Was geschah im Mai 1974

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In der Bundesrepublik Deutschland tritt das neue Schwerbehindertengesetz in Kraft. Es legt u.a. Sonderrechte auf Beschäftigung und erweiterten Kündigungsschutz fest. Während das alte Gesetz vor allem Kriegs- und Wehrdienstopfer betraf, gilt die Neufassung für alle Schwerbehinderten.

Um “Verkehrsrowdies” besser zu begegnen, beginnt das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg, in der “Verkehrssünderkartei” Strafpunkte aufzuzeichnen. Bußgelder über 40 DM ziehen bis zu sieben Strafpunkte nach sich. Ab 14 Punkten muss die theoretische Fahrprüfung wiederholt werden.

Der 38 a des bundesdeutschen Arzneimittelgesetzes tritt in Kraft. Danach muss die Pharmaindustrie rezeptfreien Arzneimitteln zukünftig den Warnhinweis beifügen, dass diese Medikamente nicht über einen längeren Zeitraum oder hoch dosiert ohne ärztlichen Rat eingenommen werden dürfen.

2.5.1974, Donnerstag

In Münster/Westfalen wird nach fünfjähriger Bauzeit der erste “Allwetterzoo” der Welt eröffnet.

Auf einer deutsch-iranischen Investitionskonferenz vereinbaren in Teheran Vertreter der bundesdeutschen Industrie mit der iranischen Regierung den Bau einer Großraffinerie am Persischen Golf, die 25 Mio. t Rohöl pro Jahr liefern soll. Die Höhe der Baukosten wird mit 2,5 Mrd. DM veranschlagt.

Der Landtag in Rheinland-Pfalz beschliest die Einsetzung des ersten Bürgerbeauftragten in der Bundesrepublik. Als ständiger Beauftragter des Petitionsausschusses soll er “die Stellung des Bürgers im Verkehr mit den Behörden stärken”. Das Amt übernimmt am 16. Mai der bisherige Landtagspräsident Johann-Baptist Rösler (CDU).

In Bonn und Berlin (Ost) werden die Ständigen Vertretungen der Bundesrepublik und der DDR eröffnet.

3.5.1974, Freitag

Als vorletzter der 17 Staaten des Europarats tritt Frankreich der europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten aus dem Jahr 1950 bei. Die Schweiz kündigt als letztes Land ihren baldigen Beitritt an.

In Schweden wird die Volljährigkeit von 20 auf 18 Jahre herabgesetzt. Die Regelung tritt am 1. Juli in Kraft, bezüglich des Wahlrechts erst am 1. Januar 1975.

In einem in der Bundesrepublik Deutschland einzigartigen Experiment wird einer Kuh “minderer Qualität” eine befruchtete Eizelle einer “Hochleistungskuh” eingepflanzt. Tierzüchter hoffen auf künftige Exporterleichterungen durch die Ausfuhr tiefgefrorener Eizellen anstelle von Zuchtvieh.

4.5.1974, Samstag

Als erste Frau der Welt erreicht die Japanerin Masaku Uchida den Gipfel eines Achttausenders: Sie bezwingt den Manaslu im Himalaja-Gebirge.

Das Londoner Arbeitsgericht ordnet die Pfändung von Kapitalanlagen der britischen Metallarbeitergewerkschaft in Höhe von 300 000 Pfund (1,8 Mio. DM) an. Die Gewerkschaft hatte ein Urteil ignoriert, demzufolge eine Maschinenbaufirma 47 000 Pfund (284 820 DM) Schadensersatz für Streikmaßnahmen erhalten sollte.

5.5.1974, Sonntag

Mit einem Volksfest und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen wird in Monaco die 25-Jährige Regierungszeit des Fürsten Rainier III. gefeiert.

Auf der Insel Hondo beendet der Japaner Kenichi Horie nach 277 Tagen seine Weltumseglung und stellt damit einen neuen Rekord auf: 1971 brauchte der Engländer Chay Blyth 293 Tage. Horie war am 1. August 1973 von der Insel Hondo aus mit seiner Yacht “Mermaid III” aufgebrochen.

6.5.1974, Montag

Die Spargelpreise in der Bundesrepublik sind rückläufig. Wie das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung in Bonn mitteilt, liegt der Preis für 1 kg Spargel im Bundesdurchschnitt mit 7,70 DM um 12% niedriger als im Vorjahr (8,75 DM).

Die Nationale Krebsgesellschaft in Auckland (Neuseeland) veröffentlicht eine Statistik, derzufolge zwei Drittel aller Kinder in Neuseeland vor dem siebten Lebensjahr anfangen zu rauchen. 80% der Jungen und 50% der Mädchen rauchen bereits mit zwölf Jahren regelmäßig.

Die CDU/CSU-Fraktion der Bundesversammlung nominiert Richard von Weizsäcker (CDU) als Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten am 15. Mai.

Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) zieht die Konsequenzen aus der Guillaume-Affäre und tritt von seinem Amt zurück.

7.5.1974, Dienstag

In Kanada löst Premierminister Pierre Elliott Trudeau das Parlament auf. Anlass ist die Niederlage der liberalen Minderheitsregierung bei einem Misstrauensvotum der Opposition.

8.5.1974, Mittwoch

Erstmals in der Geschichte der europäischen Fußball-Pokalwettbewerbe gewinnt eine DDR-Mannschaft den Europapokal der Pokalsieger. Der 1. FC Magdeburg schlägt den AC Mailand im Cup-Finale 2:0.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzt Anabolika auf die Liste verbotener Medikamente. Da ein Dopingtest trotz der Einnahme von Anabolika negativ ausfallen kann, wenn diese zwei Wochen vorher abgesetzt werden, empfiehlt das IOC den Fachverbänden unregelmäßige Tests.

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) in München teilt mit, dass die gesetzliche Unfallversicherung künftig auch dann besteht, wenn Autofahrer auf einem Umweg zur Arbeit fahren und dabei verunglücken.

Die erste Ampelanlage auf einer bundesdeutschen Autobahn wird am Heumarer Dreieck bei Köln in Betrieb genommen. Durch die Sperrung oder Freigabe von je zwei Fahrspuren soll der Verkehrsfluss verbessert werden.

Der Deutsche Sportbund (DSB) der Bundesrepublik und der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR schließen ein Sportabkommen. Vorgesehen sind u.a. 33 gemeinsame Veranstaltungen für 1974.

Die beratende Versammlung des Europarats wählt den deutschen Bundestagsabgeordneten Georg Kahn-Ackermann (SPD) zum neuen Generalsekretär. Damit nimmt erstmals ein Deutscher diese Position ein.

In Indien treten die Eisenbahner in den Generalstreik, um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Ministerpräsidentin Indira Gandhi mobilisiert daraufhin die Armee und lässt zahlreiche Funktionäre verhaften. Der Streik bleibt erfolglos und wird am 28. Mai abgebrochen.

9.5.1974, Donnerstag

In Island tritt Ministerpräsident Olafur Jóhannesson zurück und bittet Präsident Kristján Eldjárn, das Parlament aufzulösen. Ursache ist ein Misstrauensantrag der Opposition wegen der steigenden Inflationsrate. Neuwahlen werden für den 30. Juni angekündigt.

Die Militärregierung in Nigeria veröffentlicht das Ergebnis der Volkszählung vom November 1973. Danach ist Nigeria mit 79,76 Mio. Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Afrikas.

10.5.1974, Freitag

Der Deutsche Bundesrat wählt den parteilosen bisherigen Bundesanwalt Siegfried Buback zum neuen Generalbundesanwalt.

In einer Protestaktion gegen das griechische Militärregime kettet sich der bundesdeutsche Schriftsteller Günter Wallraff auf dem Athener Syntagma-Platz an.

11.5.1974, Samstag

Bei einem Erdbeben der Stärke 7 auf der Richter-Skala im Südwesten Chinas kommen 20 000 Menschen ums Leben, 30 000 werden verletzt.

12.5.1974, Sonntag

Die Befreiungsorganisation FRELIMO (Frente de Libertação de Moçambique) macht einen Unabhängigkeitsvertrag zur Bedingung für eine Feuereinstellung. Eine Autonomie innerhalb der portugiesischen Nation, wie von der Militärjunta in Lissabon vorgeschlagen, sei indiskutabel.

In Nivelles gewinnt der Brasilianer Emerson Fittipaldi auf einem McLaren-Ford den Großen Preis von Belgien im Formel 1-Autorennen.

13.5.1974, Montag

In Italien stimmen bei einem Volksentscheid 59,1% der Wähler für die Beibehaltung des 1970 eingeführten Scheidungsgesetzes.

Als erste Befreiungsbewegung in den portugiesischen Afrikakolonien erklären sich die Aufständischen in Portugiesisch-Guinea (heute Guinea-Bissau) zu Verhandlungen mit der Militärjunta in Portugal bereit.

14.5.1974, Dienstag

In der Dominikanischen Republik zieht Oppositionsführer Antonio Sylvestre Guzmán Fernández seine Kandidatur gegen den Präsidenten Joaquín Videla Balaguer zurück und fordert zum Boykott der Wahlen am 16. Mai. auf: Balaguer setze für seine Wahlkampagne “alle Mittel … einschließlich bewaffnete Streitkräfte” ein.

In Großbritannien wird die Erstsendung der umstrittenen Fernsehreihe “Kind auf Anruf” ausgestrahlt.

15.5.1974, Mittwoch

Das niedersächsische Sozialministerium gibt die erste Zeitung für ausländische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland heraus. Die Vierteljahresschrift erscheint in sechs verschiedenen Sprachen und behandelt in erster Linie Probleme der Arbeitswelt.

In Bonn wählt die Deutsche Bundesversammlung den bisherigen Bundesaußenminister Walter Scheel (FDP) zum neuen Bundespräsidenten.

Protestantische Extremisten bestreiken aus Protest gegen den Gesamtirischen Rat die Lebensmitteltransporte und die Energieversorgung der nordirischen Provinz Ulster.

Im nordisraelischen Dorf Maalot überfallen palästinensische Terroristen eine Schule und halten 100 Kinder als Geiseln fest.

Nach dem Militärputsch vom 25. April übernimmt General António Sebastião Ribeiro de Spínola das Amt des Staatspräsidenten in Portugal.

16.5.1974, Donnerstag

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Horst-Ludwig Riemer (FDP) eröffnet bei Wuppertal das Sonnborner Autobahnkreuz.

Die neugebildete jugoslawische Bundesversammlung bestätigt Josip Tito als Staatsoberhaupt. Tito ist nun Präsident mit “unbegrenzter Amtsdauer”.

Der portugiesische Präsident António Sebastião Ribeiro de Spínola vereidigt in Lissabon sein neues Kabinett.

In Bonn wird der bisherige Bundesfinanzminister Helmut Schmidt (SPD) nach dem Rücktritt von Willy Brandt zum neuen Bundeskanzler gewählt.

17.5.1974, Freitag

Vom US-amerikanischen Raketenstartplatz Kap Canaveral wird mit dem “SMS 1” ein geostationärer Wettersatellit gestartet.

Im Endspiel um den Fußball-Europapokal der Landesmeister schlägt der FC Bayern München im Brüsseler Heysel-Stadion Atletico Madrid 4:0.

18.5.1974, Samstag

Der FC Bayern München gewinnt zum drittenmal hintereinander die Deutsche Fußball-Meisterschaft. Die Mannschaften von Fortuna Köln und Hannover 96 steigen in die zweite Liga ab.

Die Labour Party gewinnt die Parlamentswahlen in Australien mit 49,3% der Stimmen und bleibt damit Regierungspartei unter Premierminister Gough Whitlam.

Indien unternimmt in der Provinz Rajasthan seinen ersten unterirdischen Kernwaffentest.

19.5.1974, Sonntag

Mit 50,8% der abgegebenen Stimmen wird der Unabhängige Republikaner Valéry Giscard d’Estaing zum französischen Staatsoberhaupt gewählt.

Der türkische Präsident Fahri Korutürk erlässt bzw. vermindert die Gefängnisstrafen für 50 000 Häftlinge und löst damit eine Regierungskrise aus. Ministerpräsident Bülent Ecevit droht zurückzutreten, weil entgegen seines Vorschlags politische Gefangene von der Amnestie ausgenommen sind.

Die Mitglieder des Internationalen PEN-Clubs wählen bei ihrer Jahrestagung in Ohrid (Jugoslawien) den britischen Literaturkritiker Victor Pritchett als Nachfolger von Heinrich Böll zu ihrem neuen Präsidenten.

20.5.1974, Montag

Der bundesdeutsche Show- und Talkmaster Dietmar Schönherr zieht sich aus dem Fernsehgeschäft zurück. Er müsse sich vom Streß dieser aufreibenden Arbeit erholen, erklärt er in einem Gespräch mit der Presseagentur dpa in Bonn.

Im österreichischen Baumgarten an der March wird die Trans-Austria-Gasleitung (TAG) in Betrieb genommen. Durch die 283 km lange TAG wird sowjetisches Erdgas nach Italien transportiert; außerdem dient sie der Gasversorgung weiter Teile im Süden und Südosten Österreichs.

Die Außen- und Verteidigungsminister der Arabischen Liga einigen sich in der ägyptischen Hauptstadt Kairo auf die gemeinsame Produktion von Waffen. Für das Projekt stellen sie fast 400 Mio. Dinar (268 Mio. DM) bereit.

21.5.1974, Dienstag

Die DDR-Führung erklärt sich in Berlin (Ost) zu Gesprächen mit der Bonner Regierung über deutsch-deutsche Fragen, u.a. die Erhöhung des Zwangsumtausches für bundesdeutsche DDR-Besucher, bereit.

Der Ring Deutscher Makler gibt in Frankfurt/M. bekannt, dass Neubauwohnungen mit “gutem Wohnwert” in Berlin (West) und Hamburg mit bis zu 14 DM Miete pro m² die teuersten in der Bundesrepublik sind. Im Ruhrgebiet hingegen seien Neubauwohnungen noch für 7,50 DM je m² zu finden.

22.5.1974, Mittwoch

In Berlin (West) wird ein “Konrad-Adenauer-Platz” zu Ehren des vor sieben Jahren verstorbenen ersten deutschen Bundeskanzlers eingeweiht.

Die libysche Regierung gibt in Tripolis bekannt, dass sie Syrien zur Unterstützung seiner Kriegsaktivitäten gegenüber Israel während des Jom-Kippur-Krieges (6.- 22. 10. 1973) zwei langfristige Kredite über 30 und 50 Mio. US-Dollar (78 und 129 Mio. DM) gewährt hat.

Der Deutsche Bundestag verabschiedet in namentlicher Abstimmung mit 261 gegen 177 Stimmen den Haushaltsplan der SPD/FDP-Koalition für das Jahr 1974. Der Haushaltsplan hat ein Volumen von 136,4 Mrd. DM.

23.5.1974, Donnerstag

Ein Athener Gericht verurteilt den bundesdeutschen Schriftsteller Günter Wallraff zu einer Gefängnisstrafe von 14 Monaten wegen einer Protestaktion gegen das griechische Militärregime.

481 niederländische Firmen und Privatpersonen fordern von der DDR 415 Mio. RM Kriegsentschädigung, ohne Berechnung des Zinsverlustes durch die Währungsreform 1948. Die Regierung in Berlin (Ost) hatte vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Niederlanden im Jahr 1973 alle Reparationsforderungen abgelehnt.

24.5.1974, Freitag

Der nordrhein-westfälische Innenminister Willi Weyer (FDP) wird auf dem Bundestag des Deutschen Sportbundes in Essen zum neuen Präsidenten gewählt.

Die bundesdeutschen Lotto- und Totogesellschaften beschließen in Frankfurt/M., den Hauptgewinn auf 1,5 Mio. DM zu erhöhen. Damit verdreifacht sich die Summe, die ab dem 1. Juli für sechs Richtige ausgezahlt wird.

Bei den 27. Internationalen Filmfestspielen in Cannes erhält der US-amerikanische Regisseur Francis Ford Coppola für “The Conversation” (Der Dialog) die “Goldene Palme”.

Der Deutsche Bundestag gedenkt im Rahmen einer Feierstunde des 25. Jahrestages der Grundgesetzgebung. Die Festrede hält der scheidende Bundespräsident Gustav Heinemann.

25.5.1974, Samstag

Die Delegierten des westeuropäischen Gewerkschaftsdachverbandes wählen bei einer Tagung im dänischen Kopenhagen den bundesdeutschen Gewerkschaftsvorsitzenden Heinz Oskar Vetter zu ihrem Präsidenten.

Die 1100 Delegierten der DDR-Sportorganisation “Deutscher Turn- und Sportbund” (DTSB) ändern in Berlin (Ost) die Verbandsstatuten und fügen dem bisherigen Namen den Zusatz “der DDR” hinzu.

26.5.1974, Sonntag

In Hamburg gewinnt der US-Amerikaner Eddie Dibbs das Endspiel um die die Internationalen Deutschen Tennis-Meisterschaften gegen den Bundesdeutschen Hans-Joachim Plötz 6:2, 6:3, 6:2. Bei den Damen setzt sich die Essenerin Helga Masthoff gegen Martina Navratilova (CSSR, heute CSFR) 6:4, 5:7, 6:3 durch.

Der Schwede Ronnie Petersson siegt beim Großen Preis von Monaco um die Formel-1-Automobil-Weltmeisterschaft.

Bei den Parlamentswahlen in Luxemburg verliert die Christlich-Soziale Volkspartei drei ihrer bislang 21 Sitze und damit die Regierungsmehrheit. Der bisherige Ministerpräsident Christian Pierre Werner tritt daraufhin am 28. Mai zurück.

27.5.1974, Montag

Der französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing ernennt in Paris den Gaullisten und bisherigen Innenminister Jacques René Chirac zum Ministerpräsidenten.

Wegen der Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr kommt es in Frankfurt am Main zu Demonstrationen und tagelang andauernden blutigen Straßenschlachten, bei denen über 50 Personen verletzt werden.

28.5.1974, Dienstag

Das schwedische Parlament in Stockholm beschließt, dass König Karl XVI. Gustav künftig sein Jahreseinkommen von 4,2 Mio. Kronen (2,4 Mio. DM) versteuern muss. Er verliert zudem alle Zollvergünstigungen.

Sechs Wochen nach dem Rücktritt von Golda Meir stellt Israels neuer Regierungschef Yitzhak Rabin in Jerusalem sein neues Kabinett vor.

29.5.1974, Mittwoch

Die deutsche Bundesregierung ernennt in Bonn UNO-Botschafter Walter Gehlhoff zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes als Nachfolger von Paul Frank, der ins Bundespräsidialamt wechselt. Neuer UNO-Botschafter wird der bisherige Chef des Presse- und Informationsamtes, Rüdiger Freiherr von Wechmar.

Im Endspiel um den UEFA-Pokal schlägt die niederländische Fußballmannschaft Feyenoord Rotterdam vor heimischem Publikum das britische Team von Tottenham Hotspur 2:0.

Die Sowjetunion startet ihre unbemannte Mondsonde “Luna 22”. Die Raumfähre soll exakte Detailaufnahmen vom Mond zur Erde übermitteln.

30.5.1974, Donnerstag

Die Schadensersatzansprüche der durch das Arzneimittel “Contergan” geschädigten Kinder werden von der Stiftung “Hilfswerk für behinderte Kinder” abgewickelt.

Die USA starten vom Raketenabschussplatz Kap Canaveral ihren bislang leistungsstärksten Nachrichtensatelliten “ATS 6”.

31.5.1974, Freitag

Im Rahmen der Genfer Friedenskonferenz wird das von Israels noch amtierender Ministerpräsidentin Golda Meir und Syriens Staatspräsident Hafis Asad gebilligte Abkommen zur Truppenentflechtung unterzeichnet.

In Karlsruhe entscheidet das Bundesverfassungsgericht, dass Arbeitgeber Differenzbeträge zum Mutterschaftsgeld zahlen müssen, wenn der während der Mutterschutzfrist gezahlte Satz der Krankenkassen in Höhe von 25 DM pro Tag das Nettogehalt nicht erreicht.

Die bundesdeutschen Versicherer senken die Beiträge zur Autohaftpflicht. Der Haftpflicht- und Kraftfahrzeugverband begründet die Maßnahmen mit rückläufigen Unfallzahlen 1973.

Chroniknet