Was geschah im Juni 1964

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1.6.1964, Montag

Rumänien und die USA beschließen eine erhebliche Ausweitung ihrer Handelsbeziehungen.

In Jerusalem wird die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) gegründet.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt eine Änderung der Straßenverkehrsordnung in Kraft.

2.6.1964, Dienstag

Die Parlamentsfraktion der indischen Kongresspartei wählt Lal Bahadur Shastri einstimmig zu ihrem Vorsitzenden und damit zum neuen Premierminister Indiens.

Der israelische Ministerpräsident Levi Eschkol beendet einen zweitägigen Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten von Amerika. US-Präsident Lyndon B. Johnson sagte Israel Hilfe bei der Meerwasser-Entsalzung zu.

3.6.1964, Mittwoch

Erich Mende wird auf dem Bundesparteitag der Freien Demokraten (FDP) in Duisburg als FDP-Bundesvorsitzender wiedergewählt.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesjustizminister Wolfgang Stammberger gibt bekannt, dass er von der FDP zur SPD überwechseln werde. Nur durch die SPD, so erklärt Stammberger seine Entscheidung, könne der Wiederaufstieg des ehemaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß (CSU) verhindert werden.

4.6.1964, Donnerstag

Von der Anklage der fahrlässigen Tötung wird in Aachen der 34 Jahre alte Zollsekretär Robert Klaus freigesprochen. Klaus hatte im Februar an der deutsch-belgischen Grenze einen 36-Jährigen Arbeiter, der eineinhalb Pfund Kaffee, 100 g Tee und 20 Eier unverzollt in die Bundesrepublik Deutschland bringen wollte, nach einem Warnschuss mit seiner Dienstpistole erschossen.

Der 41-Jährige Nürnberger Foto-Millionär Hanns-Heinz Porst wird gegen eine Kaution von über 7 Mio. DM aus der Untersuchungshaft entlassen. Er war am 12. Mai festgenommen worden, da er der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verdächtigt wird.

Der Bundestag verabschiedet die restlichen Bestimmungen zum neuen Miet- und Wohnrecht. Damit ist das Gesetzgebungswerk, das den Wohnungsmarkt bis zum 1. Januar 1966 ganz in die freie Marktwirtschaft überführen soll, endgültig abgeschlossen.

Bundeskanzler Ludwig Erhard und die Ministerpräsidenten der Länder unterzeichnen in Bonn ein Verwaltungsabkommen zur Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN), der sich mit einer Beschwerde Kambodschas über wiederholte Grenzverletzungen US-amerikanisch-südvietnamesischer Truppen befasste, verabschiedet eine Resolution, die u.a. die Entsendung einer UN-Kommission zur Untersuchung der Zwischenfälle vorsieht.

5.6.1964, Freitag

Die britische Popgruppe “The Rolling Stones” hat im Rahmen ihrer US-Tournee in der “Hollywood Palace Show” ihren ersten Fernsehauftritt in den USA.

Im Gebäude der Wiener Künstlergruppe “Sezession” wird der Ausstellungsbetrieb wieder aufgenommen. Erste Ausstellung: “Wien um 1900”.

Das Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg wird eröffnet.

Großbritannien startet nach zehnjähriger Konstruktionsarbeit erstmals erfolgreich eine Blue-Streak-Rakete. Diese Rakete, sie trägt den Namen “Europa I”, soll die erste Stufe einer Trägerrakete für europäische Satelliten werden.

Im Rahmen einer “Modernisierung der katholischen Kirche” hebt Papst Paul VI. die Kirchenstrafen gegen Christen, die eine Feuerbestattung wünschen, auf.

Der Bundestag billigt einstimmig das Ratifikationsgesetz zum Moskauer Atomteststopp-Abkommen, das am 5. August 1963 von den USA, der UdSSR und Großbritannien unterzeichnet wurde.

6.6.1964, Samstag

Prokommunistische Pathet-Lao-Truppen schießen über der laotischen “Hochebene der Tonkrüge” zwei US-amerikanische Aufklärungsflugzeuge ab. In beiden Fällen können sich die Piloten mit Fallschirmen retten.

Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion unterzeichnen in Genf zwei Abkommen über die Zusammenarbeit in der Weltraumforschung.

Die deutsche Fußball-Nationalelf besiegt in Helsinki die finnische Auswahl mit 4:1 Toren. Trainer Josef “Sepp” Herberger betreut in diesem Spiel zum letztenmal das DFB-Team.

Mit einer nur knappen Mehrheit kann sich die bisher regierende Christlich-Soziale Partei bei den Parlamentswahlen in Luxemburg behaupten. Sozialisten und Kommunisten gewinnen Stimmenanteile hinzu, die Liberalen müssen starke Einbußen hinnehmen.

8.6.1964, Montag

Das neue indische Kabinett unter Lal Bahadur Shastri wird vereidigt. Die Tochter des am 27. Mai verstorbenen Premierministers Jawaharlal Nehru, Indira Gandhi, übernimmt das Ministerium für Information und Rundfunk.

In einem Bunker in Dortmund probt das Bundesamt für Zivilschutz mit 144 Freiwilligen das Überleben nach einem Atomschlag.

9.6.1964, Dienstag

Heftige Unwetter verursachen an der italienischen Adriaküste und in der Provinz Brescia schwere Schäden. Vierzehn Menschen kommen ums Leben.

Bundeskanzler Ludwig Erhard tritt eine offizielle Besuchsreise nach Kanada und in die USA an (9. 6.-13. 6.). In Gesprächen mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Lester B. Pearson und US-Präsident Lyndon B. Johnson werden Fragen der deutschen Wiedervereinigung und der NATO (Nordatlantikpakt) erörtert.

Die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien unterzeichnen nach rund siebenjähriger Verhandlungsdauer ein Abkommen über Entschädigungszahlungen für die Opfer des NS-Regimes. Es wird vereinbart, dass die britische Regierung einen globalen Betrag von 11,2 Mio. DM erhält, den sie nach eigenem Gutdünken an die Anspruchsberechtigten verteilen kann.

10.6.1964, Mittwoch

In der Londoner Ausstellungshalle Earl’s Court wird die “World Book Fair” (10. 6.-20. 6.) eröffnet. 19 Länder sind auf der zum ersten Mal veranstalteten Weltbuchmesse vertreten, die im Gegensatz zur Frankfurter Buchmesse in erster Linie als bunte Show rund ums Buch vor allem für das allgemeine Publikum gedacht ist.

Joseph Suders Oper “Kleider machen Leute” nach der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller wird in der Inszenierung von Hans Friederici und der musikalischen Bearbeitung von Helmut Henze im Landestheater Coburg uraufgeführt.

11.6.1964, Donnerstag

Bei einem Überfall auf die katholische Volksschule in Köln-Volkhoven ersticht ein offenbar geistesgestörter 42 Jahre alter Mann zwei Lehrerinnen und verletzt 28 Kinder mit einem Flammenwerfer.

In Berlin (West) wird im Stadtteil Charlottenburg die 250 000. Wohnung übergeben, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im westlichen Teil der Stadt fertiggestellt wurde.

Die USA schließen mit der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) ein Abkommen, demzufolge sie vier zivile Kernreaktoren der Kontrolle der IAEO unterstellen. Die laufende Überprüfung soll garantieren, dass diese Atomkraftwerke nicht für militärische Zwecke verwendet werden.

Das Parlament in Norwegen beschließt nach dem Vorbild Dänemarks, Finnlands und Schwedens, den Vereinten Nationen (UN) für eine Ordnungstruppe ein ständiges Kontingent von Offizieren und Mannschaften aus Freiwilligen zur Verfügung zu stellen.

12.6.1964, Freitag

Sie werden sterben, Sire!”, ein Schauspiel von Leopold Ahlsen wird im Schlosspark-Theater Berlin uraufgeführt (Regie: Werner Düggelin, Bühnenbild: Fritz Butz).

Bundesjustizminister Ewald Bucher teilt in Bonn auf eine kleine Anfrage der SPD hin mit, dass zur Zeit im Bundesgebiet noch 800 Strafverfahren wegen nationalsozialistischer Straftaten anhängig sind. Bis Ende 1963 seien von deutschen Gerichten 5445 Personen und von den Alliierten 5000 Personen wegen NS-Verbrechen verurteilt worden.

Im sog. “Rivonia-Prozess”, der seit 9. Oktober 1963 in Pretoria (Südafrika) gegen Apartheid-Gegner geführt wird, fallen die Urteile. Acht Angeklagte, darunter der Bürgerrechtler Nelson Mandela, werden wegen staatsfeindlicher Aktionen zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Der schwedische Luftwaffenoberst Stig Wennerström wird vom Stockholmer Stadtgericht wegen Verrats militärischer Geheimnisse zugunsten der UdSSR zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die Sowjetunion und die DDR schließen einen auf 20 Jahre befristeten “Vertrag über Freundschaft, gegenseitigen Beistand und Zusammenarbeit”.

13.6.1964, Samstag

In Kiel läuft das erste deutsche Schiff mit Atomantrieb, die “Otto Hahn”, vom Stapel.

Die Kirchenoper “Curlew River”, komponiert für vier Männer- und vier Knabenstimmen, acht Chorsänger sowie Orchester von Benjamin Britten, wird in der Orford Church (Suffolk) uraufgeführt.

Auf dem Flugplatz von Melbourne (Australien) kommt es zu einem Verkehrschaos, als drei der vier “Beatles”, John Lennon, Paul McCartney und George Harrison, landen; 250 000 Fans blockieren sämtliche Zufahrtsstraßen.

14.6.1964, Sonntag

In San Sebastian enden die XII. Internationalen Filmfestspiele (5.6. – 14.6.). Die “Goldene Muschel” für den besten Spielfilm erhält der US-amerikanische Beitrag “America, America” (Untertitel: Die Unbezwingbaren) von Elia Kazan.

Das einaktige Drama “Spiel” von Samuel Beckett wird im Pavillon de Marsan in Paris erstmals in französischer Sprache, von Beckett selbst übersetzt, unter dem Titel “Comédie” aufgeführt.

In den USA unterzeichnen die Vereinigte Gewerkschaft der Stahlarbeiter und elf Stahlgesellschaften ein Abkommen über gleiche Arbeitsbedingungen für alle Rassen in der Stahlindustrie.

15.6.1964, Montag

Die letzten in Algerien stationierten französischen Truppen verlassen ein Jahr vor Ablauf der vertraglich festgelegten Frist das Land mit Ausnahme des Flottenstützpunktes Mersel-Jebir, dessen Verpachtung in den Bestimmungen von Evian (18. März 1962) für weitere 15 Jahre festgelegt worden ist.

Die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei tritt zu ihrem IV. Parteitag (15. 6.-20. 6.) zusammen. Nach heftigen Auseinandersetzungen kann sich der mittlere Kurs von Parteichef Wladislaw Gomulka durchsetzen.

16.6.1964, Dienstag

Das Auswärtige Amt in Bonn annulliert die Visa für die Mitglieder des sowjetischen Bolschoi-Balletts, da die Truppe sich weigert, in Berlin (West) aufzutreten.

Die Zwölftonoper “Der Goldene Bock” von Ernst Krenek wird in der Hamburger Staatsoper uraufgeführt.

17.6.1964, Mittwoch

Ein schweres Erdbeben sucht den nördlichen Teil der japanischen Hauptinsel Hondo heim. Die Stadt Niigata wird zu weiten Teilen zerstört.

Am “Tag der deutschen Einheit” drückt Bundeskanzler Ludwig Erhard im Bundeshaus die Überzeugung aus, dass es ohne Selbstbestimmung für das deutsche Volk keinen dauerhaften Frieden geben könne. Im ganzen Bundesgebiet finden Kundgebungen zum 17. Juni statt.

18.6.1964, Donnerstag

Vertreter der NATO-Staaten unterzeichnen ein Abkommen, aufgrund dessen die USA den Verbündeten in verstärktem Maße Informationen über Nuklearenergie zur Verfügung stellen wird. Atomwaffen sind davon ausgenommen.

Das US-Schiff “Savannah”, das erste kernenergiebetriebene Handelsschiff der Welt, trifft zu Beginn seiner Europareise in Bremerhaven ein.

In Wien stirbt im Alter von 83 Jahren der Volksschauspieler Hans Moser. Bekannt wurde er durch zahlreiche Filmkomödien, z. B. “Das Ekel”, “Opernball”, “Wiener Blut”.

19.6.1964, Freitag

US-Senator Edward Kennedy, der jüngste Bruder des 1963 ermordeten US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy, wird bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt.

Der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King jr. wird in St. Augustine (US-Bundesstaat Florida) verhaftet und gefangengehalten, weil er sich dafür eingesetzt hatte, dass auch schwarze Bewohner die örtliche Badeanstalt benutzen können.

US-Präsident Lyndon B. Johnson richtet eine ernste Warnung an die Regierungen Chinas und Nordvietnams. Er erklärt, dass es zu einem Krieg im Pazifik kommen werde, falls die kommunistischen Regime in Peking und Hanoi ihre Nachbarn nicht in Ruhe ließen.

Die indonesische Regierung gibt die Beschlagnahme der britischen Tee- und Kautschukplantagen auf Java und Sumatra bekannt.

20.6.1964, Samstag

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) beschließt, die UN-Friedenstruppe drei weitere Monate bis zum 26. September auf Zypern zu belassen, da sich die Lage noch nicht entspannt habe.

In Venedig wird die 32. Internationale Kunstbiennale eröffnet. Bis zum 18. Oktober stellen fast 500 Künstler aus 34 Ländern mehr als 3000 Gemälde, Radierungen und Plastiken aus.

21.6.1964, Sonntag

Drei junge Bürgerrechtler, Kämpfer für die Rassengleichheit in den USA, werden als vermisst gemeldet. Am 4. August findet man in der Nähe von Philadelphia (US-Bundesstaat Mississippi) die Leichen der Männer.

Die älteste Universität der USA, die Yale University, verleiht dem schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King jr. die Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultät. King kann an der Verleihungsfeier nur teilnehmen, nachdem er 900 US-Dollar Kaution hinterlegt, um das Gefängnis von St. Augustine kurzzeitig zu verlassen.

Die Bohrinsel “Mister Louie” meldet den ersten Erdgasfund im Bereich des deutschen Festlandsockels. Experten stellen jedoch fest, dass lediglich eine Stickstoffblase angestochen wurde.

Das 24-Stunden-Autorennen von Le Mans gewinnen der Franzose Jean Guichet und der Italiener Nino Vaccarella auf Ferrari. Ein schweres Unglück, bei dem drei Zuschauer getötet werden, überschattet das Rennen.

22.6.1964, Montag

Einem Beschlus des Bundesliga-Ausschusses in Hamburg zufolge behält der Fusball-Club Schalke 04 die Lizenz für die höchste Spielklasse. Ein Antrag auf Lizenzentzug war vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit der Begründung eingereicht worden, der FC Schalke 04 habe bei seiner Bundesliga-Bewerbung unwahre Angaben über seine finanziellen Verhältnisse gemacht.

Mohrenwäsche”, eine Komödie von Herbert Asmodi, wird an der Freien Volksbühne Berlin uraufgeführt.

Die Sowjetunion und die DDR protestieren gegen die direkte Fluglinie Berlin (West)- New York, die am 31. Mai von der US-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways in Betrieb genommen wurde. Sie erklären die Flüge für ungesetzlich, da sie nicht von den DDR-Behörden genehmigt wurden.

23.6.1964, Dienstag

Der US-amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara erklärt in einer Rede: “Die USA sind bereit, die Ausweitung des Krieges in Südvietnam zu riskieren”.

Papst Paul VI. kündigt an, dass die Kirche möglicherweise ihre Haltung zur Geburtenkontrolle reformieren werde.

Herbert von Karajan verbreitet, dass er mit Wirkung vom 31. August nicht mehr in Österreich arbeiten werde. Am 8. Mai hatte er bereits seinen Rücktritt von der künstlerischen Leitung der Wiener Staatsoper verkündet.

24.6.1964, Mittwoch

Das Klinikum der Freien Universität Berlin ist im Rohbau fertiggestellt und feiert Richtfest. Der Krankenhauskomplex am Teltow-Kanal, mit dessen Bau vor vier Jahren begonnen wurde, soll der größte und modernste Europas werden.

Der Bundestag verabschiedet einstimmig die “Kleine Strafprozessnovelle”, die u.a. eine rechtliche Besserstellung des Beschuldigten vorsieht.

25.6.1964, Donnerstag

Das Bonner Schwurgericht verkündet die Urteile im sog. Kroatenprozess gegen die 25 Attentäter, die am 29. November 1962 einen Überfall auf das jugoslawische Dienstgebäude im Bonner Vorort Mehlem unternommen hatten. Die beiden Hauptangeklagten werden zu 15 bzw. 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Der Bundestag beschäftigt sich mit den Äußerungen des Wehrbeauftragten Hellmuth Heye, der in einer Artikelserie in der Illustrierten “Quick” schwere Anschuldigungen gegen die Bundeswehr richtete.

Der US-Spielfilm “Circus World” (Zirkuswelt) wird uraufgeführt. John Wayne ist als der Zirkusmanager Matt Masters zu sehen, der mit seiner Wildwestshow auf Europatournee geht.

26.6.1964, Freitag

Als drittes Land der Welt nach der Bundesrepublik Deutschland und den USA führt die Schweiz die Postleitzahl ein. Dadurch soll die Postbeförderung erheblich beschleunigt werden.

US-Justizminister Robert F. Kennedy enthüllt vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin (West) eine Gedenktafel für seinen 1963 ermordeten Bruder John F. Kennedy, der am 26. Juni des Vorjahres vor 250 000 Menschen in Berlin gesprochen hatte.

Der ehemalige Ministerpräsident der Provinz Katanga in Kongo-Léopoldville Moïse Tschombé, kehrt aus dem Exil nach Léopoldville zurück.

Die Regierungen Frankreichs, der USA und Großbritanniens veröffentlichen eine “Deutschland-Deklaration” als Antwort auf den am 12. Juni geschlossenen Freundschaftsvertrag zwischen der UdSSR und der DDR.

27.6.1964, Samstag

In Berlin (Ost) findet ein von der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) organisierter Kongress über die Rolle der Frauen in der DDR und deren Anteil am Aufbau des Sozialismus statt.

Die Tarifpartner der Metallindustrie einigen sich nach nur 24stündigen Verhandlungen auf Schloss Reinhardshausen auf eine Neuregelung für Löhne, Urlaub und Arbeitszeiten.

Ein glücklicher Plan”, ein Lustspiel des französischen Schriftstellers Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux (1688 1763) wird in einer Freilichtinszenierung des Freiburger Stadttheaters erstmals in deutscher Sprache aufgeführt.

28.6.1964, Sonntag

Das 95. Deutsche Derby in Hamburg gewinnt “Zank” aus dem Stall Vischer mit Jockey Joan Pall.

In Berlin (West) wird der Deutsche Filmpreis 1964 verliehen. Das Filmband in Gold (Prämie: 350 000 DM) für den besten abendfüllenden Spielfilm erhält “Kennwort: Reiher” (Regie: Rudolf Jugert).

29.6.1964, Montag

Zum Abschluss der seit Mai in Vientiane (Laos) geführten diplomatischen Konsultationen veröffentlichen die USA, Großbritannien, Kanada, Thailand und Südvietnam ein Kommuniqué, in dem sie den sofortigen Rückzug der prokommunistischen Pathet-Lao-Truppen in Laos fordern und Nordvietnam vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Laos warnen.

In der Bundesrepublik Deutschland bricht die Preisbindung für Schokolade zusammen. Zuerst senkt Tobler-Schokolade die Preise. Sarotti, Sprengel und Suchard wollen folgen. Statt 1,30 DM oder 1 DM sollen die Tafeln künftig nur noch 1 DM bzw. 70 Pfennig kosten.

Die “Christian Radich”, ein Schulschiff der norwegischen Handelsmarine, gewinnt das “Transatlantik-Rennen der Großsegler”.

30.6.1964, Dienstag

Bei Sotheby’s in London werden 50 Bilder des russischen Malers und Grafikers Wassily Kandinsky versteigert. Sie stammen aus dem Besitz des New Yorker Guggenheim-Museums.

25% aller Bundesbürger sprechen sich dafür aus, dass Sonntagsarbeit bestraft werden soll.

Chroniknet