Was geschah im Juni 1974

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1.6.1974, Samstag

Die peruanische Regierung verbietet die Volksaktionspartei “Acción Popular” (AP). Beim Nationalkongress der AP in Lima deportiert die Polizei mehrere Parteiführer mit der Begründung sie hätten eine konterrevolutionäre Kampagne gegen das Regime gestartet.

Der schwedische Reichstag gibt per Gesetz den Schwangerschaftsabbruch bis zur zwölften Woche frei. Mit dem Gutachten eines Sozialberaters ist eine Abtreibung bis zur 18. Woche möglich.

Der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt und der französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing beenden in Paris zweitägige Gespräche über wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die beiden Politiker treffen erstmals seit ihrem Amtsantritt zusammen.

Mehr als 40 Studenten der Göttinger Universität erkranken nach dem Verzehr von Mensaessen an Typhus.

2.6.1974, Sonntag

Die Ölminister aus neun arabischen Staaten beschließen in Kairo die Aufrechterhaltung des Erdölembargos gegen die Niederlande. Sie verlangen zunächst eine “unzweideutige Haltung” der Regierung in Den Haag gegenüber den Lieferstaaten.

Im Königreich Bhutan wird der 19-Jährige Prinz Jigme Tingye Wangchuk in einer feierlichen Zeremonie zum König gekrönt. Er folgt seinem vor zwei Jahren tödlich verunglückten Vater auf den Thron.

3.6.1974, Montag

Ärzte des britischen “Royal-Marsden”-Krankenhauses stellen in London ein Ultraschallgerät zur Krebs-Früherkennung vor. Es “ortet” Tumore schon ab 2 mm Durchmesser und setzt deren Beschaffenheit in Bilder um. Ein Vorteil des neuen Gerätes ist, dass es ohne Strahlenrisiko wiederholt angewendet werden kann.

In der polnischen Hauptstadt Warschau wird die fünfte Plakatbiennale, die wichtigste Leistungsschau im Werbedesign, eröffnet. Bis August sind 750 Arbeiten von Graphikern und Plakatgestaltern aus 43 Ländern zu sehen.

4.6.1974, Dienstag

In Bonn öffnet die Ausstellung “Kunst zu Franz Kafka” zum 50. Todestag des österreichischen Schriftstellers (3. 6. 1924). Bis zum 30. Juli sind 319 von der Buchhändlerin Anne Klug-Kirchstein gesammelte Graphiken zum Werk Kafkas von 37 Künstlern zu sehen.

Im kalifornischen Downey wird das Cockpit der US-amerikanischen Space Shuttle “Orbiter 101” zusammengebaut. Das wiederverwendbare Trägersystem soll ab 1981 auf der Raumfähre “Columbia” Nutzlasten von der Erde auf eine Satellitenbahn bringen.

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in seinem jährlichen Bericht bekanntgibt, leben in der Bundesrepublik Deutschland etwa 4 Mio. Ausländer.

5.6.1974, Mittwoch

Der Deutsche Bundestag billigt die Fristenlösung des 218, der einen Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten straffrei stellt.

Mit einem 600-mm-Fernsehteleskop gelingen der Bochumer Sternwarte sensationelle Aufnahmen von einer partiellen Mondfinsternis, die bei klarer Sicht überall in Mitteleuropa beobachtet werden kann.

In Berlin (West) wird Ulrich Schmücker, Ex-Mitglied der terroristischen “Bewegung 2. Juni”, ermordet.

6.6.1974, Donnerstag

Einer Umfrage des Bundesgesundheitsministeriums in Bonn zufolge ist der Genuss von Alkohol im Gegensatz zu anderen Drogen nach wie vor gesellschaftlich akzeptiert.

Die Europäische Weltraumforschungsorganisation (ESRA; European Space Research Organization) in Paris beauftragt die bundesdeutsche Unternehmergruppe “VFW-Fokker/Erno” mit der Entwicklung des europäischen Weltraumlabors “Spacelab”.

20 000 Menschen begrüßen in Damaskus die syrischen Kriegsgefangenen des Jom-Kippur-Kriegs (6.- 22. 10. 1973). Die Polizei setzt Wasserwerfer ein, um einen Ansturm auf das Heimkehrerflugzeug zu verhindern.

7.6.1974, Freitag

Die Regierung Süd-Vietnams erklärt sich zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit dem revolutionären Vietcong bereit.

In Bonn wird der Grundstein für die neue SPD-Parteizentrale, das Erich-Ollenhauer-Haus, gelegt. Das Gebäude tritt an die Stelle der “Baracke”, die – als Provisorium gedacht – über 20 Jahre lang als Parteizentrale diente.

Der Bundestag in Bonn beschließt die Änderung des Margarinegesetzes. Danach muss Pflanzenfett, das als kalorienarmes Lebensmittel vertrieben wird, 40% weniger Fett enthalten als herkömmliche Margarine.

8.6.1974, Samstag

Das bundesdeutsche Fischereiforschungsschiff “Walther Herwig” entdeckt im dänischen Seegebiet der Färöer-Inseln zwei neue Fischarten, den Grenadier- und den Degenfisch.

In der US-amerikanischen Hauptstadt Washington unterschreiben der saudiarabische Prinz Ibn Abd Al Asis Fahd und US-Außenminister Henry A. Kissinger ein Abkommen über eine künftige wirtschaftliche und militärische Allianz beider Staaten. Die US-Regierung wertet den Vertrag als Zeichen für den großen Einfluss der USA am Persischen Golf.

PLO-Chef Jasir Arafat erklärt in Kairo, dass der Nationalrat als parlamentarisches Gremium der Palästinenser dazu bereit sei, an der UN-Friedenskonferenz in Genf teilzunehmen. Voraussetzung dafür sei, dass die nationalen Rechte der Palästinenser anerkannt und ihre Anliegen nicht mehr als “Flüchtlingsprobleme” definiert würden.

9.6.1974, Sonntag

Die pakistanische Regierung unter Ministerpräsident Zulfikar Ali-Khan Bhutto erhöht den Rüstungsetat von umgerechnet 1 Mrd. auf 1,4 Mrd. DM. Bhutto begründet die Maßnahme mit den indischen Atomversuchen und der Befürchtung, der Subkontinent könne in die Zeiten des kalten Krieges zurückkehren.

Bei den Landtagswahlen in Niedersachsen wird die CDU mit 48,9% der Stimmen erstmals stärkste Fraktion. Die SPD erhält 43%, die FDP als dritte Kraft 7,1%.

Zum fünftenmal gewinnt der belgische Radrennfahrer Eddy Merckx den Giro d’Italia.

Formel-1-Fahrer Jody Scheckter (Südafrika) feiert mit dem Gewinn des Großen Preises von Schweden seinen ersten Grand-Prix-Sieg.

10.6.1974, Montag

In Rom tritt nach zweimonatiger Regierungszeit das italienische Kabinett unter Ministerpräsident Mariano Rumor zurück. Staatspräsident Giovanni Leone lehnt das Rücktrittsgesuch am 13. Juni mit der Begründung ab, die Regierung müsse der wirtschaftlichen Misere Herr werden.

Die neun EG-Außenminister verabschieden zum Abschluss einer Konferenz in Bonn eine Note an die arabischen Staaten. Die Regierungen dieser Länder werden darin zu langfristigen Dialogen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EG eingeladen.

Das Bundesverteidigungsministerium schließt mit der Regierung Kanadas ein Abkommen, nach dem 54 000 deutsche Soldaten in den nächsten zehn Jahren auf dem Schießplatz Shilo in Manitoba (Kanada) Manöver durchführen sollen.

11.6.1974, Dienstag

Auf ihrem Kongress in Frankfurt am Main wählen die Delegierten des Internationalen Fußballverband (FIFA; Fédération Internationale de Football Association) den Brasilianer João Havelange zu ihrem Vorsitzenden.

In der taiwanischen Hauptstadt Taipeh findet das Festival des asiatischen Films statt. An der Veranstaltung beteiligen sich Filmemacher aus elf Nationen, die 39 Filme vorstellen.

Der konservative Oppositionsführer im britischen Unterhaus, Edward Heath, ernennt in London William Whitelaw zum neuen Vorsitzenden der Konservativen Partei.

12.6.1974, Mittwoch

Die ägyptische Bevölkerung bereitet dem US-amerikanischen Präsidenten Richard M. Nixon in Kairo, der ersten Etappe seiner Nahostreise, einen begeisterten Empfang.

Überall in der Schweiz feiern die Bürger mit zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen das 100-Jährige Bestehen der Bundesverfassung.

13.6.1974, Donnerstag

Die Republik Tschad bricht die diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland ab. Als Begründung gibt die Regierung eine Einmischung Bonns in interne Angelegenheiten des Landes an.

Das Volkswagenwerk in Wolfsburg bietet denjenigen seiner 120 000 Mitarbeiter, die noch in diesem Monat kündigen, 9000 DM Extrazahlungen an. VW will auf diese Weise die Überproduktion ohne Entlassungen abbauen.

Im Frankfurter Waldstadion findet die offizielle Eröffnungsfeier der X. Fußball-Weltmeisterschaft statt.

14.6.1974, Freitag

Mit einem drastischen Sanierungsprogramm versucht die französische Regierung, die Inflationsrate von jährlich 20 auf ca. 6% zu senken. Zu den Maßnahmen gehört u.a. die Einführung von Sondersteuern und die Rationalisierung der staatlichen Verwaltung.

15.6.1974, Samstag

In Stockholm heiratet die jüngste der vier Schwestern von König Karl XVI. Gustav von Schweden, Prinzessin Christina, den bürgerlichen Geschäftsmann Tord Magnusson.

Die Weltorganisation für Meteorologie und der Internationale Rat wissenschaftlicher Vereinigungen führen über dem Atlantik ein Tropenexperiment durch. Die Wissenschaftler wollen dabei geophysikalische Vorgänge, die das atmosphärische System beeinflussen, beobachten. Die Ergebnisse sollen künftig langfristige Wetterprognosen ermöglichen.

Der Chef der seit drei Tagen in Jemen (Arabische Republik) regierenden Militärjunta, Ibrahim Muhammad Al Hamidi, gibt in Sana die Umwandlung des Staates in eine parlamentarische Demokratie bekannt. Die Junta könne sich demzufolge in etwa acht Monaten wieder aus der Politik zurückziehen.

16.6.1974, Sonntag

Die USA und Syrien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf. Syrien hatte den Kontakt 1967 abgebrochen. Ursache war die Unterstützung der Luftwaffe Israels durch die USA im israelisch-arabischen Sechstagekrieg.

Auf der Gipfelkonferenz der Organisation für die Einheit Afrikas (OAU) in Mogadischu (Somalia) fordern die Delegierten aus 42 Ländern die portugiesische Regierung auf, die Entlassung der Afrikakolonien in die volle Unabhängigkeit einzuleiten.

In Paris gewinnt der 18-Jährige Schwede Björn Borg das Herren-Einzel der internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich gegen den Spanier Manuel Orantes 2:6, 6:7, 6:0, 6:1, 6:1. Im Finale der Damen schlägt die US-Amerikanerin Chris Evert die sowjetische Spielerin Olga Morozowa 6:1, 6:2.

17.6.1974, Montag

Zum Abschluss ihrer dreitägigen Konferenz in Quito (Ecuador) beschließt die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC), die Listenpreise für Rohöl in den nächsten drei Monaten nicht zu erhöhen. Die OPEC reagiert damit auf die hohen Inflationsraten in den Industriestaaten.

Einer Verlautbarung der US-amerikanischen Rüstungsindustrie zufolge ist der Iran die zweitgrößte Militärmacht im nichtkommunistischen Block. Das Land besitze nach Auslieferung der bislang erworbenen Waffen z. B. die größte Luftwaffe der Welt nach den USA.

Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) verübt einen Sprengstoffanschlag auf das britische Parlamentsgebäude in Westminster. Dabei werden elf Menschen verletzt.

18.6.1974, Dienstag

Das italienische Postministerium verfügt nach langjähriger Duldung den Abbruch von privaten Relaisstationen zur Übernahme schweizerischer, jugoslawischer und französischer Fernsehprogramme. Das Verfassungsgericht erklärt diesen Beschluss am 10. Juli für verfassungswidrig.

Der Deutsche Bundestag verabschiedet ein Verbraucherschutzgesetz, das u.a. die Rundfunk- und Fernsehwerbung für Tabakwaren verbietet.

Die dänische Königin Margarete II. trifft mit ihrem Ehemann Prinz Henrik zu einem Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland ein.

In Luxemburg wird die neue sozialistisch-liberale Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Gaston Thorn vereidigt.

Der kambodschanische Ministerpräsident Long Boret stellt in Phnom Penh sein neues Kabinett vor. Die Republikanische Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Sirik Matak ist darin nicht mehr vertreten. Die Regierung Borets war in der Vorwoche wegen interner Differenzen zurückgetreten.

19.6.1974, Mittwoch

Die französische Regierung beschließt neue Maßnahmen zum Abbau der sozialen Ungleichheiten. Ab sofort wird der garantierte Mindestlohn von monatlich 1128 Franc (609 DM) bei 43 Wochenarbeitsstunden auf rund 1200 Franc (648 DM) angehoben.

Der Deutsche Bundestag in Bonn verabschiedet ohne Gegenstimmen ein Gesetz zur Errichtung eines Umweltbundesamtes in Berlin (West).

Nach Angaben der italienischen Zeitung “Messaggero” liegen bei der Postverteilungsstelle am römischen Hauptbahnhof über 300 000 Briefe fest. Bei der Hauptpost in Rom stapeln sich rund 11 000 Telegramme. Das Postministerium führt diesen Zustand vor allem auf Personalmangel zurück.

Die kubanischen Behörden schließen die einzige Privatschule des Landes. Die Lehranstalt sei für die Lehrer ein zu einträgliches Geschäft geworden lautet die Begründung.

20.6.1974, Donnerstag

Die Bundesrepublik Deutschland und Jugoslawien schließen ein Kapitalhilfeabkommen. Danach erhält Jugoslawien einen Kredit von 350 Mio. DM für ein Energieverbundnetz sowie einen Warenhilfekredit in derselben Höhe. Die Mittel werden ab 1974 in vier jährlichen Teilbeträgen ausbezahlt.

In Bonn ratifiziert der Deutsche Bundestag den 1973 mit der CSSR (heute CSFR) geschlossenen Normalisierungsvertrag.

21.6.1974, Freitag

Der Deutsche Bundestag beschließt ein Änderungsgesetz zur Ausbildungsförderung für Schüler und Studenten. Danach erhöhen sich die Fördersätze um durchschnittlich 20%.

Die Sowjetunion schließt mit dem US-amerikanischen Unternehmen General Tire & Rubber Co. ihr bisher größtes Detailabkommen über 200 Mio. US-Dollar (518 Mio. DM) für die Errichtung von vier Kunstdüngerfabriken.

Der belgische Radrennfahrer Eddy Merckx gewinnt die Tour de Suisse.

22.6.1974, Samstag

In der Westberliner Akademie der Künste erhält Maximilian Schell den höchsten bundesdeutschen Filmpreis, die “Goldene Schale”, für seinen Film “Der Fußgänger”.

Großbritannien und Tansania nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf Der Kontakt war 1965 abgebrochen, nachdem Großbritannien sich geweigert hatte, gewaltsam gegen das weiße Minderheitsregime in Rhodesien (heute Simbabwe) vorzugehen.

23.6.1974, Sonntag

Der Rückzug der israelischen Truppen aus den im Oktoberkrieg 1973 besetzten Gebieten auf den Golanhöhen ist abgeschlossen. Eine Beobachtergruppe der UN übernimmt einen 1,5 km langen Landstreifen, der als Pufferzone zwischen israelischen und syrischen Streitkräften dienen soll.

Mit 51,7% der Stimmen gewinnt der parteilose Kandidat der Sozialistischen Partei, der bisherige Außenminister Rudolf Kirchschläger, die Präsidentschaftswahlen in Österreich.

Bei einem Volksentscheid unter den jurassischen Einwohnern des schweizerischen Kantons Bern stimmt die Mehrheit für die Bildung eines eigenständigen Kantons Jura.

Auf dem 4,2 km langen Dünenkurs von Zandvoort gewinnt der Österreicher Niki Lauda auf einem Ferrari den Großen Preis der Niederlande im Formel-1-Autorennen.

24.6.1974, Montag

Peugeot und Citroën vereinbaren die Fusion ihrer beiden Automobilfirmen. Einer gemeinsamen Erklärung zufolge übernimmt Peugeot die Leitung der neuen Firmengruppe. Der Zusammenschluss wird vor allem mit den Auswirkungen der Ölkrise begründet.

25.6.1974, Dienstag

Die UdSSR startet die unbemannte Weltraumstation “Saljut 3”, um die Konstruktion zu testen und Raumflugexperimente durchzuführen. Der Start dient zudem der Vorbereitung auf den für 1975 geplanten gemeinsamen Flug von Apollo- und Sojus-Raumschiffen.

In der chilenischen Hauptstadt Santiago ernennt die Militärjunta General Augusto Pinochet Ugarte zum Staatschef.

26.6.1974, Mittwoch

In Brüssel findet das erste Gipfeltreffen der 15 NATO-Staaten seit 1957 statt. Zweck ist die Unterzeichnung der “Erklärung über die Atlantischen Beziehungen”, die der Ministerrat am 18./19. Juni in Ottawa (Kanada) ausgearbeitet hat. Darin wird u.a. die Eigenständigkeit der europäischen Mitgliedstaaten betont.

Das deutsche Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen schließt die Kölner Herstatt-Bank wegen Überschuldung in Milliardenhöhe.

27.6.1974, Donnerstag

Im Muttental südlich der Ruhr wird ein 150 Jahre altes “Bethaus” für Bergarbeiter aus den Anfängen des Revierbergbaus zur Besichtigung freigegeben. Das Bergbaumuseum Bochum gab die Restauration des ungewöhnlichen “Industriedenkmals” 1972 in Auftrag.

Die italienischen Gesundheitsbehörden untersagen das Baden an einem Küstenstreifen südlich von Salerno. 13 Privatstrände werden geschlossen. Grund der Maßnahme ist eine starke Verschmutzung des Meeres.

Die Internationale Walfangkommission verbietet mit Wirkung vom 1. Januar 1975 den Fang des vom Aussterben bedrohten Finnwals.

Die DDR-Regierung hebt eine Verordnung des Magistrats in Berlin (Ost) von 1954 auf, die für den Zuzug nach Berlin (Ost) ein Genehmigungsverfahren vorschrieb. Ab sofort dürfen DDR-Bürger ohne behördliche Zustimmung nach Berlin (Ost) umziehen.

Frankreich und der Iran einigen sich anlässlich eines Besuchs von Schah Mohammed Resa Pahlawi in Paris auf ein Wirtschaftsabkommen. Für die geplanten Importe muss der Iran als Vorschuss 1 Mrd. US-Dollar (2,6 Mrd. DM) bei der Bank von Frankreich deponieren.

28.6.1974, Freitag

Als erstes Bundesland richtet Nordrhein-Westfalen eine mobile Beratungsstelle der Kriminalpolizei ein. Mit Hilfe moderner Geräte zur Diebstahl- und Einbruchsicherung soll über Möglichkeiten des technischen Selbstschutzes aufgeklärt werden.

29.6.1974, Samstag

Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR unterzeichnen in Berlin (Ost) ein Abkommen, in dem u.a. der Schiffsweg zu den Häfen Lübeck und Travemünde der Bundesrepublik zuerkannt wird.

Die Deutsche Bundespost eröffnet den Selbstwähl-Ferndienst mit dem Ortsnetz Berlin (Ost), das ab sofort von 116 Ortsnetzen der Hauptvermittlungsbereiche Düsseldorf und Köln aus direkt angewählt werden kann. Im übrigen Bundesgebiet ist eine Verbindung nur über die Ortsvermittlung möglich.

30.6.1974, Sonntag

Bei Parlamentswahlen in Island wird die konservative Unabhängigkeitspartei unter Geir Hallgrímsson mit 25 von 60 Mandaten stärkste Partei (1971: 22). Die Fortschrittspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Olafur Jóhannesson behält ihre 17 Mandate.

In der kubanischen Provinz Maranza finden Kommunalwahlen statt. Die Regierung lässt diese ersten Wahlen seit der Machtübernahme durch Fidel Castro (1959) als Modellversuch für den Aufbau von regionalen “Volksregierungen” durchführen.

Chroniknet