanadische Leichtathlet Harry Jerome stellt in Saskatoon (Kanada) den am 21. Juni von Armin Hary mit 10,0 sec im 100-m-Lauf aufgestellten Weltrekord ein.

Einen Tag nach der Nominierung des Senators von Massachusetts, John F. Kennedy, zum US-Präsidentschaftskandidaten wählt der Nationalkonvent der Demokratischen Partei in Los Angeles den texanischen Senator Lyndon B. Johnson als Anwärter für das Amt des Vizepräsidenten.

Ho Chi Minh wird in Hanoi als Staatspräsident Nordvietnams wiedergewählt.

Nach einem Beschluss des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen treffen in Kongo (Léopoldville) UNO-Truppen ein. Sie sollen die Ordnung in der seit dem 30. Juni unabhängigen Republik herstellen.

16.7.1960, Samstag

Acht dänische Fußballspieler, die zu einem Olympia-Qualifikationsspiel ihrer Mannschaft fliegen wollten, kommen ums Leben, als ihr Flugzeug nach dem Start vom Kopenhagener Flugplatz ins Wasser stürzt. Sie waren, neben dem schwer verletzt geborgenen Kapitän, die einzigen Insassen der Maschine.

17.7.1960, Sonntag

Nach sowjetischen Protestnoten gegen das Eingreifen belgischer Truppen im Kongo (Léopoldville) bricht die Regierung in Brüssel die diplomatischen Beziehungen zur UdSSR ab.

Der italienische Radsportler Gastone Nencini gewinnt die 47. Tour de France die am 26. Juni begonnen hatte.

18.7.1960, Montag

Etwa 300 Studenten demonstrieren vor dem Kultusministerium in Düsseldorf gegen die Entlassung der Professorin Renate Riemeck aus der Prüfungskommission der Pädagogischen Akademie Wuppertal. Der Historikerin werden “Ostkontakte” und kritische Stellungnahmen zur Regierungspolitik vorgeworfen.

Der Aufsichtsrat der August-Thyssen-Hütte gibt in Köln bekannt, dass die Fritz-Thyssen-Stiftung ihre Arbeit zur Förderung der Wissenschaften aufgenommen hat.

Hajato Ikeda wird als Nachfolger von Nobosuke Kischi, der am 15. Juli zurückgetreten ist, zum Ministerpräsidenten Japans gewählt.

Das Bundesverteidigungsministerium in Bonn veröffentlicht Angaben über die Zahl der Deserteure zwischen den beiden deutschen Staaten. Danach sind seit 1951 21 294 Soldaten aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet. In dieser Zeit desertierten 161 Bundeswehrangehörige in die DDR.

19.7.1960, Dienstag

Die italienische Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Fernando Tambroni tritt zurück.

Bei einem Brand im Erzbergwerk “Hannoversche Treue” in Salzgitter kommen 33 Bergleute ums Leben.

20.7.1960, Mittwoch

Das US-Atom-U-Boot “George Washington” startet aus einer Tauchtiefe von 15 m zwei “Polaris”-Raketen.

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg wurden im ersten Halbjahr 1960 rund 100 000 Kraftfahrzeuge mehr zugelassen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

21.7.1960, Donnerstag

Sirimawo Bandaranaike wird in Colombo zur Ministerpräsidentin von Ceylon (Sri Lanka) gewählt.

Herzog Carl von Württemberg heiratet in der Schlosskirche im oberschwäbischen Altshausen die französische Prinzessin Diane, eine Tochter des Grafen von Paris. Die Feiern gelten im europäischen Hochadel als “Hochzeit des Jahres”.

Der panamaische Tanker “Alkaid” havariert im New Yorker Hafen.

22.7.1960, Freitag

Das größte Brückenbauwerk Bayerns wird in München-Freimann von Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (CDU) eingeweiht. Der Bau der Autobahnbrücke mit 13 Über- und Unterführungen kostete 29,5 Mio. DM.

Auf dem Militärflughafen Nörvenich bei Bonn landen die ersten acht für den Einsatz in der Bundeswehr bestimmten US-amerikanischen Düsenjäger vom Typ Starfighter F-104-G.

23.7.1960, Samstag

Nach einer Erhebung des deutschen Mehlgroßhandels-Verbandes ist das Brot in der Bundesrepublik im Vergleich zu den anderen Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft am teuersten. Ein Kilo Weißbrot kostet in der Bundesrepublik 1,10 DM, in den Niederlanden 0,66 Gulden (60 Pfennig).

Gisela Birkemeyer aus Berlin (Ost) stellt bei den Leichtathletik-Meisterschaften der DDR in Leipzig im 80-m-Hürdenlauf mit 10,5 sec einen Weltrekord auf.

24.7.1960, Sonntag

Wolfgang Graf Berghe von Trips gewinnt in Stuttgart das Grand-Prix-Automobilrennen um den “Großen Preis der Solitude”. Er fährt auf seinem Ferrari einen Streckenrekord.

Der deutsche Bühnen- und Filmschauspieler Hans Albers erliegt einer schweren Krankheit.

Die einen Monat dauernden Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth werden eröffnet.

Andrej A. Gretschko aus der UdSSR wird neuer Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Warschauer Paktes.

25.7.1960, Montag

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) unterzeichnet in Bonn den Gesellschaftsvertrag über die Bildung der Deutschland-Fernsehen-GmbH.

26.7.1960, Dienstag

120 Frauen aus Italien, der Schweiz und Österreich beginnen den Aufstieg zu einem in 4559 m Höhe gelegenen Gipfel des Monte Rosa in den Walliser Alpen. Die Besteigung geschieht im Gedenken an zwei Alpinistinnen, die 1959 im Himalaja-Gebiet ums Leben kamen.

In Salzburg wird das neuerbaute Festspielhaus mit dem “Rosenkavalier” von Richard Strauss eingeweiht.

Amintore Fanfani bildet in Rom als neuer italienischer Ministerpräsident ein nur aus Christdemokraten bestehendes Minderheitskabinett.

Nach 74-tägiger Verhandlungsdauer wird in Aachen einer der größten Schmuggel-Prozesse der Nachkriegszeit abgeschlossen. 19 Angeklagte erhalten Freiheitsstrafen zwischen 3 und 39 Monaten. Sie hatten seit 1955 mit Unterstützung von Zöllnern in großem Umfang Kaffee über die deutsch-belgische Grenze geschmuggelt.

Die Volksschauspielerin Liesl Karlstadt (eigtl. Elisabeth Wellano) stirbt in Garmisch-Partenkirchen.

28.7.1960, Donnerstag

Die thailändische Königin Sirikit und König Rama IX. Bhumibol werden von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) in Bonn empfangen.

Der Vizepräsident der USA, Richard M. Nixon, wird auf dem Konvent der Republikanischen Partei in Chicago zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahlen am 8. November gewählt. Er tritt gegen den am 14. Juli nominierten Demokraten John F. Kennedy an.

Die Regierung der DDR wirft dem Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Hans Globke, vor, an der Formulierung der NS-Rassengesetze mitgewirkt zu haben.

29.7.1960, Freitag

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) trifft auf Schloss Rambouillet bei Paris für zwei Tage mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle zusammen. Adenauer steht den Vorschlägen de Gaulles für eine deutsch-französische Zweier-Union oder eine supranationale Lösung in Westeuropa skeptisch gegenüber.

Bei den Parlamentswahlen in Südkorea gewinnt die bisher oppositionelle Demokratische Partei 177 von 233 Mandaten für das Unterhaus in Seoul. Die Liberale Partei des am 27. April zurückgetretenen Staatspräsidenten Syngman Rhee erringt einen Sitz.

Nach einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” kann bei der Produktion von Kunststoffen für 1960 erstmals mit einer Jahreserzeugung von mehr als 1 Mio. t gerechnet werden. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurde die Herstellung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37% gesteigert.

Die Justizminister der Bundesländer veranlassen beim Amtsgericht in Hameln einen Modellversuch, mit dem geklärt werden soll, ob durch die Mikroverfilmung von Aktenmaterial eine Personal- und Raumeinsparung in der Justizverwaltung erzielt werden kann.

30.7.1960, Samstag

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft die Einführung einer einteiligen Bundesliga unter professionellen Bedingungen.

In der französischen Stadt Lyon und in Oran (Algerien) werden fünf algerische Widerstandskämpfer hingerichtet. Der sowjetische Ministerpräsident Nikita S. Chruschtschow und zahlreiche Intellektuelle, unter ihnen Pablo Picasso und Jean-Paul Sartre, hatten vorher Gnadengesuche an die französische Regierung gerichtet.

Die Republik Madagaskar proklamiert unter Ministerpräsident Philibert Tsiranana ihre Unabhängigkeit von Frankreich.

Die saarländischen Kommunalwahlen vom 15. Mai müssen nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe wiederholt werden, weil Bürgerinitiativen nicht zugelassen waren.

31.7.1960, Sonntag

In München wird der einwöchige 37. Eucharistische Weltkongress eröffnet. Zu der internationalen Feier des Abendmahls mit zahlreichen Konferenzen und Seminaren werden mehr als 500 000 Besucher erwartet.

Der 40fache Fußballnationalspieler Helmut Rahn (1. FC Köln) erhält vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Freigabe für einen Wechsel zum niederländischen Verein SC Enschede. Er wird jedoch für weitere Fußballländerspiele gesperrt und aus dem Kader für die Weltmeisterschaften 1962 in Chile ausgeschlossen.

Der schwedische Autorennfahrer Joakim Bonnier siegt im Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring vor dem Deutschen Wolfgang Graf Berghe von Trips, der ebenso wie Bonnier auf Porsche fährt. Das Ferrari-Team war bei diesem Rennen nicht am Start.

Chroniknet