Was geschah im November 1957

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1.11.1957, Freitag

Die ungarische Regierung in Budapest hebt den seit dem 24. Oktober 1956 bestehenden Ausnahmezustand und die am 13. Januar 1957 eingeführte Sondergerichtsbarkeit auf. Noch schwebende Verfahren werden ordentlichen Gerichten übergeben.

Ernst Wollweber, Staatssicherheitsminister der DDR, tritt nach offiziellen Angaben aus Gesundheitsgründen zurück. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Erich Mielke.

In Frankfurt am Main wird das Callgirl Rosemarie Nitribitt ermordet aufgefunden. Öffentliches Aufsehen erregt vor allem der jetzt bekanntgewordene aufwendige Lebensstil der Prostituierten.

2.11.1957, Samstag

Erhebliche Bedenken gegen die künstliche Befruchtung erheben die Teilnehmer am Fachkongress der nordwestdeutschen Gesellschaft für Gynäkologie. In den USA werden jährlich etwa 20 000 künstlich gezeugte Kinder geboren; für die Bundesrepublik liegen keine genauen Zahlen vor.

3.11.1957, Sonntag

Die Sowjetunion startet ihren künstlichen Erdsatelliten “Sputnik 2” mit der Polarhündin Laika an Bord. Sie wird als erstes Lebewesen in eine Umlaufbahn um die Erde geschossen.

Bei den Parlamentswahlen in Portugal gewinnt die einzig anerkannte Partei, die Nationale Union des Ministerpräsidenten António de Oliveira Salazar, in allen Wahlbezirken im Mutterland und in Übersee die Mehrheit und hat damit alle 120 Sitze der Nationalversammlung inne.

4.11.1957, Montag

Die UdSSR zieht sich aus der gegenwärtigen UN-Abrüstungskommission und deren Subkomitee zurück, nachdem ihr Vorschlag, eine Abrüstungskommission aus sämtlichen UNO-Mitgliedern zu bilden, keine Zustimmung gefunden hat.

5.11.1957, Dienstag

Mit der Wahl des Sozialisten und früheren Wirtschaftsministers Felix Gaillard zum Ministerpräsidenten endet die seit 35 Tagen andauernde Regierungskrise in Frankreich.

6.11.1957, Mittwoch

Das Segelschulschiff “Passat”, ein Schwesternschiff der am 21. September gesunkenen “Pamir” gerät westlich von Portugal in einen Orkan und gibt Notsignale, nachdem die Ladung verrutscht ist. Das Schiff wird zwar leicht beschädigt, kann seine Fahrt jedoch aus eigener Kraft fortsetzen.

In einer Grundsatzansprache zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution am 7. November fordert der sowjetische Parteichef Nikita S. Chruschtschow eine direkte Verständigung mit den USA und die Einberufung einer Gipfelkonferenz zwischen beiden Staaten.

Die gemeinsame Fraktion von CDU und DP im niedersächsischen Landtag zieht sich aus der Regierungskoalition mit der FDP und GB/BHE zurück. Dieser Schritt richtet sich gegen sechs Abgeordnete der rechtsradikalen Deutschen Reichspartei, die von der FDP-GB/BHE-Fraktion als Hospitanten aufgenommen wurden.

7.11.1957, Donnerstag

In Reaktion auf den sowjetischen “Sputnik”-Erfolg kündigt US-Präsident Dwight D. Eisenhower die Zentralisierung und den weiteren Ausbau der US-amerikanischen Raumfahrtforschung an.

Die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergman und der italienische Filmregisseur Roberto Rosselini lassen sich in Rom scheiden.

8.11.1957, Freitag

Mit einem Acht-Punkte-Programm zur Gesunderhaltung der Familie wendet sich der Deutsche Hausfrauenbund an die Bundesregierung in Bonn.

Mit 36 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern an Bord stürzt eine viermotorige US-Verkehrsmaschine auf dem Flug von San Francisco nach Hawaii ins Meer. Eine Woche später werden 17 Tote aus dem Pazifik geborgen, die übrigen bleiben vermisst.

9.11.1957, Samstag

Mit einem umfangreichen Darlehen will die Sowjetunion Indien beim industriellen Aufbau des Landes unterstützen.

10.11.1957, Sonntag

Beim traditionellen Riesenslalom auf der Zugspitze, mit dem die deutsche Skisaison eröffnet wird, sind Beni Obermüller aus Rottach-Egern und Marianne Seltsam aus Tegernsee erfolgreich.

Die farbige Sängerin Josephine Baker, in den 20er Jahren weltweit erfolgreich, tritt mit dem Schlagerkomponisten und Pianisten Peter Kreuder im Hamburger Theater am Besenbinderhof auf.

In Berlin (West) beginnt an der Stelle der in der “Reichskristallnacht” 1938 zerstörten Synagoge der Aufbau eines jüdischen Gemeindezentrums.

Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg gewinnt die SPD mit 53,9% der Stimmen die absolute Mehrheit. Bisher hatte der sog. Hamburg-Block aus CDU, FDP und DP die Regierung gestellt.

11.11.1957, Montag

Der japanische Ministerpräsident Nobosuke Kishi lehnt die Ausrüstung der in Japan stationierten US-Truppen mit Raketenwaffen und die Lagerung von Atomwaffen in seinem Land ab.

Der britische Gouverneur von Jamaika proklamiert in der Hauptstadt Kingston die neue Verfassung der Insel, die damit selbständig wird.

12.11.1957, Dienstag

Wegen des Mordes an einem Polizeimeister in Tateinheit mit besonders schwerem Raub verurteilt das Mannheimer Schwurgericht zwei Bankräuber zu lebenslangen Zuchthausstrafen.

Mit Schusswaffen geht die indonesische Polizei gegen etwa 1000 demonstrierende Schüler vor, die gegen eine Schulgelderhöhung um 100% protestieren. Ein 15-Jähriger wird getötet, ein weiterer Schüler schwer verletzt.

Bei den Präsidentschaftswahlen auf den Philippinen erhält der bisherige Präsident Carlos P. García die Mehrheit der Stimmen.

Der bisherige niedersächsische Ministerpräsident Heinrich Hellwege (DP) bildet nach der Auflösung der Koalition mit FDP und GB/BHE am 6. November eine Regierung aus CDU, SPD und DP.

13.11.1957, Mittwoch

Der nordirische Premierminister Sir Basil Stanlake Brooke verteidigt die Teilung Irlands und lehnt jede Revision der Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland ab.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr gibt es erhebliche Überschwemmungen in der italienischen Poebene. Menschen kommen dabei nicht zu Schaden, jedoch werden Reisanbau und Fischzucht, die Haupteinnahmequellen der Region, erheblich beeinträchtigt.

14.11.1957, Donnerstag

Großbritannien und die USA wollen trotz französischen Einspruchs Waffen an Tunesien liefern, um zu verhindern, dass der nordafrikanische Staat von der Sowjetunion mit Rüstungsmaterial versorgt wird. Frankreich fürchtet jedoch, dass die nach Tunesien gelieferten Waffen an algerische Aufständische weitergeleitet werden.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß (CSU gibt in Bonn bekannt, dass die Bundeswehr mit Raketen, nicht aber mit Atomwaffen ausgerüstet wird.

Die am 16. August vertagten deutsch sowjetischen Regierungsverhandlungen werden in Moskau fortgesetzt, nachdem die UdSSR ihre Bereitschaft erklärt hat, auch über Repatriierungsfragen zu sprechen.

15.11.1957, Freitag

Als Konsequenz aus der Bestechungsaffäre im Koblenzer Bundeswehrbeschaffungsamt soll in Koblenz ein neues Amt für Wehrtechnik und Beschaffung gebildet werden. Generalmajor Fritz Stambach übernimmt die Leitung des Amtes, sein Vorgänger, Ministerialdirektor Wilhelm Rentrop, wird in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Die gerichtliche Klärung der Vorgänge steht noch aus.

Zu 30 Jahren Gefängnis und 3000 US-Dollar (12 500 DM) Geldstrafe wird der illegal in die USA eingewanderte Rudolf I. Abel verurteilt, der Chef der sowjetischen Spionage in den Vereinigten Staaten gewesen sein soll.

16.11.1957, Samstag

Die Interzonenhandelsbehörden der Bundesrepublik und der DDR vereinbaren ein neues zweijähriges Handelsabkommen. Außer der Erhöhung des “Swings” von bisher 100 auf 150 Millionen DM enthalten die neuen Abmachungen keine wesentlichen Änderungen gegenüber den früheren Vereinbarungen.

Vertreter der kommunistischen und Arbeiterparteien Albaniens, Bulgariens, der DDR, Koreas, der Mongolischen Volksrepublik, Polens, Rumäniens, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Ungarns und Vietnams treffen anlässlich des 40. Jahrestages der Oktoberrevolution zu zweitägigen Beratungen in Moskau zusammen. Zum Abschluss betonen die Teilnehmer ihre grundsätzliche Einmütigkeit und erklären den “Revisionismus” zur “ideologischen Hauptgefahr”.

Im Bahnhof von Chantonnay in Westfrankreich kommen 28 Menschen beim Frontalzusammenstoß zwischen einem Güterzug und einem Nahverkehrszug ums Leben. 20 Personen werden verletzt.

In Wien wird das Ballett “Medusa” von Gottfried von Einem uraufgeführt.

Das Pariser Modehaus Dior gibt bekannt, dass ein Team unter Leitung des 21-Jährigen Chefzeichners Yves Saint-Laurent die künstlerische Verantwortung innerhalb der Firma übernehmen wird. Der Geschäftsgründer Christian Dior ist am 24. Oktober verstorben.

17.11.1957, Sonntag

Mit 1,77 m stellt die Chinesin Tschen Feng-yung einen neuen Hochsprungweltrekord der Frauen auf.

Zehntausende versammeln sich zu einer Kundgebung der Südtiroler Volkspartei auf Schloss Sigmundskron bei Bozen.

18.11.1957, Montag

Bundesatomminister Siegfried Balke (CSU) kündigt an, dass die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 1965 vier bis fünf Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 500 Megawatt installieren will, um die seit zwei Jahren bestehende Abhängigkeit von importierter Energie wieder zu reduzieren.

Nach fünf Tagen können zwei Bergleute, die in der Schwerspatgrube “Gustav” bei Eschwege in 80 m Tiefe eingeschlossen waren, lebend geborgen werden.

19.11.1957, Dienstag

Nach den Plänen der USA sollen die westeuropäischen Staaten mit atomaren Mittelstreckenraketen ausgerüstet werden. Dies gibt Außenminister John Foster Dulles in Washington bekannt.

Neuer tschechischer Staatspräsident wird Antonín Novotný, der zugleich Parteichef der tschechischen KP ist. Der bisherige Amtsinhaber, Antonín Zápotocký, ist am 13. November gestorben.

Die französische Nationalversammlung in Paris spricht der Regierung von Ministerpräsident Félix Gaillard, die seit dem 5. November im Amt ist, für das vorgelegte Finanzprogramm ihr Vertrauen aus.

Mit 34 gegen 24 Stimmen bei 20 Enthaltungen lehnt die UN-Vollversammlung den indischen Vorschlag zur sofortigen Einstellung aller Kernwaffenversuche ab.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden beträgt die Kartoffelernte 1957 im Bundesgebiet 26,29 Millionen t. Das sind 1,7% weniger als im Vorjahr.

20.11.1957, Mittwoch

In einem Fußball-Länderspiel besiegt die Nationalmannschaft der Bundesrepublik Schweden 1:0. Die Begegnung findet im Hamburger Volksparkstadion statt.

Die Sowjetunion gewährt Ägypten einen Kredit in Höhe von 700 Millionen Rubel (etwa 850 Millionen DM), der für die Verwirklichung eines fünfjährigen wirtschaftlichen Entwicklungsprogramms verwendet und innerhalb von zwölf Jahren zurückgezahlt werden soll.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschließt die Erweiterung des UN-Abrüstungskomitees von bisher elf Mitgliedern des Sicherheitsrats und Kanada um weitere 14 Mitglieder. Die Sowjetunion, die Tschechoslowakei und Polen lehnen die Mitwirkung in dem erweiterten Komitee ab, weil die westliche Staatengruppe zu stark vertreten sei.

21.11.1957, Donnerstag

Der Weihbischof von Paderborn, Franz Hengsbach, wird von Papst Pius XII. zum ersten Bischof der am 23. Februar gegründeten Diözese Essen ernannt.

In Österreich wird das Rotgüldenkraftwerk im Lungau (Salzburg) in Betrieb genommen.

Eine von einer Fürther Firma entwickelte Spezialglassorte erweist sich bei umfangreichen Versuchen als schusssicher. Das Glas soll künftig in Banken und Sparkassen eingesetzt werden, um Raubüberfälle zu verhindern.

22.11.1957, Freitag

Tunesiens Staatspräsident Habib Burgiba und der marokkanische König Muhammad V. bieten ihre Vermittlungsdienste zur Lösung des französisch-algerischen Konflikts an. Während die Algerische Befreiungsfront FLN dem Vorschlag zustimmt, lehnt die französische Regierung die Vermittlung ab.

Einzelne Werke der eisenschaffenden Industrie kündigen eine Erhöhung der Stahlpreise um 3% bis 5% an. Dies wird als Reaktion auf die Anhebung der Kohlepreise zum 1. Oktober gewertet.

23.11.1957, Samstag

Marokkanische Freischärler überfallen die spanische Enklave von Ifni in Nordafrika.

Auf ihrem dreitägigen Parteitag in Salzburg diskutiert die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) den Entwurf für ein neues Parteiprogramm, der die Abkehr vom Austromarxismus bedeutet.

24.11.1957, Sonntag

Beim Abschlussspiel der Gruppe 9 in der Qualifikationsrunde zur Fußball-Weltmeisterschaft 1958 unterliegt die Schweiz Spanien in Lausanne 1:4. Gruppensieger und Teilnehmer an der Schlussrunde wird Schottland.

In einer Volksabstimmung billigen die wahlberechtigten Schweizer einen neuen Verfassungsartikel, wonach Fragen der Atomenergie in die Kompetenz des Bundes fallen.

In einer Rundfunkrede bezeichnet der ehemalige US-amerikanische Botschafter in Moskau und Geschichtsprofessor an der Universität von Princeton, George F. Kennan, die deutsche Frage als Mittelpunkt der Weltspannungen.

25.11.1957, Montag

Das Landgericht Hannover verkündet die Einstellung des Strafverfahrens gegen den “Spiegel”-Redakteur Hans-Konrad Schmeißer. Er hatte am 9. Juli 1952 in einem Artikel Bundeskanzler Konrad Adenauer, Botschafter Herbert Blankenhorn und Generalkonsul Adolph Reifferscheidt als ehemalige Mitarbeiter eines französischen Agentennetzes bezeichnet. Die Betroffenen hatten ihn daraufhin wegen Verleumdung und übler Nachrede verklagt.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower erleidet einen Schlaganfall.

In Pleasonton im US-Bundesstaat Kalifornien wird das erste, ausschließlich mit privatem Kapital finanzierte Atomkraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Es hat eine Leistung von 4000 bis 5000 kWh.

26.11.1957, Dienstag

Das Schöffengericht Passau verurteilt einen der führenden Weinimporteure aus dem Balkan zu sieben Monaten Haft und 70 000 DM Geldstrafe, weil er rund eine Million Liter jugoslawischen Weins unter falschen oder irreführenden Bezeichnungen in den Handel gebracht hat.

Erziehungsfachleute aus zehn Nationen erörtern im UNESCO-Institut für Pädagogik in Hamburg die Neufassung des Begriffs “Allgemeinbildung”. Sie plädieren für eine Verbreiterung der Erziehungsmaßstäbe, weil die früheren Ideale nur auf eine Elite zugeschnitten gewesen seien.

27.11.1957, Mittwoch

Das Bundeskabinett beschließt die Streichung von fünf der insgesamt sieben Subventionszahlungen für Mehl und Getreide per 1. Januar 1958. Der Bund spart dadurch jährlich etwa 140 Millionen DM; der Brotpreis wird um etwa vier bis fünf Pfennig je kg erhöht.

Bundespräsident Theodor Heuss beendet seinen neuntägigen Staatsbesuch in Italien, in dessen Verlauf er auch im Vatikan von Papst Pius XII. empfangen wurde.

Die letzten Truppen der US-amerikanischen Bundesarmee werden aus Little Rock/Arkansas abgezogen. An ihrer Stelle übernehmen Soldaten der Nationalgarde den Schutz der neun schwarzen Schüler an der High School der Stadt.

Die Mineralölgesellschaften in der Bundesrepublik senken den Benzinpreis um einen Pfennig auf 62 bis 67 Pfennig je Liter. Damit fällt der Preis auf das Niveau vor der Suezkrise im Oktober 1956.

28.11.1957, Donnerstag

Nach Angaben der ärztlichen Pressestelle für Baden-Württemberg sind zehnjährige Schulkinder in der Bundesrepublik mit Unterricht, Hausaufgaben und Schulweg durchschnittlich 46 Stunden in der Woche beschäftigt, 16-Jährige sogar 56 Stunden.

Der Internationale Luftverkehrsverband (IATA) billigt die Einführung einer Niedrigpreiskategorie im Transatlantik-Passagierverkehr.

29.11.1957, Freitag

Nachdem mehrere Versuche, eine neue parlamentarische Regierung zu bilden, gescheitert sind, konstituiert der Generaldirektor der finnischen Reichsbank, Rainer von Fieandt, im Auftrag von Staatspräsident Urho Kekkonen eine nichtparlamentarische Beamtenregierung. Die Krise wurde durch den Rücktritt von Ministerpräsident Väinö Johannes Sukselainen am 19. Oktober ausgelöst.

Das Landgericht München verurteilt die Bilanzbuchhalterin Ursula Sonntag zu vier Jahren Gefängnis, weil sie 1943 den Direktor der Deutschen Bank in Hindenburg (Oberschlesien) an die nationalsozialistischen Behörden denunziert hatte.

Jugendstrafen zwischen sechs Monaten und dreieinhalb Jahren verhängt das Landgericht Nürnberg-Fürth über 16 Mitglieder der Jugendbande “Rote Teufel”. Der Motorradbande werden Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung, Urkundenfälschung, Unzucht und Landfriedensbruch zur Last gelegt.

Im Jahr 1956/57 hat sich die Zahl der Übernachtungen in der Bundesrepublik um 15% auf rund 100 Millionen erhöht. Die Zahl der Übernachtungen von ausländischen Gästen stieg um 11% auf insgesamt 9,5 Millionen, wie der Bund Deutscher Verkehrsverbände mitteilt.

30.11.1957, Samstag

Die französische Nationalversammlung billigt ein Rahmengesetz über das künftige Statut Algeriens, das die nordafrikanische Besitzung weiterhin als Bestandteil der französischen Republik festschreibt.

Bei den Wahlen zum neuseeländischen Abgeordnetenhaus kann die Labour-Partei 41 der 79 Mandate gewinnen. Die seit 1951 regierende Nationale Partei erhält 38 Sitze.

Im November steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik um 110 479 auf 479 116. Es gibt 264 983 arbeitslose Männer und 214 133 arbeitslose Frauen.

Das “Goldene Band”, die höchste Auszeichnung der deutschen Sportpresse, wird dem Sprinter Manfred Germar (ASV Köln) in der ausverkauften Deutschlandhalle in Berlin (West) verliehen.

Chroniknet