Was geschah im Mai 1984

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1.5.1984, Dienstag

Die 35-Stunden-Woche und die hohe Arbeitslosigkeit sind die beiden wichtigsten Themen der Kundgebungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai in der Bundesrepublik.

Trotz des von der Landkreisverwaltung Lüchow-Dannenberg und dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg ausgesprochenen Demonstrationsverbots kommt es bei Gorleben zu Protestaktionen von Kernkraftgegnern gegen das Ende 1983 in Betrieb genommene Zwischenlager für Nuklearabfälle.

In mehreren Städten Polens geht die Polizei mit Gewalt gegen die von der verbotenen Gewerkschaft “Solidarität” veranstalteten Demonstrationen vor, die parallel zu den offiziellen, von Staat und Partei organisierten Märschen zum 1. Mai stattfinden.

Zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei kommt es während der Maidemonstrationen gegen das Militärregime in der chilenischen Hauptstadt Santiago.

In Montevideo demonstrieren mehr als 220 000 Menschen gegen die herrschende Militärjunta; es ist die bisher größte Gewerkschaftskundgebung in der Geschichte Uruguays.

Die kolumbianische Regierung verhängt den Ausnahmezustand, nachdem am Tag zuvor Justizminister Rodrigo Bonilla in der Hauptstadt Bogotá ermordet wurde. Als Täter werden Beauftragte der kolumbianischen Drogenmafia vermutet.

Mit einem Volksfest und der Premiere im Zirkus “Roncalli” beginnen in Recklinghausen die diesjährigen Ruhrfestspiele. Das Theaterfestival wurde erstmals im Jahr 1947 veranstaltet.

2.5.1984, Mittwoch

Papst Johannes Paul II. beginnt eine zehntägige Reise nach Ostasien, die ihn nach Südkorea, Papua-Neuguinea, auf die Salomon-Inseln und nach Thailand führt. Während einer Zwischenlandung in Alaska trifft er mit US-Präsident Ronald Reagan zusammen.

In seinem Verbannungsort Gorki (Nischni Nowgorod) tritt der sowjetische Regimekritiker Andrei D. Sacharow in einen Hungerstreik, um die Ausreise seiner Frau Jelena Bonner von den Behörden zu erzwingen. Frau Bonner benötigt dringend eine ärztliche Behandlung in den USA.

In Ankara paraphieren Vertreter der Türkei und der Bundesrepublik ein Rahmenabkommen über die friedliche Nutzung der Kernenergie.

3.5.1984, Donnerstag

Der Bundestag verabschiedet in dritter Lesung das Rentenanpassungsgesetz. Danach erhöhen sich die Renten ab 1. Juli um 3,4 Prozent. Gleichzeitig steigen die Eigenbeiträge zur Krankenversicherung um zwei Prozent.

Der deutsche Schlagersänger Peter Maffay bekommt für die 500 000. verkaufte Platte seines Erfolgstitels “Carambolage” eine Platin-Schallplatte überreicht.

4.5.1984, Freitag

251 000 Gewerkschaftsmitglieder aus 774 Betrieben des Tarifbezirks Nordwürttemberg/Nordbaden der IG Metall sind zur Streik-Urabstimmung aufgerufen. Von den 242 000 Teilnehmern sprechen sich 201 000 für den Streik aus.

Am Bayerischen Staatsschauspiel in München findet die Premiere des Stückes “Aus dem Leben der Regenwürmer” von dem Schweden Per Olov Enquist statt. Regisseur ist dessen Landsmann Ingmar Bergman.

5.5.1984, Samstag

Mit 18:16 Toren gegen den VfL Gummersbach gewinnt der TV Großwallstadt in der Rudolf-Harbig-Halle im mainfränkischen Elsenfeld die deutsche Handballmeisterschaft.

Bei dem von Desirée Nosbusch in Luxemburg moderierten europäischen Schlagerfestival erhält ein Trio aus Schweden den Grand Prix d’Eurovision 1984 für ihr Lied “Diggi-Loo-Diggi-Ley”.

6.5.1984, Sonntag

Während eines Wettbewerbs um die Olympia-Qualifikation in Potsdam erreicht Sabine Paetz aus der DDR mit 6867 Punkten einen neuen Weltrekord im Siebenkampf.

In Berlin beginnt das 21. Theatertreffen deutschsprachiger Bühnen (bis 26. 5.). Von der Jury wurden 13 Aufführungen ausgewählt, darunter “Nicht Fisch nicht Fleisch” von Franz Xaver Kroetz aus den Münchner Kammerspielen.

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Ecuador erhält der Konservative León Febres Cordero die erforderliche Mehrheit (52,08%). Rodrigo Borja von den Sozialdemokraten ist mit 47,92% nur knapp unterlegen. Cordero vertritt marktwirtschaftliche Prinzipien, wohingegen Borja sich für die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien einsetzt.

Aus der ersten freien Präsidentenwahl Panamas seit 16 Jahren geht Nicolas Ardito Barletta aus der regierenden Revolutionär-Demokratischen Partei als Sieger hervor.

Die Stichwahlen für das Amt des Präsidenten von El Salvador gewinnt der Christdemokrat José Napoleón Duarte mit 53,6%. Sein ultrarechter Gegenkandidat Roberto d’Aubuisson erhält 46,4% der abgegebenen Stimmen.

Die Kommunalwahlen in der DDR enden mit dem erwarteten Ergebnis von 99,88% für die Kandidaten der Nationalen Front.

7.5.1984, Montag

Das Stuttgarter Oberlandesgericht verurteilt das ehemalige Mitglied der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Peter Jürgen Boock, zu dreimal lebenslänglich und einer 15-Jährigen Freiheitsstrafe wegen Beteiligung an sechs Morden.

Durch einen außergerichtlichen Vergleich in einem Schadenersatzverfahren gegen sieben US-amerikanische Hersteller des Entlaubungsmittels Agent Orange erhalten ehemalige Vietnamsoldaten eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 495 Millionen DM. Am 22. Mai veranlasst der Senat in Washington einen Gesetzentwurf für die Entschädigung aller Opfer des während des Vietnamkrieges eingesetzten Giftes.

8.5.1984, Dienstag

Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland weiht vor der Mündung der Themse in die Nordsee die größte Flutsperre der Welt ein. Sie soll die Millionenstadt London vor Sturmfluten schützen.

Die geplante DDR-Tournee des westdeutschen Rocksängers Udo Lindenberg wird von den Organisatoren der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in der DDR abgesagt, da der Rockstar nicht bereit ist, sein Programm nach den Wünschen der Funktionäre auszurichten.

Das Nationale Olympische Komitee der UdSSR beschließt, nicht an den kommenden Olympischen Sommerspielen in Los Angeles (USA) teilzunehmen, da die Sicherheit ihrer Sportler dort nicht gewährleistet sei. Bis auf Rumänien schließen sich alle übrigen Länder des Ostblocks dieser Entscheidung an.

9.5.1984, Mittwoch

Der Bayerische Landtag in München hebt die Immunität des inzwischen beurlaubten CSU-Generalsekretärs Otto Wiesheu auf, da gegen ihn wegen eines Autounfalls unter Alkohol-Einfluss mit Todesfolge ermittelt wird.

10.5.1984, Donnerstag

Als erstes spanisches Staatsoberhaupt besucht König Juan Carlos I. die Sowjetunion (bis 16. Mai).

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag (Niederlande) fordert die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika auf, die Blockade nicaraguanischer Häfen zu beenden.

11.5.1984, Freitag

Zu gewalttätigen Übergriffen auf Demonstranten durch die Polizei kommt es zum wiederholten Mal am neunten Nationalen Protesttag in Chile. Die Teilnehmer der von der Opposition veranstalteten Aktionen fordern die Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse und den Rücktritt von General Augusto Pinochet Ugarte. Seit März herrscht in Chile wieder der Ausnahmezustand.

12.5.1984, Samstag

Der Nürburgring wird mit einem publikumswirksamen Wettkampf zwischen Oldtimern und modernen Tourenwagen wiedereröffnet. Die seit 1927 existierende Rennstrecke wurde innerhalb von drei Jahren umgebaut, da sie den heutigen Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprach.

13.5.1984, Sonntag

Zum Muttertag versammeln sich in Bonn etwa 15 000 Frauen unter der Losung “Nicht nur Blumen, sondern Rechte fordern wir”.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater und dem des Sekretariats für gemeinsame Kulturarbeit in Nordrhein-Westfalen wird in mehreren Städten der Region ein internationales Tanzfestival eröffnet. Neben Pina Bauschs Ensemble nehmen das Essener Folkwang-Studio und das Kölner Tanz-Forum teil.

14.5.1984, Montag

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) wählt den Unternehmer Hans Joachim Langmann (59) zum Nachfolger des bisherigen Präsidenten Rolf Rodenstock (66).

Im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden beginnt ein Schwerpunktstreik der IG Metall zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche.

Die demokratische Opposition auf den Philippinen wirft Präsident Ferdinando E. Marcos Wahlmanipulation vor. Trotz großer Erfolge der Opposition erklärte Marcos seine Partei zum Sieger der Parlamentswahlen.

Als Reaktion auf die Stationierung US-amerikanischer Mittelstreckenraketen in Westeuropa beschließt die Führung der UdSSR die Aufstellung weiterer Raketen in der DDR.

15.5.1984, Dienstag

In Belgrad werden die Mitglieder der kollektiven jugoslawischen Staatsführung vereidigt. Den Vorsitz des auf fünf Jahre gewählten Gremiums übernimmt Veselin Djuranovic für ein Jahr.

Als erstes Bundesland erhält Niedersachsen ein neues Landesrundfunkgesetz zu Fragen des privaten Rundfunks und Fernsehens.

Das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen in Bonn gibt bekannt, dass im ersten Quartal 1984 über 25 000 DDR-Bürger in die Bundesrepublik ausreisen durften.

16.5.1984, Mittwoch

Auf Druck der Öffentlichkeit zieht die Bundesregierung in Bonn den umstrittenen Gesetzentwurf zur Amnestie für Steuervergehen im Zusammenhang mit Parteispenden zurück.

Ein internationales Bankenkonsortium gewährt der UdSSR einen Kredit in Höhe von 250 Mio. US-Dollar (etwa 350 Mio. DM). Es ist der erste Kredit, den die Sowjetunion seit ihrem Einmarsch in Afghanistan 1979 von westlichen Ländern erhält. Deren Regierungen beschlossen damals wirtschaftliche Sanktionen gegen Moskau.

Zum zweiten Mal scheitert der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner an dem 8167 m hohen Dhaulagiri im Himalaja. Messner, der bereits zwei Achttausender bezwungen hat, muss wegen schlechten Wetters und Lawinengefahr die Expedition abbrechen.

Der Europapokal der Pokalsieger geht in Basel an Juventus Turin; die italienische Fußballmannschaft gewinnt 2:1 gegen die Spanier vom FC Porto.

17.5.1984, Donnerstag

Bei Zusammenstößen zwischen moslemischen und hinduistischen Bevölkerungsgruppen im indischen Bhiwandi sterben etwa 230 Menschen.

Die Außenminister der Länder am Persischen Golf beraten auf einer Konferenz in Riad (Saudi-Arabien) über Schutzmaßnahmen für die Öltransporte im Persischen Golf, die durch den Krieg zwischen Iran und Irak gefährdet sind.

18.5.1984, Freitag

Der französische Staatspräsident François Mitterrand kehrt von einer am 14. Mai begonnenen Skandinavienreise nach Paris zurück. Neben wirtschaftlicher und wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit stand die Abrüstungsfrage im Mittelpunkt der Gespräche mit den Regierungen Schwedens und Norwegens.

Das in New York erscheinende “Time Magazine” stellt in seiner neuesten Nummer die Behauptung auf, dass der US-amerikanische Geheimdienst CIA den Wahlkampf José Napoleón Duartes um das Präsidentenamt in El Salvador mit mehr als zwei Millionen US-Dollar (etwa 5,4 Mio. DM) unterstützt hat. Eine Verschärfung der Spannungen in Mittelamerika durch einen Sieg der Ultrarechten sollte damit verhindert werden. Duarte streitet ab, vom CIA Geld erhalten zu haben.

19.5.1984, Samstag

Die Mehrheit der Aktionäre der US-amerikanischen Fernsehgesellschaft ABC lehnt den Antrag ab, eine Untersuchung über die Ausstrahlung des Anti-Atomfilms “The Day After” (“Der Tag danach”) einzuleiten. Dabei sollte überprüft werden, ob die Gesellschaft Opfer sowjetischer Unterwanderungstaktik geworden sei, da die Ausstrahlung zeitlich mit der antiamerikanischen NATO-Nachrüstungsdebatte in Europa zusammenfalle.

US-Präsident Ronald Reagan zeichnet den Pop-Star Michael Jackson mit einer Anerkennungsmedaille für dessen Engagement in einer Anzeigenaktion gegen “Alkohol am Steuer” aus. Mit dieser Aktion verspricht sich die Regierung mehr Einfluss auf Jugendliche.

20.5.1984, Sonntag

Isabel Perón, zweite Frau und Nachfolgerin des 1974 verstorbenen argentinischen Staatspräsidenten Juan Domingo Perón, kehrt nach einem dreijährigen Exil in Spanien nach Buenos Aires zurück.

In einer Volksabstimmung lehnt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung die von den schweizerischen Sozialdemokraten ausgehende “Initiative gegen den Missbrauch des Bankgeheimnisses und der Bankmacht” ab.

21.5.1984, Montag

In Oberammergau beginnen die Passionsspiele – 350 Jahre nach dem im Pestjahr 1634 abgelegten Gelübde, das die inzwischen weltberühmten Aufführungen in dem bayerischen Dorf begründete.

Wissenschaftler der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA teilen der Öffentlichkeit mit, es sei ihnen gelungen, die Bewegung der Erdteile zu vermessen. Nach ihren Beobachtungen erweitert sich der Atlantische Ozean um jährlich 1,5 cm.

Die Provinzialsynode der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (Berlin-West) appelliert an die Eigentümer von früher durch Jugendliche besetzten Häusern, sie mögen die Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch etc. zurücknehmen.

22.5.1984, Dienstag

Auf den am 14. Mai begonnenen Metallarbeiterstreik in Nordwürttemberg/Nordbaden reagieren die Unternehmer mit ersten Aussperrungen.

Die türkischen Behörden, die für die Einhaltung des noch in mehreren Landesteilen herrschenden Kriegsrechts verantwortlich sind, kündigen eine “Überprüfung” von 1256 namhaften Intellektuellen an. Sie sind Unterzeichner einer Petition an die Staatsführung und den Parlamentschef, worin die Wiederherstellung der Demokratie in der Türkei gefordert wird.

23.5.1984, Mittwoch

Kristin Otto aus der DDR schwimmt in Magdeburg die 200 m Freistil in 1:57,75 min und damit neuen Weltrekord.

In der französischen Mittelmeerstadt Cannes gehen die am 1. Mai eröffneten 37. Internationalen Filmfestspiele zu Ende. Die Goldene Palme wird dem Film “Paris, Texas” des deutschen Regisseurs Wim Wenders zuerkannt.

Papst Johannes Paul II. empfängt im Vatikan die Stieftochter des sowjetischen Bürgerrechtlers und Naturwissenschaftlers Andrei D. Sacharow, Tatjana Bonner Jankelewitsch, zu einer Privataudienz. Noch am gleichen Tag besucht das Ehepaar Jankelewitsch den italienischen Staatspräsidenten Bettino Craxi, der sich offiziell für die Ausreise Jelena Bonners und ein Ende der Verbannung Sacharows einsetzt.

Richard von Weizsäcker (CDU) wird von der 8. Bundesversammlung in Bonn mit 832 von 1028 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Für zunächst fünf Jahre ist er damit Nachfolger von Karl Carstens (CDU).

24.5.1984, Donnerstag

Das Zentralkomitee (ZK) der SED in Berlin (Ost) beschließt die Erweiterung des SED-Politbüros um vier neue stimmberechtigte Mitglieder und zwei Sekretäre. Paul Verner scheidet aus Altersgründen aus.

Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland beginnt eine drei Tage dauernde Reise durch die Bundesrepublik, um dort den Einheiten der britischen Armee einen Besuch abzustatten.

25.5.1984, Freitag

Das US-amerikanische Repräsentantenhaus in Washington genehmigt mit 267 gegen 154 Stimmen die Ausgabe von 62 Millionen US-Dollar (etwa 150 Mio. DM) als Militärhilfe für El Salvador.

Die vierte europäische Kulturministerkonferenz der 23 Mitgliedsstaaten des Europarats, Finnlands und des Vatikans verabschiedet am Ende ihrer zweitägigen Beratung im Berliner Reichstagsgebäude eine Kulturerklärung. Die Mitgliedsstaaten und ihre Bürger werden darin aufgefordert, “zum Schutz und zur Bereicherung des europäischen Kulturerbes beizutragen”.

26.5.1984, Samstag

Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu eröffnet den 64,2 km langen Donau-Schwarzmeerkanal zwischen Cernavoda und Konstanza.

Am letzten Spieltag der Saison fällt in der Fußball Bundesliga die Meisterschaftsentscheidung zugunsten des VfB Stuttgart.

27.5.1984, Sonntag

In Sotschi (UdSSR) gelingt der sowjetischen Athletin Natalja Lissowskaja mit einer Weite von 22,53 m ein neuer Weltrekord im Kugelstoßen.

Bei den Parlamentswahlen in Ägypten erhalten die Kandidaten der regierenden Nationaldemokratischen Partei 73% der abgegebenen Stimmen. Seit 1952 konnten die Ägypter erstmals unter Kandidaten aus fünf Parteien wählen.

28.5.1984, Montag

Etwa 100 000 Menschen nehmen an der Großkundgebung der IG Metall im Bonner Hofgarten teil. Sie fordern Unterstützung in ihrem Kampf für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Wahrend eines Tiefflugs streift eine niederländische Militärmaschine eine Wohnanlage in Linz am Rhein und zerstört ein Wohnhaus. Der Pilot verunglückt dabei tödlich, weitere Menschen werden verletzt.

29.5.1984, Dienstag

Mit einer Sondervollmacht von US-Präsident Ronald Reagan liefern die Vereinigten Staaten an Saudi-Arabien 400 “Stinger”-Flugabwehrraketen und zwei Tankflugzeuge. Mit dem Gerät soll die Abwehr von Angriffen auf Öltanker im Persischen Golf verstärkt werden.

30.5.1984, Mittwoch

Bei einem Bombenanschlag auf eine Pressekonferenz des nicaraguanischen rechten Rebellenführers Eden Pastora im Grenzgebiet zu Costa Rica werden acht Menschen getötet. Pastora erleidet nur leichte Verletzungen.

Der staatliche Rundfunksender des ostafrikanischen Landes Moçambique gibt bekannt, dass infolge der langen Dürreperiode allein in der Provinz Tete mehr als 5000 Menschen verhungert sind.

Nach einem Sieg des FC Liverpool gegen den AS Rom in der italienischen Hauptstadt gewinnt die britische Mannschaft den Fußball-Europapokal der Landesmeister. Bei Krawallen nach dem Spiel in den Straßen Roms wird ein Italiener getötet.

31.5.1984, Donnerstag

Der noch bis 1. Juli amtierende Präsident der Bundesrepublik, Karl Carstens, wird mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet.

Nach einem spannenden Endspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Frankfurter Waldstadion gewinnt der FC Bayern München den Deutschen Fußball-Pokal. Für Karl-Heinz Rummenigge war es das letzte Spiel für die Bayern, bevor er nach Italien geht.

Chroniknet