Was geschah im Mai 1973

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1.5.1973, Dienstag

Die traditionellen Maikundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in der Bundesrepublik Deutschland stehen im Zeichen der Auseinandersetzung mit der inflationären Entwicklung der Wirtschaft und des Konflikts mit oppositionellen Gruppen innerhalb der Gewerkschaften.

In Dortmund wird die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) eingerichtet.

2.5.1973, Mittwoch

Die NATO gibt die Bildung einer multinationalen Ärmelkanal-Flotte bekannt. Sie setzt sich aus Minenräumbooten der belgischen, britischen und niederländischen Marine zusammen.

Das Bundeswaldgesetz wird im Bonner Bundestag verabschiedet. Es soll die Erhaltung des Waldes wegen seines wirtschaftlichen Nutzens, seiner Bedeutung für die Umwelt und seiner Erholungsfunktion sichern.

Der bislang im Familienbesitz befindliche Nachlass des Komponisten Richard Wagner in Bayreuth wird in eine öffentliche Stiftung umgewandelt, die dem bayerischen Kultusministerium unterstellt ist.

3.5.1973, Donnerstag

Der Präsident der USA, Richard M. Nixon, weist öffentlich darauf hin, dass der US-amerikanisch-japanische Sicherheitsvertrag beide Länder dazu verpflichtet, sich gemeinsam um die Behebung internationaler Wirtschaftskonflikte zu bemühen.

Großbritannien stellt bis 1975 auf numerische Maße und Gewichte um.

4.5.1973, Freitag

Der US-amerikanische Bundesstaat Connecticut führt die Todesstrafe wieder ein. Gouverneur Thomas J. Meskill unterzeichnete die neue Gesetzgebung die in Übereinstimmung mit dem Todesstrafenurteil des Obersten Gerichtshofs steht.

Das Zentralkomitee der KPdSU und der Ministerrat der UdSSR beschließen, das Recht, von Mai bis September alle arbeitsfähigen Personen zwangsweise zu Erntearbeiten heranzuziehen, an die Ministerräte der einzelnen Republiken zu delegieren.

5.5.1973, Samstag

In San José stellt der US-Amerikaner Al Feuerbach im Kugelstoßen mit 21,82 m einen Weltrekord auf.

Klaus Wolfermann stellt in Leverkusen mit 94,08 m einen Weltrekord im Speerwurf auf. Er übertrifft damit seinen eigenen Olympiasieg von 1972, als er 90,48 m erzielte.

In Hamburg eröffnet Maharischi Mahesch Jogi das “10. Internationale Symposium für die Wissenschaft der schöpferischen Intelligenz”. Der prominente indische Mönch unbekannten Alters gründete am 1. Januar 1958 in Madras seine Schule der Transzendentalen Meditation, die auch die britische Popgruppe “The Beatles” besuchte.

Japan lehnt eine Beteiligung an der von US-Sicherheitsberater Henry A. Kissinger vorgeschlagenen neuen Atlantik-Charta ab.

6.5.1973, Sonntag

In Paris, Toulouse, Montpellier und Lyon finden Großdemonstrationen gegen die von Frankreich geplanten Atomversuche im Südpazifik statt.

Nach gescheiterten Verhandlungen in Reykjavík zwischen Großbritannien und Island zur Beilegung des Fischereikriegs droht der britische Außenminister Alexander Douglas-Home an, dass Marineeinheiten britische Fischerboote bei ihren Fangfahrten in Zukunft begleiten werden. Aufgrund von Streitigkeiten über die Grenzen der Fischereihoheitsgebiete hatten bereits isländische Fischerboote Netze britischer Trawler gekappt.

Der britische Historienfilm “Hitler die letzten zehn Tage” wird erstmalig in London im Beisein der britischen Prinzessin Margaret Rose aufgeführt. Der Film, der ab 20. Mai in den Kinos anlaufen sollte, wird jedoch auf Entscheidung des Präsidenten der britischen Kinokette ABC-Emi direkt nach der Erstaufführung abgesetzt.

8.5.1973, Dienstag

Die Regierung Australiens beendet das Embargo für die Ausfuhr strategischen Materials nach kommunistischen Staaten.

Der seit drei Wochen amtierende Ministerpräsident im Libanon, Amin Al Hafis, erklärt in Beirut den Rücktritt seines Kabinetts. Ursache für seine Entscheidung sind die Schießereien zwischen der libanesischen Armee und palästinensischen Freiheitskämpfern am Abend zuvor.

In Prag enden die zweitägigen Verhandlungen zwischen dem Staatssekretär des Bundesaußenministeriums, Paul Frank, und dem tschechoslowakischen Stellvertretenden Außenminister Jiri Goetz. Die Politiker streben die Normalisierung der gegenseitigen Beziehungen ihrer Länder an, die aufgrund des Münchner Abkommens im Jahr 1938 belastet waren. Die Verhandlungsparteien einigen sich auf die Ungültigkeit des unter den Nationalsozialisten abgeschlossenen Vertrages.

Großbritannien und Saudi-Arabien schließen einen Vertrag über die Lieferung von Waffen im Wert von 250 Mio. Pfund (1,56 Mrd. DM). Hiermit soll ein hochmodernes Luftverteidigungssystem gebaut werden.

9.5.1973, Mittwoch

In München unterliegt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Auswahl Jugoslawiens 0:1.

Die Leiden des jungen W.”, inszeniert nach dem Erstlingswerk des DDR-Schriftstellers Ulrich Plenzdorf, hat Premiere in Westberliner Theatern.

Die Regierung in Bonn beschließt ein Stabilitätsprogramm zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate. Vorgesehen sind eine zehnprozentige Stabilitätsabgabe auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer, eine Investitionssteuer und die Aussetzung der bisher gültigen Sonderabschreibungen nach 7b des Einkommensteuergesetzes für Eigenheime und Eigentumswohnungen.

Rainer Barzel, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bonner Bundestag, legt sein Amt nieder. Sein Rücktritt erfolgt in Reaktion auf eine Abstimmungsniederlage in der Unionsfraktion. Am Abend zuvor hatte die CDU/CSU gegen den von Barzel angestrebten Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UN-Organisation gestimmt.

Die Regierungen von Australien und Neuseeland beantragen beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ein Verbot der von Frankreich geplanten Kernwaffenversuche im Südpazifik.

10.5.1973, Donnerstag

Der bundesdeutsche Versicherungsverband HUK und die Staatliche Versicherung der DDR vereinbaren einen Ausgleich von Schäden aus Kraftfahrzeugunfällen und zur Finanzierung von Leistungen der Ersten Hilfe bei Autounfällen.

Anlässlich des 40. Jahrestages der Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten veranstaltet die Wormser Stadtbibliothek eine Dokumentationsausstellung mit dem Titel “Verbrannt, verboten – verdrängt?”. In Frankfurt am Main findet aus dem selben Anlass die bis zum 15. Mai andauernde “Antifaschistische Buchwoche” statt. 1200 Bücher und Zeitschriften zum Thema haben die Veranstalter hierfür zusammengetragen.

Bei den Filmfestspielen in Cannes werden 30 offizielle Beiträge aus 15 Ländern gezeigt. Die besondere Aufmerksamkeit der Kritiker erregen die Filme “Die Mama und Hure” von Jean Eustache, Ingmar Bergmans “Schreie und Flüstern” und Joseph Loseys “Nora – ein Puppenheim” mit Jane Fonda in der Hauptrolle.

11.5.1973, Freitag

Der Bau des höchsten Gebäudes der Welt, des 110 Stockwerke hohen Sears-Tower, ist abgeschlossen.

Der Deutsche Bundestag in Bonn nimmt nach dreitägiger Debatte den Grundlagenvertrag mit der DDR und das Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur UN-Organisation an.

12.5.1973, Samstag

Der sowjetische Parteichef Leonid I. Breschnew beginnt seinen zweitägigen Staatsbesuch der DDR in Berlin (Ost). In einem Kommuniqué betonen die DDR und die UdSSR die Bedeutung der Aufrechterhaltung des im Viermächteabkommen geregelten Status von Westberlin, wonach “Westberlin nicht zur Bundesrepublik Deutschland gehört und auch künftig nicht von ihr regiert wird”.

Das Fußballländerspiel zwischen Deutschland und Bulgarien endet in Hamburg mit einem 3:0-Sieg für das deutsche Team.

13.5.1973, Sonntag

In London geht der seit dem 11. Mai andauernde Kongress der Europäischen Bewegung zu Ende. Die 900 Mitglieder der Organisation, die das Ziel der Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa verfolgt, waren aus Anlass des 25. Jahrestages des Haager Kongresses von 1948 zusammengekommen.

14.5.1973, Montag

Die USA starten ihr erstes Himmelslabor “Skylab” in den Weltraum.

Die zweitägige Konferenz des Ministerrats der Europäischen Gemeinschaften (EG) geht in Brüssel zu Ende. Neben einem Meinungsaustausch der Minister über die Rolle der EG bei den im Herbst bevorstehenden GATT-Verhandlungen über neue weltweit gültige Handelserleichterungen wurde ein Freihandelsabkommen zwischen der EG und Norwegen unterzeichnet.

Die britische Regierung erlässt ein Gesetz, das den 80 000 in Großbritannien lebenden Pakistani erlaubt, binnen sechs Monaten die britische Staatsangehörigkeit zu beantragen und zu erhalten. Mit dem Austritt Pakistans aus dem Commonwealth 1972 wurden den Pakistanern automatisch alle Staatsbürgerrechte aberkannt, so dass eine neue Gesetzgebung notwendig geworden war.

15.5.1973, Dienstag

Zu einer sechswöchigen US-Tournee startet das Stuttgarter Staatsopernballett mit der Aufführung von Sergei S. Prokofjews “Romeo und Julia” unter Leitung von John Cranko.

Die britische Rockgruppe “Roxy Music” tritt erstmalig in der Bundesrepublik auf und gastiert in der Frankfurter Jahrhunderthalle.

16.5.1973, Mittwoch

Das Deutsche Literatur-Archiv der Deutschen Schiller-Gesellschaft wird in Marburg von Bundespräsident Gustav Heinemann eingeweiht. Das hierfür in dreieinhalbjähriger Bauzeit neuerrichtete Gebäude kostet 10,5 Mio DM.

Finnland unterzeichnet ein Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (COMECON).

17.5.1973, Donnerstag

Der US-amerikanische Ausschuss zur Untersuchung der Watergate-Affäre beginnt mit Vernehmungen zum Einbruch am 17. Juni 1972 in das Wahlhauptquartier der Demokratischen Partei. Den Vorsitz des Senatsausschusses führt der demokratische Senator Samuel James Ervin jr.

Karl Carstens übernimmt den CDU-Fraktionsvorsitz als Nachfolger von Rainer Barzel.

Im Deutschen Bundestag beginnen in erster Lesung die Beratungen über die Reform des 218.

18.5.1973, Freitag

Leonid I. Breschnew trifft zu einem mehrtägigen Staatsbesuch der Bundesrepublik in Bonn ein.

Die Enquetekommission zur Verfassungsreform tritt in Bonn zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Die vom Bundestag eingesetzte Kommission soll Mängel und Unvollkommenheiten des Grundgesetzes aufzeigen und zur Anpassung der Verfassung an die veränderten Verhältnisse der Industriegesellschaft beitragen.

19.5.1973, Samstag

Der libanesische Ministerpräsident Amin Al Hafis beschließt entgegen seiner Rücktrittserklärung vom 8. Mai weiter zu amtieren.

20.5.1973, Sonntag

In der Bremer Kunsthalle wird eine bis zum 8. Juli andauernde Picasso-Retrospektive eröffnet. Es werden die bedeutendsten grafischen Arbeiten des spanischen Künstlers aus seiner Schaffensperiode 1905 bis 1968 gezeigt. Gleichzeitig findet in Frankreich im Palast der Päpste zu Avignon eine Picasso-Ausstellung statt, die der Künstler noch kurz vor seinem Tod selbst mit vorbereitet hatte. Es werden 201 seiner jüngsten Werke von 1970 bis 1972 präsentiert.

In der Schweiz wird durch Volksabstimmung entschieden, dass der Jesuiten- und Klosterartikel der Bundesverfassung von 1848 aufgehoben wird. Bislang war es dem Jesuitenorden verboten, in der Schweiz zu leben, zu lehren und Klöster zu gründen, da er als staatsgefährdend und den Frieden der Konfessionen zerstörend beurteilt wurde.

Der Präsident der Republik Vietnam, Nguyên Van Thiêu, gibt in einer Radio- und Fernsehansprache ein Wiederaufbau- und Wirtschaftsprogramm bekannt. 110 Mio. US-Dollar (300,3 Mio. DM) werden bereitgestellt für die Unterstützung und Wiedereingliederung der Flüchtlinge, für die Erneuerung von Brücken und Straßen sowie die Beseitigung anderer Kriegsschäden.

21.5.1973, Montag

Der in Brüssel tagende NATO-Rat appelliert an Island und Großbritannien, angesichts der zunehmenden Militarisierung im Fischereikonflikt äußerste Zurückhaltung beim Einsatz von Waffen zu üben, um eine Gewalteskalation zu verhindern.

Kurz nach ihrem Start auf dem Raketengelände Kourou in Französisch-Guyana stürzen die Forschungssatelliten “Castor” und “Pollux” ins Meer.

Wegen seiner Verwicklung in eine Sexaffäre tritt der britische Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium der Luftwaffe, Anthony F. Lambton, von seinem Amt zurück.

22.5.1973, Dienstag

Die Volksrepublik China und der Tschad unterzeichnen ein Abkommen, demzufolge der Tschad einen chinesischen Entwicklungshilfekredit in Höhe von 57 Mio. französischen Francs (32,80 Mio. DM) erhält.

Der UN-Sicherheitsrat fordert alle Staaten auf, die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Rhodesien aufrechtzuerhalten. Die britische Regierung erklärte die rhodesische Regierung unter Ian D. Smith für abgesetzt, weil sie den britischen Forderungen nach der Regierungsbeteiligung schwarzer Rhodesier nicht nachkommt.

Die bayerische Staatsregierung klagt beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen den Grundlagenvertrag mit der DDR.

23.5.1973, Mittwoch

Der FC Liverpool gewinnt den UEFA-Pokal nach dem zweiten Finalspiel gegen den VfL Borussia Mönchengladbach.

13 brasilianische Bischöfe und Mitglieder des Jesuitenordens unterzeichnen ein Dokument, in dem sie das politische, soziale und wirtschaftliche System des Landes scharf kritisieren. Der Militärregierung unter General Emilio Garrastazú Médici wirft die katholische Kirche vor, sie gründe ihr Regime auf Unterdrückung, Folter und Ungerechtigkeit.

Der Oberbefehlshaber der griechischen Marine, Odysseus Angelis, verhindert den Putschversuch eines Flottenverbandes gegen die diktatorische Regierung des Ministerpräsidenten Georgios Papadopoulos.

Der seit dem 7. Mai verhängte Ausnahmezustand im Libanon wegen anhaltender Kämpfe zwischen der libanesischen Armee und palästinensischen Freiheitskämpfern wird von der Regierung aufgehoben.

24.5.1973, Donnerstag

Das Bundeskabinett in Bonn verabschiedet einen Entwurf zum neuen Filmförderungsgesetz. Die alte Gesetzgebung war nur noch bis Ende 1973 befristet. Damit wird die weitere Förderung der bundesdeutschen Filmwirtschaft durch staatliche Subventionen garantiert.

Wegen vierfachen Frauenmordes wird der Astrologe Arwed Imiela vom Lübecker Schwurgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil und der Prozess sind in der Öffentlichkeit höchst umstritten. Der Richterspruch gründete sich allein auf eine Vielzahl von Indizien. Vor allem aber verurteilen Kritiker die Prozessberichte in der Presse, die den Angeklagten vor dem Urteil als Schuldigen darstellten.

25.5.1973, Freitag

Nach fünfjähriger Verhandlungsdauer schließen die USA und die Schweiz ein Abkommen in Strafsachen. Zur Aufklärung organisierter Verbrechen erklärt sich die Schweiz bereit, das Bankgeheimnis zu lüften und ferner entgegen der üblichen juristischen Praxis einmal erhobene Beweismittel in anderen Verfahren oder gegen andere Beschuldigte zu verwenden.

26.5.1973, Samstag

Der bisherige Ministerpräsident Jordaniens, Ahmed el-Louzi, demissioniert aus Gesundheitsgründen. König Hussein II. beauftragt daraufhin den Kabinettschef Zeid Rifai mit der Bildung einer neuen Regierung, bei der Rifai selbst die Posten des Ministerpräsidenten, des Außen- und Verteidigungsministers übernimmt.

Bei den in Syrien durchgeführten Parlaments- und Gouverneurswahlen gewinnt die Nationale Progressive Front in zehn der 15 Bezirke die Gouverneursposten. Die Baath-Partei erhält die meisten, nämlich 111 Abgeordnetensitze im neuen Parlament. Es ist die erste Wahl seit elf Jahren.

27.5.1973, Sonntag

Die UdSSR tritt der Genfer Internationalen Konvention zum Schutz der Autorenrechte aus dem Jahr 1952 bei.

Der Kommandant des Torpedojägers “Velos” der griechischen Kriegsmarine, Nikolas Pappas, und 30 weitere Besatzungsmitglieder erhalten nach ihrer Beteiligung am Marineputsch vom 23. Mai politisches Asyl in Italien.

28.5.1973, Montag

Großbritannien und Syrien kommen überein, ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Die arabischen Staaten, u.a. auch Syrien, hatten die Beziehungen nach dem Sechstagekrieg 1967 abgebrochen.

29.5.1973, Dienstag

Die Bevölkerung von Los Angeles wählt mit Thomas Bradley erstmals einen Farbigen zu ihrem neuen Bürgermeister. Rund 60% der Stadtbewohner sind Schwarze.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe fällt ein Urteil, das Teile des niedersächsischen Gesamthochschulgesetzes für verfassungswidrig erklärt. Die Zusammensetzung der Selbstverwaltungsorgane der Hochschulen schwäche die Stellung der Hochschullehrer zu stark, so dass die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre verletzt würde.

DDR-Verteidigungsminister Karl-Heinz Hoffmann begründet öffentlich den Ausbau der Nationalen Volksarmee.

Erskine Childers wird zum ersten protestantischen Staatspräsidenten Irlands gewählt. Er löst den Katholiken Eamon de Valera in diesem Amt ab.

30.5.1973, Mittwoch

Der deutsch-tschechoslowakische Vertrag, der die Ungültigkeit des Münchner Abkommens feststellt, wird paraphiert.

Die am 21. Dezember 1972 beschlossene Kommission der USA und der UdSSR zur Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) nimmt in Genf die Arbeit auf.

In Taizz (Jemen) wird das führende Mitglied des Republikanischen Rates, Muhammad Ali Osman, ermordet.

Zum dritten Mal gewinnt die Fußballmannschaft Ajax Amsterdam den Europapokal der Landesmeister. In Belgrad besiegen die Niederländer Juventus Turin mit 1:0.

31.5.1973, Donnerstag

Der US-amerikanische Bundesstaat Florida nimmt eine Umbenennung des Weltraumforschungsgeländes Cape Kennedy vor. Künftig heißt das Gebiet wieder Cape Canaveral.

Der SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Herbert Wehner und der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Wolfgang Mischnik, treffen in Berlin (Ost) mit dem Ersten Sekretär des ZK der SED Erich Honecker, zusammen.

Fluglotsen in der Bundesrepublik nehmen nach einjähriger Pause ihren sog. Bummelstreik zur Durchsetzung ihrer Lohnforderungen wieder auf.

Chroniknet