Was geschah im Juni 1953

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1.6.1953, Montag

In der DDR wird eine sog. Volkskontrolle eingeführt; freiwillige Helfer sollen als Haus- und Straßenobleute die Volkspolizei unterstützen.

Aus Protest gegen die Ende Mai beschlossene Währungsreform kommt es in der tschechoslowakischen Stadt Pilsen zu gewalttätigen regierungsfeindlichen Unruhen.

2.6.1953, Dienstag

In Londons Westminster Abbey wird die britische Königin Elisabeth II. gekrönt. Die auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlte Direktübertragung von den Krönungsfeierlichkeiten ist die erste Sendung im Rahmen der Eurovision.

Der Bundestag verabschiedet ein Bundesbeamtengesetz, das Rechte und Pflichten sowie die Versorgungsansprüche der beim Bund tätigen Beamten regelt.

Der italienische Radrennfahrer Fausto Coppi gewinnt zum fünften Mal den Giro d’Italia. Nach 20 Etappen über 3981 km hat er 129 min Vorsprung vor dem Schweizer Hugo Koblet.

3.6.1953, Mittwoch

Bundeskanzler Konrad Adenauer und der US-amerikanische Hohe Kommissar in Deutschland, James Bryant Conant, unterzeichnen in Bonn ein Abkommen durch das ein 1923 geschlossenes deutsch-amerikanisches Freundschaftsabkommen wieder in Kraft gesetzt wird.

Nach einem vom Bundestag verabschiedeten Gesetz über den Länderfinanzausgleich müssen die wohlhabenderen Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen 1953/54 Ausgleichszahlungen an die übrigen Länder entrichten.

Die sowjetische Parteiführung wiederholt ihre im April an die Parteispitze der DDR gerichtete Mahnung, den scharfen innenpolitischen Kurs zu lockern.

In London wird eine bis zum 9. Juni dauernde Konferenz der Premierminister der Commonwealth-Staaten eröffnet. Die Regierungschefs unterstützen den Vorschlag des britischen Premiers Sir Winston Churchill für eine Konferenz der Westmächte mit der Sowjetunion.

4.6.1953, Donnerstag

In Eisleben (DDR) erzwingen die Bergleute des “Fortschrittsschachts” durch eine Arbeitsniederlegung die Rücknahme der Ende Mai von der DDR-Regierung beschlossenen Erhöhung der Arbeitsnormen.

5.6.1953, Freitag

König Friedrich IX. von Dänemark setzt durch seine Unterschrift die Verfassungsreform in Kraft, die im Mai per Referendum gebilligt worden war.

Der US-Amerikaner Parry O’Brien verbessert in Compton (Kalifornien) seinen vor einem Monat aufgestellten Weltrekord im Kugelstoßen um vier Zentimeter auf 18,04 m.

6.6.1953, Samstag

Die 1952 gegründete Gesamtdeutsche Volkspartei fordert auf ihrem ersten Bundesparteitag in Essen die Abhaltung freier Wahlen in ganz Deutschland unter der Kontrolle der vier Besatzungsmächte. In den Parteivorstand werden u.a. der frühere Bundesinnenminister Gustav Heinemann und Helene Wessel gewählt.

Der britische Jockey Sir Gordon Richards gewinnt auf Pinza in Epsom das 174. englische Galopp-Derby.

7.6.1953, Sonntag

Auf dem Bundeskongress des “Bundes der Deutschen für Einheit, Frieden und Freiheit” in Köln werden der ehemalige Reichskanzler Joseph Wirth und Wilhelm Elfes zu Vorsitzenden der Partei gewählt.

Im schweizerischen Kanton Genf wird die Einführung des Frauenwahlrechts in einer Volksabstimmung mit einer Mehrheit von 57% abgelehnt.

8.6.1953, Montag

In der Bundesrepublik Deutschland tritt die Senkung der Tabaksteuer in Kraft. Zigaretten werden dadurch um etwa zwei bis drei Pfennig billiger. In begrenzter Anzahl wird außerdem eine neue Zigarette für 7,5 Pfennig auf den Markt gebracht.

In Kenia wird die etwa 100 000 Mitglieder zählende Kenya African Union, die einzige politische Organisation der farbigen Bevölkerung, wegen angeblicher Verbindungen zu den Terroristen der Mau-Mau-Bewegung verboten.

Bei den Parlamentswahlen in Italien (seit 7. 6.) erleiden die regierenden Christdemokraten deutliche Stimmenverluste, bleiben jedoch stärkste Partei (303 Sitze, zuvor 371). Kommunisten und Sozialisten steigern die Zahl ihrer Mandate von 182 auf insgesamt 218. Die rechtsgerichteten Monarchisten und Neofaschisten sind mit 69 Abgeordneten (vorher 20) im Parlament vertreten.

Die sowjetische Hohe Kommission in Österreich hebt die Personen-Kontrollen an der Demarkationslinie zwischen der sowjetischen und den westlichen Besatzungszonen in Wien weitgehend auf.

Bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Koreakrieg wird in Panmunjom ein Abkommen über die Rückführung der Kriegsgefangenen unterzeichnet. Der Austausch der Gefangenen war eines der umstrittensten Themen bei den bisherigen Verhandlungsrunden.

Bundesinnenminister Robert Lehr (CDU) eröffnet in Berlin (West) das Bundesverwaltungsgericht und den Bundesdisziplinarhof.

9.6.1953, Dienstag

In der Bundesrepublik Deutschland tritt das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften in Kraft, das die Einrichtung einer Bundesprüfstelle vorsieht. Auf Antrag soll hier über den jugendgefährdenden Charakter von Druckerzeugnissen entschieden werden.

Die südkoreanische Nationalversammlung unterstützt die Entscheidung der Regierung, einen Waffenstillstand im Koreakrieg unter den gegebenen Umständen nicht anzuerkennen und den Kampf notfalls ohne ausländische Unterstützung fortzusetzen.

10.6.1953, Mittwoch

Indien schließt seine Gesandtschaft in Portugal, da sich die portugiesische Regierung weigert, die Besitzungen Portugals auf indischem Boden zurückzugeben.

Die DDR-Regierung unter Ministerpräsident Otto Grotewohl und Vertreter der evangelischen Kirche verständigen sich über eine Beendigung ihres Konflikts. Die Regierung erklärt sich bereit, das kirchliche Leben zu respektieren, die Kirche sichert zu, keinen Einfluss auf die Politik zu nehmen.

Das Frankfurter Landgericht verurteilt die I. G. Farben zur Zahlung eines Schmerzensgeldes an einen ehemaligen Zwangsarbeiter. Der Prozess gegen die I. G. Farben gilt als Musterprozess für Entschädigungsansprüche früherer KZ-Häftlinge gegen deutsche Unternehmen.

Der Bundestag spricht sich für eine Vier-Mächte-Konferenz über das Deutschland-Problem aus, auf der die Abhaltung freier Wahlen, die Bildung einer gesamtdeutschen Regierung und der Abschluss eines Friedensvertrags vorbereitet werden sollen.

11.6.1953, Donnerstag

Bei der Vertrauensabstimmung in der französischen Nationalversammlung verfehlt der mit der Regierungsbildung beauftragte Außenminister Georges Bidault mit 313 Stimmen die erforderliche Mehrheit um eine Stimme. Bidault ist bereits der fünfte Kandidat, der seit dem Rücktritt René Mayers im Mai bei der Regierungsbildung scheitert.

Die drei Westmächte schlagen der Sowjetunion in inhaltlich übereinstimmenden Noten vor, die Verhandlungen über einen Staatsvertrag für Österreich wieder aufzunehmen.

Der Ministerrat der DDR bekräftigt den vom Politbüro der Sozialistischen Einheitspartei (SED) zwei Tage zuvor verabschiedeten sog. Neuen Kurs in der Innen- und Wirtschaftspolitik. Das rigide Vorgehen beim Aufbau des Sozialismus soll abgemildert werden. Angestrebt wird eine “entschiedene Verbesserung der Lebenshaltung” und die “Stärkung der Rechtssicherheit”.

12.6.1953, Freitag

Ein vom Bundestag verabschiedetes Evakuiertengesetz soll Personen, die während des Weltkrieges ihren Wohnort verlassen mussten, bei der Rückkehr in ihre Heimat unterstützen. Davon sind rd. 305 000 Personen betroffen, die während des Krieges auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland ihren Wohnsitz hatten.

Der Physiker Albert Einstein fordert die US-amerikanischen Intellektuellen auf, die Aussage vor den von Senator Joseph R. McCarthy initiierten Ausschüssen zu verweigern, in denen angebliche Kommunisten und deren Sympathisanten aufgespürt werden sollen.

Bei einem Fährunglück in Ostpakistan ertrinken in der Nähe der Stadt Dacca 188 der insgesamt 200 Passagiere.

13.6.1953, Samstag

Nach Angaben des Generalstaatsanwalts sind in der DDR seit Anfang Juni 4029 Personen freigelassen worden, die wegen Verstößen gegen das “Gesetz zum Schutze des Volkseigentums” inhaftiert waren.

Christl Schack, ein Mannequin aus Berlin (West), wird im Kurhaus von Wiesbaden zur Miss Germany gewählt.

14.6.1953, Sonntag

In Kolumbien wird Staatspräsident Laureano Gómez durch einen Militärputsch unter der Führung von General Gustavo Rojas Pinilla gestürzt.

Der US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower spricht sich gegen die von Senator Joseph R. McCarthy veranlasste Verbrennung von angeblich kommunistischen Büchern in US-Regierungsbibliotheken im Ausland aus.

Auf dem Parteitag der CSU in Augsburg wird der bayerische Ministerpräsident Hans Ehard in seinem Amt als Parteivorsitzender bestätigt.

Das SED-Zentralorgan “Neues Deutschland” kritisiert die “diktatorische und administrative” Art, mit der die Funktionäre der volkseigenen Betriebe und der Gewerkschaften in der DDR die Normenerhöhungen in den Betrieben gegen den Widerstand der Arbeiter durchzusetzen versuchten.

15.6.1953, Montag

DDR-Parteichef Walter Ulbricht räumt Fehler der Parteiführung beim Aufbau des Sozialismus ein. Die Partei habe nicht erkannt, so Ulbricht, dass das eingeschlagene Tempo bei der Sozialisierung zu hoch gewesen sei.

16.6.1953, Dienstag

Durch das in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft tretende Schwerbeschädigtengesetz soll die Eingliederung Behinderter ins Berufsleben gefördert werden.

Jugoslawien und die Sowjetunion nehmen ihre 1949 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wieder auf.

Aus Protest gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen treten Bauarbeiter auf der Stalinallee in Berlin (Ost) in den Streik. Mehrere tausend Personen schließen sich bis mittags einem Demonstrationszug zum Regierungssitz an.

17.6.1953, Mittwoch

In der ganzen DDR weiten sich die Streiks gegen die Normenerhöhung zu einem Aufstand gegen das kommunistische Regime aus. Sowjetische Truppen schlagen die Erhebung gewaltsam nieder.

Die Premiere der von Fritz Kortner inszenierten Aufführung von Sean O’Caseys Stück “Der Preispokal” im West-Berliner Schiller-Theater ruft wegen angeblicher pazifistischer Tendenzen den heftigen Protest des Publikums hervor.

18.6.1953, Donnerstag

In Berlin (West) beginnen die dritten internationalen Filmfestspiele (bis 28. 6.). Als bester Film des Festivals wird die französisch-italienische Gemeinschaftsproduktion “Lohn der Angst” von Henri Georges Clouzot mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Der ägyptische Ministerpräsident Ali Muhammad Nagib erklärt Ägypten zur Republik und übernimmt selbst das neugeschaffene Amt des Staatspräsidenten.

27 000 nordkoreanische Kriegsgefangene fliehen mit Unterstützung der südkoreanischen Regierung aus Gefangenenlagern in Südkorea. Mit der Freilassung der kommunistischen Gefangenen versucht der südkoreanische Präsident Syngman Rhee, die Waffenstillstandsverhandlungen zu torpedieren.

In Berlin (Ost), Leipzig, Magdeburg und Jena werden mehrere Personen wegen ihrer Beteiligung am Aufstand des Vortages zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet. Bis zum 26. Juni werden in der DDR Todesurteile gegen insgesamt 29 Personen vollstreckt.

19.6.1953, Freitag

Das Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg wird im Staatsgefängnis von New York auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Das Urteil gegen die Rosenbergs, die 1951 wegen des Verrats von Atomgeheimnissen zum Tode verurteilt worden waren, war weltweit heftig umstritten.

Die Stärke des Bundesgrenzschutzes wird auf Beschluss des Bundestags von 10 000 auf 20 000 Mann erhöht.

Der Bundesrat stimmt der im Mai vom Bundestag verabschiedeten sog. Kleinen Steuerreform zu, die damit rückwirkend zum 1. Juni in Kraft treten kann.

20.6.1953, Samstag

Der US-Amerikaner Sim Iness verbessert in Lincoln (USA) den Weltrekord im Diskuswerfen um 0,96 m auf die Weite von 57,92 m.

Die siebten, vom Deutschen Gewerkschaftsbund veranstalteten Ruhrfestspiele werden in Recklinghausen eröffnet. Die Veranstaltung steht unter dem Leitmotiv “Arbeit und Muße”.

In der Münchner Innenstadt kommt es zu den schwersten Unruhen seit Kriegsende. Anlass sind Proteste gegen die Absicht zweier Textilkaufhäuser, das Geschäft auch am Samstagnachmittag zu öffnen.

Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet in München die Deutsche Verkehrsausstellung. Bis zum 11. Oktober wird dort ein Überblick über sämtliche modernen Verkehrsmittel gezeigt.

21.6.1953, Sonntag

Das SED-Zentralkomitee bezeichnet den Aufstand vom 17. Juni als “faschistische Provokation”. In einer offiziellen Stellungnahme wird der sog. Neue Kurs bekräftigt. Die Erhöhung der Arbeitsnormen, die Auslöser der Streiks war, wird zurückgenommen.

Die nordrhein-westfälische FDP befasst sich auf einem Sonderparteitag in Düsseldorf mit den Vorwürfen, die Partei sei von rechtsextremen Kräften unterwandert. Die Delegierten sprechen dem in diesem Zusammenhang heftig kritisierten Landesvorsitzenden Friedrich Middelhauve ihr Vertrauen aus.

Vertreter rechtsradikaler Gruppierungen in der Bundesrepublik schließen sich in Nürnberg zu einer sog. Nationalen Opposition zusammen.

Der kambodschanische König Norodom Sihanouk, der am 14. Juni ins Exil nach Thailand gegangen war, kehrt nach Kambodscha zurück, bleibt jedoch im Westen des Landes, wo sich keine französischen Truppen aufhalten. Sihanouk will erst dann in die Hauptstadt Phnom Penh zurückkehren, wenn sein Land die volle Unabhängigkeit erreicht hat.

Der 1. FC Kaiserslautern wird durch ein 4:1 über den VfB Stuttgart im Berliner Olympiastadion Deutscher Fußballmeister.

Bei der ersten Weltmeisterschaft der Springreiter in Paris siegt der Spanier Francisco Goyoaga vor dem Deutschen Fritz Thiedemann.

22.6.1953, Montag

Die zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule verlaufende bisherige Charlottenburger Chaussee wird auf Beschluss des Westberliner Senats in “Straße des 17. Juni” umbenannt.

In Straßburg findet die erste gemeinsame Sitzung der beratenden Versammlung des Europarats und der Versammlung der Montanunion statt.

23.6.1953, Dienstag

In Berlin (West) findet eine Trauerfeier für sieben West-Berliner Bürger statt, die bei dem Aufstand in der DDR getötet wurden. Im ganzen Bundesgebiet werden von 15 Uhr bis 15.05 Uhr Gedenkminuten für die Opfer des 17. Juni eingelegt.

Für die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin (West) werden aus den Mitteln des Marshall-Plans weitere 250 Mio. DM zur Verfügung gestellt.

24.6.1953, Mittwoch

Ein vom Bundestag verabschiedetes Fernstraßengesetz überträgt dem Bund die Kompetenz für den Bau und die Unterhaltung der Autobahnen und Bundesstraßen.

25.6.1953, Donnerstag

Der als “Würger von Nottinghill” bekanntgewordene John Reginald Christie wird vom Londoner Gericht Old Bailey des Mordes für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt.

Die DDR-Regierung beschließt Sofortmaßnahmen, die zur Verbesserung der Versorgungslage beitragen sollen; u.a. werden umfangreiche Lebensmittelvorräte aus staatlichen Beständen zum Verkauf freigegeben.

Der Staatssicherheitsminister der DDR, Wilhelm Zaisser, teilt mit, dass beim Aufstand vom 17. Juni insgesamt 25 Menschen getötet wurden, darunter 19 Demonstranten. Westlichen Schätzungen zufolge ist die Zahl der Opfer deutlich höher.

Nach einer langwierigen innenpolitischen Auseinandersetzung verabschiedet der Bundestag ein neues Wahlgesetz, das in wesentlichen Punkten vom ursprünglichen, heftig kritisierten Regierungsentwurf abweicht.

26.6.1953, Freitag

Die Geschwister Robert und Gerald Finally kehren nach Frankreich zurück. Das Schicksal der jüdischen Kinder, deren Eltern von Nationalsozialisten ermordet wurden, hatte in Frankreich seit Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Die Pflegemutter der Kinder hatte sich geweigert, die Brüder deren Verwandten zu übergeben und sie deshalb nach Spanien entführt.

27.6.1953, Samstag

Die Schriftsteller Stefan Heym und Max Zimmering erhalten den erstmals verliehenen Heinrich-Mann-Preis der Deutschen Akademie der Künste in der DDR.

Die FDP verabschiedet auf ihrem Parteitag in Lübeck (bis 28. 6.) ein Wahlprogramm, in dem sie sich für eine von Regierung und Opposition gemeinsam getragene Außenpolitik sowie für die Fortentwicklung der sozialen Marktwirtschaft einsetzt.

Die französische Nationalversammlung spricht dem mit der Regierungsbildung beauftragten Joseph Laniel mit den Stimmen aller bürgerlichen Parteien das Vertrauen aus.

28.6.1953, Sonntag

Die für den Juli geplante Konferenz der Regierungschefs der drei westlichen Alliierten auf den Bermudas wird wegen einer Erkrankung des britischen Premierministers Sir Winston Churchill verschoben.

Bei der Einweihung einer Zuckerfabrik im bayerischen Ochsenfurt muss der Weiheakt eines evangelischen Geistlichen auf Drängen des katholischen Würzburger Bischofs Julius Döpfner ausfallen. Der Zwischenfall führt zu einem Konfessionsstreit.

Allasch” aus dem Gestüt Schlenderhan gewinnt unter Jockey Hein Bollow das 84. Deutsche Galopp-Derby auf der Rennbahn in Hamburg-Horn.

Bei den Leichtathletik-Meisterschaften der USA in Dayton (Ohio) verbessert, Olympiasieger Walter Davis mit 2,12 m den zwölf Jahre alten Hochsprung-Weltrekord von Lester Steers um 1 cm.

29.6.1953, Montag

Die Chefs der diplomatischen Missionen der Bundesrepublik Deutschland bei den Regierungen der drei westlichen Alliierten erhalten den persönlichen Rang von Botschaftern.

30.6.1953, Dienstag

DDR-Justizminister Max Fechner betont in einem Interview, dass das Streikrecht in der DDR verfassungsmäßig garantiert sei. Daher dürften im Zusammenhang mit dem Aufstand vom 17. Juni nur solche Personen bestraft werden, die eines schweren Verbrechens überführt worden seien.

Von April bis Juni sind insgesamt 112 560 Flüchtlinge aus der DDR in westlichen Notaufnahmelagern registriert worden.

Mit 15,81 Mio. Arbeitnehmern erreicht die Zahl der Beschäftigten in der Bundesrepublik Deutschland den höchsten Stand in der Nachkriegszeit.

Chroniknet