Was geschah im Juni 1984

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1.6.1984, Freitag

In Münster beginnt der Bundesparteitag der FDP (bis 3. 6.), auf dem Hans-Dietrich Genscher die Ankündigung seines Rücktritts vom Parteivorsitz für spätestens 1986 wiederholt.

Die niederländische Regierung verschiebt ihre Entscheidung über die Stationierung von Marschflugkörpern im Rahmen der NATO-Verpflichtung bis zum November 1985.

Nach schweren, mehrere Tage andauernden Schlägereien zwischen streikenden britischen Bergleuten und der Polizei wird der britische Gewerkschaftsführer Arthur Scargill verhaftet. Etwa 130 000 Kumpel befinden sich in Großbritannien seit dem 15. März im Ausstand, der bis Anfang 1985 dauert und die Entlassung von 20 000 Arbeitern in diesem Jahr zur Folge hat. Der Streik richtet sich gegen die geplante Schließung von 20 Zechen.

Der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Walter Wallmann (CDU), eröffnet am Museumsufer der Messestadt das Deutsche Architekturmuseum.

2.6.1984, Samstag

In Essen treffen sich erstmals Vertreter von Elterninitiativen aus der ganzen Bundesrepublik, die Maßnahmen gegen die Erkrankung von Kindern an Pseudokrupp verlangen. Wie Ärzte vermuten, wird dieser lebensgefährliche Erstickungshusten durch die verstärkte Belastung der Luft mit Schwefeldioxyd verursacht.

Mit einem Volksfest wird in Dortmund die erste U-Bahnstrecke eröffnet. Sie führt von Hacheney bis zur Schützenstraße und hat eine Länge von 8,3 km.

Bei den bundesdeutschen Military-Meisterschaften im bayerischen Achselschwang erleidet die 24-Jährige Würzburger Reiterin Sonja Sterzinger bei dem Sturz ihres Pferdes tödliche Verletzungen.

3.6.1984, Sonntag

Das Rennen um den Großen Preis von Monaco, der sechste Lauf zur Fahrer-Weltmeisterschaft der Formel 1, muss nach der Hälfte der Distanz aufgrund heftiger Regenfälle abgebrochen werden. Sieger wird somit Alain Prost aus Frankreich.

Käpt’n, goodbye” ist das Motto des Galaabends zu Ehren des scheidenden Deutschen Bundespräsidenten Karl Carstens. Schlagersänger Udo Jürgens überreicht Carstens zu diesem Anlass seine neueste Langspielplatte.

Während eines Schaufliegens bei Aschaffenburg stürzt ein britischer Senkrechtstarter ab. Der Pilot kann sich mit dem Schleudersitz retten, doch wird ein Zuschauer getötet.

Nach Ablauf der Meldefrist für die Olympischen Spiele in Los Angeles im August steht fest, dass Sportler aus 142 Nationen teilnehmen werden. Boykottiert werden sie von 13 Ländern des Ostblocks, lediglich Rumänien und China haben sich der sowjetischen Entscheidung nicht angeschlossen.

4.6.1984, Montag

Bei dem Besuch des südafrikanischen Ministerpräsidenten Pieter Willem Botha in Bonn kommt es zu Protestkundgebungen gegen die Apartheidpolitik der weißen Minderheitsregierung in Südafrika.

5.6.1984, Dienstag

In Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon; Vietnam) beginnt eine zweitägige Konferenz der drei Staaten Indochinas – Vietnam, Laos und Kamputschea (Kambodscha) – über eine Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem, kulturellem und wissenschaftlich-technischem Gebiet.

Während seines zehntägigen Aufenthaltes in Europa wird US-Präsident Ronald Reagan in London von der britischen Königin Elisabeth II. zu einem Mittagessen im Buckingham-Palast empfangen. Bevor er am nächsten Tag in die Normandie weiterreist.

Indische Regierungstruppen stürmen den Goldenen Tempel von Amritsar im Bundesstaat Punjab. Bei der Besetzung des Sikh-Heiligtums werden über 1000 Menschen getötet.

6.6.1984, Mittwoch

Der am 25. März gewählte Landtag von Baden-Württemberg wählt Lothar Späth (CDU) zum Ministerpräsidenten; Späth trat dieses Amt bereits 1978 an.

Der südafrikanische Ministerpräsident Pieter Willem Botha beendet seinen Besuch in der Bundesrepublik, der von heftigen Protesten gegen das Apartheidregime begleitet war.

Acht Staats- und Regierungschefs der Alliierten des Zweiten Weltkriegs gedenken der Invasion in der Normandie vor 40 Jahren.

7.6.1984, Donnerstag

Preisträgerin des von der Stadt Homburg zum zweiten Mal vergebenen Hölderlin-Preises wird die Lyrikerin Sarah Kirsch.

Am Schaumainkai in Frankfurt am Main wird das Deutsche Filmmuseum eröffnet.

Mit den Stimmen der Grünen und der Sozialdemokraten wählt der Hessische Landtag in Wiesbaden Holger Börner (SPD) zum neuen Ministerpräsidenten.

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Affäre um General Günter Kießling legt in Bonn seinen Abschlussbericht vor. Darin wird vor allem die Tätigkeit des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) kritisiert.

8.6.1984, Freitag

Der Bundestag in Bonn verabschiedet die sog. Milchrente für die deutschen Bauern als Ausgleich für die EG-Sparbeschlüsse. Für den Verzicht auf eine Tonne Garantiemenge sollen für zehn Jahre jährlich 100 DM gezahlt werden.

Die Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Lübeck erhebt Anklage gegen zehn Deutsche wegen unerlaubter Ausfuhr technologischer Ausrüstungen in die Sowjetunion. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen 1978 und Anfang 1984 gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. U.a. handelt es sich um den nach Embargobestimmungen der USA verbotenen Export von US- amerikanischen Computern oder hochwertigem elektronischem Zubehör.

9.6.1984, Samstag

Nach drei Tagen geht in London das zehnte Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer zu Ende. Schuldenprobleme der Länder der dritten Welt und die Hochzinspolitik der USA bildeten den Schwerpunkt der Verhandlungen.

Der Uerdinger Jürgen Hingsen erzielt bei den Olympia-Qualifikations-Wettbewerben in Mannheim mit 8798 Punkten einen neuen Weltrekord im Zehnkampf.

Die aus der Tschechoslowakei stammende US- amerikanische Tennisspielerin Martina Navratilova gewinnt in Paris die französischen Tennismeisterschaften und ist damit Gesamtsiegerin der Grand-Slam-Turniere.

10.6.1984, Sonntag

Nach dem letzten Etappenziel des Giro d’Italia in Verona wird der Trentiner Francesco Moser Gewinner des traditionellen Radrennens vor Laurent Fignon aus Frankreich.

Beim Hochsprungwettbewerb im schwäbischen Eberstadt überspringt der 21-Jährige Chinese Zhu Jianhua aus Schanghai 2,39 m und stellt damit einen neuen Weltrekord auf.

In Venedig wird die 41. Kunst-Biennale eröffnet, auf der Künstler aus 32 Ländern ihre Werke zeigen. Zu sehen ist außerdem die Dokumentation “Kunst im Spiegel” und die Sonderschau “Kunst, Umwelt, Szene”.

11.6.1984, Montag

Zum ersten Mal in der Entwicklung von Raketenabwehrsystemen gelingt es den USA, ein Geschoss außerhalb der Erdatmosphäre durch ein anderes Geschoss zu zerstören.

In Padua stirbt der 62-Jährige Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens, Enrico Berlinguer.

In Berlin (Ost) geht das dreitägige Treffen der DDR-Jugendorganisation FDJ (Freie Deutsche Jugend) zu Ende. An der “Kampfdemonstration für das sozialistische Vaterland”, die den Höhepunkt der Veranstaltung bildete, nahmen 750 Jugendliche aus der DDR teil.

12.6.1984, Dienstag

Das Sozialgericht Frankfurt am Main setzt den Erlass der Bundesanstalt für Arbeit “außer Anwendung”, nach dem Arbeitnehmer in Betrieben, die als Folge des Streiks in der Metallindustrie stillgelegt werden mussten, kein Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld erhalten.

Der schweizerische Bundespräsident Leon Schlumpf begrüßt auf dem Flughafen Zürich-Kloten Papst Johannes Paul II. Während seines sechstägigen Aufenthalts in der Schweiz besucht der Papst auch den Weltkirchenrat in Genf, dem mehr als 300 nichtkatholische Kirchen der Welt angehören.

Das libanesische Parlament spricht dem neuen Ministerpräsidenten Raschid Karame sein Vertrauen aus und ermächtigt ihn, neun Monate lang per Dekret zu regieren.

13.6.1984, Mittwoch

Der argentinische Präsident Raúl Alfonsín beendet einen zweitägigen offiziellen Besuch in Spanien. Anschließend setzt er seine Reise auf privater Ebene bis zum 16. Juni fort, wobei er den Geburtsort seines Großvaters im nordwestspanischen Galizien aufsucht. Dieser war zu Beginn des Jahrhunderts nach Argentinien ausgewandert.

Der Landtag von Nordrhein-Westfalen verabschiedet ein Gesetz, nach dem Kinder aus sozial schwachen Familien als Ausgleich für die Abschaffung des Schüler-BAföG Unterhaltsbeihilfen erhalten.

14.6.1984, Donnerstag

In Moskau enden die zweitägigen “Wirtschaftsberatungen der Mitgliedsländer des RGW auf höchster Ebene”. Es war die dritte Außerordentliche Tagung des Wirtschaftsbündnisses der Ostblockstaaten, an denen die Regierungschefs der Länder teilnahmen.

Das saarländische Umweltministerium verfügt die endgültige Stilllegung der Altölverbrennungsanlage der “Gesellschaft für die Verbrennung von Abfallstoffen”, da bei unsachgemäßer Vernichtung von Altöl Dioxin ausgetreten war.

15.6.1984, Freitag

Infolge des Druckerstreiks erscheinen in zahlreichen Städten der Bundesrepublik Deutschland keine Tageszeitungen. So kann z.B. die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” vom 14. bis 24. Juni nicht produziert werden.

Anlässlich des 100. Geburtstages des Malers und Zeichners Josef Hegenbarth wird in Dresden eine Ausstellung eröffnet; mit 700 Arbeiten ist es die bisher größte Werkschau des Künstlers (bis 17. 10.).

16.6.1984, Samstag

Der chinesische Ministerpräsident Chao Tzu-yang beendet seine am 30. Mai begonnene Europareise. Dabei konferierte er mit den Regierungen Frankreichs, Belgiens, Schwedens, Dänemarks, Norwegens und Italiens vor allem über Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

17.6.1984, Sonntag

Bei den Luxemburger Parlamentswahlen kann die oppositionelle Luxemburgische Sozialistische Arbeiterpartei (LSAP) Stimmengewinne in Höhe von 9% gegenüber 1979 für sich verbuchen. Sie erhöht mit 31,8% der Stimmen die Zahl der Abgeordnetensitze von 14 auf 22. Die Christliche Volkspartei bleibt mit 25 Sitzen stärkste Fraktion im Parlament.

Erstmals seit der Verhängung des Kriegsrechts im Jahr 1980 finden in Polen Kommunalwahlen statt, zu deren Boykott die verbotene Gewerkschaft “Solidarität” aufgefordert hatte. Die Wahlbeteiligung beträgt daher nur 75% und nicht wie sonst in den Ostblockländern üblich, über 95%.

Die Friedensbewegung in der Bundesrepublik führt vor den Wahllokalen eine Meinungsumfrage über die Raketenstationierung durch, nach der 88% der Angesprochenen die Stationierung ablehnen.

Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz erhält die CDU 45,5% der abgegebenen Stimmen und geht damit aus der Entscheidung als Siegerin hervor; im Saarland, wo ebenfalls Stadt- und Gemeindewahlen stattfinden, kann die SPD mit 45,6% die Mehrheit auf sich vereinigen.

Nach der zweiten Direktwahl zum Europaparlament können die konservativen, christdemokratischen und liberalen Parteien ihre gemeinsame Mehrheit behaupten. Stimmengewinne erzielen in den zehn wahlberechtigten EG-Staaten sowohl die Grünen als auch die Rechtsextremen.

18.6.1984, Montag

Das Hamburger Verwaltungsgericht untersagt der Chemiefirma Boehringer, weiterhin dioxinhaltige Abfälle auf dem Werksgelände zu lagern. Das Unternehmen gibt daraufhin am 20. Juni die Schließung des Werkes zum 31. Dezember 1984 bekannt.

19.6.1984, Dienstag

In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia beenden die Präsidenten von Peru und Brasilien, Fernando Belaúnde Terry und João Baptista de Oliveira Figueiredo, zweitägige Gespräche über die Verschuldung der südamerikanischen Länder. Sie fordern die westlichen Industrienationen zu einer Änderung ihrer Finanz- und Handelspolitik auf.

Bundespräsident Karl Carstens eröffnet die diesjährige Kieler Woche, die zu den bekanntesten internationalen Segelregatten gehört. Das mit kulturellen Veranstaltungen verbundene Ereignis steht unter dem Motto “Frieden erleben, erhalten, gestalten”.

20.6.1984, Mittwoch

In seiner Eigenschaft als amtierender Vorsitzender des Ministerrats der Westeuropäischen Union (WEU) fordert Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) vor der Beratenden Versammlung der WEU in Paris zum Ausbau der verteidigungspolitischen Zusammenarbeit auf.

Mit 55:41 Stimmen lehnt der US-amerikanische Senat in Washington den teilweisen Abzug von in Europa stationierten US-Truppen ab, falls die europäischen Bündnispartner ihre Verteidigungspflichten nicht erfüllten. Plädiert wird vom Gremium allerdings für ein “Einfrieren” der Truppenstärke auf den gegenwärtigen Stand von 326 000 Mann.

21.6.1984, Donnerstag

Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) trifft in Budapest zu einem dreitägigen Besuch Ungarns ein. Gesprächsthemen sind vor allem die Ost-West-Beziehungen und der Umweltschutz.

Die Arbeitgeber in der Druckindustrie lehnen einen Vermittlungsversuch in der Tarifauseinandersetzung von CDU-Politiker Kurt Biedenkopf ab. Biedenkopf sah eine Verkürzung der Jahresarbeitszeit durch mehr freie Tage und die Beibehaltung der 40-Stunden-Woche vor.

In der kolumbianischen Stadt Cartagena findet eine Konferenz von elf lateinamerikanischen Schuldnerländern statt. U.a. fordern sie von den internationalen Banken eine sofortige Zinssenkung.

22.6.1984, Freitag

Marianne Strauß, die Frau des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU), verunglückt bei einem Verkehrsunfall tödlich.

In der thüringischen Stadt Gera beginnen die 20. Arbeiterfestspiele der DDR. Auf den bis 24. Juni stattfindenden 573 Veranstaltungen treten 1500 Berufs- und 13 000 Laienkünstler auf.

Der Senator für Gesundheit in Berlin (West) befürwortet die rechtlich umstrittene Fluoridierung des Trinkwassers in der Stadt.

23.6.1984, Samstag

Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand beendet einen zweitägigen offiziellen Besuch in der UdSSR. Neben politischen und wirtschaftlichen Gesprächen mit Staats- und Parteichef Konstantin U. Tschernenko thematisiert Mitterrand die Verbannung des Bürgerrechtlers Andrei Sacharow.

In Berlin (West) wird der erste Wagen der Magnetschwebebahn auf sein Untergestell gesetzt. Bis zum Jahresende soll die 600 m lange Versuchsstrecke bis zum Kemperplatz fertiggestellt sein.

24.6.1984, Sonntag

Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann (CSU) eröffnet in München die Multilaterale Umweltkonferenz, an der Vertreter aus 31 Nationen und aus vier internationalen Organisationen teilnehmen (bis 27. 6.).

In Paris kommt es zu erneuten Massenprotesten gegen die geplante Schulreform in Frankreich. Anlass ist der dem Parlament vorliegende Gesetzentwurf, der eine drastische Beschränkung für das Privatschulwesen vorsieht.

25.6.1984, Montag

Das Amt des NATO-Generalsekretärs in Brüssel übernimmt der Brite Peter Alexander Lord Carrington; er löst damit den Niederländer Joseph Luns ab.

26.6.1984, Dienstag

Jupp Derwall gibt seinen Rücktritt als Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft bekannt und reagiert damit auf das schlechte Abschneiden der Elf bei den Europameisterschaften in Frankreich. Die Deutschen waren bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

Eine Kompromisslösung im Streit um den Beitrag Großbritanniens für die Europäische Gemeinschaft (EG) ist Ergebnis des Gipfeltreffens der EG-Staaten im französischen Fontainebleau. Großbritannien erhält für 1984 eine Rückzahlung, außerdem werden seine Beiträge ab 1985 gesenkt.

Von seinem Amt als Bundeswirtschaftsminister tritt Otto Graf Lambsdorff (FDP) zurück; er zieht damit die Konsequenzen aus seiner Verstrickung in die Flick-Spendenaffäre. Seine Nachfolge übernimmt Martin Bangemann (FDP).

27.6.1984, Mittwoch

Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin stellt den öffentlichen Besucherverkehr ein. Damit soll der Zustrom von ausreisewilligen DDR-Bürgern in das Botschaftsgebäude gestoppt werden. Zur Zeit befinden sich 59 Menschen in den Räumen der Behörde, die so ihre Ausreise erzwingen wollen.

Zum Abschluss der turnusmäßigen EG-Präsidentschaft Frankreichs stattet der französische Staatspräsident François Mitterrand den Regierungen Spaniens und Portugals einen Besuch ab und versichert, dass Frankreich sich weiterhin für die Aufnahme der beiden Länder in die Europäische Gemeinschaft einsetzen werde.

Bei den Verhandlungen der Tarifpartner der Metallindustrie einigt man sich auf den Schlichtungsvorschlag Georg Lebers (SPD), der eine Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Wochenstunden vorsieht. Damit zeichnet sich ein Ende des seit Mitte Mai andauernden Metallerstreiks in Südwestdeutschland ab.

Im Endspiel um die Fußball-Europameisterschaft in Paris besiegt Frankreich die spanische Elf mit 2:0. Es ist der bisher größte Erfolg in Frankreichs Fußballgeschichte.

28.6.1984, Donnerstag

Der farbige Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei in den USA, Jesse L. Jackson, kehrt von einer am 23. Juni begonnenen Reise nach Mittelamerika und Kuba zurück. Er erklärt, dass die Kriegsbereitschaft in dieser Region gefährlich wachse und es nunmehr Zeit sei, dem Töten dort ein Ende zu bereiten.

Die Bundesregierung in Bonn beschließt die Gründung einer Stiftung “Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens” zur Unterstützung schwangerer Frauen.

29.6.1984, Freitag

Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme trifft zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in der DDR ein. In einer gemeinsamen Erklärung mahnen Palme und sein Gastgeber, Erich Honecker, die notwendige Fortführung der Entspannungspolitik zwischen Ost und West an.

30.6.1984, Samstag

Als neuer Ministerpräsident Kanadas wird John Naptier Turner in Montreal vereidigt. Der liberale Politiker löst damit den seit 16 Jahren mit kurzen Unterbrechungen regierenden Pierre Elliott Trudeau als Regierungschef und Vorsitzenden der Liberalen ab, der aufgrund verstärkter Kritik seinen Rücktritt erklärte. Turner muss jedoch schon nach den Parlamentswahlen am 4. September sein Amt wieder aufgeben. Sein Nachfolger wird dann der Konservative Brian Mulroney.

Chroniknet