Was geschah im Juni 1969

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1.6.1969, Sonntag

Nach dem ersten Wahlgang bei den französischen Präsidentschaftswahlen wird eine Stichwahl zwischen Georges Pompidou und Alain Poher notwendig.

Nur durch den Einsatz von 300 niederländischen Marinesoldaten können soziale Unruhen auf Curaçao, der größten der Antilleninseln, unterdrückt werden. Am 30. Mai hatten mehrere tausend Arbeiter von Erdölraffinerien für Lohnerhöhungen demonstriert. Als ein Arbeiterführer dabei von der Polizei erschossen wurde, kam es zu einem Aufstand.

In der Londoner Marlborough Gallery beginnt eine Ausstellung zum Gesamtwerk des deutschen Malers Ernst Ludwig Kirchner (bis Ende August). Von den knapp 170 Werken werden einige auch zum Verkauf angeboten.

2.6.1969, Montag

Der belgische Radprofi Eddy Merckx wird beim Giro d’Italia nach einer positiven Dopingprobe disqualifiziert. Vor seinem Ausschluss lag er klar in Führung.

3.6.1969, Dienstag

In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni erschießen Soldaten der haitianischen Armee in Port-au-Prince 20 Mitglieder der Kommunistischen Partei. Bereits Anfang Mai hatte die Geheimpolizei (“Tontons Macoutes”) des Diktators François Duvalier 35 Widerstandskämpfer erschossen. Ein Attentatsversuch auf den Diktator scheitert am 4. Juni. Der 1957 an die Macht gekommene Duvalier, der über eine 12 000köpfige Privatmiliz verfügt, hat im Verlauf seiner Herrschaft mehrere tausend Gegner hinrichten oder einkerkern lassen.

DDR-Außenminister Otto Winzer beginnt einen viertägigen Besuch in Syrien. Dabei vereinbaren beide Staaten die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

4.6.1969, Mittwoch

Die Bundesrepublik gewährt Afghanistan einem Abkommen zufolge eine Kapitalhilfe in Höhe von 50 Millionen DM. Das Geld soll für Projekte der wirtschaftlichen Entwicklung und für einen Kredit an die afghanische Industrie- und Entwicklungsbank verwendet werden.

5.6.1969, Donnerstag

Erstmals absolviert ein Prototyp des sowjetischen Überschall-Passagierflugzeuges TU-144 einen Überschallflug. Probeflüge hatten bereits Ende Dezember 1968 bzw. im Januar 1969 stattgefunden.

Auf einer außerordentlichen Tagung des britischen Gewerkschaftskongresses (Trade Union Congress; TUC) wird die von der Labour-Regierung geplante Neuordnung der “industriellen Beziehungen” diskutiert. Dabei lehnen die Delegierten die im entsprechenden Gesetzentwurf für bestimmte Fälle vorgesehenen Geldstrafen ab.

In Moskau eröffnet der sowjetische KP-Chef Leonid I. Breschnew die dritte kommunistische Weltkonferenz (bis 17.6.).

6.6.1969, Freitag

Die aufständischen Kräfte in Südvietnam beschließen die Bildung einer Provisorischen Revolutionären Regierung Südvietnams und die Ausrufung der Republik Südvietnam.

Bei seiner Eröffnungsrede auf der 68. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kritisiert der IOC-Vorsitzende Avery Brundage heftig den “professionellen Amateurismus” im Sport.

7.6.1969, Samstag

Mit Wirkung vom 7. Juni verlieren 325 rheinland-pfälzische Gemeinden im Zuge einer Verwaltungsreform ihre Selbständigkeit. Zugleich werden die bisher 39 Landkreise auf 28 reduziert. Bereits am 1. Oktober 1968 waren die bisher fünf Regierungsbezirke zu drei neuen zusammengelegt worden.

Erst am letzten Spieltag der Fußball-Bundesligasaison 1968/69 fällt die Entscheidung in der Abstiegsfrage. Dabei muss – neben dem Aufsteiger der Vorsaison Kickers Offenbach – überraschend auch Titelverteidiger 1. FC Nürnberg den Weg in die Regionalliga antreten. Frühzeitig stand bereits Bayern München als Meister fest.

8.6.1969, Sonntag

Der Italiener Felice Gimondi siegt beim 52., über 24 Etappen führenden Giro d’Italia.

In Köln wird der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) gegründet. Erster Vorsitzender wird Dieter Lattmann.

Bei Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz bleibt die CDU mit 42,6% der Stimmen stärkste Partei vor der SPD (40,8%). Beide großen Parteien verzeichnen ebenso leichte Verluste wie die FDP, die mit 9,1% drittstärkste Kraft bleibt. Zu den Gewinnern zählen freie Wählergruppen (4,8%; +2,4%) sowie die nur in bestimmten Gebieten kandidierende rechtsextreme NPD mit 2,4% der Stimmen (+1,6%).

Auf der Pazifikinsel Midway trifft US-Präsident Richard M. Nixon mit dem südvietnamesischen Staatschef Nguyên Ván Thieu zusammen. Anschließend ordnet Nixon die Rückführung von rund 25 000 US-amerikanischen Soldaten aus Südvietnam an, die durch Einheiten der südvietnamesischen Regierungstruppen ersetzt werden sollen.

Durch einen klaren Punktsieg über den Rumänen Victor Silbermann wird der 27-Jährige Schongauer Günter Meier in Bukarest Box-Europameister im Weltergewicht.

9.6.1969, Montag

Der Vorsitzende des nach dem Staatsstreich vom 25. Mai im Sudan gebildeten Revolutionsrates, Jaafer Mohammed al-Numeiri, gibt bekannt, dass die neue Regierung bereit sei, den drei südlichen Provinzen regionale Autonomie zu gewähren.

10.6.1969, Dienstag

Kambodschas Staatspräsident Prinz Norodom Sihanouk gibt den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik bekannt. Zur Begründung führt er “eine Flut von Drohungen und Rügen” seitens der Bundesregierung nach der kambodschanischen Anerkennung der DDR an. Zugleich nimmt Kambodscha wieder offizielle Beziehungen zu den USA auf.

Bei einem Besuch des iranischen Ministerpräsidenten Amir Abbas Howaida in der Türkei wird der Bau einer Pipeline vom Iran durch die Türkei zum Mittelmeer vereinbart. Die Bedeutung liegt in einer direkten Verbindung des Iran mit seinen osteuropäischen Märkten, außerdem könnte die Türkei – neben den Vorteilen einer direkten Versorgung – Abgaben für den Transit kassieren.

In Genf begeht die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) ihr 50-Jähriges Jubiläum. Zu den Gästen zählt u.a. Papst Paul VI.

Bundesgesundheitsministerin Käte Strobel (SPD) stellt in Bonn den neuen “Sexualkunde-Atlas” vor.

Im Rahmen eines Aufenthaltes des Leiters der US-Weltraumbehörde NASA, Thomas O. Paine, in der Bundesrepublik werden zwei Vereinbarungen unterzeichnet. Es handelt sich um die gemeinsame Durchführung der Projekte Sonnensonde “Helios” und des sog. Aeronomie-Satelliten, der mit seinem Meßprogramm einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung der hohen Ionosphäre liefern soll.

11.6.1969, Mittwoch

Auf Antrag von Bundesjustizminister Horst Ehmke (SPD) wird Hermann Maassen zum neuen Staatssekretär im Justizministerium ernannt. Zugleich wird bekannt, dass Horst Grabert, Chef der Westberliner Senatskanzlei, die Nachfolge von Dieter Spangenberg als Westberliner Senator für Bundesangelegenheiten antreten wird. Spangenberg wurde zum Staatssekretär bei Bundespräsident Gustav Heinemann ernannt.

12.6.1969, Donnerstag

Die Städtischen Bühnen Essen führen erstmals Bertolt Brechts nachgelassenes Stück “Lux in Tenebris” auf.

Mit der “Aktion Roter Punkt” reagiert die hannoversche Bevölkerung auf die Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die Nahverkehrsgesellschaft Üstra hatte nach anhaltenden, gegen Tariferhöhungen gerichteten Demonstrationen und Blockaden ihren Betrieb eingestellt.

Der brasilianische Außenminister José de Magalhaes Pinot beendet einen viertägigen offiziellen Besuch in der Bundesrepublik. Im Rahmen des Aufenthaltes wird am 9. Juni ein deutsch-brasilianisches Abkommen über wissenschaftlich-technologische und kulturelle Zusammenarbeit unterzeichnet.

Mit dem Gesetz über die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall verabschiedet der Bundestag in Bonn eines der wichtigsten sozialpolitischen Gesetze der Nachkriegszeit.

13.6.1969, Freitag

Zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei einerseits und demonstrierenden Studenten, Lehrlingen und Schülern andererseits kommt es anlässlich einer Festveranstaltung der Max-Planck-Gesellschaft in Göttingen. Die Demonstranten protestieren gegen die Hochschul- und Wissenschaftspolitik des Bundesministers für wissenschaftliche Forschung, Gerhard Stoltenberg (CDU).

14.6.1969, Samstag

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Schütz (SPD), beginnt einen dreitägigen Besuch in Polen. Am 16. Juni trifft er zu einem Gespräch mit dem polnischen Außenminister Stefan Jedrychowski zusammen. Von polnischer Seite wird positiv hervorgehoben, dass es innerhalb der SPD die Bereitschaft zu einem Dialog mit Polen und anderen Ostblockstaaten gebe.

15.6.1969, Sonntag

N’Garta Tombalbaye wird als Präsident der Republik Tschad bei den Präsidentschaftswahlen für sieben Jahre wiedergewählt. Als einziger Kandidat erhält er über 90% der Stimmen. Der 51-Jährige ist seit der Unabhängigkeit des Tschad 1960 Staatschef. 1946 hatte er die Parti Progressiste Tchadien mitgegründet und wurde 1959 deren Vorsitzender.

Im zweiten Wahlgang bei den französischen Präsidentschaftswahlen erhält der Gaullist Georges Pompidou 58,21% der Stimmen. Auf seinen konservativen Gegenkandidaten, Senatspräsident Alain Poher (MPR), entfallen 41,78%.

16.6.1969, Montag

US-Präsident Richard M. Nixon ernennt den Industriellen Kenneth Rush zum neuen Botschafter in Bonn. Rush war bisher Präsident des Chemiekonzerns Union Carbide Corporation. Er löst Henry Cabot Lodge ab, der Leiter der US-Delegation bei der Pariser Vietnam-Konferenz wurde.

Der Schweizer Bundesrat in Bern genehmigt einen Autotunnel durch den St. Gotthard. Nach vorliegenden Plänen wird der Tunnel als Teil der Nationalstraße N 2 von Basel nach Chiasso mit 16,3 km Länge den Mont-Blanc-Straßentunnel um 4,7 km übertreffen und damit längster Straßentunnel der Welt. Seit 1882 führt durch den St. Gotthard bereits ein 15 km langer Eisenbahntunnel. Der St. Gotthard ist der wichtigste schweizerische Alpenpaß.

Belgien, Luxemburg sowie die Niederlande unterzeichnen einen Vertrag mit Jugoslawien über die Aufhebung des Visumzwanges für Touristen, Transitreisende und sonstige Besucher.

Im Rahmen der EWG-Nahrungsmittelhilfe werden in Brüssel vier Abkommen mit Pakistan, Tunesien, dem Sudan und Indonesien über die unentgeltliche Lieferung von Weichweizen unterzeichnet. Alle Abkommen sehen vor, dass der Weizen nur der menschlichen Ernährung dienen darf und dass die Verkaufserlöse auf einem Sonderkonto gutgeschrieben werden, aus dem Entwicklungsvorhaben finanziert werden sollen. Am 27. Juni wird ein vergleichbares Abkommen mit Indien abgeschlossen.

In München kommt es zu Protesten gegen eine Wahlkundgebung der rechtsextremen NPD.

Im Bundestag in Bonn gibt Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) den zweiten Bericht zur “Lage der Nation im geteilten Deutschland” ab. Bei der anschließenden Debatte greift der Oppositionsführer und FDP-Vorsitzende Walter Scheel Kiesingers Ausführungen an, weil sie – so Scheel – wesentliche Punkte offenlasse. Dabei verweist Scheel auf Vorschläge der FDP für eine vertragliche Regelung des Verhältnisses beider Teile Deutschlands.

18.6.1969, Mittwoch

Nach innerparteilichen Auseinandersetzungen zieht die britische Labour-Regierung unter Premierminister Harold Wilson ihr sog. Anti-Streik-Gesetz zurück.

Erstmals wird in der Bundesrepublik eine Lebertransplantation durchgeführt. Unter Leitung von Alfred Gütgemann, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Bonn, wird einem 30-Jährigen Patienten die Leber eines gleichaltrigen Mannes eingepflanzt, der an einer Gehirnblutung gestorben ist. Später wird Gütgemann vorgeworfen, die Transplantation ohne Zustimmung der Angehörigen des Toten vorgenommen zu haben.

In der Hamburger Innenstadt glückt der Versuch, ein Hochhaus in Rekordzeit zu errichten. Ein siebengeschossiges Gebäude wird nahe des Hauptbahnhofes nach einem französischen System in nur fünf Tagen hochgezogen.

Liesel Westermann stellt in Berlin (Ost) mit 62,70 m einen Weltrekord im Diskuswerfen auf.

19.6.1969, Donnerstag

Nach heftigen Protesten und “Rote-Punkt-Aktionen” zieht der Gemeinderat von Heidelberg die umstrittenen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr zurück.

20.6.1969, Freitag

Spanien und die USA verlängern ihr militärisches Stützpunktabkommen um zwei Jahre. Gegen Zahlung einer Militärhilfe in Höhe von 50 Millionen US-Dollar (200 Mio. DM) erhalten die USA das Recht, einen Unterseeboot-Stützpunkt sowie Flugzeug-Stützpunkte auf spanischem Territorium zu unterhalten. Das Abkommen wurde vor 15 Jahren abgeschlossen.

In Rhodesien (Simbabwe) beschließt die wahlberechtigte weiße Minderheit die endgültige Loslösung des Landes von Großbritannien.

Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main verkündet eine Erhöhung des Diskontsatzes von 4% auf 5% und des Lombardsatzes von 5% auf 6%. Zur Begründung wird auf die “sehr hohen Zinssätze im Ausland” verwiesen.

Die Oper “Die Teufel von London” von Krysztof Penderecki wird an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt. Die musikalische Leitung hat Heryk Czyz, Regie führt Konrad Swinarski. Das Libretto schrieb der Komponist nach dem gleichnamigen Stück von Aldous Huxley (in der Dramatisierung von John Whiting).

21.6.1969, Samstag

Die belgische Abgeordnetenkammer billigt ein Gesetz über die Regionalisierung der Wirtschaftsstruktur. Dabei erhalten Flandern und Wallonien ein offizielles Statut für ihre bereits bestehenden Wirtschaftsräte.

In Sacramento (US-Bundesstaat Kalifornien) erzielt John Pennel (USA) mit 5,44 m einen Weltrekord im Stabhochsprung.

22.6.1969, Sonntag

Bei dem über 377,4 km führenden Großen Preis der Niederlande für Formel 1-Rennwagen siegt in Zandvoort der Brite Jackie Stewart auf Matra.

Im Alter von 47 Jahren stirbt in London die US-amerikanische Filmschauspielerin und Sängerin Judy Garland (eigtl. Frances Gumm).

Bei der Explosion eines Munitionswaggons der Bundeswehr auf dem Bahnhof von Hannover-Linden kommen zwölf Menschen ums Leben.

23.6.1969, Montag

Die Einleitung eines Insektenvertilgungsmittels in den Rhein führt zu einem Massenfischsterben.

Der US-amerikanische Schwergewichtsboxer Joe Frazier besiegt in New York in einem Weltmeisterschaftskampf seinen Landsmann Jerry Quarry durch K. o. in der siebten Runde. Frazier wird jedoch nur von der New Yorker Boxkommission als Titelträger anerkannt. Die World Boxing Association (WBA) führt den US-Amerikaner Jimmy Ellis als Titelträger, der 1969 keinen Kampf bestreitet.

24.6.1969, Dienstag

Bei einer Volksabstimmung lehnen die Dänen eine Herabsetzung des Wahlalters von 21 auf 18 Jahre ab. An dem Plebiszit nehmen 63,8% der Wahlberechtigten teil, davon stimmen 50,2% mit Nein, 14,6% mit Ja. Das dänische Parlament hat am 6. Juni ein Gesetz zur Herabsetzung des Wahlalters verabschiedet, das durch die Volksabstimmung verworfen wird. 1961 war das aktive Wahlalter in Dänemark von 23 auf 21 Jahre herabgesetzt worden.

Auch in der Bundesrepublik sorgt die Investmentfirma IOS des US-Amerikaners Bernard Cornfeld für Schlagzeilen.

25.6.1969, Mittwoch

Der Rat der Organisation amerikanischer Staaten (OAS) stimmt in Washington der Aufnahme Jamaikas in die OAS zu. Die Aufnahme erfolgt mit 20 Ja-Stimmen gegen eine Nein-Stimme (Paraguay) und eine Enthaltung (Bolivien) Vorausgegangen sind schwierige Verhandlungen, da Jamaika nicht bereit war, seine konsularischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu dem kommunistisch regierten Kuba zugunsten einer OAS-Aufnahme aufzugeben.

Die Bundesregierung stimmt einem Vertrag mit Frankreich über den Ausbau des Oberrheins zu. Danach soll der Rhein gemeinsam von Kehl/Straßburg bis Neuburgweiler/Lauterburg ausgebaut werden. u.a. ist der Bau zweier Staustufen vorgesehen. Mit dieser Maßnahme soll die drohende Austiefung der Rheinsohle und das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels in der Rheinebene verhindert werden.

26.6.1969, Donnerstag

In Bad Godesberg (ab 1. Juli zu Bonn) wird der Deutsche Verkehrssicherheitsrat gegründet.

Die belgische Abgeordnetenkammer in Brüssel nimmt ein Gesetz an, das für Kommunalwahlen die Herabsetzung des aktiven Wahlalters auf 18, des passiven auf 21 Jahre vorsieht. Auch in Schweden wird das Wahlalter gesenkt: Das aktive von 20 auf 19 Jahre, das passive von 23 auf 20 Jahre. Zugleich beschließt der schwedische Reichstag die Herabsetzung des Mündigkeitsalters von 21 auf 20 Jahre (Strafmündigkeitsalter wie bisher 21 Jahre).

27.6.1969, Freitag

Während der Sommerferien gilt erstmals in der Bundesrepublik ein Wochenendfahrverbot für Lkw.

Zeichnungen, Pastelle, Bilder und Plastiken des französischen Malers und Plastikers Edgar Degas werden in der Orangerie der Pariser Tuilerien gezeigt (bis 15.9.). Es handelt sich bei den Arbeiten u.a. um Gedächtnisstützen Degas’ für seine Bewegungsstudien.

28.6.1969, Samstag

Für eine politische Sensation sorgt die Ankündigung eines Rumänien-Besuches durch US-Präsident Richard M. Nixon. Damit ist Nixon der erste US-Präsident, der ein Ostblockland besucht.

29.6.1969, Sonntag

In Algier stirbt der frühere Ministerpräsident des Kongo, Moise Kapenda Tschombé. Tschombé lebte seit seiner Entführung am 30. Juni 1967 in algerischer Haft. Er war im Kongo am 13. März 1967 in Abwesenheit zum Tod verurteilt worden.

Mit Hilfe eines in die Erdumlaufbahn geschossenen Affen erforschen die USA weiter die Langzeit-Bedingungen für eine bemannte Raumfahrt.

Gestüt Schlenderhans “Don Giovanni” unter dem britischen Jockey Bryan Taylor gewinnt auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn das 100. Deutsche Derby.

30.6.1969, Montag

In Argentinien wird der Gewerkschaftsführer August Vandor ermordet. Daraufhin nehmen die Spannungen zwischen der Militärregierung von Staatspräsident Juan Carl Onganía und den Gewerkschaften wieder zu.

Der HS-30-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags über Unklarheiten bei der Beschaffung des Schützenpanzers HS-30 in den 50er Jahren veröffentlicht seine Ergebnisse.

Chroniknet