Was geschah im Mai 1905

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Wetterstationen Mai 1905

1.5.1905, Montag

Während der Maikundgebungen kommt es in Warschau, der Hauptstadt von Russisch-Polen, zu blutigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Militär.

In Preußen tritt eine Regelung in Kraft, wonach die Höchstgeschwindigkeit auf Nebenstraßen auf 50 km/h festgelegt wird.

In Tokio organisiert die “Gesellschaft des einfachen Volkes” die erste illegale Maikundgebung in Japan.

2.5.1905, Dienstag

Das britische Unterhaus in London verabschiedet mit 211 zu 59 Stimmen eine Gesetzesvorlage zur Erschwerung der Einwanderung.

3.5.1905, Mittwoch

Bei einem Kutscherstreik in Chicago kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Streikenden und Arbeitswilligen. Während der Unruhen werden 3000 neue Polizisten eingestellt.

Bulgarische Nationalisten überfallen den walachisch-griechischen Ort Kliszura (Osmanisches Reich) und ermorden fast 60 Griechen. Hintergrund für das Massaker ist der Nationalitätenkonflikt in Makedonien.

In Moskau findet der erste Kongress des Allrussischen Eisenbahnerverbandes statt.

4.5.1905, Donnerstag

Der osmanische Kriegsrat in Konstantinopel (Istanbul) beschließt die Mobilisierung von zusätzlich 100 000 Soldaten zur Unterdrückung des Aufstands im Jemen.

Prinz Georg von Griechenland, seit 1898 Oberkommissar von Kreta, fordert die kretischen Schutzmächte Russland, Großbritannien und Frankreich auf, der Vereinigung der zum Osmanischen Reich gehörenden Insel mit Griechenland zuzustimmen.

5.5.1905, Freitag

Die russische Monarchistenpartei verlangt in Moskau innere Reformen unter Stärkung der zaristischen Selbstherrschaft und der orthodoxen Kirche.

Die britische Regierung gibt in London die Verschiebung der Flottenmanöver auf unbestimmte Zeit bekannt. Die Entscheidung steht in Zusammenhang mit dem Russisch-Japanischen Krieg und der Marokkokrise.

6.5.1905, Samstag

Eine Versammlung liberaler Semstwo-Mitglieder in Moskau fordert eine Verfassung mit Einführung des geheimen, allgemeinen Wahlrechts sowie der Presse- und Versammlungsfreiheit.

Kuba und Großbritannien unterzeichnen einen Freundschafts- und Handelsvertrag.

7.5.1905, Sonntag

Der deutsche Bakteriologe Robert Koch trifft mit einer Expedition in Deutsch-Ostafrika ein, um die Erforschung des Rückfallfiebers zu organisieren.

In Berlin finden zum ersten Mal die Wahlen der Arbeitnehmer zu den Kaufmannsgerichten statt. Die meisten Stimmen erhält die Liste des antisemitischen deutschnationalen Handlungsgehilfenverbands, der von 100 Beisitzern 31 stellt. Zweitstärkste Gruppe wird der sozialdemokratische Zentralverband der Handlungsgehilfen und -gehilfinnen Deutschlands.

In Sterzing in Südtirol wird der Tirolische Volksbund zur Bekämpfung italienisch-irredentistischer Bestrebungen gegründet.

Der Imam des Jemen, Hamid Ad Din Jahja, lässt sich während des Aufstandes gegen das Osmanische Reich zum unabhängigen Kalifen ausrufen.

Der französische Kriegsminister Maurice Berteaux betont während der Marokkokrise, kein Franzose habe den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/ 71 vergessen. Wenn es die inneren und äußeren Umstände erforderten, müsse Frankreich “stark” sein.

In Schitomir in der Ukraine kommt es zu einem Judenpogrom.

8.5.1905, Montag

In Bern wird eine vom schweizerischen Bundesrat einberufene Internationale Arbeiterschutzkonferenz eröffnet. Die Delegierten beschließen u.a., weiblichen Arbeitern in Industriebetrieben von 23 bis 5 Uhr die Arbeit zu untersagen.

9.5.1905, Dienstag

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in den Ansiedlungen Deutscher in anderen Ländern wird der 100. Todestag des Dichters Friedrich Schiller mit Gedenkfeiern und Denkmalsenthüllungen gefeiert.

Die niederländische Abgeordnetenkammer in Den Haag verabschiedet das Unterrichtsgesetz. Danach sind die konfessionellen Universitäten den öffentlichen in der Diplomerteilung gleichgestellt.

10.5.1905, Mittwoch

In London endet der von den Bolschewiki einberufene III. Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Dabei gelingt es dem Bolschewiki-Anführer Wladimir I. Lenin, seine Vorstellungen über eine Kaderpartei und über die revolutionäre Taktik durchzusetzen. Sein Ziel, endgültig mit den Menschewiki zu brechen, erreicht Lenin jedoch nicht.

Auf die Frage, ob osmanische Behörden französischen Unternehmern in Tripolis Konzessionen zum Bau eines Hafens erteilt hätten, erwidert der italienische Außenminister Tommaso Tittoni im Senat in Rom, Italien habe sich in Tripolis gewisse Vorrechte gegenüber den anderen Großmächten sichern lassen. Er droht, Tripolis zu besetzen, falls italienische “Vorzugsrechte” nicht ausreichend berücksichtigt würden. Für Italien sei Tripolis das Element, welches das Gleichgewicht des Einflusses der Mittelmeermächte bestimme; eine Störung dieses Gleichgewichts werde Italien nicht zulassen.

Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin verabschiedet gegen die Stimmen der Nationalliberalen und Freisinnigen einen Antrag, wonach die Warenhaussteuer bei 200 000 anstatt bei 400 000 Mark beginnen und progressiv bis zu 5% des Umsatzes steigen soll. Die Regierung unter Bernhard Graf von Bülow erklärt den Antrag für unannehmbar. Am 31. Mai lehnt das Herrenhaus den Warenhausantrag ab.

11.5.1905, Donnerstag

Der Deutsche Reichstag in Berlin verweist die Vorlage über den Bau der Kameruner Eisenbahn an die Budgetkommission. Danach wird einer als Kolonialgesellschaft zu bildenden Kameruner Eisenbahngesellschaft Bau und Betrieb der Bahn von Duala bis zu den Manengubabergen auf 90 Jahre übertragen. Es ist geplant, dass die Bahn nach vier Jahren ihren Betrieb aufnehmen soll.

Nach einem Urteil des herzoglich-braunschweigischen Verwaltungsgerichtshofs ist ein künstliches Gebiß ein Heilmittel im Sinne des Krankenversicherungsgesetzes. Das Gericht bestätigt damit ein Urteil vorangegangener Instanzen, durch das die Ortskrankenkasse gezwungen wurde, einem Setzer vier künstliche obere Schneidezähne zu bezahlen.

Das italienische Marineministerium legt einen neuen Entwurf zur Flottenpolitik vor. Danach sollen Schiffskapazität und Mannschaftsstärke bis 1909 verdoppelt werden.

Bei einer Debatte über die Landesverteidigung im britischen Unterhaus in London betont Premierminister Arthur James Balfour, dass Großbritannien keine Besetzung Afghanistans durch das Russische Reich zulassen werde.

12.5.1905, Freitag

Der italienische Außenminister Tommaso Tittoni bezeichnet in der Abgeordnetenkammer in Rom eine Vereinigung Kretas mit Griechenland als “unmöglich”, da sie das Gleichgewicht auf dem Balkan störe. Den Dreibund zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien beschreibt er als völlig intakt.

Im Deutschen Reichstag in Berlin findet eine Debatte über die Bekämpfung der Unsittlichkeit in Literatur und Kunst statt.

13.5.1905, Samstag

Das österreichische Abgeordnetenhaus debattiert über die Einrichtung nationaler Universitäten im Vielvölkerstaat. Dabei wird eine italienische Universität in Triest, eine slowenische in Laibach (Ljubljana) und eine ruthenische in Lemberg (Lwow) gefordert.

14.5.1905, Sonntag

Der Hamburger Senat bringt eine Wahlrechtsänderungsnovelle ein, um eine Zunahme sozialdemokratischer Stimmen bei den Bürgerschaftswahlen zu verhindern. Der Antrag sieht die Teilung der Wahlberechtigten in drei Gruppen gemäß ihrem Einkommen vor. Jede Gruppe soll 24 Abgeordnete wählen.

Nach einer Meldung aus Beuthen sind seit dem 19. November 1904, dem Tag des ersten Auftretens der Genickstarre-Epidemie, in Oberschlesien fast 1100 Menschen an der Hirnhautentzündung gestorben. Wie gleichzeitig gemeldet wird, haben die thüringischen Staaten Verfügungen u.a. an Gerichte und Gefängnisse erlassen, wonach Strafgefangenen aus “Genickstarre-Gebieten” die Aufnahme in thüringische Strafvollzugsanstalten verweigert werden soll.

In Moskau werden Flugblätter verteilt, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, “alle Juden zu erschlagen”, da sie Russland ins Verderben führten. Zur Verhütung von Pogromen wird die Garnison verstärkt.

In den westlichen Gouvernements des Russischen Reiches werden Polnisch und Litauisch als Schulsprachen wieder zugelassen. Polen dürfen künftig auch wieder Land erwerben.

15.5.1905, Montag

Die Motorboot-Wettfahrt von Algier nach Toulon wird wegen heftigen Sturms abgebrochen, da die meisten Boote gesunken sind. Menschen kommen jedoch nicht ums Leben, da sie von den als Begleitfahrzeuge eingesetzten Kriegsschiffen gerettet werden. Das Motorbootrennen sollte die Zugehörigkeit der Kolonie Algerien zu Frankreich unterstreichen.

General Lothar von Trotha, der deutsche Oberkommandierende im Hottentottenkrieg in Deutsch-Südwestafrika, setzt auf die Ergreifung Hendrik Witboois und anderer Hottentottenführer eine Belohnung von je 5000 Mark aus.

16.5.1905, Dienstag

Das Storting, das norwegische Parlament in Kristiania (Oslo), beschließt mit 81 zu 36 Stimmen die Einführung der Direktwahl seiner Abgeordneten.

In New York starten elf Hochseejachten zu einer Wettfahrt um den Ozean-Pokal über den Atlantik.

17.5.1905, Mittwoch

Die Geraer Strafkammer verurteilt den 13 Jahre alten Paul Franz Harsch aus Triebes wegen “Gefährdung eines Eisenbahnzuges” zu einem Jahr Gefängnis. Der Täter hatte einen Stein auf ein Gleis gelegt, um zuzusehen, wie ein Zug entgleist. Da der Knabe zur Zeit der Tat zwölf Jahre alt gewesen sei, habe er “ausreichendes Verständnis” für sein Vorgehen gehabt.

Die Geistlichen des Königreichs Württemberg werden ermächtigt, vor einer Leichenverbrennung im Verbrennungsraum einen herkömmlichen Trauergottesdienst zu halten. Dagegen muss auch weiterhin bei der Bestattung der Aschenreste im Grab oder Kolumbarium die Mitwirkung von Geistlichen unterbleiben.

18.5.1905, Donnerstag

Während des Hottentottenkriegs drängen deutsche Truppen die Verbände der Hottentottenführer Jakob Morenga, Hendrik Witbooi u.a. über die Grenze nach Britisch-Betschuanaland.

In Lyon beginnt ein Streik der Polizeibeamten wegen der Ernennung eines unbeliebten Kommandanten. Der Ausstand wird am 22. Mai ergebnislos abgebrochen.

19.5.1905, Freitag

Bei einem Bombenattentat in Warschau, das dem Generalgouverneur galt, kommen vier Menschen ums Leben; 19 Personen werden teilweise lebensgefährlich verletzt. Der Gouverneur entgeht dem Anschlag.

20.5.1905, Samstag

Der württembergische Außenminister Julius Freiherr von Soden gibt vor der Abgeordnetenkammer in Stuttgart die Kilometersätze bekannt, auf die sich die Delegiertenversammlung der deutschen Eisenbahnverwaltungen geeinigt hat: 7 Pfennig sollen einheitlich in Deutschland für die I. Klasse pro Kilometer gezahlt werden, 4,5 Pfennig für die II., 3 Pfennig für die III. und 2 Pfennig für die IV. Klasse.

Aufsehen erregt im Salon Cassirer in Berlin eine Ausstellung mit Gemälden des verstorbenen niederländischen Malers Vincent van Gogh. Die Reaktionen des Publikums schwanken zwischen Bewunderung und Ablehnung.

21.5.1905, Sonntag

Auf seinem Bundestag in Köln gibt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seinen Beitritt zur Fédération Internationale de Football Association (FIFA) bekannt. Auch Österreich schließt sich der FIFA an.

Deutscher Fußballmeister wird in Köln Union 92 Berlin durch einen 2:0-Sieg gegen den Karlsruher FV.

Das nach einem preisgekrönten Entwurf von Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth errichtete Rathaus von Charlottenburg bei Berlin wird seiner Bestimmung übergeben.

In Moskau beginnt der zweitägige Gründungskongress des “Verbands der Verbände”. Ziel dieses Zusammenschlusses berufsständischer Organisationen unter der Führung von Pawel N. Miljukow ist der Kampf der Reichsangehörigen für ihre verfassungsmäßigen Rechte.

Die griechische Regierung unter Theodoros Delijannis betont in der Abgeordnetenkammer in Athen, die einzig logische und praktische Lösung des Kreta-Problems sei die Vereinigung der Insel mit Griechenland. Rückwirkungen auf die makedonische Frage seien dabei nicht zu befürchten.

In Dresden wird der Parteitag der Nationalliberalen eröffnet. In seinem Hauptreferat auf der zweitägigen Veranstaltung lehnt Parteiführer Ernst Bassermann ein Zusammengehen mit der Sozialdemokratie scharf ab.

Der russische Zar Nikolaus II. bildet unter dem Eindruck der Niederlagen im Krieg gegen Japan einen “Staatsverteidigungsrat” unter Vorsitz des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch. Seine Aufgabe ist die Erarbeitung von Gesetzen zur Verbesserung des Militärwesens.

Das internationale Schiedsgericht in Den Haag entscheidet in der Streitfrage zwischen Japan und dem Deutschen Reich, Frankreich und Großbritannien zugunsten der europäischen Mächte, über die ehemaligen in den Fremdenniederlassungen erhobenen Steuern. Auf diese Steuereinnahmen muss Japan verzichten.

Streikende japanische Arbeiter treiben auf der Hawaii-Insel Maui die weiße Bevölkerung von Lahaina im Gerichtsgebäude zusammen und beginnen eine förmliche Belagerung, um ihre Forderungen durchzusetzen. Der Vorfall spiegelt die emotionsgeladene Atmosphäre zwischen US-Amerikanern und den Einwanderern aus Japan wider.

23.5.1905, Dienstag

Das Schauspiel “Mensch und Übermensch” von George Bernard Shaw wird im Royal Court Theatre in London uraufgeführt.

Das russische Ministerkomitee lehnt weitere Russifizierungsmaßnahmen in den Schulen ab.

Ein Irade (Erlaß) des osmanischen Sultans Abd Al Hamid II. gewährt den in Makedonien lebenden Makedo-Rumänen, den Kutzowalachen, das Recht, Gottesdienste in rumänischer Sprache zu zelebrieren sowie rumänische Schulen mit eigenen Schulinspektoren und Lehrern zu errichten. Sie sollen zudem das Recht haben, Gemeinden mit eigenen Bürgermeistern zu gründen und Delegierte in die Verwaltungsräte des Wilajets (Provinz) zu entsenden.

In Nachitschewan in Aserbeidschan brechen blutige Nationalitätenunruhen zwischen Armeniern und Tataren aus. Die Kaukasusbergvölker fordern ihre Autonomie.

Nach dem Odelsting (Unterhaus) genehmigt das Lagting, die erste Kammer des norwegischen Parlaments, die Errichtung eines eigenen norwegischen Konsulatswesens ab 1. April 1906.

24.5.1905, Mittwoch

Der Deutsche Reichstag in Berlin verabschiedet gegen die Stimmen von SPD, Freisinnigen, Polen, Wirtschaftlicher Vereinigung und Reformpartei die Zivilprozessreform.

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien als König von Ungarn den ungarischen Oppositionsführer Gyula Graf Andrássy d. J. zu Verhandlungen über die Regierungsbildung in Budapest. Die Gespräche scheitern an der Forderung, in der ungarischen Armee Deutsch durch Ungarisch als Kommandosprache zu ersetzen.

25.5.1905, Donnerstag

In Paris endet der dreitägige Gründungskongress des freigewerkschaftlichen Weltverbands der Diamantenarbeiter. Die Gründung erfolgt nach einem bereits 1897 gefassten Beschluss. Sitz des Verbands wird Antwerpen.

26.5.1905, Freitag

Während des Generalstreiks in Iwanowo-Wosnessensk wird erstmals in Russland ein gesamtstädtischer Arbeiterdeputiertenrat gebildet.

Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin verabschiedet gegen die Stimmen der Deutschkonservativen und Polen sowie einer Anzahl Freikonservativer und Freisinniger das Berggesetz.

27.5.1905, Samstag

Ferdinand Ferber führt in Meudon einen der ersten Motorflüge in Europa durch.

In Genf erscheint mit dem vom Bolschewiki-Führer Wladimir I. Lenin kontrollierten “Proletari” die erste Nummer des neuen Zentralorgans der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands.

In Stuttgart findet die Jahresversammlung des Deutschen Flottenvereins in Anwesenheit von Wilhelm II. statt.

Großbritannien entsendet ein halbes Bataillon Sussex-Infanterie nach Kreta, um die Unruhen auf der Insel niederzuschlagen.

König Oscar II. von Schweden und Norwegen verweigert im norwegischen Staatsrat in Kristiania (Oslo) dem norwegischen Konsulatsgesetz seine Zustimmung. Daraufhin tritt die norwegische Regierung unter Christian Michelsen aus Protest zurück, der König nimmt das Entlassungsgesuch jedoch nicht an.

Die Seeschlacht von Tsuschima endet mit einem Sieg der japanischen über die russische Flotte.

28.5.1905, Sonntag

In Warschau brechen im Gefolge von Streiks blutige Unruhen aus, bei denen nach offiziellen Angaben vor allem jüdische Arbeiter eine zentrale Rolle spielen.

29.5.1905, Montag

Die amerikanische Jacht “Atlantik” gewinnt die Regatta um den Ozean-Pokal.

In Stockholm endet ein zweiwöchiger Streik der Straßenreiniger ergebnislos, weil sich auf einen Aufruf der Unternehmer zahlreiche Aushilfskräfte, darunter viele Studenten, melden.

30.5.1905, Dienstag

Sultan Abd Al Asis von Marokko lädt zu einer internationalen Marokkokonferenz nach Tanger ein. Im Lauf des Juni und Juli nehmen alle angesprochenen Regierungen die Einladung an.

Zwischen Truppen des Osmanischen Reichs und des Königreichs Montenegro kommt es zu heftigen Kämpfen. Den Vorwand liefern Rinderdiebstähle, die Montenegriner auf osmanischem Gebiet verüben.

31.5.1905, Mittwoch

In der Nacht auf den 1. Juni verübt in Paris ein spanischer Anarchist ein Bombenattentat auf König Alfons XIII. von Spanien.

Das württembergische Abgeordnetenhaus lehnt einen Antrag auf Zulassung konfessionsloser Volksschulen mit 53 zu 9 Stimmen ab.

Chroniknet