Was geschah im März 1965

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1.3.1965, Montag

In Moskau findet eine “Konsultativkonferenz” kommunistischer Parteien über die Festigung der kommunistischen Weltbewegung statt, der die KP Chinas demonstrativ fernbleibt.

Bei den ersten allgemeinen Parlamentswahlen im britischen Protektorat Botswana erhält die Botswanaland Democratic Party (BDP) unter dem früheren Stammeshäuptling Seretse Khama mit ihrem Programm eines gemischtrassischen Nationalstaates 90% der Sitze. Unterstützt wurde sie durch die weißen Grundbesitzer.

Der Bundesrechnungshof in Frankfurt am Main rügt in einer Denkschrift das Auswärtige Amt scharf für seine verschwenderische Gewährung von Zulagen an Beamte im Auslandsdienst.

Buchhandelsfunktionäre der DDR kritisieren in Leipzig die “Diffamierung” der ostdeutschen Buchproduktion in der Bundesrepublik.

In Australien führt das Todesurteil für den 16-Jährigen Tom Trantum aus Perth wegen Mordes an der Ehefrau seines Arbeitgebers zur Forderung nach Abschaffung der Todesskafe.

In den Karnevalshochburgen an Rhein und Ruhr erreicht die “fünfte Jahreszeit” mit dem Rosenmontag ihren Höhepunkt. Einer Umfrage zufolge steigt die Karnevalsbegeisterung weiter an. 1962 nahmen erst 28% der Bevölkerung an Karnevalsveranstaltungen teil, 1965 sind es bereits 31%.

2.3.1965, Dienstag

Eine laufende Befragung von 2000 Studenten über ihr Sexualverhalten wird wegen vorzeitiger Veröffentlichungen über das Projekt abgebrochen. Die Forscher des Instituts für Sexualforschung an der Universität Hamburg befürchten unwahre Aussagen der Befragten aus Angst vor Indiskretionen.

Die große Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall nimmt nach heftiger Diskussion den Einigungsvorschlag der Schlichtungsstelle im Tarifkonflikt der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie an. Es gibt rückwirkend vom 1. Februar 7,5% Lohnerhöhung, zwei weitere Urlaubstage und mindestens 40% des Monatseinkommens als jährliche Sonderzuwendung (“Weihnachtsgeld”), aber keinen finanziellen Ausgleich für den Verzicht auf Arbeitszeitverkürzung.

Die USA verstärken ihr Engagement in Vietnam durch die Entsendung von zwei Bataillonen Marineinfanterie, der sog. Ledernacken.

Die Bundesregierung veröffentlicht einen Bericht über die Verfolgung von Nazi-Verbrechen, in dem sie behauptet, dass ein großer Teil der Straftaten vollständig aufgeklärt sei.

3.3.1965, Mittwoch

Der Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) beschließt in Brüssel die Fusion der Kommissionen der EWG, der Europäischen Atomgemeinschaft und der Hohen Behörde der Montanunion.

4.3.1965, Donnerstag

In Colorado-Springs (USA) gewinnt das Ehepaar Ludmilla Belousowa und Oleg Protopopow aus der UdSSR die Weltmeisterschaft im Eiskunst-Paarlauf. Die Deutschen Meister Sonja Pfersdorf und Günther Matzdorf belegen den fünften Platz.

In bundesdeutschen Kinos läuft der italienische Spielfilm “Hochzeit auf italienisch” an.

Nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums sinkt die Zahl rechtsradikaler Organisationen beständig.

Vor der US-amerikanischen Botschaft in Moskau demonstrieren etwa 2000 Studenten aus asiatischen und afrikanischen Ländern gegen die Angriffe der US-Luftwaffe auf Nordvietnam.

5.3.1965, Freitag

In Colorado Springs (USA) wird die 18-Jährige Kanadierin Petra Burka Weltmeisterin im Eiskunstlauf. Der Franzose Alain Calmat gewinnt bei den Herren.

Der Spielfilm “Für eine Handvoll Dollar” (BRD/Spanien/Italien) von Sergio Leone wird in der Bundesrepublik erstaufgeführt.

In einer Meinungsumfrage stellt das Bielefelder Emnid-Institut fest, dass nur jeder zweite Einwohner des Bundesgebietes die Aufgabe des Bundestages kennt. Häufig erfolgt eine Verwechslung des Bundestages mit der Regierung.

Die evangelisch-lutherische Landessynode in Bayern erlaubt als erste evangelische Landeskirche ihren Gläubigen die aktive Empfängnisverhütung, wenn diese nicht “sündigem Egoismus” dient.

Die syrische Regierung verstaatlicht sechs syrische und drei westliche Mineralölvertriebsgesellschaften und beschlagnahmt deren gesamte Einrichtungen. Westliche Gesellschaften kontrollieren in Syrien 70% des Ölgeschäfts.

Die Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden und der Arbeitgeberverband Bauindustrie einigen sich auf den ersten Tarifvertrag in der Bundesrepublik, der vermögenswirksame Leistungen zugunsten der Arbeitnehmer vorsieht.

6.3.1965, Samstag

Der britische Premierminister Harold Wilson bekräftigt bei einem Staatsbesuch in Berlin (West) die britischen Sicherheitsgarantien für den Westteil der Stadt.

7.3.1965, Sonntag

Mit dem Sieg der Christdemokraten erringt erstmals in Chile eine Partei bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit.

Die Bundesregierung beschließt die Einstellung der Wirtschaftshilfe für die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) als Sanktion wegen des Staatsbesuches von Walter Ulbricht, dem Staatsratsvorsitzenden der DDR, in Kairo.

Die US-amerikanischen Streitkräfte beginnen einen systematischen Luftkrieg gegen Nordvietnam und die vom Vietcong kontrollierten Gebiete in Südvietnam. Gleichzeitig greifen US-Bodentruppen in den Kampf ein.

8.3.1965, Montag

In Da Nang treffen die US-Eliteeinheiten für den Einsatz im Vietnam-Krieg ein.

Der Verband Deutscher Studentenschaften (VDS) fordert die Erhöhung des monatlichen Förderungsbetrages für Studenten nach dem “Honnefer Modell” von 250 auf 320 DM. Auf diese Weise soll die Werksarbeit für die Studierenden überflüssig werden.

Auf der Abschlusstagung des Schriftstellerkongresses in Moskau (seit dem 3. März) wird die Kritik an Josef W. Stalin unter dem 1964 gestürzten Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow als ungerechtfertigt zurückgewiesen.

Nach einer Umfrage der Wickert-Institute in Tübingen ist die Tageszeitung bei 52% der bundesdeutschen Bevölkerung nach wie vor das beliebteste Informationsmedium. Es folgen das Fernsehen mit 27%, das Radio mit 18% und die Illustrierte mit 3%.

9.3.1965, Dienstag

Die Vereinigte Arabische Republik (Ägypten) setzt ihre Streitkräfte in Alarmbereitschaft, um ihre Pläne zur Umlenkung der Quellflüsse des Jordan gegen israelische Drohungen durchsetzen zu können.

Im Ruhrgebiet beginnt die Verladung von 150 000 t Hochofenschlacke und anderer Verhüttungsrückstände für den Deichbau bei Campen (Norden) zur Erhöhung der Sturmflutsicherheit.

10.3.1965, Mittwoch

Die Memoiren der Fanny Hill” werden von der Bundesprüfstelle auf die Liste der jugendgefährdenden Schriften gesetzt.

In Selma (US-Bundesstaat Alabama) kommt es erneut zu Rassenunruhen.

Der ägyptische Staatspräsident Gamal Abd an Nasser droht für den Fall der diplomatischen Anerkennung Israels durch die Bundesrepublik mit der Anerkennung der DDR durch sein Land, der Zwangsverwaltung deutscher Vermögen in Ägypten, dem Abzug aller arabischen Botschafter aus Bonn und dem Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen aller arabischen Länder zur Bundesrepublik.

Großbritannien und Norwegen unterzeichnen als erste Anrainerstaaten ein Abkommen über die Grenzziehung zwischen beiden Ländern auf dem Meeresboden in der Nordsee.

11.3.1965, Donnerstag

Die Deutsche Bundesbahn beschließt die Abschaffung aller Kontrollen an Bahnsteigzugängen.

12.3.1965, Freitag

Beim 13. Internationalen Reitturnier in der Dortmunder Westfalenhalle gewinnt der Elmshorner Springreiter Kurt Jarasinski im Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland auf Torro mit 0 Fehlern.

Das Münchner Landgericht spricht 14 ehemalige Pflegerinnen der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde von der Anklage der Beihilfe zum Mord an Geisteskranken während des Nazi-Regimes frei.

Wegen seiner Berichte über die Einrichtung von Konzentrationslagern in der Sowjetunion unter Josef W. Stalin wird der jugoslawische Schriftsteller und Hochschullehrer Mihajlo Mihajlov verhaftet. In der bedeutendsten jugoslawischen Literaturzeitschrift “Delo” hatte er behauptet, es habe KZs in der Sowjetunion bereits früher als im Deutschen Reich gegeben.

Der Bundestag verabschiedet gegen die Stimmen der SPD den Bundeshaushalt 1965 mit einem Gesamtvolumen von 63,9 Mrd. DM.

13.3.1965, Samstag

Die Lockheed-Werke in Burbank (Kalifornien) stellen ein neuartiges Düsenantriebssystem für Schiffe vor, die damit eine Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h erreichen können. Das System ist vor allem für Tragflügelboote gedacht.

In einem mit großer Härte geführten Fußball-Länderspiel trennen sich die Bundesrepublik Deutschland und Italien im Hamburger Volksparkstadion 1:1.

14.3.1965, Sonntag

Die israelische Regierung unter Ministerpräsident Levi Eschkol beschließt, das Angebot der Bundesrepublik zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen anzunehmen.

Bei den 14. Eishockey-Weltmeisterschaften in Tampere (Finnland) gewinnt die Sowjetunion den Titel zum dritten Mal in Folge und zum fünften Mal insgesamt.

15.3.1965, Montag

Nach Bandenkämpfen zwischen Mods – Halbwüchsigen auf Motorrollern – und Rockern zum Auftakt der Badesaison bleibt am Strand des englischen Seebades Clacton von den Badeeinrichtungen nur ein Trümmerhaufen übrig.

Der seit 1954 amtierende ägyptische Staatspräsident Gamal Abd an Nasser wird in einer von der Verfassung vorgeschriebenen Volksabstimmung mit 99,999% der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt.

Über 100 US-Flugzeuge bombardieren ein großes Munitionslager beim nordvietnamesischen Ort Phu Qui, etwa 160 km südlich von Hanoi. Drei Maschinen werden abgeschossen.

16.3.1965, Dienstag

Die britische Königin Elisabeth II. beendet den 1936 verhängten Hofbann gegen die Herzogin von Windsor.

Der 38-Jährige Autor Richard Hey erhält den 14. Hörspielpreis der Kriegsblinden für sein Hörspiel “Nachtprogramm” zuerkannt.

17.3.1965, Mittwoch

Die Bundesregierung in Bonn beschließt, dass befähigte Beamte auch ohne weitere Qualifikationsprüfung in den mittleren und gehobenen Dienst aufsteigen können.

US-Präsident Lyndon B. Johnson legt dem Kongress ein Gesetz gegen die Rassendiskriminierung vor.

Aus Protest gegen die Anbahnung diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland stürmen Demonstranten die bundesdeutschen Botschaften in Bagdad (Irak) und Sana (Jemen).

18.3.1965, Donnerstag

Der seit seinem Sturz durch General Ali Muhammad Nagib am 23. Juli 1952 im Exil lebende Ex-König von Ägypten, Faruk I., stirbt in Rom.

Der sowjetische Kosmonaut Alexei A. Leonow ist der erste Mensch, der sein Raumschiff im All verläßt.

Die italienische Regierung unter Ministerpräsident Aldo Moro (Christdemokraten) erlässt ein Gesetz zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Überwindung der Arbeitslosigkeit.

Die Bundesregierung erleichtert den Außenhandel mit den Ostblockländern dadurch, dass ab sofort Bundesbürgschaften mit Kreditlaufzeiten bis zu fünf Jahren gewährt werden können.

19.3.1965, Freitag

Im Londoner Auktionshaus Christie’s wird Rembrandts Porträt seines Sohnes Titus für umgerechnet 8,8 Mio. DM versteigert.

Mit vier Jahren Zuchthaus bestraft die Erste Große Strafkammer des Landgerichts Frankfurt am Main den 35-Jährigen Kurt Langguth, weil er 1958 einen von den Staatsorganen der DDR gesuchten Bundesbürger unter einem Vorwand an die Zonengrenze gelockt und dem Staatssicherheitsdienst der DDR zugespielt hatte.

Die österreichische Regierung nimmt Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) auf.

Nach langen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern aus Bund, Ländern und Gemeinden wird die Altersversorgung der Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst reformiert.

Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) verabschiedet ein neues Aktionsprogramm. Schwerpunkte sind Fragen der betrieblichen Mitbestimmung sowie der Vermögensbildung bei Arbeitnehmern.

20.3.1965, Samstag

US-Präsident Lyndon B. Johnson legt dem Kongress einen Gesetzentwurf zur Beseitigung aller Beschränkungen des Wahlrechts für farbige Bürger vor und verfügt die Unterstellung der Nationalgarde des Bundesstaates Alabama unter Bundesbefehl, um so einen geplanten Demonstrationszug von Bürgerrechtskämpfern zu schützen.

Als erster US-Show-Star tritt der Jazzmusiker Louis Armstrong mit seinen “All Stars” in der DDR auf.

21.3.1965, Sonntag

Weiße und schwarze Bürgerrechtler starten in Selma (US-Bundesstaat Alabama) einen Protestmarsch gegen die Rassendiskriminierung in ihrem Bundesstaat.

Eine britische Versicherungsgesellschaft führt eine Versicherung gegen Lungenkrebs ein. Bei einem Jahresbeitrag von umgerechnet 16,80 DM erhält der Versicherungsnehmer im Krankheitsfall 5600 DM. Eine ärztliche Untersuchung vor Aufnahme in die Versicherung findet nicht statt.

22.3.1965, Montag

Nicolae Ceausescu wird zum neuen Vorsitzenden der Rumänischen Arbeiterpartei gewählt.

Frankreich und die UdSSR vereinbaren die gemeinsame Verwendung des in Frankreich entwickelten Farbfernseh-Systems SECAM.

23.3.1965, Dienstag

Gegen den früheren “Sachbearbeiter für Spionageabwehr” im Bundesamt für Verfassungsschutz Werner Paetsch, der 1963 die Öffentlichkeit auf die Telefonabhörpraktiken seiner Behörde aufmerksam gemacht hatte, wird beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe Anklage wegen Geheimnisverrats erhoben.

Die USA starten von Kap Kennedy (Kap Canaveral; Florida) aus die “Gemini-III”-Kapsel mit dem Astronauten Virgil Grissom, der damit als erster Mensch zum zweiten Mal im Weltraum ist.

24.3.1965, Mittwoch

Die österreichische Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen gegen den Wiener Hochschullehrer Taras Borodajkewycz wegen nationalsozialistischer Äußerungen ein. Beim Aufeinandertreffen von Sympathie- und Protestdemonstranten danach kommt es zu schweren Auseinandersetzungen.

In Fabrik- und Auslandslagern warten mehr als 3 Mio. japanische Kameras auf Käufer. Damit liegt mehr als eine Jahresproduktion auf Halde.

Das US-amerikanische Fernsehen zeigt in einer Direktübertragung von der Raumsonde “Ranger IV” Nahaufnahmen von der Mondoberfläche.

Nach drei unentschiedenen Spielen gegen den FC Liverpool scheidet der 1. FC Köln durch das Los im Viertelfinale des Fußball-Europapokals der Landesmeister aus.

Der US-amerikanische Senator Robert F. Kennedy ersteigt den nach seinem 1963 ermordeten Bruder benannten Mount Kennedy in Yukon.

25.3.1965, Donnerstag

Die “Interessengemeinschaft für Contergangeschädigte” aus Frankfurt am Main beschuldigt die zuständige Staatsanwaltschaft Aachen, die Schadenersatzforderungen von Eltern contergangeschädigter Kinder bewusst schleppend abzuwickeln. Sie dringt auf eine Beschleunigung des Verfahrens.

Die Bundesrepublik gewährt Indonesien einen Kredit von 154,5 Mio. DM für den Ausbau der Schifffahrt und für den Aufbau eines Stahlwerkes auf Sumatra.

Nach dem Sieg der westlich orientierten United National Party über die sozialistische Regierungspartei, die Sri Lanka Freedom Party, bei den Parlamentswahlen vom 22. März wird Parteichef Dudley Shelton Senanayake als neuer Ministerpräsident Ceylons vereidigt.

Die Sowjetunion protestiert in Noten an die drei Westmächte gegen die für den 7. April in Berlin (West) vorgesehene Bundestagssitzung.

Der Deutsche Bundestag beschließt die Verlängerung der Verjährungsfrist für Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

26.3.1965, Freitag

In Cardiff findet die Uraufführung des Schauspiels “The homecoming” (“Die Heimkehr”) des 34-Jährigen britischen Dramatikers Harold Pinter statt.

Im US-Bundesstaat Alabama werden vier Mitglieder des Ku-Klux-Klan verhaftet, die unter Verdacht stehen, eine weiße Bürgerrechtlerin ermordet zu haben.

27.3.1965, Samstag

Nach der Stilllegung des Wochenendverkehrs auf dem Verschiebebahnhof von Kingsmoor in Großbritannien werden über 100 Arbeiter nur für die Anwesenheit zur “Geisterschicht” von Samstag 22.00 Uhr bis Sonntag, 6.00 Uhr bezahlt.

Bei dichtem Nebel stoßen im Ärmelkanal der norwegische Tanker “Nora” (8998 t) und die unter liberianischer Flagge fahrende “Otto N. Miller” zusammen. Die beschädigten Schiffe hinterlassen eine 120 km lange Ölspur. Südenglische Badestrände sind dadurch von einer Ölpest bedroht.

28.3.1965, Sonntag

Die Volksrepublik China bietet den südvietnamesischen kommunistischen Guerillakämpfern (Vietcong) offiziell militärische Hilfe an.

Ein schweres Erdbeben führt in chilenischen Städten zu Verwüstungen und fordert Hunderte von Toten.

29.3.1965, Montag

Die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Berlin (Ost) verleiht dem Dichter Johannes Bobrowski den Heinrich-Mann-Preis für den Roman “Levins Mühle. 34 Sätze über meinen Großvater”.

Mit der Schließung der Grube “St. Georg” in Willroth enden 2000 Jahre Erzbergbau im Siegerland.

30.3.1965, Dienstag

Bei einem Bombenanschlag auf die US-amerikanische Botschaft in der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon finden über 20 Menschen den Tod.

Aus Protest gegen die hohe Besteuerung der Filmproduktion in Frankreich öffnen die Pariser Lichtspielhäuser ihre Tore zum kostenlosen Kinobesuch.

31.3.1965, Mittwoch

Das österreichische Parlament verabschiedet auf Antrag der beiden Regierungsparteien Österreichische Volkspartei (ÖVP) und Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) ein Gesetz, das die geltende Verjährungsfrist von 20 Jahren für Mord aufhebt. Das neue Gesetz ermöglicht die weitere Verfolgung von NS-Verbrechen.

Die bundesdeutsche Automobilindustrie stellt mit 283 680 Kraftwagen einen neuen Rekord für die Monatsproduktion auf und übertrifft die Bestmarke vom Oktober 1964 um 7400 Fahrzeuge.

Chroniknet