Was geschah im März 1904

  • < 1903
  • 3.1904
  • 1905 >

Wetterstationen März 1904

1.3.1904, Dienstag

Die italienische Abgeordnetenkammer genehmigt ein Gesetz, nach dem Frauen mit einer juristischen Ausbildung auch berechtigt sind, einen juristischen Beruf auszuüben.

Die illustrierte Monatsschrift “Wandervogel”, herausgegeben von Fritz A. Meyen, erscheint zum ersten Mal.

2.3.1904, Mittwoch

In New York stürzt ein in Bau befindliches Hochhaus ein. Zahlreiche Arbeiter werden verletzt, acht davon tödlich. Die Stahlkonstruktion für das künftige Hotel Durlington ist bereits bis zum elften Stock fortgeschritten, als das Unglück geschieht.

In Mailand wird im Teatro Lirico die Schäfertragödie “Die Tochter des Iorio” des italienischen Dichters Gabriele D’Annunzio uraufgeführt. Die Vorstellung entspricht nicht den hochgespannten Erwartungen des Publikums, das sich vor allem an der künstlichen Sprache des Stücks stört.

3.3.1904, Donnerstag

In Berlin wird Prinz Karl-Prosper Maria Melchior Engelbert Eleonor Wolfgang von Arenberg in einem Wiederaufnahmeverfahren vom Vorwurf des Mordes freigesprochen.

4.3.1904, Freitag

Die russische Regierung übermittelt den europäischen Regierungen den Entwurf für ein internationales Abkommen über die Bekämpfung der “Anarchisten”. Die Vereinbarung sieht vor, dass jeder, der aus einem Land ausgewiesen wird, sofort der Polizei seines Heimatlandes überstellt wird. Diese Regelung ist besonders für Russland von Bedeutung, weil zahlreiche politische Gegner des Zarismus als Emigranten in der Schweiz, in Frankreich und Großbritannien leben.

5.3.1904, Samstag

Aufgrund eines Revisionsgesuchs beschließt die Strafkammer des französischen Kassationshofs eine neue Untersuchung im Fall des wegen Hochverrats verurteilten Offiziers Alfred Dreyfus.

Im Hafen von Tsingtau in der deutschen Kolonie Kiautschou wird die neuerbaute Mole dem Verkehr übergeben.

Im Pariser Salle de la Schola Cantorum wird das Streichquartett des französischen Komponisten Maurice Ravel uraufgeführt.

6.3.1904, Sonntag

In Anwesenheit von Vertretern des Kriegs- und des Marineministeriums tagt in Dortmund die 20. Wanderversammlung der deutschen Brieftaubenliebhaber. Nach deren Angaben gibt es derzeit 900 Vereine mit 254 304 Tauben. Zur Beförderung von Depeschen ist im Deutschen Reich ein militärisches Brieftaubenwesen organisiert. Jede Festung unterhält Brieftaubenstationen mit mehreren hundert Tauben.

Auf der Jahresversammlung der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die in Berlin stattfindet, können sich die Delegierten nicht über den Inhalt eines neuen Merkblatts über den Schutz vor Infektionen einigen. Die von Ärzten befürwortete Erwähnung von prophylaktischen Schutzmitteln gegen eine Infektion (z. B. Kondome) wird von anderen Delegierten u.a. wegen ihrer empfängnisverhütenden Wirkung als eine “unsittliche Empfehlung” bekämpft.

In einer Rede vor dem Verein der nationalliberalen Jugend äußert sich der frühere Reichstagsabgeordnete und Führer der Nationalliberalen Partei Ernst Bassermann über die Zukunft seiner Partei. In der verstärkten Mitarbeit der Jugend sieht er ein hoffnungsvolles Zeichen für die Entwicklung der Nationalliberalen.

7.3.1904, Montag

Der neuseeländische Premierminister Richard John Seddon spricht sich für die Verstärkung des australischen Marinegeschwaders aus, damit der Gefahr einer russischen oder japanischen Vorherrschaft im pazifischen Raum begegnet werden könne.

In Prag liefern sich Tschechen und österreichische Studenten Schlägereien. Hintergrund ist der seit langem bestehende Nationalitätenkonflikt. Die Tschechen streben eine größere Autonomie innerhalb der habsburgischen Monarchie an.

In der spanischen Stadt Valladolid brechen wegen des herrschenden wirtschaftlichen Notstands Unruhen unter der Bevölkerung aus. Demonstranten greifen dabei das Haus des Bürgermeisters und ein Kloster an. Zwölf Personen werden bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt.

In Springfield im US-Bundesstaat Ohio kommt es zu schweren Ausschreitungen gegen Schwarze.

Im Deutschen Reichstag in Berlin äußert sich der SPD-Vorsitzende August Bebel in einer Rede zum Verhalten der Sozialdemokraten in einem möglichen Krieg.

Ein Kongress zur Situation der Heimarbeiter in Deutschland wird in Berlin eröffnet.

Auf einer großen Versammlung der katholischen Zentrumspartei in München spricht sich der Reichstags- und Landtagsabgeordnete Anton Kohl für eine Zusammenarbeit seiner Partei mit den Sozialdemokraten aus. Nach dem Scheitern der bayerischen Wahlreform an der Ablehnung der Liberalen seien die Sozialdemokraten die einzigen Bündnispartner.

In London feiert die “Britische und Ausländische Bibelgesellschaft” ihr 100-Jähriges Bestehen.

8.3.1904, Dienstag

Der deutsche Bundesrat stimmt der 1903 vom Reichstag beschlossenen Aufhebung des 2 des Jesuitengesetzes zu.

9.3.1904, Mittwoch

Der US-amerikanische Schriftsteller Jack London, der als Reporter über den Russisch-Japanischen Krieg berichtet, wird in Pjongjang von japanischem Militär festgenommen und nach Tokio zurückgeschickt.

Laut einer veröffentlichten Erklärung verzichtet der russische Zar Nikolaus II. auf die ihm zustehende Erbfolge im Großherzogtum Oldenburg. Er tritt alle Rechte an Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg ab. Der Verzicht des russischen Zaren ist die Voraussetzung für die Neufassung des Erbfolgegesetzes durch den oldenburgischen Landtag.

Die geplante Errichtung eines Denkmals zu Ehren Friedrichs des Großen, ein Geschenk von Wilhelm II., führt im US-amerikanischen Senat zu einer Debatte. In einer Anfrage gibt der Senator Bacon zu bedenken, ob es nicht geeignetere Deutsche für ein Denkmal gäbe wie Johann Wolfgang von Goethe oder Richard Wagner, die als Vorbild dienen könnten.

Auf einer bis zum 11. März dauernden Tagung besprechen die preußischen Gewerberäte in Berlin Fragen einer neuen Gewerbeordnung und neuer Unfallverhütungsmaßnahmen.

10.3.1904, Donnerstag

Im Reichstag in Budapest verständigen sich Opposition und Regierung über das Rekrutengesetz.

Die Universität in Wien wird vorübergehend geschlossen, da die Behörden ein Übergreifen der Prager Studentenunruhen befürchten.

Im preußischen Abgeordnetenhaus rechtfertigt der Minister für öffentliche Arbeiten, Hermann von Budde, das scharfe Vorgehen gegen sozialdemokratische Bestrebungen unter den ca. 400 000 preußischen Arbeitern und Beamten der Eisenbahn. Erkannte Sozialdemokraten würden sofort aus dem Bahndienst entlassen, weil die “ordnungsfeindlichen” Bestrebungen dieser Partei für die Bahn, z. B. im Kriegsfall, besonders gefährlich seien.

11.3.1904, Freitag

In New York gelingt der erste Durchbruch beim Morton Street Tunnel, der den Hudson River unterqueren soll.

Hermann Anschütz-Kaempfe führt auf dem Dampfer “Schleswig” auf der Ostsee vor Kiel seinen ersten Versuch mit dem von ihm entwickelten Kreiselkompassdurch. Am 27. März meldet er seine Erfindung beim Patentamt an.

Der konservative Berliner “Reichsbote” setzt sich in einem Artikel kritisch mit dem Stil der Debatten im Reichstag auseinander. Über das angebliche “Schwatzen ohne Ende” bei den Reden wird auch in anderen Tageszeitungen hergezogen. Anlass ist der Umstand, dass der Reichstag bis zum Eintritt in die Osterpause nicht mit seinem vorgesehenen Programm fertig geworden ist.

Wegen der angespannten Finanzlage beschließt der Landtag von Braunschweig, die Einkommens- und Ergänzungssteuer um 30% zu erhöhen.

12.3.1904, Samstag

Der spanische Ministerpräsident Antonio Maura y Montaner wird in Barcelona bei einem Attentat durch einen Messerstich verwundet.

Kaiser Wilhelm II., im Volksmund der “Reisekaiser”, beginnt auf dem Postdampfer “König Albert” des Norddeutschen Lloyd von Bremerhaven aus eine Mittelmeerreise.

13.3.1904, Sonntag

Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter lehnt ein gemeinsames Vorgehen mit dem sozialdemokratischen “alten” Bergarbeiterverband ab. Dessen Vorsitzender Hermann Sachse hat angesichts der Unruhe unter den Bergarbeitern, u.a. wegen der Verlängerung der Schichtzeiten, in einem Brief gemeinsame Aktionen vorgeschlagen.

14.3.1904, Montag

Der Oberste Gerichtshof in den USA entscheidet, dass die Eisenbahngesellschaft Northern Securities Company einen Trust darstellt, der in unerlaubter Weise den Wettbewerb unterbindet, um höhere Frachtraten zu erzielen. Das Urteil ist ein wesentlicher Erfolg für US-Präsident Theodore Roosevelt. Er hatte nach seinem Amtsantritt 1901 mit diesem Fall den Kampf gegen die großen Trusts in den USA aufgenommen.

15.3.1904, Dienstag

Bei einer Abstimmung über ein Unterrichtsgesetz im britischen Unterhaus erleidet die Regierung unter Arthur James Balfour erstmals eine Niederlage. Die Opposition fordert daraufhin den Rücktritt Balfours.

Die Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung beschließt den Ausbau des Hafens und bewilligt dafür 6,5 Mio. Mark.

Nach einer Mitteilung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins beträgt die Zahl der Mitglieder 59 384. Sie sind in 303 Zweigvereinen organisiert.

16.3.1904, Mittwoch

Die Frühjahrsausstellung der Münchner Sezession wird eröffnet. Zu den Exponaten gehören u.a. auch Bilder von Lovis Corinth.

In Berlin wird eine Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit gegründet.

Die deutschen Behörden verbieten die Buchausgabe des Schauspiels “Der Reigen” von Arthur Schnitzler.

Der Landesausschuss von Elsass-Lothringen behandelt den Konflikt, der nach der Verhängung eines Interdikts durch den lothringischen Bischof Willibrord Benzler entstanden ist. Der Bischof hatte Anfang März katholische Beerdigungen auf dem Friedhof des Dorfes Fameck verboten, nachdem dort ein Protestant beerdigt worden war. Am 13. Mai wird das bischöfliche Verbot zurückgezogen.

Mehrere russische Studenten werden aus Preußen ausgewiesen. Sie haben mit einer Resolution gegen die Äußerungen von Staatssekretär Oswald Freiherr von Richthofen vor dem Reichstag am 19. Januar protestiert. Richthofen hatte die russischen Studenten in Preußen pauschal des politischen Terrorismus bezichtigt.

17.3.1904, Donnerstag

In der Reichstagsdebatte über die Bewilligung weiterer Mittel für die Schutztruppen in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika lehnen die Sozialdemokraten jede weitere Forderung ab. Der Parteivorsitzende August Bebel erklärt, der Aufstand der Herero sei ein Verzweiflungskampf.

Mit großer Mehrheit stimmen die Stadtverordneten in München einem Beschluss des Magistrats zu, der einen vollständigen Ladenschluss der Geschäfte an den Sonntagen während der Monate Juni und Juli vorsieht. In den übrigen Monaten sollen die Geschäfte an Sonn- und Feiertagen in der Zeit zwischen zehn und zwölf Uhr vormittags geöffnet sein.

18.3.1904, Freitag

Das Orchesterwerk “Baba Yaga” des russischen Komponisten Anatoli K. Ljadow, ein “Tongemälde” nach einem russischen Volksmärchen, wird in St. Petersburg uraufgeführt.

In der belgischen Stadt Lüttich werden bei einem Bombenattentat, das sich gegen den Chef der Sicherheitspolizei richtet, neun Personen schwer verletzt. Die Bombe explodiert, als man sie zur Untersuchung in einen benachbarten Garten bringen will.

Bei einem Manöver der britischen Marine in der Bucht von Spithead an der Südküste bei Southampton wird das 200-t-U-Boot A 1 von dem Dampfer “Berwick Castle” überfahren und sinkt. Elf Mann der U-Boot-Besatzung kommen ums Leben.

In einer Ansprache vor dem Kardinalskollegium kritisiert Papst Pius X. scharf das Vorgehen des französischen Staates gegen die Ordensgesellschaften.

19.3.1904, Samstag

Die Gesamtauflage aller sozialdemokratischen Parteizeitungen im Deutschen Reich beträgt 599 880. Das wird bei einem Treffen aller Geschäftsführer der Druckereien bekannt, die für die SPD arbeiten.

20.3.1904, Sonntag

Auf dem in Wien beginnenden ersten deutschen Volkshochschultag beraten die Delegierten über die Möglichkeiten einer verbesserten Erwachsenenbildung.

Die Delegierten des Verbands deutscher Handlungsgehilfen, die mehr als 60 000 Mitglieder vertreten, fordern auf ihrer 22. Generalversammlung in Leipzig neben einer reichseinheitlichen Regelung der Ladenöffnungszeiten und der Sonntagsruhe eine Verbesserung der kaufmännischen Fortbildung.

21.3.1904, Montag

Das britische Parlament in London stimmt einem Gesetz zu, das die Anwerbung chinesischer Arbeiter für den Bergbau in Transvaal erlaubt. Die Burenrepublik ist seit 1902 britische Kolonie.

Karl Fischer, der Begründer der deutschen Wandervogelbewegung, legt nach internen Auseinandersetzungen sein Amt als “Oberbachant” im Ausschuss für Schülerfahrten (AfS) nieder.

22.3.1904, Dienstag

Auf einer Feierstunde der Universität Chicago anlässlich ihres 50-Jährigen Bestehens werden die wissenschaftlichen Beziehungen gewürdigt, die zwischen den USA und dem Deutschen Reich seit den Tagen Benjamin Franklins bestehen. Mehrere deutsche Wissenschaftler, darunter der Historiker Hans Delbrück und der Mediziner Paul Ehrlich, die als Ehrengäste an der Feier teilnehmen, erhalten die Ehrendoktorwürde.

Zum ersten Mal erscheint eine Farbfotografie auf dem Titelblatt einer Zeitung (“Daily Illustrated Mirror”).

Die Arbeiten an der Nordseite des seit 1898 im Bau befindlichen Simplon-Tunnels zwischen dem schweizerischen Brig und dem italienischen Iselle können wieder aufgenommen werden. Sie mussten am 22. November 1903 wegen heftiger Wassereinbrüche eingestellt werden. Der Tunneldurchbruch erfolgt am 24. Februar 1905.

Ein Wirbelsturm verwüstet die zu Frankreich gehörende Insel Réunion im Indischen Ozean 780 km östlich von Madagaskar. Die gesamte Ernte wird vernichtet, mehrere tausend Menschen werden obdachlos.

23.3.1904, Mittwoch

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt in Berlin die erste Buchausgabe der Tragödie “Die Büchse der Pandora” von Frank Wedekind.

Nach einem fünften Angriff auf die russische Hafenstadt Port Arthur ziehen sich die japanischen Marineeinheiten zunächst in ein Seegebiet vor der koreanischen Küste bei den Choda-Inseln zurück.

24.3.1904, Donnerstag

Das italienische Parlament setzt eine Kommission ein, die die Geschäftsführung des früheren Unterrichtsministers Nunzio Nasi (Februar 1901- November 1903) untersuchen soll. Er wird beschuldigt, Unterschlagungen begangen zu haben.

Die Gebrüder Orville und Wilbur Wright beantragen für ihren Flugapparat ein Patent für das Deutsche Reich. Am 17. Dezember 1903 gelang Orville Wright der erste gelenkte Motorflug.

25.3.1904, Freitag

Das dänische Parlament in Kopenhagen genehmigt einen Gesetzentwurf, der die Einführung der Prügelstrafe bei bestimmten Straftaten vorsieht. Das Gesetz wird am 8. September 1905 verabschiedet. In den meisten europäischen Ländern ist die Prügelstrafe abgeschafft. In einigen Ländern des Deutschen Reiches wird sie als Disziplinarstrafe in Zuchthäusern angewendet.

Der Journalist Edmund D. Morel und der britische Konsul Roger Casement gründen die “Congo Reform Association”, die für eine Verbesserung der unmenschlichen Zustände in der belgischen Kolonie eintritt.

Auf der Plenarversammlung des “Deutschen Handelstags” in Berlin sprechen sich die Delegierten dafür aus, dass die bevorstehende Einführung des neuen Zolltarifs und die Ersetzung der bestehenden Handelsverträge durch neue Verträge von einer längeren Übergangsfrist begleitet sein müssen. Damit soll dem Außenhandel die Anpassung erleichtert werden.

Das deutsche U-Boot “Forelle”, das 1903 auf der Kieler Germaniawerft nach Plänen des Ingenieurs Raymondo Lorenzo d’Equevilley-Montjustin gebaut wurde, wird zwei russischen Seeoffizieren auf einer Probefahrt bei Eckernförde vorgeführt. Am 20. April beschließt Russland, bei der Kieler Werft drei U-Boote in Auftrag zu geben.

26.3.1904, Samstag

Bei der traditionellen Ruderregatta zwischen den Mannschaften der britischen Universitäten Cambridge und Oxford siegt Cambridge.

Der Kreuzer “Lübeck”, das erste deutsche Seeschiff, das mit einer Dampfturbine angetrieben wird, läuft auf der Stettiner Vulcanwerft vom Stapel.

Bei einer Zusammenkunft von Kaiser Wilhelm II. und dem italienischen König Viktor Emanuel III. an Bord der kaiserlichen Jacht “Hohenzollern” in Neapel wird die Bedeutung des Dreibunds, der 1882 als Verteidigungsbündnis zwischen dem Deutschen Reich, Österreich und Italien geschlossen wurde, betont.

27.3.1904, Sonntag

Die bekannte US-amerikanische Arbeiterführerin Mary Harris “Mother” Jones wird von den Behörden aus dem Bundesstaat Colorado ausgewiesen. Die 74-Jährige, die seit den 1870er Jahren in der US-Gewerkschaftsbewegung kämpft, wird beschuldigt, streikende Bergarbeiter aufgehetzt zu haben.

28.3.1904, Montag

Die französische Deputiertenkammer stimmt mit einer Mehrheit von 316 zu 269 Stimmen einem Gesetzentwurf zu, der für religiöse Orden ein Lehrverbot an Schulen vorsieht.

Die amtliche Theater-Kommission in Wien empfiehlt den Damen, bei Theaterbesuchen möglichst auf eine Schleppe am Kleid zu verzichten. Sie sei bei einer ausbrechenden Panik der Bewegung hinderlich und könnte andere Besucher zu Fall bringen.

Das Straßenrennen für Radprofis zwischen Paris und Roubaix gewinnt der Franzose Hippolyte Aucouturier.

29.3.1904, Dienstag

Frankreichs Marineminister Charles Camille Pelletan wird von der Opposition im Parlament heftig angegriffen, nachdem in der Öffentlichkeit Beschuldigungen über den schlechten Zustand der Flotte laut geworden sind.

31.3.1904, Donnerstag

Mehrere hundert Tibeter werden bei einem Gefecht mit britischen Truppen getötet, als sie versuchen, deren Vormarsch auf die Hauptstadt Lhasa zu stoppen.

Die “Sinfonia domestica” für großes Orchester op. 53 von Richard Strauss wird in New York unter dem Dirigat des Komponisten uraufgeführt.

Chroniknet