Was geschah im Januar 1945

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1.1.1945, Montag

Unter dem Decknamen “Bodenplatte” fliegt die deutsche Luftwaffe einen Großeinsatz gegen alliierte Flugplätze in den südlichen Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich.

Die provisorische französische Regierung unterzeichnet in der US-Hauptstadt Washington die Erklärung von 26 westlichen Staaten vom 1. Januar 1942, in der diese sich u.a. verpflichtet hatten, mit dem Deutschen Reich und dessen Verbündeten keinen Separatfrieden abzuschließen.

Das im Juli 1944 unter der Führung der Kommunistischen Partei Polens gebildete “Lubliner Komitee” wird zur “Provisorischen Regierung der Republik Polen” ungebildet und von der UdSSR vier Tage später diplomatisch anerkannt.

Britische Streitkräfte beginnen in Birma eine Großoffensive gegen die japanischen Besatzungstruppen.

Flugzeuge der japanischen Luftwaffe fliegen einen Großangriff auf US-amerikanische Stellungen auf den Marianen im Südpazifik.

Die Marine der Vereinigten Staaten schließt die 1943 aufgenommene Versorgung von Widerstandsgruppen gegen die japanische Besatzung auf den Philippinen durch Unterseeboote ab.

Deutsche SS-Panzertruppen beginnen eine sechstägige Offensive zum Entsatz der von sowjetischen Einheiten der Roten Armee eingekesselten ungarischen Hauptstadt Budapest.

Nachdem die deutsche Offensive an der Westfront (Ardennenoffensive) zusammengebrochen ist, greifen US-amerikanische Flugzeuge die Rheinbrücken bei Remagen und Koblenz an, um den Rückzug der Wehrmacht zu behindern.

2.1.1945, Dienstag

Britische Bomberverbände fliegen schwere Luftangriffe auf Nürnberg und Ludwigshafen; auf beide Städte werden über 2300 t Bomben abgeworfen.

3.1.1945, Mittwoch

Die US-Luftwaffe bombardiert die japanische Industriestadt Osaka. Am darauffolgenden Tag greifen US-Bomber auch die von japanischen Truppen besetzte thailändische Hauptstadt Bangkok an.

Die britischen Streitkräfte erobern im japanisch besetzten Birma die strategisch wichtige Hafenstadt Akyab am Golf von Bengalen.

US-amerikanische Bombergeschwader greifen mit fast 2000 t Bomben an Bord die Bahnhofsanlagen von Fulda und Aschaffenburg an.

4.1.1945, Donnerstag

US-amerikanische Flotteneinheiten werden auf ihrem Weg zur philippinischen Insel Luzon von japanischen Flugzeugen, die von “Kamikaze”-Piloten geflogen werden, angegriffen und teilweise schwer beschädigt.

In der griechischen Hauptstadt Athen beauftragt der von König Georg II. eingesetzte Regent, Erzbischof Damaskinos, General Nikolaos Plastiras mit der Bildung einer neuen Regierung, der mehrheitlich liberale Politiker angehören.

Nach Berichten der italienischen Zeitung “Il populo”, dem Organ der christdemokratischen Partei des Landes, hat in Sizilien die von der faschistischen Regierung unterdrückte Mafia wieder ihre ehemalige Machtposition erreicht und in zahlreichen Gemeinden die örtliche Verwaltung durchdrungen.

5.1.1945, Freitag

Der Bischof von London, Geoffrey Francis Fisher, wird von König Georg VI., dem Oberhaupt der anglikanischen Kirche, zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs von Canterbury, William Temple, ernannt.

Deutsche U-Boote mit je zwei Kleinstunterseebooten vom Typ “Biber” an Deck laufen von norwegischen Häfen zu einem Angriff auf alliierte Geleitzüge im Nordmeer aus; die auf drei Tage angesetzte Operation muss jedoch ohne erkennbaren Erfolg abgebrochen werden.

In den späten Abendstunden fliegen Bombergeschwader der britischen Royal Air Force einen Großangriff auf Hannover.

6.1.1945, Samstag

Im Deutschen Reich wird zur “Volksopfer”-Sammlung aufgerufen, die der Ausrüstung des im September 1944 aufgestellten sog. “Volkssturms” mit Kleidungsstücken dienen soll.

Zwischen dem britischen Premierminister Winston Churchill und dem sowjetischen Partei- und Staatschef Josef W. Stalin kommt es zum Austausch von Telegrammen; Stalin erklärt sich darin bereit, den Beginn der für den 20. Januar vorgesehenen Großoffensive der Roten Armee gegen die deutsche Ostfront auf den 12. Januar vorzuverlegen.

Bei einem japanischen Luftangriff, an dem auch “Kamikaze”-Piloten beteiligt sind, werden in den Gewässern vor den Philippinen die US-Schlachtschiffe “California” und “New Mexico” schwer beschädigt.

7.1.1945, Sonntag

Vom südlich der polnischen Hauptstadt Warschau gelegenen Baranow-Brückenkopf an der Weichsel aus beginnt sowjetische Artillerie mit dem Beschuss der in diesem Frontabschnitt gelegenen deutschen Stellungen.

Vom Plattensee aus unternimmt das deutsche IV. SS-Panzerkorps einen (vergeblichen) Entsatzvorstoß auf die von sowjetischen Truppen eingeschlossene ungarische Hauptstadt Budapest.

8.1.1945, Montag

Britische Bomberverbände fliegen einen Großangriff auf München, bei dem rund 2100 t Bomben abgeworfen werden.

9.1.1945, Dienstag

US-amerikanische Marineinfanterie landet unter großen Verlusten im Lingayengolf auf der philippinischen Hauptinsel Luzon.

10.1.1945, Mittwoch

Britische Zeitungen berichten an diesem Tag vom Einsatz eines speziellen Radarsystems durch die Royal Air Force, das es ermöglicht, Bombenziele auch unter einer geschlossenen Wolkendecke auszumachen.

In Trins bei Steinach (Tirol) stirbt im Alter von 67 Jahren der deutsche Schriftsteller Rudolf Borchardt (* 9.6. 1877, Königsberg).

Der 74-Jährige österreichische Komponist Franz Lehár wird in Wien von der deutschen Polizei wegen seiner Weigerung, sich von seiner “nicht-arischen” Frau zu trennen, unter Hausarrest gestellt.

11.1.1945, Donnerstag

Das Oberkommando der Marine der Vereinigten Staaten hebt eine Bestimmung auf, wonach bei der Marine beschäftigte Krankenschwestern nicht heiraten dürfen; in den vergangenen Monaten hatte eine große Zahl von Schwestern den Dienst quittiert, um heiraten zu können.

Die US-amerikanische Luftwaffe fliegt einen Luftangriff auf die seit Februar 1942 von japanischen Truppen besetzte britische Kronkolonie Singapur an der Südspitze der Halbinsel Malakka.

In Griechenland wird zwischen dem Oberkommando der britischen Truppen und der kommunistischen Widerstandsbewegung (ELAS; Ethnikos Laikos Apeleftherotikos) ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das am 19. Januar in Kraft tritt. Die ELAS verpflichtet sich u.a. zur Übergabe ihrer Gefangenen.

12.1.1945, Freitag

Sowjetische Artillerieeinheiten der 1. Ukrainischen Front unter dem Befehl von Marschall Iwan S. Konew eröffnen vom südlich der polnischen Hauptstadt Warschau gelegenen Baranow-Brückenkopf aus die großangelegte Winteroffensive der Roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht.

13.1.1945, Samstag

Einheiten der sowjetischen 3. Weißrussischen Front unter dem Befehl von Armeegeneral Iwan D. Tschenjachowski beginnen bei Pillkallen (Ostpreußen) mit ihrer Winteroffensive gegen die Stellungen der deutschen Ostfront.

Der Rückzug der deutschen Heeresgruppe E unter dem Befehl von Generaloberst Alexander Löhr aus Griechenland und Albanien kommt zum Abschluss.

14.1.1945, Sonntag

In Horusea in der englischen Grafschaft Yorkshire schlägt ein deutsches Raketengeschoss vom Typ V 1 ein, das zum letzten Mal von einem Kampfflugzeug aus gestartet wurde.

Verbände der britischen Royal Air Force werfen über den Leuna-Chemiewerken nahe Merseburg in Mitteldeutschland insgesamt 2100 t Bomben ab.

Die 1. Weißrussische Front der Roten Armee unter dem Befehl von Marschall Georgi K. Schukow beginnt auf breiter Front in Polen mit ihrer Winteroffensive gegen die deutsche 9. Armee unter dem Befehl von General Hans Jordan. Gleichzeitig beginnt auch die 2. Belorussische Front unter Marschall Konstantin K. Rokossowski vom Narew-Brückenkopf aus ihre Offensive in Richtung auf die ostpreußische Stadt Elbing.

15.1.1945, Montag

Teile der 4. Ukrainischen Front durchbrechen bei Kielce (Polen) die deutschen Verteidigungslinien und stoßen auf die polnische Stadt Krakau vor.

Auf Vermittlung der schweizerischen Regierung wird zwischen dem Deutschen Reich, den Vereinigten Staaten und Großbritannien der Austausch schwerverwundeter Kriegsgefangener in der Schweiz vereinbart.

16.1.1945, Dienstag

Britische und US-amerikanische Truppen treffen im Zuge ihrer Gegenoffensive in den Ardennen bei Houffalize (Ostbelgien) aufeinander.

Bomberverbände der britischen Luftwaffe fliegen in zwei aufeinanderfolgenden Nächten Großangriffe auf die Stadt Magdeburg, über der rund 1100 t Bomben abgeworfen werden.

17.1.1945, Mittwoch

Die letzten 47 lebenden Insassen des deutschen Vernichtungslagers Chelmno in Polen versuchen einen Aufstand gegen die Wachmannschaften, den lediglich ein Häftling überlebt.

Die in der ungarischen Hauptstadt Budapest von Einheiten der Roten Armee eingeschlossenen deutschen Truppenverbände ziehen sich in den Stadtteil Buda zurück.

Der letzte deutsche Widerstand in der umkämpften polnischen Hauptstadt Warschau wird von polnischen Einheiten gebrochen.

Die sowjetische Rote Armee erobert den polnischen Wallfahrtsort Tschenstochau.

18.1.1945, Donnerstag

98 000 Häftlinge des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz werden vor den heranrückenden sowjetischen Truppen evakuiert und auf einen Todesmarsch nach Westen geschickt.

Generaloberst Ferdinand Schörner wird vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler als Nachfolger von Generaloberst Josef Harpe zum Oberbefehlshaber der deutschen Heeresgruppe A, die der sowjetischen 1. Weißrussischen Front unter Marschall Georgi K. Schukow gegenübersteht, ernannt.

Deutsche Einheiten unternehmen einen erneuten, massiven Entsatzvorstoß auf die von sowjetischen Truppen eingeschlossene ungarische Hauptstadt Budapest.

Der 2. Weißrussischen Front unter dem Befehl von Marschall Konstantin K. Rokossowski gelingt bei Mlawa/Ostrolenka (Polen) der Durchbruch durch die deutschen Linien.

Streitkräfte der deutschen Wehrmacht räumen die südpolnische Stadt Krakau.

19.1.1945, Freitag

Die polnische Industriestadt Lódz wird von Einheiten der 1. Weißrussischen Front der Roten Armee unter dem Oberbefehl von Marschall Georgi K. Schukow erobert.

Die japanischen Kawasaki Flugzeug- und Motorenwerke werden bei US-amerikanischen Luftangriffen stark beschädigt; die Produktionskapazität sinkt dadurch um rund 45%.

20.1.1945, Samstag

Vertreter der ungarischen Gegenregierung mit Sitz in Debrecen schließen in Moskau nach dreitägigen Verhandlungen mit der UdSSR einen Waffenstillstand ab; Ungarn tritt damit auf Seiten der alliierten Staaten in den Krieg gegen das Deutsche Reich ein.

In der US-amerikanischen Hauptstadt Washington legt Präsident Franklin Delano Roosevelt den Amtseid für seine vierte Wahlperiode ab; neuer Vizepräsident wird Harry Spencer Truman. Der bisherige Vizepräsident Henry Agard Wallace übernimmt das Staatssekretariat für Wirtschaft.

21.1.1945, Sonntag

Das kanadische Verteidigungsministerium gibt in Ottawa bekannt, dass rund 50% der Wehrpflichtigen des Landes vor ihrer Entsendung auf den europäischen Kriegsschauplatz zu desertieren versuchen.

Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler gestattet der deutschen 4. Armee den Rückzug auf die Linie der ostpreußischen Seenplatte bei Lötzen.

Indische Streitkräfte besetzen die der birmanischen Küste vorgelagerte Insel Ramree im Golf von Bengalen. Die Position der japanischen Truppen in Birma wird dadurch geschwächt.

Truppen der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee unter dem Befehl von Marschall Iwan S. Konew rücken in Schlesien auf deutsches Reichsgebiet vor.

22.1.1945, Montag

In Jerusalem stirbt im Alter von 76 Jahren die deutsche Schriftstellerin Else Lasker-Schüler (* 11.2. 1869, Wuppertal).

In dem mittelamerikanischen Staat El Salvador wird General Salvador Castaneda Castro durch Volksabstimmung zum neuen Staatspräsidenten gewählt; er tritt am 8. März die Nachfolge von Osmin Aguirre Salinas an.

Die britische Royal Air Force fliegt schwere Luftangriffe auf Eisenbahnanlagen bei Gelsenkirchen, Duisburg und Hannover.

Auf eigene Verantwortung entschließt sich der deutsche General Friedrich Hoßbach, die ihm unterstellten Einheiten der 4. Armee aus Ostpreußen nach Westen zurückzuführen. Hoßbach wird daraufhin am 30. Januar vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler seines Postens enthoben.

Panzerspitzen der sowjetischen 3. Garde-Panzerarmee erreichen die Stadtgrenze der schlesischen Stadt Breslau.

Die Städte Insterburg und Allenstein in Ostpreußen werden von sowjetischen Einheiten erobert.

23.1.1945, Dienstag

Die Evakuierung von Soldaten und Flüchtlingen aus Ostpreußen und aus dem Gebiet um die Danziger Bucht auf dem Seeweg durch die deutsche Kriegsmarine beginnt.

Truppenverbände der sowjetischen 1. Weißrussischen Front erobern die Stadt Bromberg in Westpreußen.

Das Denkmal von Tannenberg in Ostpreußen, das zur Erinnerung an den deutschen Sieg über die russischen Truppen im Ersten Weltkrieg errichtet worden war, wird von deutschen Streitkräften bei ihrem Rückzug gesprengt.

Die deutsche Reichsbahn stellt den zivilen Schnell- und Eilzugverkehr wegen der durch zahlreiche alliierte Luftangriffe verursachten Beschädigungen des Schienennetzes ein.

24.1.1945, Mittwoch

Britische Schlachtschiffe beschießen die Hafenstadt Palembang auf der von japanischen Truppen besetzten Insel Sumatra im pazifischen Ozean.

Bei Libau (Kurland) gelingt es der dort von Einheiten der Roten Armee eingeschlossenen deutschen Heeresgruppe, einen sowjetischen Vorstoß zurückzuschlagen.

Deutsche Truppen beginnen mit ihrem Rückzug aus der Slowakei.

Der Reichsführer SS und Reichsinnenminister Heinrich Himmler wird zum Oberbefehlshaber der neuen deutschen Heeresgruppe Weichsel ernannt; sie soll den sowjetischen Vorstoß auf Westpreußen, Danzig und die Reichshauptstadt Berlin aufhalten.

Die oberschlesischen Städte Oppeln und Gleiwitz werden von sowjetischen Truppen erobert.

25.1.1945, Donnerstag

In Aachen erscheint mit den “Aachener Nachrichten” die erste Zeitung in einer von Alliierten besetzten deutschen Stadt.

26.1.1945, Freitag

US-Präsident Franklin Delano Roosevelt entsendet einen Sonderbotschafter in die Schweiz mit dem Auftrag, die dortige Regierung zur Einstellung der Lieferung von Lebensmitteln und kriegswichtigen Rohstoffen an das Deutsche Reich zu veranlassen.

Generaloberst Lothar Rendulic wird vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler als Nachfolger von Generaloberst Georg Hans Reinhardt zum Oberbefehlshaber der deutschen Heeresgruppe Mitte ernannt, gleichzeitig findet eine Umgruppierung der deutschen Streitkräfte an der Ostfront statt.

Bei Braunsberg in Ostpreußen gelingt den eingeschlossenen deutschen Verbänden der Durchbruch nach Westen.

Sowjetischen Truppen gelingt es durch einen Vorstoß an die Ostseeküste, die Landverbindung zwischen Ostpreußen und Pommern zu unterbrechen; am selben Tag schneiden sie auch die Stadt Königsberg vom Samland ab.

27.1.1945, Samstag

Sowjetische Truppen befreien die rund 7600 im deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verbliebenen Häftlinge. Die meisten sind durch Hunger und Krankheit entkräftet.

Maschinen der US-amerikanischen Luftwaffe bombardieren die japanische Hauptstadt Tokio.

Das deutsche IV. SS-Panzerkorps muss seinen dritten Entsatzvorstoß auf die eingeschlossene ungarische Hauptstadt Budapest abbrechen.

28.1.1945, Sonntag

Sowjetische Truppen erobern die oberschlesische Industriestadt Kattowitz.

29.1.1945, Montag

Die US-amerikanische Marine landet in der Bucht von Manila auf der philippinischen Insel Luzon.

30.1.1945, Dienstag

In einer Rundfunkansprache ruft der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das deutsche Volk zum entschlossenen Widerstand gegen die alliierten Streitkräfte auf und verspricht den “Endsieg” durch den Einsatz kriegsentscheidender “Wunderwaffen”.

In der australischen Hauptstadt Canberra wird der Herzog von Gloucester, ein Bruder des britischen Königs Georg VI., als neuer Generalgouverneur der britischen Krone in Australien vereidigt.

Dem nach seiner Gefangennahme im Jahre 1942 auf die Seite des Deutschen Reichs übergelaufenen sowjetischen General Andrej A. Wlassow wird vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Oberkommando über alle auf Seiten der deutschen Wehrmacht kämpfenden sowjetischen Truppenverbände (“Wlassow”-Armee) übertragen.

In der von deutschen Truppen gehaltenen Atlantikfestung La Rochelle in Frankreich findet die Uraufführung des von Veit Harlan inszenierten Propaganda-Films “Kolberg” statt.

Das italienische Kabinett in Rom verabschiedet ein Gesetz, mit dem den Frauen des Landes vom 21. Lebensjahr an das Wahlrecht zuerkannt wird.

Die polnische Provisorische Regierung verlegt ihren Sitz aus der Stadt Lublin (Ostpolen) nach Warschau.

Der deutsche Passagierdampfer “Wilhelm Gustloff” wird in der Ostsee von einem sowjetischen Unterseeboot torpediert und sinkt innerhalb einer Stunde. Von den 6000 an Bord befindlichen deutschen Flüchtlingen kommen über 5000 ums Leben.

Stoßkeile der Roten Armee bilden bei Küstrin einen ersten Brückenkopf am Westufer der Oder. Die sowjetische Winteroffensive, die am 12. Januar 1945 begonnen hat, ist damit vorerst abgeschlossen.

31.1.1945, Mittwoch

Die deutschen Truppen sind nach dem Scheitern ihrer Ardennenoffensive an der Westfront wieder auf die Ausgangsstellung vom Dezember 1944 zurückgedrängt worden.

Die Regierungen der UdSSR und Finnlands unterzeichnen in Moskau ein Handelsabkommen, das den Tausch von sowjetischem Getreide, Zucker und Teigwaren gegen kriegswichtige finnische Metalle und Erze vorsieht.

In der Hauptstadt Washington fordert die Regierung der Vereinigten Staaten die Bevölkerung auf, mindestens 25 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr einzusparen, da die Kohlevorräte der USA unter der “Sicherheitsgrenze” lägen und der Bedarf an Brennstoffen ständig steige.

Chroniknet