Was geschah im Mai 1949

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1.5.1949, Sonntag

Der katholische Bischof von Berlin, Kardinal Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos, verurteilt in einer Predigt die Arbeitslager in der Sowjetzone.

Der Führer der Nationalchinesen, Generalissimus Chiang Kai-shek, trifft in Taischung, der größten Stadt der Insel Formosa, ein.

Während einer Maifeier in Paris wendet sich der Führer der französischen Sammlungsbewegung RPF, Charles de Gaulle, gegen die Deutschlandpolitik der Westmächte und gegen den Atlantikpakt.

2.5.1949, Montag

Zum zweiten Jahrestag des Inkrafttretens der demokratischen Verfassung in Japan kündigt der US-amerikanische Militärgouverneur Douglas MacArthur eine weitere Lockerung der Besatzungskontrollen an.

Den seit 1917 jährlich vergebenen Pulitzer-Preis für hervorragende journalistische und literarische Leistungen erhalten die beiden US-Amerikaner Arthur Miller (für sein Schauspiel “Der Tod des Handlungsreisenden”) und Robert Sherwood (für sein Buch “Roosevelt und Hopkins”).

3.5.1949, Dienstag

In Königstein wird der Deutsche Rat der Europäischen Bewegung gegründet.

20-DM-Banknoten der blauen Ausgabe mit einem Frauenkopf im Medaillon auf der Vorderseite verlieren ihre Gültigkeit in den deutschen Westzonen.

König Abdallah von Transjordanien ersucht die zwei Tage zuvor zurückgetretene Regierung unter Ministerpräsident Taufiq Pascha Abu ‘l-Huda vorläufig im Amt zu bleiben. Der Ministerpräsident wollte im Hinblick auf die Einbeziehung von Teilen Palästinas in Transjordanien mit seinem Schritt palästinensischen Vertretern Gelegenheit zur Regierungsbeteiligung geben.

Die ägyptische Abgeordnetenkammer billigt den Beschluss der Regierung, den bestehenden Ausnahmezustand um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Die Freie Demokratische Regierung Griechenlands erklärt sich zu Friedensverhandlungen mit der Athener Regierung bereit und bittet um die Ernennung eines UN-Vermittlers.

Das griechische Parlament, das am Vortag nach fünfmonatiger Pause erstmals wieder zusammengetreten ist, spricht der Koalitionsregierung von Themistokles Sofulis mit großer Mehrheit das Vertrauen aus.

4.5.1949, Mittwoch

31 Menschen, darunter die gesamte Mannschaft des italienischen Fußballmeisters FC Turin, kommen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Der Wirtschaftsrat für die Bizone hebt die Bewirtschaftung von Textilien und Schuhen auf.

Unter dem Eindruck der Konflikte in Asien wird in Neuseeland die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.

Im sog. Jessup-Malik-Abkommen verständigen sich die Westmächte und die Sowjetunion über die Aufhebung der Berlin-Blockade.

5.5.1949, Donnerstag

In London unterzeichnen Vertreter von Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Großbritannien die Satzung des Europarats.

65 000 Arbeitnehmer der Ford Motor Companie in Detroit treten aus Protest gegen eine Beschleunigung des Arbeitsvorganges in Streik.

6.5.1949, Freitag

Der Oberstadtdirektor von Herford untersagt dem “Wunderheiler” Bruno Gröning seine Tätigkeit, da er keine Zulassung als Heilpraktiker besitze. Gröning, der sich als “dritter Messias” feiern lässt hat durch seine Erklärung, er könne auf höhere Weisung Kranke heilen, Tausende von Menschen angezogen.

Der belgische Schriftsteller Maurice Maeterlinck, Literaturnobelpreisträger von 1911, stirbt im Alter von 86 Jahren in Orlamonde bei Nizza.

Der Exekutivausschuss des Internationalen Fußballverbandes FIFA beschließt in Amsterdam, das Spielverbot zwischen deutschen Mannschaften und Clubs aus Ländern, die der FIFA angeschlossen sind, aufzuheben.

7.5.1949, Samstag

Der US-amerikanische Sprinter Mel Patton stellt in Los Angeles mit 20,2 sec über 200 m einen Weltrekord auf.

Im ostwestlichen “Ätherkrieg” gelingt es den Briten und US-Amerikanern, mit 61 starken Radiostationen, die gleichzeitig Sendungen in russischer Sprache ausstrahlen, die Störsender der Sowjetunion zu übertönen.

In einem Interview mit einem US-amerikanischen Journalisten bekennt sich Jugoslawiens Ministerpräsident Josip Broz Tito zur Verteidigung der Unabhängigkeit und territorialen Einheit der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien.

In Batavia (Jakarta) schließen die Niederlande und die Indonesische Republik ein Waffenstillstandsabkommen für fünf Monate.

Das Präsidium des (Ost-)Deutschen Volksrats empfiehlt dem Parlamentarischen Rat in Bonn und dem Wirtschaftsrat der Bizone, gemeinsame Beratungen über die Wiederherstellung der deutschen Einheit und die Vorbereitung eines Friedensvertrags aufzunehmen.

8.5.1949, Sonntag

In Bremen endet ein Fußballspiel der Mannschaften aus Nord- und aus Westdeutschland vor 45 000 Zuschauern 1:1.

Im Treptower Park in Berlin wird das Ehrenmal für die im Kampf um die ehemalige Reichshauptstadt gefallenen sowjetischen Soldaten eingeweiht.

Boliviens Staatspräsident Enrique Hertzog tritt aus Gesundheitsgründen zurück. Sein Amt verwaltet Vizepräsident Mamerto Urriolagoitia.

Das Militärgericht Hanoi erlässt auf Befehl Ho Chi Minhs, des Präsidenten der Demokratischen Republik Vietnam, Haftbefehle wegen Hochverrats gegen Ex-Kaiser Bao-Dai und General Xuan. Die Landesversammlung von Südvietnam spricht Bao-Dai zwei Tage darauf das Vertrauen aus.

Der Parlamentarische Rat in Bonn nimmt mit 53 gegen zwölf Stimmen in dritter Lesung den Grundgesetzentwurf für den künftigen westdeutschen Staat an.

9.5.1949, Montag

Rainier III. wird als Nachfolger seines Großvaters Ludwig II. Fürst von Monaco.

Das britische Unterhaus verabschiedet ein Gesetz über die Verstaatlichung der Eisen-und Stahlindustrie.

Die Verfassunggebende Versammlung des Iran ändert die Verfassung dahingehend ab, dass der Schah das Recht zur Auflösung des Parlaments erhält, sofern er dieses Vorgehen begründen kann. Jedoch darf das Parlament nicht zweimal aus demselben Grund aufgelöst werden.

10.5.1949, Dienstag

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus billigt ein Gesetz über die Zahlung von 16 Millionen US-Dollar (rund 53 Millionen DM) an die Schweiz als Entschädigung für die von der US-Luftwaffe im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet verursachten Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs.

Der Parlamentarische Rat einigt sich auf Bonn als vorläufige Hauptstadt der Bundesrepublik.

11.5.1949, Mittwoch

Das britische Unterhaus billigt die Ireland Bill, durch die Irland als Republik anerkannt, zugleich aber die Zugehörigkeit Nordirlands zu Großbritannien festgeschrieben wird.

Israel wird in die Vereinten Nationen (UNO) aufgenommen.

12.5.1949, Donnerstag

Der seit 1945 im Exil lebende belgische König Leopold III. spricht sich in einem Interview für eine Volksabstimmung über seine Rückkehr nach Belgien aus.

Die Vereinigten Staaten erklären, dass sie die Demontage von Betrieben in Japan einstellen werden. Wie die Besatzer in Deutschland hat die Siegermacht USA in Japan als Reparationen für Kriegsschäden und -kosten nach Ende des Zweiten Weltkriegs Industrieanlagen abgebaut und in die Vereinigten Staaten transportiert.

Die westlichen Militärgouverneure billigen das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vorbehaltlich der Bestimmungen des Besatzungsstatuts und der Anerkennung von Berlin (West) als zwölftes Bundesland.

Die Berlin-Blockade der Sowjetunion und die Gegenblockade der Westmächte werden aufgehoben.

13.5.1949, Freitag

Die US-amerikanische Gruppe der Internationalen Handelskammer stellt in einer Untersuchung fest, die westeuropäischen Länder bereiteten sich nicht gründlich und schnell genug auf das Ende der US-amerikanischen Wiederaufbauhilfe im Jahr 1952 vor.

Mit einem Großeinsatz versucht die sizilianische Polizei, den Gangsterboß Salvatore Guiliano zu verhaften, dem zahlreiche Morde zur Last gelegt werden. Die Fahndung verläuft erfolglos.

Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs trifft eine US-amerikanische Reisegruppe zu einem Besuch in Deutschland ein.

14.5.1949, Samstag

Durch einen Disqualifikationssieg in der dritten Runde über den Hamburger Karl Schmidt wird in Köln Lokalmatador Peter Müller Deutscher Meister der Berufsboxer im Mittelgewicht.

Bei den Gemeindewahlen in England und Wales erzielen die Konservativen erhebliche Gewinne auf Kosten der regierenden Labour Party.

Die drei westlichen Stadtkommandanten unterzeichnen das Besatzungsstatut für Berlin und überreichen die Urkunde dem Westberliner Magistrat.

15.5.1949, Sonntag

In Rom wird Jeanne de Lestonnac (1556-1640), Gründerin des Ordens der Töchter Mariens von Notre Dame, von Papst Pius XII. heiliggesprochen.

Der Sommerfahrplan der Deutschen Reichsbahn bringt z.T. erhebliche Fahrzeitverkürzungen und eine beträchtliche Erweiterung des Streckenangebots.

Die Weltbürgerbewegung des ehemaligen US-Amerikaners Garry Davis hat über 200 000 Mitglieder.

96,7% der Wahlberechtigten geben ihre Stimme bei den Wahlen zu den bulgarischen Volksausschüssen ab. 92,1% der Wähler sprechen sich für die Liste der Vaterlandsfront aus.

Bei den ungarischen Parlamentswahlen entfallen 95,6% der Stimmen auf die am 1. Februar neuorganisierte Ungarische Unabhängige Volksfront.

Der US-amerikanische Militärgouverneur in Deutschland, Lucius D. Clay, wird auf eigenen Wunsch von seinem Amt abberufen.

16.5.1949, Montag

Nach fünftägiger Dauer wird der Kongress der Sozialistischen Partei Italiens (Nenni-Sozialisten) in Florenz mit einer Entschließung für die Zusammenarbeit mit den Kommunisten beendet.

Die Militärgouverneure der Bizone genehmigen das Anpassungsgesetz zur Sozialversicherung, das u.a. die Erhöhung der Krankenversicherungspflicht auf 4500 DM Jahreseinkommen vorsieht.

Bei den Delegiertenwahlen zum Deutschen Volkskongress der Sowjetzone stimmen 66,1% für die Einheitsliste; die Wahlbeteiligung liegt bei 95,2%.

17.5.1949, Dienstag

Die Sozialistische Internationale schließt auf ihrer Tagung in Baarn bei Utrecht die Sozialistische Partei Italiens unter der Führung von Pietro Nenni aus der Organisation aus, da sie es ablehnt, ihre engen Bindungen an die Kommunisten aufzugeben.

18.5.1949, Mittwoch

Der bisherige Präsident der Weltbank John J. McCloy, wird zum US-amerikanischen Hohen Kommissar für Deutschland ernannt; neuer Weltbankpräsident wird Eugene R. Black.

In Flushing Meadows bei New York endet die zweite Sitzungsperiode der dritten UN-Vollversammlung. In ihrem Verlauf wurden zwar viele Empfehlungen ausgesprochen, aber nur wenige konkrete Beschlüsse gefasst.

19.5.1949, Donnerstag

Die iranische Gendarmerie wird mit Ausnahme von 4000 Mann aufgelöst. Ihre Aufgaben übernimmt die Armee.

Die drei Westmächte protestieren bei der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) gegen die Verletzung des Abkommens vom 5. Mai über die Beendigung der Berlin-Blockade. Die sowjetischen Behörden heben daraufhin die seit zwei Tagen verhängten Beschränkungen für den Lastwagenverkehr nach Berlin auf.

André François-Poncet wird zum französischen Hohen Kommissar für Deutschland ernannt.

20.5.1949, Freitag

Der bayerische Landtag lehnt mit fast allen Stimmen der CSU, der Freien Parlamentarischen Vereinigung und der fraktionslosen Abgeordneten das Grundgesetz für die Bundesrepublik ab, erkennt jedoch dessen Rechtsverbindlichkeit für Bayern an.

Die Internationale Ruhrbehörde hält in London ihre erste Sitzung ab. Ständiger Sitz der Organisation ist Düsseldorf.

Die Sowjetische Repatriierungsbehörde gibt bekannt, dass alle noch in der UdSSR verbliebenen japanischen Kriegsgefangenen – nach sowjetischen Angaben 95 000 nach japanischen Angaben jedoch fast 400 000 – bis zum November entlassen werden sollen.

21.5.1949, Samstag

Der 42-Jährige deutsch-US-amerikanische Schriftsteller Klaus Mann nimmt sich in Cannes das Leben. Der Sohn Thomas Manns schrieb u.a. 1936 den zeitkritischen Roman “Mephisto”.

Die französische Nationalversammlung billigt den Anschluss Kotschinchinas an Vietnam im Verband der Französischen Union.

In Berlin (West) treten die Eisenbahner in den Streik, um die Forderung nach voller Entlohnung in Westgeld durchzusetzen.

Zum Abschluss des zweitägigen Bundesparteitags der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) verabschieden die Delegierten eine Resolution, in der für den Fall, dass ein Staatsvertrag für Österreich nicht zustande kommt, das Ende der Besatzung die Anerkennung der österreichischen Souveränität und die Aufstellung einer Armee gefordert werden.

22.5.1949, Sonntag

Bei den Gemeindewahlen in der britischen Kronkolonie Zypern erhalten die Nationalisten 60%, die Kommunisten 40% der Stimmen. Beide Parteien setzen sich für den Anschluss der Insel an Griechenland und die Beendigung der britischen Herrschaft ein.

In Birma erobern Regierungstruppen die Stadt Insein zurück. Auch in den übrigen Landesteilen können sie gegenüber den aufständischen Karen wieder an Boden gewinnen.

In Salzburg stirbt 80jährig der deutsche Komponist Hans Pfitzner, der u.a. durch seine musikalische Legende “Palestrina” (1917) bekannt wurde.

23.5.1949, Montag

Die jugoslawische Regierung fordert die Sowjetunion auf, ihre antijugoslawische Kampagne einzustellen und verweist zugleich auf den Freundschaftsvertrag zwischen beiden Ländern aus dem Jahr 1945.

Vor dem Parlamentarischen Rat in Bonn wird das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet.

24.5.1949, Dienstag

Die US-Militärbehörden in Deutschland werden von der Regierung in Washington angewiesen, die Hinrichtungen aller wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilten Deutschen in der US-Zone so lange auszusetzen, bis eine Untersuchung der Prozessmethoden abgeschlossen ist.

25.5.1949, Mittwoch

Der Frankfurter Wirtschaftsrat für die Bizone nimmt den Haushaltsplan des Vereinigten Wirtschaftsgebietes für das Rechnungsjahr 1949/50 an, in dem Ausgaben in Höhe von 892 Millionen DM vorgesehen sind.

Der frühere Gauleiter der NSDAP in Ostpreußen, Erich Koch, der sich bislang als Landarbeiter unter falschem Namen verborgen gehalten hat, wird in Hamburg verhaftet.

26.5.1949, Donnerstag

Im Berner Wankdorf-Stadion besiegt die Schweizer Fußballnationalmannschaft in einem Länderspiel das Team aus Wales 4:0.

Im päpstlichen Thronsaal im Vatikan wird das Heilige Jahr 1950 proklamiert, das am Weihnachtstag 1949 beginnen soll.

27.5.1949, Freitag

Nach zwölftägigen Verhandlungen werden Gespräche über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Westzonen und der Sowjetzone mit der Begründung vertagt, der Wirtschaftsverwaltung der Bizone fehlten die nötigen Unterlagen.

Der zuständige britische Polizeirichter lehnt ein Auslieferungsersuchen der USA gegen den deutschstämmigen Kommunisten Gerhard Eisler ab und entlässt ihn aus der Haft.

In Vallauris bei Cannes heiratet Prinz Ali Khan, Sohn des indischen Sektenführers Aga Khan III., die US-amerikanische Schauspielerin Rita Hayworth.

28.5.1949, Samstag

In Gmunden scheitern Verhandlungen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit ehemaligen Nationalsozialisten über deren Aufnahme in die ÖVP.

Die CSU-Landesversammlung in Straubing wählt den bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard als Nachfolger von Josef Müller zum Landesvorsitzenden.

Der CDU-Vorsitzende der britischen Zone, Konrad Adenauer, erklärt auf einer Parteiversammlung in Stuttgart, der westdeutsche Staat werde eine Grundlage für die Rückgliederung der von Polen widerrechtlich annektierten ostdeutschen Provinzen schaffen.

Die Schlacht um Schanghai endet mit der vollständigen Besetzung der Stadt durch die Kommunisten.

29.5.1949, Sonntag

Auf Beschluss der Regierung werden in Rumänien 137 Geistliche ihrer Amtes enthoben.

Auf der Schlusssitzung des Kongresses der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei im Prager Industriepalast (er hat am 25. Mai begonnen) werden Staatspräsident Klement Gottwald zum Parteivorsitzenden, Robert Slánsky zum Generalsekretär gewählt.

Auf Anordnung der syrischen Regierung werden alle politischen Parteien aufgelöst. Sie sollen erst nach der Bildung eines demokratischen Regimes wieder zugelassen werden.

Der französisch-schweizerische Komponist und Dirigent Arthur Honegger gibt auf Einladung des Südwestfunks in Baden-Baden erstmals ein Konzert auf deutschem Boden, bei dem er vorwiegend eigene Kompositionen im Programm hat.

30.5.1949, Montag

Die Technische Exportmesse in Hannover, die nach elftägiger Dauer zu Ende geht, hat nach Ansicht der Aussteller die Konkurrenzfähigkeit technischer Erzeugnisse aus Deutschland auf dem Weltmarkt gezeigt.

Unter dem Vorwurf des “Titoismus” werden führende Mitglieder der ungarischen Kommunistischen Partei – unter ihnen der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister László Rajk verhaftet.

Der Deutsche Volkskongress, der seit dem Vortag in der Staatsoper in Berlin (Ost) tagt, billigt mit 1999 gegen eine Stimme die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik.

31.5.1949, Dienstag

Die bolivianische Regierung ordnet die Generalmobilmachung an, nachdem sie am Tag zuvor bereits den Ausnahmezustand verhängt hat. Das südamerikanische Land wird seit Wochen von inneren Unruhen erschüttert.

Die sowjetische Regierung weist die Beschuldigungen Jugoslawiens vom 23. Mai zurück und wirft ihrerseits der Regierung in Belgrad vor, eine sowjetfeindliche Politik zu betreiben.

Über ein Drittel der Arbeitslosen in der Bizone sind Vertriebene und Flüchtlinge ihr Bevölkerungsanteil liegt nur bei etwa 16%.

Der französische Kassationshof annulliert das Urteil gegen den Dichter Charles Baudelaire (1821-1867), der 1857 wegen Verstoßes gegen die öffentliche Moral durch die Veröffentlichung seines Gedichtbandes “Les fleurs du mal” (“Die Blumen des Bösen) zu einer Geldstrafe verurteilt worden war.

Chroniknet