Was geschah im Mai 1904

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Wetterstationen Mai 1904

1.5.1904, Sonntag

In Berlin und in vielen anderen Städten feiert die Arbeiterschaft den internationalen “Tag der Arbeit” mit Umzügen und Festen.

In Düsseldorf wird die “Internationale Kunst- und Große Gartenbauausstellung” eröffnet.

Kaiser Wilhelm II. und Großherzog Ernst Ludwig von Hessen weihen die neue Eisenbahnbrücke bei Mainz ein.

In Dresden wird die große Kunstausstellung eröffnet. Zum 50-Jährigen Bestehen der Ausstellung werden bis zum 31. Oktober hauptsächlich Werke deutscher Künstler präsentiert.

Das 100-km-Rennen um das Goldene Rad gewinnt in Friedenau der Radprofi Thaddäus Robl.

2.5.1904, Montag

In Berlin erscheint die erste Ausgabe des “Neuen Montagsblatts”. Das Wochenblatt mit dem Untertitel “Berliner sozialistische Montagsschau” wird von dem Sozialdemokraten Eduard Bernstein herausgegeben. Die Zeitschrift muss bereits nach 30 Nummern ihr Erscheinen einstellen.

3.5.1904, Dienstag

Mit einer Ansprache von Max Liebermann wird die Kunstausstellung der Berliner Sezession eröffnet.

Mit einer Verspätung von zehn Jahren hat in Wien das sozialkritische Theaterstück “Die Weber” von Gerhart Hauptmann Premiere. Die österreichische Theaterzensur hatte die Aufführung bislang nicht erlaubt.

4.5.1904, Mittwoch

Der Reichsausschuss für Olympische Spiele veranstaltet im Berliner Zirkus Busch ein “Olympisches Fest”. Damit soll für die olympische Idee und die Entsendung deutscher Sportler zu den Olympischen Spielen in St. Louis geworben werden. Die Gäste werden u.a. mit einem Schaufahren von Berliner Fahrradvereinen und “lebenden Bildern” verschiedener Sportlergruppen unterhalten.

Junge Arbeiter gründen in Gelsenkirchen den Fußballverein “Spiel-Club Westfalia”, der später in “FC Schalke 04” umbenannt wird.

In Berlin wird der “Lunapark” eröffnet. Die beiden Besitzer, die Gastronomen August Aschinger und Bernhard Hoffmann, haben ihren Vergnügungspark am Halensee nach dem Vorbild von Coney Island geplant.

Generalleutnant Lothar von Trotha wird zum Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Deutsch-Südwestafrika ernannt, die gegen die aufständischen Herero kämpfen. Trotha war bereits 1894 Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika.

Der Reichstag in Berlin berät in erster Lesung den Entwurf eines sog. Totalisatorgesetzes. Das Gesetz soll den Betrieb der Pferdewetten neu regeln. Es ist geplant, die Erträge aus den staatlichen Abgaben der Wettveranstalter zugunsten der staatlichen Pferdezucht zu verwenden.

Für die USA ergreift Leutnant Mark Brooke formell Besitz von der Kanalzone in Panama.

5.5.1904, Donnerstag

Der Parteitag der “Sozialistischen Partei Amerikas” in Chicago wählt den früheren Eisenbahner und Arbeiterführer Eugene V. Debs zum Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl am 8. November.

Der Deutsche Reichstag in Berlin genehmigt ein Gesetz, nach dem Personen, die zu Unrecht in Untersuchungshaft gesessen haben, in bestimmten Fällen Anspruch auf eine Entschädigung aus der Staatskasse haben.

An der Universität Königsberg wird der 1000. Student des Semesters feierlich eingeschrieben. Im Wintersemester 1903/4 gibt es an den preußischen Universitäten insgesamt 18 729 Studenten.

6.5.1904, Freitag

In Cripple Creek im US-Staat Colorado liefern sich streikende Bergleute blutige Auseinandersetzungen mit der Miliz, die Gouverneur James H. Peabody aufgeboten hat, um den Streik zu beenden. Bei den Kämpfen kommen mehrere Bergleute ums Leben. Der Streik um die Verkürzung der Arbeitszeit begann im Herbst 1903.

Der Reichstag in Berlin befürwortet einen Antrag des Zentrumsabgeordneten Adolf Gröber, eine Vorlage zur Änderung des Militärstrafgesetzbuchs vorzulegen. Damit soll das Missverhältnis beseitigt werden, dass jetzt zwischen der harten Bestrafung eines Vergehens von Untergebenen gegen Vorgesetzte und der milden Bestrafung von Vergehen Vorgesetzter gegen Untergebene besteht.

Der Berliner Magistrat bewilligt für den Umbau der städtischen Wasserwerke am Müggelsee und in Tegel eine Summe von rund 10 Mio. Mark.

7.5.1904, Samstag

In Mexiko wird das Amt eines Vizepräsidenten eingerichtet. Er soll in direkter Wahl von der Bevölkerung bestimmt werden.

8.5.1904, Sonntag

Auf einer Sitzung des Deutschen Ostmarkenvereins in Berlin erklärt der Vorsitzende des Hauptvorstandes, Heinrich von Tiedemann-Seeheim, dass der Verein mit der harten Haltung der Regierung bezüglich der “Polenfrage” in den preußischen Ostprovinzen zufrieden sei.

Die Berliner Frühjahrsregatta auf dem Müggelsee gewinnt die kaiserliche Jacht “Niagara”. Der vom Berliner Regattaverein und dem Seglerclub “Ahoi” veranstaltete Wettbewerb gilt als Probe für die Kieler Woche.

9.5.1904, Montag

In Berlin findet die Gründungsversammlung des “Reichsverbands gegen die Sozialdemokratie” statt.

Der Reichstag verabschiedet ein Reformgesetz, das die Verteilung der Erträge aus Steuern und Zöllen zwischen den Einzelstaaten und dem Reich neu regelt.

Die Hamburger Brauereiarbeiter treten in den Streik. Um den Forderungen nach höheren Löhnen und kürzeren Arbeitszeiten Nachdruck zu verleihen, wird über verschiedene Hamburger Brauereien ein “Bierboykott” verhängt. Mit Flugblättern und Plakaten appellieren die Streikenden an die Solidarität der Hamburger Arbeiter, kein Bier der bestreikten Unternehmen zu trinken.

Im Taunus beginnt ein dreitägiges Zuverlässigkeitsfahren für Motorräder. Die Veranstaltung wird von der deutschen Motorradfahrervereinigung organisiert.

10.5.1904, Dienstag

In Berlin beginnt ein Streik der Bäcker- und Konditorgesellen, der am 26. Mai endet. Ihre Forderungen, die vor allem auf die Abschaffung der Wohnpflicht beim Arbeitgeber und auf die Festsetzung eines Mindestlohns zielen, werden weitgehend erfüllt.

11.5.1904, Mittwoch

Der konservative Parteiführer Otto Karl Gottlob von Manteuffel vergleicht im preußischen Herrenhaus die Sozialdemokratie mit der Cholera: Beide müsse man rücksichtslos bekämpfen.

Unter der Devise “Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad” tagt in Kassel unter der Leitung des Mediziners Oskar Lassar die Deutsche Gesellschaft für Volksbäder. Ziel der Vereinigung ist die Errichtung von öffentlichen Bädern, um allen Bevölkerungsgruppen ausreichende Wasch- und Bademöglichkeiten zu eröffnen. In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Städten 80 Badeanstalten fertiggestellt.

12.5.1904, Donnerstag

Ein Gasballon verunglückt bei der Landung in der französischen Hauptstadt Paris in der Nähe des Place de la Bastille und explodiert. Dabei werden mehrere Personen verletzt, ein benachbartes Haus wird in Brand gesetzt.

13.5.1904, Freitag

Der Führer der Nationalliberalen Partei, Ernst Bassermann, wird nach dem Sieg in einer Nachwahl wieder Reichstagsabgeordneter.

Im preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin wird mit den Stimmen der Nationalliberalen der sog. Schulkompromiss verabschiedet, der die konfessionelle Bekenntnisschule in Preußen künftig zur Regelschule bestimmt.

14.5.1904, Samstag

Mit einem Treffen in Risch unterstreichen Fürst Ferdinand I. von Bulgarien und König Peter I. Karadordevic von Serbien die neuerdings durch Verträge besiegelte Annäherung der beiden südosteuropäischen Staaten.

Auf ihrem Verbandstag in der Reichshauptstadt Berlin fordern die Vertreter von 82 deutschen Baugenossenschaften eine stärkere staatliche Unterstützung bei der Baufinanzierung. Vorgeschlagen wird die Gründung von staatlichen Baupfandbriefbanken.

15.5.1904, Sonntag

Die Dresdner Bank erhöht ihr Aktienkapital um 30 Mio. Mark auf 160 Mio. Mark. Im Mai übernimmt die Großbank die Deutsche Genossenschaftsbank und erweitert damit ihren Geschäftsbetrieb auf das Genossenschaftswesen.

In Bochum wird ein Interessenverband gegründet, der sich gegen die zunehmenden Zechenstilllegungen durch die Kohlesyndikate im Ruhrgebiet wendet.

Ein neues Tierasyl wird in Dresden seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude, dem auch eine tierärztliche Praxis angegliedert ist, verfügt u.a. über Unterbringungsmöglichkeiten für Hunde und Katzen. Das Asyl ist eine Einrichtung des Dresdener Tierschutzvereins. Er wurde bereits 1839 gegründet und zählt damit zu den ältesten im Deutschen Reich.

16.5.1904, Montag

Bei der Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt am Main beginnt ein Ausbildungskurs für die Pflege von Patienten, die nach einem Aufenthalt in Lungenheilstätten oder ähnlichen Einrichtungen wieder nach Hause entlassen werden. Der Kurs wendet sich an die Mitarbeiter staatlicher und privater Fürsorgeeinrichtungen.

Die neue chirurgische Klinik des Charité-Krankenhauses in Berlin wird ihrer Bestimmung übergeben.

Im Land Württemberg erhalten die Frauen das Recht, sich ordnungsgemäß an einer Universität einzuschreiben. Nach wie vor werden Frauen im Deutschen Reich beim Studium diskriminiert.

Kurz vor seinem Wechsel zur liberalen Partei greift der konservative Abgeordnete sowie spätere Minister und Regierungschef Winston Churchill die konservative Regierung in Großbritannien in einer Rede scharf an.

Bei Zusammenstößen zwischen streikenden Landarbeitern und Militär in der italienischen Stadt Ceriguola werden zwei Arbeiter erschossen und zahlreiche andere verletzt. Mit dem Streik wollen die Landarbeiter ihrer Forderung nach der Einführung des Achtstundentags Nachdruck verleihen.

17.5.1904, Dienstag

In Paris wird das Werk “Shéhérazade” des Komponisten Maurice Ravel im Nouveau Theatre unter der Leitung des Dirigenten Alfred Cortot uraufgeführt.

Die Schiffsoffiziere der französischen Handelsmarine in der Mittelmeerstadt Marseille beenden ihren Streik, nachdem ihre Forderung nach Wiedereinstellung von drei Offizieren erfüllt wurde. Die Seeoffiziere waren auf Betreiben der Seeleutegewerkschaft nach einem Arbeitskonflikt entlassen worden. Durch Solidaritätsstreiks der Offiziere in anderen französischen Häfen war der Schiffsverkehr stark beeinträchtigt worden.

Unternehmer vor allem aus der verarbeitenden Industrie schließen sich zu einem “Verein Deutscher Arbeitgeberverbände” (VDA) zusammen.

Auf seiner Tagung in Düsseldorf fordert der “Verein für Gasthausreform” die Einrichtung alkoholfreier Gaststätten nach dem Vorbild Großbritanniens und Norwegens.

18.5.1904, Mittwoch

Vierzehn europäische Staaten, darunter das Deutsche Reich, beschließen eine Übereinkunft zur Bekämpfung des “Mädchenhandels”. Die Vereinbarung, die sich gegen die Prostitution richtet, soll am 18. Juli 1905 in Kraft treten.

In einem Prozess gegen Personen, die an einem Pogrom gegen Juden in der Stadt Kischinew 1903 beteiligt waren, werden lediglich milde Haftstrafen ausgesprochen. Zwei des Mordes an Juden Angeklagte werden zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In der südrussischen Stadt Kischinew kam es Ostern 1903 zu schweren Ausschreitungen, bei denen 49 Juden getötet und mehr als 500 verletzt wurden.

Auf einer Konferenz von Vertretern deutscher Städte wird die Bedeutung der sog. Seehospize für die Behandlung tuberkulöser Kinder hervorgehoben. Ein bestehendes Heim auf der Insel Norderney soll unterstützt und ausgebaut werden.

19.5.1904, Donnerstag

Der russische Sozialist Wladimir I. Lenin veröffentlicht in Genf eine Schrift unter dem Titel “Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück. Die Krise unserer Partei”. In der Broschüre entwickelt Lenin seine politischen Vorstellungen von einer straff organisierten Kaderpartei, die von Berufsrevolutionären geführt wird.

Der 24-Jährige Buchhändler Reinhard Piper gründet in München einen Verlag.

Die Stuttgarter Stadtvertretung genehmigt die erforderliche Summe für die Errichtung einer Schlacht- und Viehhofanlage in der Stadt.

Der “Zentralausschuss zur Förderung der Volks- und Jugendspiele in Deutschland” fordert auf seiner Hauptversammlung die Einführung eines obligatorischen Spielnachmittags für die Kinder an den Knaben- und Mädchenvolksschulen.

20.5.1904, Freitag

Eine grundsätzliche Reform der Arbeitsverhältnisse im Handel fordert der “Zentralverband der Handlungsgehilfen und -gehilfinnen” in einer Resolution. Dieser sozialdemokratische Zentralverband, der 1897 gegründet wurde, ist mit rund 3000 Mitgliedern der kleinste der vier reichsweiten Verbände, in denen sich Handlungsgehilfen organisiert haben. Die anderen drei verstehen sich mehr als “Standesorganisationen” denn als Gewerkschaften.

In einer Rede vor dem “Zentralkomitee zur Errichtung von Lungenheilstätten” betont der Staatssekretär des Reichsinnenministeriums und Vizekanzler Arthur Graf von Posadowsky-Wehner die Bedeutung der Gesundheitspolitik für die Wehrfähigkeit des Deutschen Reichs.

Für den Pionier der Turnkunst Johann Christoph Friedrich GutsMuths, der vor 65 Jahren starb, wird in Quedlinburg ein Denkmal eingeweiht. Das Standbild, das von deutschen Turnlehrern angeregt wurde, zeigt GutsMuths zusammen mit einem berühmten Schüler, dem späteren Geographen Carl Ritter.

In Paris wird die “Fédération Internationale de Football Association” (FIFA) gegründet.

22.5.1904, Sonntag

Auf der Generalversammlung des sozialdemokratischen Bergarbeiterverbands in Stadthagen bei Hannover werfen die Delegierten dem Vorstand sein “ängstliches und zimperliches” Verhalten gegenüber den Zechenunternehmen angesichts der großen Unruhe unter den Bergleuten vor. Diese seien bereit zum Streik.

23.5.1904, Montag

In Potsdam empfängt Kaiser Wilhelm II. den Opernkomponisten Ruggiero Leoncavallo, der ihm die Oper “Der Roland von Berlin” übergibt. Der Kaiser hatte die Oper bei dem Italiener in Auftrag gegeben.

Auf den Unterschied zu den bestehenden jüdischen Wohlfahrtsvereinen wird auf dem Delegiertentag der “Zionistischen Vereinigungen für Deutschland” hingewiesen. Ziel der Vereinigung ist die Schaffung einer “Heimstätte” für das jüdische Volk in Palästina.

Die Vertreter der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine plädieren auf ihrem Verbandstag für den Abschluss von Tarifverträgen. Die Gewerkvereine gehören neben den freien und den christlichen Gewerkschaften zu den drei großen Arbeitnehmerorganisationen im Deutschen Reich.

24.5.1904, Dienstag

In Stuttgart treffen die deutschen Volksbibliothekare erstmalig zu einer Tagung zusammen.

Die auf dem “Ersten allgemeinen Tag für deutsche Erziehung” in Weimar versammelten Pädagogen und Schulreformer befürworten eine grundlegende Veränderung der schulischen Erziehung.

Der VII. Internationale Kongress für gewerblichen Rechtsschutz nimmt in Berlin seine Beratungen auf.

25.5.1904, Mittwoch

Vertreter der Buren in der britischen Kolonie Transvaal sprechen sich bei einer Zusammenkunft in Pretoria dafür aus, auch künftig an ihrer Nationalität festzuhalten.

26.5.1904, Donnerstag

Für eine verbesserte Ausbildung der Volksschullehrer setzt sich der Deutsche Lehrerverein auf seiner Jahresversammlung in Königsberg ein.

Der Berliner Großverleger August Scherl kauft die Handelszeitung “Hamburger Börsenhalle” auf.

Die Brüder Orville und Wilbur Wright nehmen ihre Flugversuche mit einer neuen, schwereren Maschine auf, die mit einem stärkeren Motor ausgerüstet ist.

27.5.1904, Freitag

In Frankfurt am Main beginnt die 40. Versammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Auf der Veranstaltung, die bis zum 1. Juni dauert, werden u.a. Stücke von Hans Pfitzner und Richard Strauss aufgeführt.

Die Internationale Tuberkulosekonferenz in Kopenhagen fordert u.a. eine gesetzliche Anzeigepflicht bei Tuberkuloseerkrankungen und eine einheitliche internationale Statistik über solche Krankheitsfälle.

In Danzig läuft das Panzerschiff “Lothringen” in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. vom Stapel.

28.5.1904, Samstag

Der Berliner Stadtverordnetenversammlung geht eine Vorlage über die Einrichtung von fünf neuen städtischen Straßenbahnlinien zu.

In Brescia erlebt Giacomo Puccinis Oper “Madame Butterfly” in ihrer endgültigen Fassung in drei Akten eine erfolgreiche Uraufführung. Die erste Fassung war bei der Uraufführung in Mailand durchgefallen.

29.5.1904, Sonntag

In Kassel findet der VIII. Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes statt.

Nach einem Militärwettmarsch, der von der französischen Zeitung “Le Matin” zu Reklamezwecken veranstaltet wurde, sterben vier Soldaten.

Die starke Unzufriedenheit unter den Bergleuten wird auch auf der Generalversammlung des “Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter” deutlich. In einer Resolution wird Klage darüber geführt, dass trotz steigender Unternehmergewinne die Löhne der Arbeiter nicht genügend erhöht worden seien.

Bei den Parlamentswahlen in Belgien muss die herrschende katholische Partei Verluste hinnehmen, behält aber ihre Mehrheit.

30.5.1904, Montag

US-Marinesoldaten landen in der marokkanischen Hafenstadt Tanger, nachdem zuvor der Geschäftsmann Ion Perdicaris entführt wurde.

In Berlin beginnt der erste evangelische Arbeiterkursus. Mit Unterstützung verschiedener kirchlicher und sozialer Einrichtungen sollen Mitglieder der christlichen Gewerkschaften in Theorie und Praxis der Gewerkschaftsarbeit geschult werden.

31.5.1904, Dienstag

In Anwesenheit von Prinzregent Luitpold wird in München die erste Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes eröffnet.

Im Verlauf der sog. Tauernbahn erfolgt im Wachheimer Tunnel der Durchstich.

Chroniknet