Was geschah im März 1971

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1.3.1971, Montag

Bei der Prozesseröffnung gegen den Terroristen Horst Mahler, der wegen versuchten Mordes angeklagt wird, lehnt der Rechtsanwalt Otto Schily das Schwurgericht wegen Befangenheit ab und beantragt, das Verfahren einzustellen. Laut Schily machen die “Pressekampagne” und abwertende Äußerungen von Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) im Vorfeld der Verhandlung einen fairen Prozess unmöglich.

In Genf wird die Speicherringanlage der Europäischen Organisation für Kernforschung fertiggestellt.

In der Bundesrepublik Deutschland tritt eine neue Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) in Kraft.

In München und Kiel beginnt der Kartenvorverkauf für die XX. Olympischen Sommerspiele, die 1972 in der Bundesrepublik stattfinden. Rund 3,4 Mio. Eintrittskarten, die zwischen 5 und 80 DM kosten, sind im freien Handel erhältlich. Die 160 000 Karten für Eröffnungs- und Schlussfeier werden ausschließlich über die Fernsehlotterie “Glücksspirale” verlost.

2.3.1971, Dienstag

In Ostpakistan brechen schwere Unruhen aus, weil der pakistanische Präsident Aga Muhammad Yahya Khan die Wiedereröffnung der Nationalversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben hat.

In Norwegen tritt die Regierung unter Ministerpräsident Per Borten zurück. Borten hatte einen vertraulichen Bericht des norwegischen Botschafters in Brüssel an die Öffentlichkeit weitergeleitet. Das Schreiben beinhaltet Bedingungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft für einen möglichen Beitritt Norwegens. Bortens Nachfolger, Trygve Martin Bratteli, stellt am 13. März sein Kabinett vor.

3.3.1971, Mittwoch

In Polen nehmen Kirche und Regierung nach acht Jahren erste Kontakte auf. Ministerpräsident Piotr Jaroszewicz und der Primas der katholischen Kirche, Kardinal Stefan Wyszynski, sprechen über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche und den ehemals deutschen Kirchenbesitz in den polnischen Westgebieten.

4.3.1971, Donnerstag

In einer Petition an die Delegierten des bevorstehenden XXIV. Parteitages der KPdSU in Moskau fordern 200 sowjetische Juden Unterstützung für ihre Ausreisebemühungen. Sechs Tage später treten 100 jüdische Sowjet-Bürger in einen Hungerstreik, um ihre Ausreise nach Israel zu erzwingen.

5.3.1971, Freitag

Mit der “Aktion Roter Punkt” protestieren in Dortmund Bürger gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr.

Ein Frankfurter Schwurgericht spricht den ehemaligen SS-Anthropologen Hans Fleischhacker frei. Fleischhacker war der Beihilfe zur Ermordung von 115 Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz angeklagt.

Während eines Besuchs in Nordvietnam (5.- 8. 3.) sichert der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai der Regierung in Hanoi weitere Unterstützung im Vietnamkrieg zu.

6.3.1971, Samstag

Eine Delegation des Berliner Senats und DDR-Regierungsvertreter nehmen in Berlin (Ost) Verhandlungen über Besuchsmöglichkeiten von West-Berlinern in der DDR auf.

In Bremen gründen Ärzte, Kaufleute und Juristen den Verein “Hilfsaktion Krebsbekämpfung”.

Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) gibt bekannt, dass die von der “Apollo-14”-Besatzung mitgebrachten Mondsteine auf ein Alter von 3,5 bis 4,5 Mio. Jahre geschätzt werden. Es sind die ältesten Gesteinsproben, die bislang auf dem Mond gefunden wurden.

In Kylami gewinnt der US-Amerikaner Mario Andretti auf Ferrari das Grand-Prix-Rennen von Südafrika.

7.3.1971, Sonntag

In London demonstrieren 3000 Frauen von “Women’s Liberation Movement” (Bewegung für die Befreiung der Frau) für die Gleichberechtigung der Frau.

94% der Mitglieder der britischen Postgewerkschaft stimmen für den Abbruch des Streiks, der seit dem 20. Januar andauert. Die britische Regierung ist den Forderungen nach einer Lohnerhöhung um 15% bislang nicht nachgekommen.

8.3.1971, Montag

In Ostpakistan beginnt die “Woche des zivilen Ungehorsams”. Zu ihr hatte Mujib Rahman, Führer der Oppositionspartei, als Protest gegen die Verhängung des Kriegsrechts aufgerufen. Es werden keine Steuern abgeführt, Ämter, Schulen und Gerichte bleiben geschlossen.

Im Titelkampf um die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht schlägt der US-Amerikaner Joe Frazier seinen Landsmann Muhammad Ali in 15 Runden nach Punkten.

9.3.1971, Dienstag

Am Hamburger Operettenhaus hat das Musical “Oh! Calcutta!” in der Bundesrepublik Premiere.

Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD einigen sich auf einen Gesetzentwurf, der die Altersversorgung der Bundesminister verbessert. Demnächst sollen die Minister auch dann Rente bekommen, wenn sie bei ihrem Ausscheiden jünger als 55 Jahre sind oder nur ein Jahr im Amt waren.

In Ankara werden vier US-Soldaten, die am 4. März von der terroristischen “Türkischen Volksbefreiungsfront” entführt worden sind, bedingungslos freigelassen.

10.3.1971, Mittwoch

Die Österreicherin Annemarie Pröll sichert sich den Weltcup der Damen im alpinen Skisport.

Der Deutsche Bundestag hebt alle noch geltenden Beschränkungen für den Bezug von DDR-Publikationen auf.

Durch eine Verfassungsänderung wird in den USA das Wahlalter auf 18 Jahre herabgesetzt.

In Australien wird der bisherige Außenminister William McMahon als Ministerpräsident vereidigt. Sein Vorgänger John G. Gorton, der aufgrund von parteiinternen Differenzen zurückgetreten war, wird zum neuen Verteidigungsminister ernannt.

Bei den indischen Unterhauswahlen erreicht die Kongresspartei von Ministerpräsidentin Indira Gandhi eine Zweidrittelmehrheit.

11.3.1971, Donnerstag

Vor dem Europäischen Gerichtshof in Brüssel verklagt die Europäische Kommission Frankreich wegen angeblicher Verstöße gegen den EURATOM-Vertrag.

Die Regierung in Bonn beschließt, allen Unternehmen des gewerblichen Güterfernverkehrs, die durch die Schikanen der DDR-Behörden auf den Zufahrtsstraßen von und nach Berlin (West) behindert wurden, pro Stunde Wartezeit an den Grenzübergängen 10 DM Entschädigung zu zahlen. Die Fachvereinigung Güterfernverkehr zeigt sich von dieser Regelung enttäuscht.

Der Württembergische Kunstverein Stuttgart eröffnet die erste DDR-Ausstellung in der Bundesrepublik (11.3. – 18.4.). “Fünf Städte mahnen” zeigt die Zerstörung der Städte Dresden, Leningrad, London, Rotterdam und Warschau im Zweiten Weltkrieg.

12.3.1971, Freitag

In der Bundesrepublik Deutschland werden reflektierende Autokennzeichen zugelassen.

In der Türkei zwingt das Militär nach monatelangen innenpolitischen Spannungen die Regierung unter Ministerpräsident Süleyman Demirel zum Rücktritt.

Der frühere Präsident des verbotenen Panafrikanischen Kongresses, Robert Sobukwe, erhält die Genehmigung, aus Südafrika auszureisen. Sobukwe war zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen Aufwiegelung verurteilt und danach weitere sechs Jahre ohne Gerichtsurteil festgehalten worden.

14.3.1971, Sonntag

Der Italiener Gustav Thöni gewinnt den Weltcup der Herren im alpinen Skisport.

Beim Kampf um den “Goldenen Schlittschuh” in Inzell stellen der Bundesdeutsche Erhard Keller mit 38,42 sec über 500 m und der Niederländer Ard Schenk mit 1:19,1 min über 1000 m Weltrekorde auf.

In Wiesbaden wird die Verkaufsmesse JUMA 71 “Junge Welt – junger Markt” eröffnet.

In Leipzig wird die internationale Frühjahrsmesse eröffnet.

Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus erringt die SPD mit 50,4% die absolute Mehrheit.

15.3.1971, Montag

Die Uhrenfabrik Staiger im Schwarzwald präsentiert das erste serienreife elektronisch gesteuerte Quarz-Uhrwerk mit integrierten Schaltungen in Europa.

Der Bundesvorstand der SPD distanziert sich in einer Erklärung von weiten Teilen der politischen Grundsätze der Jungsozialisten: Sie stimmten nicht mit dem Godesberger Parteiprogramm überein.

Frankreich und die UdSSR unterzeichnen in Paris ein Abkommen über die Anreicherung von französischem Uran in sowjetischen Aufbereitungsanlagen. Damit hat Moskau Frankreich als eigenständige Atommacht anerkannt.

Im spanischen Bilbao wird das Hauptquartier der baskischen Untergrundorganisation ETA (Euzkadi ta Azkatasuna = Baskenland und Freiheit) von der Polizei ausgehoben, 40 Personen werden verhaftet.

Die südvietnamesischen Invasionstruppen treten unter schwerem gegnerischem Feuer den Rückzug aus Laos an.

Der pakistanische Staatspräsident Aga Muhammad Yahya Khan trifft zu einem kurzen Besuch in der ostpakistanischen Hauptstadt Dacca ein, um Oppositionschef Mujib Rahman zum Beilegen der Staatskrise zwischen Ost und West zu bewegen.

16.3.1971, Dienstag

Die DDR und Chile nehmen diplomatische Beziehungen auf Damit ist die DDR bislang von 16 Staaten anerkannt worden.

In Ceylon verhängt Ministerpräsidentin Sirimawo Bandaranaike nach heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Guerilla-Einheiten den Ausnahmezustand.

In Frankreich wird der Flugverkehr, der seit dem 21. Februar eingestellt ist, wieder aufgenommen. Die drei Luftverkehrsgesellschaften Air France, Air Inter und UTA sowie die Gewerkschaften des fliegenden Personals einigen sich auf ein Abkommen für fünf Jahre. Es sieht u.a. die Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor und verpflichtet beide Seiten, bis 1975 von Streiks und Aussperrungen abzusehen.

In Italien wird der Gebrauch empfängnisverhütender Mittel und die Werbung für Geburtenkontrolle erlaubt. Der Verfassungsgerichtshof erklärt das bislang geltende Verbot durch zwei Artikel des Strafgesetzbuches und des Polizeigesetzes für verfassungswidrig.

17.3.1971, Mittwoch

In Frankreich erscheint der zweite und letzte Band der Memoiren des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle.

In Dormagen am Rhein wird die größte Kläranlage Europas in Betrieb genommen.

Zwei Repräsentativerhebungen, die das Infas-Institut im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums in Bonn durchgeführt hat, ergeben, dass zwei Drittel der bundesdeutschen Erwerbstätigen die Einführung einer flexiblen Altersgrenze befürworten. Eine Rentenkürzung hingegen wird von den meisten Befragten abgelehnt.

Die US-amerikanische Regierung verzichtet auf die Verlängerung einer seit 20 Jahren geltenden Bestimmung, die für China-Reisen eine besondere Genehmigung vorsieht. Washington reagiert damit auf die Annäherung zwischen den USA und der Volksrepublik China.

In Finnland tritt die Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und Kommunisten unter Ministerpräsident Ahti Karjalainen zurück. Die kommunistischen Abgeordneten hatten gegen eine Gesetzesvorlage zur Aufhebung des Preisstopps gestimmt. Am 26. März bildet Karjalainen eine Minderheitsregierung ohne Kommunisten.

18.3.1971, Donnerstag

Die Arbeitsgemeinschaft Mode zeichnet in Krefeld den 38-Jährigen Pariser Modeschöpfer Emanuel Ungaro mit dem “Goldenen Spinnrad” aus.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst bietet erstmals 20 mit 1000 DM dotierte Stipendien für einen Russisch-Sprachkurs in Moskau an.

In Mannheim wird “Meyers Enzyklopädisches Lexikon” vorgestellt.

In Brüssel konstituiert sich der Ständige Ausschuss der Europäischen Wirtschaftgemeinschaft für Beschäftigungsfragen. Er soll eine gemeinsame Arbeitsmarktpolitik der sechs Mitgliedstaaten koordinieren.

Die schwedische Regierung entscheidet sich mit Rücksicht auf ihre Neutralitätspolitik gegen eine Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

19.3.1971, Freitag

Der Konjunkturrat der öffentlichen Hand, dem der Bundeswirtschafts- und -finanzminister sowie Vertreter der Bundesländer und Gemeinden angehören, gibt bekannt, dass die Lebenshaltungskosten um mehr als 4% höher liegen als vor zwölf Monaten.

20.3.1971, Samstag

30 Hauptleute und Kompaniechefs kritisieren öffentlich die Situation in der Bundeswehr.

In München wird im Haus der Kunst die “Aktiva 71” eröffnet (20.3. – 9.5.). Die Ausstellung soll über Werke junger deutscher Künstler informieren.

21.3.1971, Sonntag

In Berlin (West) wird die Ausstellung “1871 – Fragen an die deutsche Geschichte” im ehemaligen Reichstagsgebäude eröffnet. Die Ausstellung will das Entstehen und die Entwicklung des deutschen Nationalstaats verdeutlichen.

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärt der Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg Oberstaatsanwalt Rückerl, dass die Ermittlungsarbeit der Stelle 1981 eingestellt werden wird, da mit der Zeit immer weniger Aussicht bestehen würde, NS-Verbrechen aufzuklären.

Bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz siegt die CDU unter Helmut Kohl mit 50,0% der Stimmen.

22.3.1971, Montag

Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) in Bonn werden drei Angehörige des Sozialdemokratischen Hochschulbundes (SHB) und ein Mitglied des MSB Spartakus, der der DKP nahesteht, in den Vorstand gewählt.

23.3.1971, Dienstag

In Argentinien wird Präsident Roberto M. Levingston vom Militär abgesetzt. Alejandro A. Lanusse wird zu seinem Nachfolger ernannt.

In Belfast wird Brian Faulkner als Nachfolger von Robert Chichester-Clark zum nordirischen Premierminister gewählt.

In Brüssel demonstrieren 100 000 Bauern aus allen Ländern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegen die Agrarpolitik der EWG.

24.3.1971, Mittwoch

Der Bayernbund e. V. in München erklärt in einem Aufruf, dass man um den Bestand des bayerischen Kulturgutes fürchten muss. Zugezogene Bürger aus dem Westen und Norden der Bundesrepublik würden durch ihre fremde Wesensart und Sprache die bayerische Eigenart und Eigenständigkeit beeinträchtigen.

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel entscheidet, dass nur Frauen den Beruf der Hebamme erlernen können, da dies im “Hebammengesetz” so festgelegt sei. Das Gericht weist damit die Klage eines 38-Jährigen Filmvorführers ab, der von der Marburger Landeshebammenschule nicht zur Ausbildung zugelassen worden war.

Bundeskanzler Willy Brandt erläutert im Bundestag seine Politik der inneren Reformen.

25.3.1971, Donnerstag

In Frankfurt am Main wird vom Deutschen Sportbund (DSB) das Jahr der ersten Trimm-Dich-Kampagne, die 1970 ins Leben gerufen wurde, unter dem Motto “Millionen Herzen schlagen länger – Milliarden Mark werden gespart” eröffnet. Breite Bevölkerungsschichten sollen zu mehr Bewegung animiert werden.

In Ankara stellt der türkische Ministerpräsident Nihat Erim sein neues Kabinett vor.

Jugoslawiens Staatspräsident Josip Tito trifft zu einem Staatsbesuch in Italien ein. Titos Reise war ursprünglich bereits für Dezember 1970 geplant, wurde jedoch von der Belgrader Regierung abgesagt, nachdem der italienische Außenminister Aldo Moro angeblich Ansprüche auf jugoslawische Gebiete angemeldet hatte.

Nach dreitägigen Beratungen einigen sich in Brüssel die Landwirtschaftsminister der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft auf eine Anhebung der Agrarpreise um 2 bis 6%.

26.3.1971, Freitag

Mujib Rahman ruft die unabhängige ostpakistanische Republik “Bangladesch” aus.

27.3.1971, Samstag

Die indische Regierung sagt den ostpakistanischen Unabhängigkeitsbestrebungen weitreichende Unterstützung zu.

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) meldet, dass sich nur jeder hundertste Autofahrer anschnalle, obwohl jedes vierte Fahrzeug mit Sicherheitsgurten ausgestattet sei.

28.3.1971, Sonntag

Der Landeshauptausschuss der Freien Demokraten in Rheinland-Pfalz spricht sich mit 41 zu 34 Stimmen gegen die Verlängerung des seit fast 20 Jahren bestehenden Regierungsbündnisses mit der CDU aus.

US-Außenminister William P. Rogers bescheinigt der bundesdeutschen Regierung in einem offiziellen Brief an Bundeskanzler Willy Brandt, dass Washington die aktive Bonner Außenpolitik begrüße. Dadurch hätten sich die amerikanisch-deutschen Beziehungen intensiviert.

29.3.1971, Montag

Im Rahmen einer Italien-Reise trifft Jugoslawiens Staatspräsident Josip Tito in Rom zu einer Unterredung mit Papst Paul VI. zusammen.

Der US-Leutnant William L. Calley wird von einem Militärgericht in Fort Benning im Bundesstaat Georgia des Mordes an 22 Zivilisten in dem südvietnamesischen Dorf My Lai für schuldig befunden.

30.3.1971, Dienstag

Als erste Landesregierung veröffentlicht Hessen ein Sofortprogramm für die soziale Integration ausländischer Arbeitnehmer. Im Lauf des Jahres sollen für diese Bevölkerungsgruppe u.a. 650 Wohnungen gebaut werden.

In Los Angeles werden Charles Manson, Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie van Houten des Mordes an der Schauspielerin Sharon Tate und sechs weiteren Personen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

31.3.1971, Mittwoch

Nach Abschluss des Warschauer und Moskauer Vertrags (1970) beginnen im Außenministerium der CSSR jetzt auch die Gespräche über ein deutsch-tschechoslowakisches Abkommen. Es soll die Beziehungen der beiden Länder auf dem Hintergrund der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs regeln.

Die niedersächsische Landesregierung kündigt den Staatsvertrag über das gemeinschaftliche Oberverwaltungsgericht und den Dienststrafhof für die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Hannover reagiert damit auf die Kieler Ablehnung von Roetger Groß als neuem Gerichtspräsidenten.

Chroniknet