Was geschah im März 1964

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1.3.1964, Sonntag

Der Bund der Vertriebenen wählt den sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Wenzel Jaksch zu seinem neuen Vorsitzenden. Sein Vorgänger, Hans Krüger, war zurückgetreten, da ihm Verfehlungen während der Zeit des Dritten Reiches vorgeworfen worden waren.

Beim Absturz einer viermotorigen “Constellation” über der Sierra Nevada (US-Bundesstaat Nevada) kommen alle 85 Insassen ums Leben.

Die Weltmeisterschaft im Eiskunstlauf der Damen in Dortmund gewinnt die Niederländerin Sjoukje Dijkstra.

2.3.1964, Montag

Gerhard Bohne, gegen den im gegenwärtig stattfindenden “Gnadentod”-Prozess in Limburg verhandelt werden sollte, dem jedoch im Juli 1963 die Flucht gelang, wird in Argentinien verhaftet. Bohne wird beschuldigt, an vielen tausend Morden in der NS-Zeit beteiligt gewesen zu sein.

Die Vereinigten Elektrizitätswerke Westfalen AG Dortmund und die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Frankfurt am Main gründen zu gleichen Teilen die Kernkraftwerk Lingen GmbH. Zweck der Gesellschaft sind Bau und Betrieb eines Kernkraftwerks mit einer Leistung von 250 Megawatt am Dortmund-Ems-Kanal südlich von Lingen.

Die Sowjetunion und die Vereinigte Arabische Republik (VAR/Ägypten) unterzeichnen ein Abkommen über eine Zusammenarbeit im Fischereiwesen. Die Sowjetunion modernisiert die ägyptischen Fischereihäfen und die Fischfangflotte und erhält dafür Fischfangbasen im Mittelmeer und im Roten Meer.

In Berlin (West) wird das von der Bundesregierung und der Stadt Berlin getragene “Deutsche Institut für Entwicklungspolitik” gegründet.

3.3.1964, Dienstag

Das belgische Außenministerium gibt bekannt, dass sich das Land nicht an der Bemannung eines multinationalen NATO-Schiffes beteiligen werde. Ihre Zusage erteilt haben bislang die USA, die Bundesrepublik Deutschland, die Türkei, Italien, Griechenland und die Niederlande.

Fast eine halbe Mio. farbige Schüler boykottiert in New York die öffentlichen Schulen, um gegen die Rassentrennungspolitik zu protestieren.

Die Schüler der berühmten britischen Internatsschule Eton sind nach wie vor für die Prügelstrafe. Nur 23% von ihnen sprechen sich bei einer Umfrage für die Abschaffung des Rohrstocks aus.

4.3.1964, Mittwoch

Ein sensationeller 4:0-Sieg gelingt dem Deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund im Europapokal der Landesmeister gegen Dukla Prag.

Der Spielfilm “Tagebuch einer Kammerzofe” von Luis Buñuel wird in Paris uraufgeführt (Deutsche Erstaufführung: 14. 8. 1964).

Im Zusammenhang mit dem Auschwitz-Prozess, der in Frankfurt am Main stattfindet, wird in den städtischen Kinos der Auschwitz-Film “Ende unserer Welt” erstaufgeführt. Er ist nach dem gleichnamigen Roman von Tadeusz Holuj entstanden.

Der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen beschließt die Entsendung einer Friedenstruppe nach Zypern.

5.3.1964, Donnerstag

Die zunehmenden sozialen Spannungen und das Überhandnehmen von Lohnstreiks veranlassen die Regierung von Ceylon (heute Sri Lanka), den nationalen Notstand zu erklären, um das Funktionieren der öffentlichen Einrichtungen und der Lebensmittelversorgung zu gewährleisten.

Die Kultusministerkonferenz verkündet anlässlich ihrer 100. Plenarsitzung in Berlin (West) die Notwendigkeit einer aktiven Bildungspolitik (“Berliner Erklärung”).

6.3.1964, Freitag

In Athen stirbt König Paul I. von Griechenland im Alter von 62 Jahren. Noch am gleichen Tag wird der Kronprinz als Konstantin II. vereidigt.

Die Single “Can’t buy me love” von der britischen Popgruppe “The Beatles” wird veröffentlicht. Sie führt noch am selben Tag die Hitparaden an.

Die 16 Fußball-Bundesligavereine äußern sich in einer Zwischenbilanz nach den ersten 121 Spielen der im August 1963 neueingerichteten Fußball-Bundesliga zufrieden mit dem bisherigen geschäftlichen Erfolg. Sie können Gesamteinnahmen von mehr als 13 Mio. DM verbuchen.

7.3.1964, Samstag

In Los Angeles werden zwei Entführer des US-amerikanischen Schlagerstars Frank Sinatra jr. zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht verwirft mit dem Schuldspruch die Darstellung der Verteidigung, wonach Sinatra die Entführung (am 8. Dezember 1963 aus einem Hotel in Lake Tahoe) aus Geltungssucht selbst inszeniert haben soll.

8.3.1964, Sonntag

Heidi Biebl gewinnt bei den Deutschen Alpinen Skimeisterschaften in Oberstaufen drei Titel bei den Damen.

In mehreren Städten der USA kommt es zu Demonstrationen für Rassengleichheit. In San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) wird das Sheraton-Hotel belagert, da die Geschäftsleitung bei der Personaleinstellung Farbige diskriminiert haben soll. 300 Personen werden allein dort verhaftet.

9.3.1964, Montag

Auf Zypern brechen erneut heftige Kämpfe zwischen den türkischen und griechischen Bevölkerungsteilen aus. Die türkische Regierung teilt mit, dass sie eine militärische Intervention ernsthaft in Erwägung zieht.

Der schwedische Ministerpräsident Tage Erlander trifft zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Bonn ein. Es ist die erste offizielle Reise eines schwedischen Regierungschefs in die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg.

In Frankfurt am Main wird die Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) eröffnet. Im Mittelpunkt der Tagung steht die Forderung nach einer verstärkten Bildungswerbung.

Ein sowjetischer Abfangjäger schießt einen US-Aufklärer über dem Thüringer Wald in der DDR ab.

10.3.1964, Dienstag

73 Unternehmen aus dem ganzen Bundesgebiet leiten vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Klage gegen die deutsche Umsatzsteuer ein, da sie gegen das Prinzip der Gleichbehandlung vor dem Gesetz verstoße. Der Streitwert des Verfahrens beträgt 20 Mrd. DM.

Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland bringt einen Sohn zur Welt.

11.3.1964, Mittwoch

Im Rechtsstreit zwischen dem Volkswagenwerk Wolfsburg und der Warentestzeitschrift “DM” stellt VW erneut Strafantrag gegen “DM”. Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Behauptung des Testblattes, der “VW 1500 S” sei “nicht empfehlenswert”.

In Bonn beginnt der Prozess gegen 26 Kroaten der “Kreuzer-Bruderschaft”, die am 29. November 1962 die ehemalige jugoslawische Botschaft in Bad-Godesberg-Mehlem überfallen und verwüstet haben sollen. Dabei kam der Hausmeister Momlico Popovic ums Leben.

In Venezuela löst der Gewerkschaftsjurist Raul Leoni den bisherigen Staatspräsidenten Rómulo Betancourt ab. Leoni gehört der gemäßigten Linkspartei “Demokratische Aktion” an und ist ein entschiedener Gegner des Kommunismus.

Die sowjetische Regierung protestiert bei der US-Regierung aufs schärfste gegen die Flüge US-amerikanischer Militärflugzeuge über dem Staatsgebiet der DDR.

In der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh kommt es zu schweren antiamerikanischen Demonstrationen, die Botschaften der Vereinigten Staaten und Großbritanniens werden geplündert. Auslöser der Ausschreitungen sind wiederholte US-Bombenangriffe auf kambodschanisches Staatsgebiet.

12.3.1964, Donnerstag

Robert Havemann, Professor für physikalische Chemie an der Ostberliner Humboldt-Universität, wird wegen staatskritischer Äußerungen aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ausgeschlossen und von seinem Lehrauftrag entbunden.

Das Schauspiel “Die Physiker” von Friedrich Dürrenmatt wird in der ägyptischen Hauptstadt Kairo erstmals in arabischer Sprache gespielt. Die Aufführung im El-Horreya-Theater wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kairo organisiert.

13.3.1964, Freitag

Auf seinem Pferd Gran Geste gewinnt im Dortmunder Reitturnier der Brasilianer Nelson Pessoa den Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland.

Der sensationelle Erfolg der “Beatles” ist nicht mehr aufzuhalten. Die britische Popgruppe belegt die ersten vier Plätze der US-Hitparade mit “She loves you”, “I want to hold your hand”, “Please, please me” und “Twist and shout”.

Ein Mordfall sorgt in New York für Aufregung. Die 28-Jährige Kitty Genovese wird mitten in der Stadt von einem Mann erstochen, während nachweislich 37 Menschen das Verbrechen beobachten ohne den Versuch zu machen, der Frau zu helfen.

Der algerische Staatspräsident Ben Bella trifft zu einem Überraschungsbesuch in Frankreich ein, wo er mit Staatspräsident Charles de Gaulle zu einer Geheimunterredung zusammenkommt.

14.3.1964, Samstag

Die erste Abteilung der internationalen Friedenstruppe der Vereinten Nationen trifft auf Zypern ein.

In Marokko werden im Prozess gegen die Mitglieder der Verschwörung vom Juli 1963 die Urteile gefällt. Elf Personen, davon acht in Abwesenheit, werden zum Tode verurteilt. Unabhängige Beobachter protestieren aufs schärfste gegen das Prozessverfahren.

Der Barbesitzer Jack Ruby wird wegen Mordes an dem mutmaßlichen Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt.

15.3.1964, Sonntag

Beim Dortmunder Reitturnier gewinnt der Elmshorner Kurt Jarasinski auf Torro das “Championat von Dortmund”. Beim Mächtigkeitsspringen teilen sich Alwin Schockemöhle und Peter Schmitz auf ihren Pferden Ferdl und Amsella den Sieg.

Im Endspiel um den Weltmeistertitel im Hallenhandball in Prag siegt die rumänische Mannschaft mit 25:22 Toren über Schweden.

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle trifft zu einem viertägigen Staatsbesuch in Mexiko ein, wo er von Staatspräsident Adolfo López Mateos empfangen wird. De Gaulle bereist anschließend die französischen Besitzungen im karibischen Raum.

16.3.1964, Montag

US-Präsident Lyndon B. Johnson ruft zu einem nationalen “Feldzug gegen die Armut” auf.

Das libysche Parlament fordert einstimmig die vorzeitige Auflösung der Verträge mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika über militärische Stützpunkte in Libyen.

17.3.1964, Dienstag

Konrad Adenauer wird in Hannover erneut zum Vorsitzenden des CDU-Parteipräsidiums gewählt.

In Bonn wird das Protokoll über die weitere Durchführung des Wiedergutmachungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel vom 10. September 1952 von beiden Staaten unterzeichnet. Vorgesehen ist, wie schon in den vorherigen Jahren, dass die Bundesrepublik Israel 250 Mio. DM im Abkommenszeitraum vom 1. April 1964 bis 31. März 1965 zahlt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika wollen der Regierung von Südvietnam verstärkte Hilfe im Kampf gegen die kommunistisch geführte “Nationale Befreiungsfront Südvietnams” (FNL) gewähren.

Der österreichische Ministerrat beschließt, ein Sanitäts- und Ordnungskontingent zur Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UN) auf Zypern zu entsenden. Am 5. März hatte UN-Generalsekretär Sithu U Thant Österreich um eine Beteiligung ersucht.

18.3.1964, Mittwoch

Der Spaßvogel”, ein Schauspiel des irischen Dichters Brendan Behan (übersetzt von Annemarie und Heinrich Böll) wird erstmals in der Inszenierung von Peter Zadek im Theater am Goetheplatz in Bremen aufgeführt. Zadek hatte den irischen Dichter mit der Aufführung der “Geisel” (Premiere: 3. 11. 1962) im deutschen Theater bekannt gemacht.

Die “Peking-Oper” gastiert am 18. und 19. März zum ersten Mal in der Bundesrepublik Deutschland. Das hundertköpfige Ensemble zeigt in Frankfurt am Main vor allem Ausschnitte aus seinem traditionellen Repertoire.

Gegen die Lohnstopp-Politik ihrer Regierung treten rund sechs Mio. werktätige Franzosen in den Streik.

Südafrika wird mit 63 gegen 22 Stimmen bei einer Enthaltung wegen seiner Rassentrennungspolitik aus der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgeschlossen.

19.3.1964, Donnerstag

Der Straßentunnel durch den Großen Sankt Bernhard, der erste große Autotunnel durch die Alpen, wird für den Verkehr freigegeben.

US-Präsident Lyndon B. Johnson übermittelt dem Kongress seine Vorschläge für Auslandshilfen in dem am 1. Juli beginnenden neuen Finanzjahr. Der größte Betrag soll in die Länder des Mittleren Osten und Südostasiens gehen.

Die Regierungschefs der Bundesländer beschließen die Errichtung von neuen Universitäten in Bochum, Bremen, Dortmund, Konstanz sowie in Regensburg.

Die Bundesregierung lehnt einstimmig den Vorschlag der EWG-Kommission zur Harmonisierung der Getreidepreise (“Mansholt-Plan”) ab.

20.3.1964, Freitag

Die am 24. Februar in Genf eröffnete Tagung der Vertragsstaaten des “Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens” (GATT) geht zu Ende. Das Hauptthema bildeten die Handelsprobleme der unterentwickelten Länder.

Elizabeth Taylor und Richard Burton werden in Montreal getraut.

Der irische Dramatiker Brendan Behan stirbt im Alter von 41 Jahren in Dublin. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen “Der Mann von morgen früh” und “Die Geisel”.

Der Deutsche Fußballbund erstattet bei der Staatsanwaltschaft Essen Anzeige gegen den Spielvermittler Raymond Schwab. Er wird beschuldigt, dem Spieler des SC Preußen Münster, Karl Heinz Rummel, mehrere tausend DM angeboten zu haben, wenn Rummel absichtlich in Bundesligaspielen schlechte Leistungen zeigen würde.

21.3.1964, Samstag

Die Europäische Weltraumforschungsorganisation “ESRO” nimmt in Paris offiziell ihre Tätigkeit auf. Die Zusammenarbeit der europäischen Mitgliedsstaaten im Rahmen der “ESRO” soll rein wissenschaftlicher Natur sein.

Der belgische christlich-soziale Politiker Jean Duvieusart wird in Straßburg mit 57 gegen 51 Stimmen zum Präsidenten des Europäischen Parlamentes gewählt.

Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Moskau richtet eine Note an das Außenministerium der UdSSR, in der die sowjetische Behauptung, die BRD könne nicht für ganz Deutschland sprechen, zurückgewiesen wird.

22.3.1964, Sonntag

Bei den jüngsten religiösen Unruhen zwischen Hindus und Mohammedanern in Indien sind bisher mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.

Eine Ausstellung mit Werken des spanischen Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg schließt ihre Pforten. Gezeigt wurden insgesamt 143 z.T. noch nie öffentlich ausgestellte Keramiken, Mosaiken, Linolschnitte, Lithographien und Plakate.

23.3.1964, Montag

In Genf beginnt die Welthandelskonferenz der Vereinten Nationen (23. 3.-16. 6.). Im Mittelpunkt der Tagung steht die Diskussion um eine wirtschaftliche Förderung der Entwicklungsländer.

In Los Angeles stirbt im Alter von 59 Jahren der österreichisch-US-amerikanische Schauspieler Peter Lorre, der vor allem durch seine Filmrollen als undurchsichtiger Bösewicht bekannt wurde.

24.3.1964, Dienstag

Auf den US-amerikanischen Botschafter in Tokio, Edwin O. Reischauer, wird ein Attentat verübt. Ein 19-Jähriger Japaner greift den Diplomaten mit einem Messer an und verletzt ihn am Oberschenkel. Der Attentäter – er gilt als geistesgestört – wird kurz darauf festgenommen.

Der Präsident der westafrikanischen Republik Guinea, Sékou Touré, trifft zu einem Besuch in der Bundesrepublik Deutschland ein. Er folgt einer Einladung die Bundespräsident Heinrich Lübke bei seinem Besuch in Guinea vor zwei Jahren ausgesprochen hatte.

25.3.1964, Mittwoch

US-Senator James William Fulbright fordert einen Richtungsschwenk in der vielfach auf “Mythen” beruhenden Außenpolitik der USA.

Die Operette “Frühjahrsparade” des österreichischen Komponisten Robert Stolz wird in Wien uraufgeführt.

26.3.1964, Donnerstag

Im Prozess gegen die legendären Posträuber, die am 8. August 1963 fast 30 Mio. DM erbeutet hatten, ergeht nach neunwöchiger Prozessdauer in Aylesbury (Großbritannien) der Urteilsspruch: Alle zwölf Angeklagten werden für schuldig befunden und zu Gefängnisstrafen bis zu 30 Jahren verurteilt.

Das Musical “Funny Girl” (Musik: Jule Styne, Buch: Isobel Lennart, Gesangstexte: Bob Merrill) über den Aufstieg eines Mädchens (Barbra Streisand) aus einfachen Verhältnissen zum gefeierten Revuestar wird im Winter Garden Theatre in New York uraufgeführt.

27.3.1964, Freitag

Alaska wird von einem der schwersten bisher registrierten Erdbeben (8,7 auf der Richter-Skala) heimgesucht.

Heinrich Bütefisch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrchemie Oberhausen, gibt auf Anweisung des Bundespräsidialamtes das Große Bundesverdienstkreuz zurück, das ihm im März verliehen wurde. Damals hatte man übersehen, dass Bütefisch 1948 in einem Prozess der Alliierten als ehemaliger SS-Sturmbannführer des Sklavenhandels im Konzentrationslager Auschwitz für schuldig befunden worden war.

28.3.1964, Samstag

Die birmanische “Revolutionäre Regierung” unter Staatschef Ne Win verbietet alle Parteien mit Ausnahme der von der Regierung geförderten Partei “Birmanischer Weg zum Sozialismus”.

Die US-Filmkomödie “Paris when it sizzles” (Zusammen in Paris) mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle wird in den USA uraufgeführt.

Beim traditionellen Ruderrennen zwischen den Achtern der Universitäten Oxford und Cambridge gewinnt die Cambridge-Crew. Bei den bisher 110 Rennen war Cambridge 61mal und Oxford 48mal erfolgreich. Ein Wettbewerb – im Jahre 1877 – wurde als totes Rennen gewertet.

29.3.1964, Sonntag

In Jackson (US-Bundesstaat Mississippi) werden farbige Geistliche daran gehindert, am Ostergottesdienst in einer für Weiße bestimmten Kirche teilzunehmen. Sieben Personen werden wegen Hausfriedensbruch verhaftet.

Die tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Peking und Moskau verschärfen sich. Grund ist ein im Parteiorgan der Kommunistischen Partei Chinas veröffentlichter Zeitungsartikel in dem die Kommunisten der UdSSR aufgefordert werden, Nikita S. Chruschtschow “auf den Kehrichthaufen der Geschichte” zu werfen.

30.3.1964, Montag

Äthiopien und Somalia einigen sich in der sudanesischen Hauptstadt Khartum auf einen Waffenstillstand im gemeinsamen Grenzgebiet.

An den Ostermärschen der Atomgegner in der Bundesrepublik Deutschland beteiligen sich rund 100 000 Menschen. Höhepunkte sind die Abschlusskundgebungen in Hamburg, Bremen, Dortmund, Frankfurt am Main, Stuttgart, Nürnberg und München.

31.3.1964, Dienstag

Der brasilianische Präsident João Goulart wird durch einen Militärputsch gestürzt. Humberto de Alencar Castelo Branco übernimmt die Macht.

Die US-Hitparade meldet ein zuvor noch nie verzeichnetes Phänomen: Fünf Titel der britischen Popgruppe “The Beatles” belegen die ersten fünf Plätze.

Chroniknet